Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Streik bei der Handlingfirma Groundforce
Ab heute streiken die Arbeiter der Handlingfirma Groundforce. Dieser Streik wird u.a. Auswirkungen auf die Fluggesellschaften Air Europa, Thomas Cook, Condor, Islas Airways, Transavia und Air Berlin haben.
Der Streik geht heute von 6 - 18 Uhr, und geht weiter am Samstag den 27. den ganzen Tag, Montag 29. von 10 – 19 Uhr, Samstag 3. Februar den ganzen Tag und Sonntag den 4. von 15 – 0 Uhr.
Für den ersten Tag werden 80 Flugbewegungen bestreikt. Dies betrifft 7000 Urlauber und was schlimmer ist ca. 14000 Koffer.
© queru
Hi queru,
schaut übel am Flughafen in LPA aus. Meine Frau hat mich gerade angerufen. Angeblich geht ihr Flug nach MUC einigermaßen pünktlich raus. Im Gegensatz zu anderen. Die Paxe nach Münster mit Air Berlin mussten runde fünf Stunden warten, andere auch.
Es geht zu wie im Taubenschlag und die Leute sind nicht besonders guter Laune.
fio
2. Streiktag, gestern:
Die Arbeiter versichern, dass um 12:30 Uhr nur 2 von 15 Flugzeuge abheben konnten und die auch nur mit grosser Verspätung und manche ohne Gepäck. Das muss dann in zukünftige Flieger geladen werden mit dem finanziellen Nachteil für die Firma.
Ausserdem gab es Flüge wo die Passagiere wieder aussteigen mussten, denn im Falle von Flügen mit Ziel Nordeuropa hätte die Besatzungen, aufgrund der Verspätungen, die maximale erlaubte Arbeitszeit überschritten.
Die Gewerkschaften erklären, dass es Flüge von Air Europa und Condor gibt die in Gran Canaria ankommen, die angekommenen Passagiere aussteigen und die abfliegenden einsteigen ohne dass ihr Gepäck ein- bzw. ausgeladen wird. Dies führt dazu, dass in diesen Tagen viele Passagiere ohne ihr Gepäck bleiben.
© queru
Das sind ja schöne Aussichten. Weißt du eigentlich warum die Arbeiter streiken. Mehr Geld und/oder bessere Arbeitszeiten. Und wielange wird der Streik noch gehen? Kann ja einige von unserem Forum treffen, die die nächsten Tage runter fliegen.
fio
Meine Frau kam heute um 00:10 Uhr in München an. Koffer war dabei.
Glück gehabt.
Die Firma Groundforce begann am 14.12.06 ihre Arbeit im Flughafen Gran Canaria mit der Übernahme der Arbeiter von Eurohandling und Islas Airways. (Das Büro im Erdgeschoss bei den EU-Ankünften an dem früher der Name Eurohandling angebracht war ist nun mit dem Namen groundforce betitelt)
Die mit 10 unabhängigen Arbeitern besetzte Gewerkschaftsvertretung der Firma lehnt die Tarifbeschlüsse die von den Gewerkschaften CCOO und UGT auf Staatsniveau, hinter ihrem Rücken unterzeichnet wurden ab. 3 Gewerkschafter der CGT, 3 weitere von USO und 1 von Intersindical Canaria sind der Meinung, dass die Arbeiter benachteiligen werden und nur die Kollegen in Bilbao und Sevilla haben Verbesserungen, alle anderen würden benachteiligt.
Der Sprecher des Gewerkschaftskomitees sagt, dass am gleichen Tag (14. Dezember) als die Firma in Gran Canaria ihre Tätigkeit begann, hinter dem Rücken der Arbeiter diese Tarifvereinbarung unterschrieben wurde. Die Arbeiter hätten keine Mölichkeit gehabt eine gesetzliche Vertretung zu wählen und sich gewerkschaftlich zu organisieren um bei diesen Verhandlungen mitzuwirken. Diese Verträge wurden in Madrid durch CCOO und UGT unterzeichnet ohne die Arbeiter befragt zu haben und sie betreffen ganz klar die Arbeitnehmerschaft weil sie die Konditionen die diese vorher hatten verschlechtern. Es gibt einen Mantelvertrag des Sektors über die Konditionen und Rechte der Arbeiter und die Vorgehensweise wenn man Arbeiter einer anderen Firma übernimmt, aber der reguliert nur einen Teil dessen was den Arbeiter in ihrer vorherigen Firma zugestanden wurde.
Offiziell geht der Streik auf unbestimmte Zeit. Die nächsten Tage sind, wie oben schon geschrieben, morgen, Samstag und Sonntag.
© queru
Ein undurchschaubares Gewirr von Paragrafen und Unabwägbarkeiten. Das kann ja noch dauern.
Vielen Dank für die Antwort. :idea:
fio
Gestreikt haben gestern am Flughafen Gran Canaria nicht nur die Handlingmitarbeiter, sondern auch die Passagiere. So geschehen auf einem Flug der Air Europa von Las Palmas nach Sevilla. Die Fluggäste haben den Start um mehr als eine Stunde verzögert, weil sie mitbekommen hatten, dass durch den Streik der Mitarbeiter der Handlingfirma Teile ihres Gepäcks nicht verladen wurden. Zuerst haben die Passagiere beim Flugkapitän nachgefragt, bereits an Bord der Maschine haben sie die Gepäckverladung beobachtet und waren verwundert, weil nur ein Wagen mit Gepäck verladen wurde. Nachdem der Kapitän nicht reagiert hat, sind die Fluggäste aufgestanden und haben so verhindert, dass das Flugzeug startet. Erst die Guardia Civil konnte die Situation klären. Die Beamten stellten fest, dass sich tatsächlich nur rund 1/3 des Gepäcks an Bord der Maschine befand. Daraufhin wurde das restliche Gepäck nachgeladen; die Maschine hat schließlich mit mehr als 1 Stunde Verspätung den Flughafen Las Palmas verlassen.
tanifone
21.02.2007, 05:34
Am Samstag, 27. Jan. 2007 12 Uhr 55 landeten wir mit Air Berlin von Zürich in Las Palmas. Wir durften nicht aussteigen, da ein Teil des Bodenpersonals streikte. Nach 20 Minuten kam ein Bus, welcher uns im Schritttempo zwei Mal über das ganze Flughafenareal zur Passkontrolle fuhr. Bei der Gepäckausgabe war der Flug noch für 5 Minuten angezeigt, dann passierte nichts mehr, nur warten, warten. Wie wir erst 5 Stunden später erfuhren, wurde das Gepäck gar nicht ausgeladen, sondern flog um 14 Uhr 15 wieder zurück nach Zürich.
Nach 3 Stunden, punkt 16 Uhr wurden die wartenden Passagiere aufgefordert, auf der Flugplatzseite rauszugehen zum neuen Terminal. Dabei standen etwa 30 Polizisten der Guardia Civil Spalier. Ein Angestellter in gelber Jacke, sagte, als er merkte, dass wir spanisch sprachen: „perdona, Señores“ und zuckte mit den Achseln. So kamen wir von hinten beim anderen Terminal rein, da hiess es, die Koffern kämen auf Band 33 bis 35.
An den Bildschirmen waren natürlich nur die Ankünfte ab 16 Uhr angezeigt, es herrschte ein Riesenchaos! Die Leute liefen von Band zu Band, nicht einmal die Auskunftspersonen in den gelben Jacken wussten Bescheid. Uns taten vor allem die Familien mit kleinen Kindern und die älteren Leute leid.
Um 18 Uhr forderte man die Passagiere auf, sich am Schalter 3 bei der Groundforce zu melden, um ein Protokoll zu erstellen. Sofort bildete sich eine riesige Menschentraube um den Schalter. Eine einzige Person war am arbeiten, später nahmen sie dann zu zweit die Protokolle auf. Genau um 19 Uhr 15, also nach mehr als 6 Stunden durften wir den Flughafen ohne Gepäck verlassen, es reichte gerade auf den Bus 66 um 19 Uhr 20 Richtung Süden. Und am Schalter war immer noch eine grosse Ansammlung Erwachsener und Kinder.....
Da wir privat wohnen, fuhren wir am Montagmorgen mit dem Verlustschein wieder zum Flughafen. Bei Groundforce hiess es, die 3 Koffern seien jetzt in Düsseldorf und kämen um 16 Uhr 45 in LPA an. Am Dienstag würden sie dann zu den Besitzern gebracht.
Als bis Dienstag 16 Uhr nichts passierte, auch kein Anruf, telefonierten wir Groundforce. Es brauche halt Zeit, hiess es, das Gepäck sei schon da, müsse aber zuerst klassifiziert werden, am Mittwoch werde es sicher ausgeliefert. Da wir dringend benötigte Medikamente im Gepäck hatten, fuhren wir halt wieder fast 1 Stunde mit dem Bus zum Flughafen.
Obwohl wir die Koffern (alle mit grüner Schnur) im Gepäckraum sahen, wollte Groundforce nichts herausgeben. Also einen Stock höher zum Schalter der Air Berlin. Die freundliche Dame kam mit uns runter und intervenierte bei Groundforce. Jetzt endlich durften wir wenigstens unser Gepäck gegen Quittung in Empfang nehmen. Der Rest (mindestens 40 Koffer) wird immer noch „zertifiziert“, eine unglaubliche Arbeitsweise!
Wir kommen seit 20 Jahren nach Gran Canaria, genau zum 50. Mal und haben auch viele kanarische Freunde hier. Wir haben sogar ein Mädchen aus Vecindario für 3 Wochen zu uns in die Schweiz eingeladen und ihr unser schönes Land gezeigt. Wir sind von den Kanaren enttäuscht, 4 Tage in den gleichen Kleidern rumgelaufen, haben auch noch die kanarische Grippe eingefangen. Wir gehören nicht zu den „Billigtouristen“, gehen jeden Tag mindestens 1 Mal auswärts essen (inkl. Flasche Wein) und wollten uns aufs Alter hier fest niederlassen. Wir sind froh, dass wir diesen Schritt nicht gemacht haben.
es grüssen
Juan, Ruth, Zora
Ist natürlich keine schöne Angelegenheit mitten in einem Streik auf GC anzukommen. Ich kann euch das nachempfinden.
Trotzdem. Streik wirds immer überall auf der Welt geben. Ich darf nur erinnern, was passiert wäre, hätten die Fluglotsen in DE zu streiken begonnen. Dann wäre das Beispiel auf GC im Vergleich dazu nur ein "Brotkrümel". Deshalb, weil dann tausende von Flügen weltweit ausgefallen wären. Ein Chaos im Quadrat hoch 3.
Und für einen Altersruhesitz eignet sich, zumindest in Europa, kein Land so wie Gran Canaria. Die Insel kann auch nichts dafür, dass Leute versuchen Recht zu bekommen. Und wo anders findet man noch, so Ärzte weltweit, das gesündeste Klima der Welt?
Also die ganze dumme Streikerei vergessen und das Schöne wiederentdecken.
fio
satinfreund51
21.02.2007, 10:38
An Juan, Ruth, Zora
Wenn Ihr hier dauerhaft wohnen wollt, entfällt doch das leidige Flugproblem.
Und dann noch:Wie sollen sich die Arbeiter bei der ungeheuren Menge von Flügen gegen Verschlechterung der Arbeitsbedingungen wehren, das ist doch ein weltweiter Prozess, die wirkliche Arbeit zugunsten der Aktionäre abzuwerten.
lg
jue
Kann schon mit Euch fühlen.War mal eine Woche in
Venzuela ohne Gepäck und hatte dummerweise sogar meine Brieftasche
beim Einchecken mit der warmen Jacke in den Koffer getan . Wollten
mich sogar nicht ins Hotel lassen da ich eine Kaution nicht hinterlegen konnte.
War die erste Reise dahin und ich kannte keinen. bis Western Union mir
Geld überwies, dauerte auch 5 Tage.
Mit den gleichen Sachen rumlaufen ist ja schrecklich :twisted: (mach ich seit Jahren) :grin:
Aber ich würde nie dem Land die Schuld geben so wie Ihr Canaria.
Ihr habt doch Freunde da, Und bestimmt waren da welche die Euch geholfen haben ?!
Schreibt doch mal darüber und bedankt Euch :!:
hi Tanifon,
du schreibst Folgendes
Wir kommen seit 20 Jahren nach Gran Canaria, genau zum 50. Mal und haben auch viele kanarische Freunde hier. Wir haben sogar ein Mädchen aus Vecindario für 3 Wochen zu uns in die Schweiz eingeladen und ihr unser schönes Land gezeigt. Wir sind von den Kanaren enttäuscht, 4 Tage in den gleichen Kleidern rumgelaufen, haben auch noch die kanarische Grippe eingefangen. Wir gehören nicht zu den „Billigtouristen“, gehen jeden Tag mindestens 1 Mal auswärts essen (inkl. Flasche Wein) und wollten uns aufs Alter hier fest niederlassen. Wir sind froh, dass wir diesen Schritt nicht gemacht haben.
Einen Streik wirst Du überall erleben. Leiden müssen immer die, die nichts dafür können.
Das ist ja der Sinn und Zweck eines Streiks.
Nun meinst Du, das die Insel Gran Canaria Schuld daran ist.
Und Du bist froh hier nicht leben zu müssen.
Wie gut, das noch mehr Leute so denken.
Saludos Piva
Die Gewerkschaft USO, welche 23% der Arbeiter jener Firma in Gesamtspanien vertritt, hat für die Tage 21.-23.12. und 28.-30.12. für 7 spanische Flughäfen 24 Stunden-Streiks angekündigt. Unter den 7 befindet sich auch der von Gran Canaria.
queru
Die Gerwerkschaft USO hat den Streik wegen der exessiven Auflagen für die Mindestservices abgesagt.
queru
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