Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verhandlungen bzgl. des Krankenhauses Meloneras
Die Verhandlungen rund um das Krankenhaus von Meloneras ziehen sich immer weiter in die Länge. Die Gemeinderegierung von San Bartolomé de Tirajana hat gestern wieder scharfe Kritik an der kanarischen Regierung geübt, da bisher noch keine Vereinbarungen über eine kostenfreie Nutzung durch Sozialversicherungspatienten getroffen wurden. Mario Rodriguez, der geschäftsführende Direktor des Krankenhauses hat die Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen. Die Klinik San Roque Maspalomas hat bereits mehrmals versucht, die Gespräche mit der kanarischen Regierung aufzunehmen, habe aber bislang aber keine Antwort erhalten.
Das Gesundheitsministerium hat gestern auf die Anfrage der Gemeinderegierung von Maspalomas betreffend der öffentlichen Nutzung der Clinica Meloneras reagiert. Die zuständige Ministerin, Maria del Mar Julios, erklärte in einer Pressekonferenz, dass die Regierung nach wie vor daran interessiert ist, einzelne Serviceleistungen der Klinik auf für Sozialversicherungspatienten sicherzustellen. Die Verhandlungen gestalten sich aber schwierig, da verschiedene Gesetze die offizielle Zusammenarbeit zwischen einer staatlichen Einrichtung und eines gewinnorientierten Unternehmens, wie der Klinik San Roque Meloneras, verbieten. Deshalb sind die Juristen dabei, spezielle Vereinbarungen auszuarbeiten. Das Argument, das Hospital sei auf Gemeindegrund erbaut und müsse deshalb auch den Bewohnern der Gemeinde zur Verfügung stehen, wies die Ministerin zurück. Die Clinica San Roque ist eine reine Privatklinik, weder Gemeinde noch Regierung haben Anspruch auf irgendwelche Leistungen.
Der Stadtrat des Rathauses San Bartolomé de Tirajana hat gestern einstimmig einen Beschluss gefasst womit man von der Gesundheitsbehörde fordert, dass das Hospital in Meloneras ins Netz der staatlichen kanarischen Krankenhäuser integriert werden soll.
Der Wunsch, dass der Süden Gran Canarias eine angemessenen staatliche Gesundheitsversorgung in der Nähe der Bürger ist eine gefestigte historische Forderung aller politischen Parteien in der Gegend.
Die politischen Vertreter bestätigen, dass “wir über Jahre hinweg das Gefühl und die Realität hatten, für die autonome Regierung und speziell fürs Gesundheitsministerium Bürger 2. Klasse zu sein und unsere Mitbürger mussten, mitten im 21. Jahrhundert, auswandern um eine gesundheitliche Behandlung zu bekommen, und dies obwohl die spanische Verfassung und die daraus resultierenden Gesetze das Recht auf Gesundheit und einer kostenlosen gesundheitlichen Behandlung anerkennen”.
Die Inselregierung Gran Canarias hat die kanarische Regierung gestern noch mal offiziell aufgefordert, das Hospital Meloneras für Kassenpatienten zugänglich zu machen. In einem Referendum haben alle Mitglieder des Cabildo für die gemeinsame Nutzung gestimmt, die Betreiberfirma soll von der Regierung nochmals zur Zusammenarbeit aufgefordert werden. Das Krankenhaus Meloneras war von Anfang an für eine gemeinsame Nutzung von Privat- und Kassenpatienten geplant, lt. Auskunft der Betreiberfirma gab es bislang keine Verhandlungen mit dem Sozialversicherungsträger.
Petrakaroline
28.06.2006, 09:29
Ob sich da etwas ändern wird? Eigentlich kann man daran fühlen, worauf das hinaus läuft.
Aber es ist doch auch nicht hinzunehmen, dass Menschen jeden Tag nach Las Palmas fahren müssen, um ihre kranken Angehörigen zu besuchen, während Urlauber vom Hotelbett ins Klankenbett fallen. Und da nicht so viele erkranken, sind mit Sicherheit einige der Betten leer.
Ob sich da etwas ändern wird? Eigentlich kann man daran fühlen, worauf das hinaus läuft.
Aber es ist doch auch nicht hinzunehmen, dass Menschen jeden Tag nach Las Palmas fahren müssen, um ihre kranken Angehörigen zu besuchen, während Urlauber vom Hotelbett ins Klankenbett fallen. Und da nicht so viele erkranken, sind mit Sicherheit einige der Betten leer.
Ich bin sicher, dass sich da was ändern wird, aber sicherlich nur deshalb weil nächsten Mai Wahlen sind und solche Sachen bekommt man am besten vor einer Wahl geregelt.
Da hätten wir dann Glück gehabt, dass die ganze Sache jetzt aktuell wurde und nicht direkt nach einer Wahl, sonst hätten wir sicher 4 Jahre auf ein Ergebnis warten müssen.
Der Senator der PP für Gran Canaria, José Macias, sagte gestern, bei einem Besuch des Krankenhauses Meloneras zusammen mit Mitgliedern des Rotary Clubs Maspalomas, dass es ihm "absolut absurd vorkommt, dass der Süden, mit seinen Bürgern und seiner wirtschaftliche Wichtigkeit ein Hospital hat, aber die Anwohner der Gegend es nicht nutzen können; Das ist nicht zu akzeptieren."
Der Senator erklärte weiter "wie pardox es ihm erscheint, auf der Autobahn 2 oder 3 Krankenwagen mit Patienten Richtung Hospital Insular in Las Palmas fahren zu sehen, während man hier einen Steinwurf entfernt ein Hospital hat mit allen notwendigen Einrichtungen um diese Personen zu behandeln."
"Das versteht man wirklich nicht", sagte er und versprach sich mit der Verantwortlichen der kanarischen Regierung, María del Mar Julios, zu treffen und Erklärungen von ihr verlangen wird, warum man bis jetzt noch keine Vereinbarung mit diesem Hospital getroffen hat.
Die im Gemeinderat von San Bartolomé de Tirajana vertretenen Parteien kündigten Protestaktionen für eine allgemeine Nutzung des Hospitals San Roque Meloneras an und fordern von der kanarischen Regierung "Tatsachen und keine Ausreden mehr" was die Unterzeichung einer Vereinbarung mit dem Krankenhaus betrifft.
Das Rathaus von San Bartolomé de Tirajana organisiert am 21. September 2006 eine Demonstration im Park von San Fernando.
Der Zweck der Demonstration ist, dass das Hospital San Roque Meloneras in das Netz der allgemeinen Krankenversicherung integriert wird und somit allen Bürgern zur Verfügung steht und nicht nur den privat versicherten Patienten.
© queru
Uhrzeit der Demonstration: 20:00 Uhr
Petrakaroline
29.08.2006, 10:56
Eine wirklich sinnvolle Demo! :idea:
Rund um die geplante Demonstration in Maspalomas für die gemeinsame Nutzung des Krankenhauses von Meloneras von Privat- und Sozialversicherungspatienten scheiden sich die Geister. Die Demonstration wurde Anfang der Woche von der Bürgermeisterin der Touristengemeinde, Concepción Narvaez, angekündigt, einige Bürgergruppen, wie z.B. die Organisation Faro Tirajanero kritisieren die Aktion. Eine Demonstration sei nicht das richtige Mittel, die Gemeinderegierung solle besser versuchen, intensiver zu verhandeln, meinte der Vorsitzende der Organisation gestern in einem Interview. Andere Bürgergruppen, wie z.B. El Tablero oder Bellavista begrüßen dagegen den Aufruf der Bürgermeisterin und haben ihre Unterstützung angekündigt.
Die Bürgermeisterin von San Bartolomé de Tirajana, Concepción Narváez, hat der kanarischen Gesundheitsministerin Maria del Mar Julios "Betrug an der Bevölkerung" vorgeworfen. Grund sind die nicht enden wollenden Diskussionen rund um die Nutzung des Krankenhauses Meloneras. Lt. einer aktuellen Aussage des Verwaltungschefs der Klinik war von Anfang an, ohnehin nur eine Nutzung von maximal 20 % der Einrichtungen vorgesehen. Selbst darüber gibt es derzeit noch keine Verhandlungen mit der Regierung. Concepción Narvaez hat im Rahmen einer Pressekonferenz nochmals zur Teilnahme an der Demonstration für eine Öffnung des Krankenhauses auch für Sozialversicherungspatienten aufgerufen. Die Demonstration, ins Leben gerufen von allen 4 Parteien der Touristengemeinde findet am 21. September statt, Treffpunkt ist um 20 Uhr im Parque de San Fernando.
Das Motto für die morgige Demonstration lautet:
“Keine weiteren Versprechungen, keine weiteren Lügen. Für ein würdiges Gesundheitswesen, Hospital jetzt“.
"No más promesas, no más mentiras. Por una sanidad digna, hospital ya".
Weit mehr Teilnehmer als erwartet haben gestern abend für eine allgemeine Nutzung des neuen Krankenhauses in Meloneras demonstriert. Während die Aussagen der Polizei über Teilnehmerzahlen zwischen 1.500 bis 5.000 variieren, sprechen die Veranstalter von rund 2.500 Besuchern auf der Plaza San Fernando. 39 Politiker aller Parteien haben sich auf der Plaza versammelt, darunter der Vorsitzende der NC, Roman Rodriguez, PP-Ortschef Marco Aurelio Perez Sanchez und die Bürgermeisterin der Gemeinde und Hauptinitiatorin der Veranstaltung Concepción Narvaez. In ihren Reden forderten alle einstimmig die kanarische Regierung zum Handeln auf. Viele Besucher der "manifestación" zeigen sich allerdings skeptisch, ob diese Versammlung auch tatsächlich etwas bewirken wird. Die kanarische Gesundheitsministerin jedenfalls scheint das nicht zu beeindrucken, sie hat erst gestern vormittag wiederholt betont, daß es keine dementsprechenden Verhandlungen mit der Klinikleitung von Meloneras gibt und diese auch nie geplant waren.
Heute wird im kanarischen Parlament über das zukünftige Engagement in bezug auf die öffentliche Nutzung des Krankenhauses Meloneras abgestimmt. Wie das Gesundheitsministerium bekannt gab, liegen der Regierung mehrere Angebote von Privatkliniken über eine Aufnahme von Sozialversicherungspatienten vor, die Anträge werden einzeln geprüft und darüber abgestimmt.
Seitens des Ministeriums wurde und wird bestritten, dass es eine Vereinbarung zwischen der Klinik und dem Sozialversicherungsgeber gab, von der Protestveranstaltung in Maspalomas vor zwei Wochen zeigten sich die Politiker wenig beeindruckt. Der Sprecher der PP in der Gemeinde Maspalomas, Marco Aurelio Perez Sanchez hat währenddessen die Bürgermeisterin Concepción Narvaez wegen ihrer "aggressiven Kritik" am Gesundheitsministerium kritisiert. Der Ex-Bürgermeister ist davon überzeugt, dass eine Lösung nur im Konsens erreicht werden kann, "scharfe Kritik lässt die Fronten nur verhärten und führt zum Stillstand", erklärte Marco Aurelio Perez Sanchez.
Die Bürgermeisterin der Touristengemeinde San Bartolome de Tirajana hat gestern in einer Presseaussage die Kompetenz der kanarischen Gesundheitsministerin in frage gestellt. Grund sind die noch immer nicht zustandekommenden Verhandlungen rund um die gemeinsame Nutzung des Hospitals Meloneras, sowohl durch Privat- als auch durch Sozialversicherungspatienten. Concepción Narvaez hat im Rahmen der Grosskundgebung vom vergangenen 21. September in San Fernando angekündigt, der Gesundheitsministerin noch 2 Monate Frist für den Start der Verhandlungen einzuräumen, sollte bis dahin nichts geschehen, will das Bürgermeisteramt beim Regierungspräsidenten um dringende, persönliche Unterstützung ansuchen. Das Hospital Meloneras ist eines der Hauptanliegen der Gemeinderegierung von Maspalomas. Durch das Bevölkerungswachstum hat sich die Zahl der Sozialversicherten in der Touristengemeinde innerhalb der letzten 20 Jahre mehr als verdreifacht, eine aktuelle Statistik belegt, dass derzeit jährlich etwa 30.000 Patienten aus dem Süden in Krankenhäusern in Las Palmas behandelt werden.
Das Hospital Meloneras steht seit heute auch Sozialversicherungspatienten zur Verfügung. Ab sofort wird die Klinik die Notfallmedizin für die Gemeinden San Bartolome de Tirajana, Mogan und San Nicolas übernehmen, außerdem werden 32 Betten für die Sozialversicherungspatienten bereitgestellt. Der Leiter der Klinik, Mario Rodriguez, hat die Vereinbarung mit dem Sozialministerium als ersten Teilerfolg für die Bewohner des Südens der Insel bezeichnet. Ziel der Klinikleitung sei es, rund 20 % des Gesamtvolumens der Klinik für Sozialversicherungspatienten zu führen.
Petrakaroline
01.12.2006, 09:54
:idea: :idea: :idea:
Hat ja lange genug gedauert!
Allerdings für canarische Verhältnisse waren sie doch wiederum verdammt schnell.
Ja ist besser als nix aber noch nicht ideal. Soweit ich informiert bin, muss ein Arzt die Einlieferung genehmigen. Das bedeutet dass man zuerst ins Centro de Salud muss oder ein Notarzt der nach Hause kommt muss entscheiden ob man in diese Klinik kommt. Von selbst darf man dort nicht hinfahren, zumindest nicht als Sozialversicherungspatient.
Ein 91jähriger Mann ist der erste Kassenpatient im Krankenhaus von Meloneras. Der Mann wurde am Mittwoch im Krankenhaus aufgenommen und wird dort derzeit wegen eines Herzproblems behandelt. Die Bürgermeisterin der Gemeinde San Bartolome de Tirajana, Concepción Narvaez, lobte diese Entwicklung zwar, zeigte sich aber mit den Verhandlungsergebnissen zwischen Gesundheitsministerium und Klinikleitung noch lange nicht zufrieden: Derzeit stehen in Meloneras 32 Krankenhausbetten für Sozialversicherungspatienten zur Verfügung. Dies sei jedoch bei weitem nicht ausreichend, so die Bürgermeisterin.
Die Clinica San Roque Meloneras ist rechtlich gesehen eine Privatklinik. Das bestätigte gestern das Verwaltungsgericht Nr. 3 in Las Palmas und hat eine Klage der Gemeinderegierung von Maspalomas zurückgewiesen. Die Gemeinde wollte einen öffentlichen Anspruch geltend machen, das Hauptargument: das Grundstück für den Bau wurde von der Gemeinde Maspalomas zur Verfügung gestellt, was wiederum bedeutet, dass es sich um eine öffentliche Einrichtung handelt. Die Gutachter haben das anderes gesehen, die Bewohner des Südens Gran Canarias sind nach wie vor auf das Verhandlungsgeschick der Sozialversicherungsvertreter angewiesen.
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