PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Greenpeace enttarnt Piratenfischer vor Gran Canaria



queru
14.04.2006, 13:09
Pressemitteilung vom 13.04.2006 | 12:52
Greenpeace

Las Palmas/Gran Canaria, 13.4.2006 - Auf einem Kuehlschiff vor Gran Canaria, das mit Piratenfischern zusammenarbeitet, protestieren Greenpeace-Aktivisten seit gestern abend gegen illegale Fischerei. Die 'Binar 4' liegt im Hafen von Las Palmas auf Reede und will Fisch entladen. Vier Umweltschuetzer, darunter ein Aktivist aus Hamburg, kletterten auf die Masten des Schiffes, wo sie die ganze Nacht ausharrten. Sie wollen den Protest so lange fortsetzen, bis die spanischen Behoerden die illegale Fracht beschlagnahmen. Die Aktivisten vom Greenpeace-Schiff 'Esperanza' schrieben auf die Bordwand der 'Binar 4' zudem die Warnung 'Gestohlener Fisch!'. Die Behoerden Guineas hatten bestaetigt, dass die 'Binar 4' gegen das Gesetz verstossen hat.

'Piratenfischern und ihren Helfern muss das Handwerk gelegt werden, wenn wir die Meere und ihre Artenvielfalt retten wollen', fordert Thilo Maack, Meeresbiologe von Greenpeace. 'Wir werden sicher stellen, dass es zu keinen weiteren Verstoessen kommt, bevor die Behoerden in Las Palmas den gestohlenen Fisch beschlagnahmt haben.'

Waehrend der vergangenen drei Wochen hat Greenpeace mit dem Aktionsschiff 'Esperanza' vor der Westafrikanischen Kueste zusammen mit Vertretern der Behoerden Guineas Fischtrawler ueberwacht. Von den ueber 100 ueberprueften Schiffen sind vermutlich mehr als die Haelfte in illegale Praktiken verwickelt. Auch die 'Binar 4' zaehlt dazu. Unerlaubt hat sie Fisch auf Hoher See uebernommen, der zuvor in den Gewaessern Guineas gefangen worden war. Die 'Esperanza' verfolgte das Schiff daraufhin bis nach Las Palmas, wo die Ladung geloescht und auf den europaeischen Markt gebracht werden sollte.

Insgesamt hat die 'Binar 4' etwa 11.000 Kisten mit Fisch an Bord. Die Behoerden in Las Palmas verweigern bislang die Erlaubnis zum Anlanden der illegalen Fracht. 'Es ist ermutigend, dass die Behoerden von Guinea und Spanien gegen das Schiff vorgehen. Dies ist hoffentlich der Beginn wirksamer Kontrollen von Piratenfischern, die in Las Palmas ihren Fang verkaufen wollen', sagt Maack. Las Palmas ist der Hauptumschlagplatz fuer Fisch, der illegal vor Westafrika gefangen wird.

Die Patrouillenfahrt der 'Esperanza' vor der Kueste Westafrikas ist Teil der 'SOS-Weltmeer'-Tour von Greenpeace. Ueber ein Jahr lang ist das groesste Aktionsschiff der Umweltschuetzer rund um die Welt unterwegs. Waehrend der Tour deckt die Esperanza Umweltverbrechen auf und dokumentiert die Schoenheit der Ozeane. Zuletzt war das Schiff in der Antarktis aktiv und rettete Wale vor japanischen Harpunen.

queru
14.04.2006, 22:03
Vier spanische Aktivisten von Greenpeace lösten heute morgen ohne Zwischenfälle drei ihrer Kollegen ab.

Ausser den drei Aktivisten (1 Deutscher, 1 Holländer, 1 Australierin) war auch ursprünglich noch die Spanierin Marta Ibáñez beteiligt, diese wurde aber gestern wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt festgenommen und befindet sich noch in Haft.

queru
16.04.2006, 21:52
Während die verhaftete Spanierin gestern bis zu ihrer Verhandlung freigelassen wurde, hat die Polizei heute einen weiteren spanischen Aktivisten festgenommen, als er für einen Moment den Mast herunterkletterte an dem er sich festgekettet hatte.

Die Polizei hält sich weiterhin konstant auf dem Schiff und ausserhalb bereit, um die Aktivisten in dem Moment festzunehmen, wenn sie den Mast bzw. den Kran verlassen an denen sie sich festgekettet haben.

queru
17.04.2006, 23:37
Der 2. festgenommene Aktivist wurde heute morgen, mit einer Anklage, wieder auf freien Fuss gesetzt, nachdem er 20 Stunden in einer Zelle auf der Polizeistation verbracht hatte.

queru
19.04.2006, 01:41
Die Aktivisten von Greenpeace die sich noch auf dem Schiff aufhielten, haben es gestern mittag verlassen, nachdem die spanische Regierung die notwendigen Dokumente erhalten hatte die bestätigten, dass die 200 Tonnen Fisch die sich in den Lagern des Schiffs befinden illegal transportiert wurden.

Unmittelbar nach Erhalt dieser Nachricht, durch die spanischen Behörden, verliessen die Aktivisten die Krane des Schiffs und ergaben sich den Beamten der Policia Nacional die das Schiff bewachten. Danach wurden sie auf die Polizeiwache der Jefatura Superior de Policía von Las Palmas de Gran Canaria gebracht.

queru
20.04.2006, 18:53
Die für den maritimen Fischfang zuständige Behörde hat heute mittag das Entladen der 200 Tonnen Fisch genehmigt, wird aber den Teil der Ware die aus Guinea stammt beschlagnahmen und in einem Kühlhaus lagern, bis die Behörden jenes afrikanischen Lands endgültig die Herkunft bestätigen. Danach wird man die Ware entweder definitiv beschlagnahmen oder an den Reeder zurückgeben.

Der Rest der Ladung wird mit aller Normalität entladen werden, aber auf jeden Fall in Anwesenheit spanischer Inspekteure.

queru
26.04.2006, 18:46
Der Sprecher von Greenpeace, Sebastián Losada, beharrte heute darauf, daß die Ladung an Bord der Binar 4 illegal ist, wie es ihm Mitglieder des Ministeriums für Fischfang Guineas bestätigt haben und deshalb ist er erstaunt über die Aussagen der Konsulin Guineas in Las Palmas, Alicia Navarro.

Die Konsulin versicherte, daß ihr Land keine Beschlagnahmung der Ladung beantragen wird, weil sie durch Schiffe mit vorhandenen Lizenzen gefangen wurde und obwohl ihr Land eine kleine Strafe verhängt hatte, wegen der fehlenden Inspekteure an Bord während des Transports, wird diese nicht eingetrieben.

Losada fasste zusammen, daß Transporte ohne Inspekteure eines der grössten Probleme sind, denn dadurch könnte man nicht beweisen ob die Ladung legal oder illegal ist und auf diese Art und Weise wird aus einem irregulären Fang ein legaler.