Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Maspalomas und die Strassenwerber
Concepción Narvaez, die Bürgermeisterin der Touristengemeinde San Bartolome de Tirajana, hat strenge Maßnahmen gegen den Verkauf von so genannten Timesharing-Paketen angekündigt. Anlass sind die zunehmenden Betrugsanzeigen in ganz Europa gegen Firmen auf Gran Canaria. Gemeinsam mit den Konsumentenschutzverbänden und führenden Timesharing-Experten sollen betrügerische Unternehmen ausgemacht und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden, kündigte die Bürgermeisterin an.
Señora Narvaez rennt damit viele offene Türen ein. Ob sie was erreicht? Ich hab da meine Zweifel. Der ganze Verhau des Timesharing ist dermaßen unübersichtlich und durchsetzt von Korruption, dass es kein Kinderspiel wird, sich dem entgegenzusetzen.
Und nicht zuletzt soooooooooooo schuldlos sind die Käufer ja auch nicht. Sie wissen ganz genau wie der Hase läuft und schließen trotz dessen noch Verträge.
fio
Ich finde sie soll erstmal vor der eigenen Haustür kehren, denn solange Leute immer noch an nicht erlaubten Stellen von Timesharern angequatscht werden und die Lokalpolizei danebensteht und nix macht, kann ich nicht verstehen warum sie jetzt versucht andere Behörden einzuschalten um das Problem zu lösen, wenn sie die Lösung selbst in der Hand hat. Sie sollte sie erstmal versuchen ihre eigenen Polizisten in den Griff zu kriegen.
Völlige :!: !!
Aber wie sieht´s auf GC eigentlich mit der Polizei aus. Darf oder kann hier ein/eine Bürgermeister(in) einfach der Polizei Dienstanweisungen erteilen? In DE ist dies strikt verboten.
Wie schaut dies auf GC aus? Interessiert mich echt, hier drüber mal was zu erfahren.
fio
Völlige :!: !!
Aber wie sieht´s auf GC eigentlich mit der Polizei aus. Darf oder kann hier ein/eine Bürgermeister(in) einfach der Polizei Dienstanweisungen erteilen? In DE ist dies strikt verboten.
Wie schaut dies auf GC aus? Interessiert mich echt, hier drüber mal was zu erfahren.
fio
Nun ja, ohne rechtliche Garantie, ich denke dass sie es nicht direkt kann, aber das Rathaus erlässt ja die Verordnungen für seine Stadt, es gibt z.B. eine Verordnung vom Rathaus über die Strassenwerbung. Also indirekt sagen die Stadträte wie die Stadt auszusehen hat und direkt, denke ich mal geht sie halt einfach die paar Schritte rüber vom Rathaus zur Lokalpolizie und spricht mit deren oberstem Chef (der ja auch auf dem Lohnliste des Rathauses steht, genauso wie alle Lokalpolizisten) und sagt ihm halt einfach was er zu tun und zu lassen hat, so stelle ich mir das vor. Abgesehen davon sind ja hier sowieso alle verwandt und verschwägert, ich denke, der Herr Campos würde ihr sogar ersparen dass sie extra rüberlaufen muss und würde sagen "Ruf mich einfach an Conchi" wenn du ein Problem mit uns Polizisten hast.
Sumcocan
26.06.2006, 13:30
Die Policia Local arbeitet auf Anweisung des Rathauses. Polizeigewalt hat sie in dem eigentlichen sinne nur IM ORt fÜr Massnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung. Selbst bei Straftaten darf sie nur vorläufig festnehmen, bei Gefahr in Verzug, denn dafür ist die Policia Nacional oder die Guardia Civil zuständig.
Was nun die Timesharewerber angeht: die Jungs und Mädels haben Lizenzen dafür, die das Rathaus an die Firmen verkauft und sich gut bezahlen lässt :?: :?:
Was nun die Timesharewerber angeht: die Jungs und Mädels haben Lizenzen dafür, die das Rathaus an die Firmen verkauft und sich gut bezahlen lässt
Da hast Du teilweise Recht und zwar in Bezug auf das sich das Rathaus die Strassenwerber bezahlen lässt. Aber der ausschlaggebende Grund dass man damals anfing von Seiten des Rathauses die Sache mit Lizenzen zu regeln war der, dass vor vielen Jahren eine Unmenge von Timeshareverkäufern in Maspalomas waren, man wurde sogar soweit genötigt, dass neben den auf dem Bürgersteig laufenden Urlaubern mit dem Auto im Schritttempo nebenhergefahren ist und so die Leute gar keine Chance hatten wegzukommen.
Mit der Lizensierung, die ja auch mit den Timesharefirmen gemeinsam ausgearbeitet wurden, war dieses Extremproblem von einer Sekunde auf die andere erledigt. Und weiterhin hatte man vereinbart, dass nur noch eine gewisse Anzahl von Werbern auf der Strasse sein dürfen und die Stellen an denen sie sich aufhalten dürfen. Und weiterhin hat man von Jahr zu Jahr die Anzahl der Lizensen gesenkt.
Also da kann eingentlich von übermässigem Einnahmetrieb keine Rede sein, sondern man hat sich eben vor vielen Jahren für das kleinere Übel entschieden.
Sumcocan
26.06.2006, 14:27
vor "vielen" Jahren ?? vor wie vielen :cry:
vor wenigen jahren.. und als die einnahmeverluste wehtaten hat man wieder mehr lizenzen verkauft..
vor "vielen" Jahren ?? vor wie vielen :cry:
Um genau zu sein wurde die erste "Ordenanza reguladora de la actividad de promoción publicitaria de San Bartolomé de Tirajana" in der Stadtratssitzung vom 14. September 2001 beschlossen.
Ich muss zugeben, ich dachte das es schon länger her war, aber umso schlimmer, denn bis dorthin war für Urlauber das Spazierengehen in Playa del Inglés der reinste Spießroutenlauf.
Nicht einig sind sich die Gemeinderäte im Rathaus von Maspalomas über die Zukunft der Ticketeros. Während die Nueva Canarias-Fraktion eine generelle Abschaffung der Straßenwerber fordert, stellt sich die Bürgermeisterin gegen die gänzliche Abschaffung. Concepción Narvaez hat bereits vor knapp einer Woche angekündigt, die Auflagen für die Straßenverkäufer zu verschärfen, und dabei will sie auch bleiben. Die Forderung nach einem gänzlichen Verbot wird übrigens auch von den beiden Hotelierverbänden FEHT und FECAO unterstützt.
Die Bürgermeisterin von San Bartolomé de Tirajana bestätigte gestern, dass am 5. Juli ein hoher Funktionär des Europäischen Verbraucherschutzbüros den Süden Gran Canarias besuchen wird um die örtlichen Autoritäten über das Ausmass der Betrügereien bezüglich des Verkaufs von Urlaubspaketen und anderen Gaunereien die von den Touristen zur Anzeige gebracht werden.
Concepción Narváez, die um Respekt bittet für alle Geschäftsleute die in touristischen Gegenden investieren sagte, dass man nicht alle Firmen die mit Strassenwerbern arbeiten in den gleichen Sack stecken könnte. "Wir haben Informationen eingeholt über Firmen von denen wir glauben dass sie im Süden betrügen und wir glauben, dass es notwendig ist, Mittel zu ergreifen um dieses Problem auszuradieren, aber deshalb können wir nicht alle Werber von der Strasse nehmen."
Die fehlende klare und rigurose Regulierung dieses Sektors hat nicht nur zu Problemen innerhalb der Regierungsgruppe der Kommune San Bartolome de Tirajana geführt (Nueva Canaria will alle Strassenwerber abschaffen), sondern es führt auch zu einer nicht zu unterschätzenden Verschlechterung des Image von Gran Canaria. Laut verschiedenen Geschäftsleuten hat man Hunderte von Betrugsanzeigen vor dem Europäischen Verbraucherschutzbüros präsentiert.
Die Geschäftsleute des Time-Sharing Sektors sind alarmiert wegen der Zunahme der Anzeigen die die Verbraucherschützer in Brüssel erreichen, weil "in dem Moment wo dies ans Licht der Öffentlichkeit kommt durch irgendeine Zeitung in Deutschland oder ein anderes Land aus denen unsere Kunden kommen, kann für uns sehr schädlich sein", obwohl anscheinend nur ca. 5% der Fälle zur Anzeige gebracht werden.
Die Bürgermeisterin, die sich mit der Hoteliersvereinigung, mit der Vereinigung des Vergnügungssektors und auch mit Geschäftsleuten des Time-Sharing Sektors getroffen hat meint, dass man nicht alle Strassenwerber in einem Handstreich entfernen kann, denn "viele von ihnen besitzen eine Genehmigung, von der vorherigen Gemeinderegierung geführt vom Partido Popular, und um diese wegzubekommen bräuchte man eine neue Verordnung." Die Stadträtin für Tourismus vertritt aber einen gegenteilige These, denn "seit einiger Zeit würde eine Übereinstimmung mit den Geschäftsleuten existieren um alle Strassenwerber zurückzuziehen."
Sumcocan
02.07.2006, 12:01
denn "seit einiger Zeit würde eine Übereinstimmung mit den Geschäftsleuten existieren um alle Strassenwerber zurückzuziehen." allein mir fehlt der Glaube... :shock:
Der Straßenverkauf in der Tourismusgemeinde San Bartolome de Tirajana soll weiter eingeschränkt werden. Das gaben die Bürgermeisterin, Concepción Narvaez, und die zuständige Gemeinderätin für Tourismus, Maria del Pino Torres, gestern bekannt. Ab 2. Januar wird eine Spezialeinheit der Policia Local die Straßenwerber kontrollieren. Von Seiten des Rathauses gibt es bereits jetzt strenge Auflagen für Firmen, die so genannte "tiqueteros" einsetzen, diese werden aber zuwenig kontrolliert und deshalb auch nicht eingehalten. Außerdem sollen die so genannten "bar crowls" verboten werden, dabei handelt es sich um Ausflüge, bei denen der Urlauber in einer Gruppe durch verschiedene Bars und Diskotheken geschleppt wird und dafür meist viel Geld bezahlt.
In Maspalomas tritt eine Neuregelung über Werbung in der Öffentlichkeit in kraft. Ziel ist es, die agressive Strassenwerbung, die täglich hunderte von Urlaubern über sich ergehen lassen müssen, einzuschränken bzw. teilweise sogar einzustellen. Die Eckpunkte der Neuregelungen sind z.B. eine Neuordnung der "ticketeros" oder PRs: die Zahl der Straßenwerber wird beschränkt, ein Lokal oder Restaurant z.B. muss in Zukunft mit nur einem PR auskommen. Die Genehmigung ist für diese Person persönlich und darf nicht weitergegeben werden. Time-Share PRs dürfen nur mehr an speziell dafür eingerichteten Info-Ständen werben, die Aufstellung, Größe und Art dieses Infostandes muss jeweils einzeln von der Gemeinde genehmigt werden. Rubbellose und Gewinnspiele aller Art sind ab sofort verboten, genauso wie der Verkauf von Ausflugtickets oder anderen Tickets auf der Strasse. Ebenfalls verboten ist das Anbringen von Prospekten und Flugblätter an Autos und auch das so genannte "buzoneo", das Verteilen von Prospekten, Flugblättern und Katalogen in die Briefkästen der einzelnen Haushalte. Verletzungen gegen diese Neuregelungen werden mit empfindlich hohen Geldstrafen geahndet.
Die Lokalpolizei von San Bartolomé de Tirajana hat 467 Personen gezählt die auf den Strassen der Stadt Tickets verteilen/verkaufen. Nicht mehr als ca. 30 Personen haben die notwendige städtische Lizenz dafür.
Diese Anzahl hat selbst den neuen Bürgermeister überrascht und er kündigte an, dass all jene die keine Lizenz haben sanktioniert werden denn die Entscheidung seiner Regierungsgruppe ist es nicht diese Aktivität, die Grund für Beschwerden von Urlaubern und Geschäftsleuten sind, definitiv auszulöschen sondern Ordnung in diesem Segment zu schaffen.
Weiss nicht wie man auf die Zahl kommt, die PRs/Ticketeros wechseln ja öfter mal oder laufen herum, um sie also einwandfrei zu identifizieren hätte man sie fotografieren oder per Video aufnehmen müssen, was wohl kaum geschehen ist.
Auch weiss ich nicht, was die hier arbeiten sollen, wenn ihre Jobs tatsächlich wegfallen sollten.
Dass sie oftmals unter miesen Arbeitsbedingungen arbeiten, schwarz, Urlauber belästigen, und legalen Geschäften die solche "Methoden" nicht verwenden einen Wettbewerbsnachteil bringen ist klar.
Da bin ich ja mal gespannt ob da jetzt auch Taten folgen.
Was mir aufgefallen ist, ist die Aggessivität, mit der die Werber mittlerweile vorgehen!
Vor ein paar Monaten wurden wir von einem Werber am Leuchtturm angesprochen (Glatzkopf, der seine Muskelmasse mit entsprechender Kleidung aufreizend in Szene setzte!). Als wir nicht stehenblieben, fasste er mich am Arm und hielt mich fest.
Als ich ihn fragte, was er für ein Problem habe (Anm: ich bin auch nicht gerade schwächlich gebaut), bot er mir sofort "eins aufs Maul" an! Ich fragt ihn daraufhin scherzhaft, warum er hier ohne seinen Bewährungshelfer herumlaufe. Seine Reaktion: "verpiss dich, Alter!"
Wir sind dann auch weitergegangen unter dem Motto "der Klügere gibt nach". Aber beunruhigend ist es schon, wenn man weiß, dass dort solche Leute ihr Unwesen treiben.......!!
.....und die Polizei stand ca. 100m entfernt und beobachtete das Geschehen :cry:
Normal nehme ich Begegnungen mit der Werbern auf die leichte Schulter, aber wenn es diese Ausmaße annimmt ist das schlimm!
uih,das ist aber schon die harte Masche!!!!
Wenn die Lokalen diese Leute gezählt haben, verstehe ich nur nicht, warum sie nicht gleich die Lizenzen kontrollierten.
Dazu hätten sie wahrscheinlich mal aus dem Auto steigen müssen....
Naja wenn sie nur die Anweisung hatten zu zählen. Die kennen ja ihre Pappenheimer und gaben dann als Antwort an den Bürgermeister diese Zahl durch. Nur zählen nimmt weniger Zeit in Anspruch als nach Lizenzen fragen und Anzeige schreiben. Die Zahl der erteilten Lizenzen dürfte das Rathaus selbst haben. Wer weiss, vielleicht wurde aber auch bei dieser Zählung gleich nach den Lizenzen gefragt und eine Anzeige geschrieben. Nur stand dies nicht im Artikel drin.
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