Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Versuchte Kindesentführung in La Garita
Es passierte vergangenen Freitag gegen 18:45 Uhr in der Strasse Madreselva des Küstenorts La Garita: Ein 10-jähriges Mädchen war auf dem Weg zur Wohnung ihrer 11-jährigen Freundin die in genannter Strasse wohnt, als neben ihr ein weisser Kleintransporter oder Kleinbus (Kommentar: Beides hat in spanisch den gleichen Namen und deshalb kann ich es nicht definieren) neben ihr stoppte. Der Fahrer fragte die Kleine nach dem Dorfplatz und obwohl das Kind ihm den Weg erklärte, bot er ihr 5 Euro an, wenn sie bei ihm einsteigt und den Weg mitfährt. Das Kind gab klar zum Ausdruck,dass sie dies nicht täte. Der Fahrer stieg schnell aus dem Fahrzeug aus und hielt dem Mädchen den Mund zu, packte sie am Hals und sagte ihr, dass sie nichts sagen solle, denn er hätte ein Messer. Das Mädchen liess sich nicht einschüchtern und begann sich zu wehren. Die Mutter der Freundin hörte die Schreie des Mädchens, ging auf die Terrasse ihrer Wohnung, die weniger als 15 Meter entfernt war und nachdem auch sie anfing zu Schreien, liess der Mann das Mädchen los, stieg in sein Auto ein und flüchtete ohne eine Spur zu hinterlassen. Die Eltern brachten die Sache im Polizeikommisariat in Telde zur Anzeige. Die Beschreibung des Mannes ist, dunkelhaarig, fest gebaut, ca. 35 Jahre alt. Er trug zum Zeitpunkt der Tat blaue Jeans, rotes Shirt und schwarze Schuhe.
queru
Das hört sich doch wieder einmal sehr bekannt an. War so ein Fall nicht schon letztes Jahr angezeigt worden?? auch wieder weißer Van/Transporter?
Ja, soweit ich mich erinnere, wurde bei fast allen versuchten Kindesenführungen eine weisse furgoneta erwähnt.
Manchmal weiss ich nicht mehr, ob ich das noch glauben soll. Ich denke, die würden doch nicht immer den gleichen Wagen benutzen, erst Recht nicht, wenn so ein Wagen schon in der Presse und polizeilichen Anzeigen genannt wurde.
Muss aber dazu sagen, dass in dem vorliegenden Fall alles sehr schlüssig klingt.
Gestern abend gegen 22 Uhr wurde der mutmassliche Täter festgenommen.
queru
Hier noch die offizielle Pressemitteilung der Polizei:
www.gran-canaria-insider.info/dokumente/Pressemitteilung.pdf
Bis jetzt scheinen sie noch keine Details rauszugeben.
Der 37-jähirge Marcos R.C. antwortete bei seinem ersten Verhör auf die Frage wo er arbeitet, dass er in einem Krematorium im Industriegebiet Salinetas arbeitete. Seit heute morgen 10:30 Uhr wird diese Halle in Anwesenheit des Beschuldigten untersucht.
Anwohner sagten, dass die Halle seit ca. 2 Monaten geschlossen ist, der Ofen schon lange Zeit dort wäre. An der Tür steht ein Schild mit “Krematorium für Haustiere”.
Experten vom Festland werden den Inhalt des Ofens analysieren.
Zuvor war das Mädchen geladen um den Beklagten und dessen Auto, ein weißer Ford Courier, zu identifizieren. Das Ergebnis dieser Identifizierungen wurde noch nicht bekannt.
Morgen wird der Beschuldigte dem Richter vorgeführt.
queru
Seit heute Morgen wird die Wohnung des Verdächtigen im Stadteil Arenales in Las Palmas de GC durchsucht. Die Gegend zwischen dem Paseo de Lugo und Castrillo ist abgesperrt.
Bei der gestrigen Durchsuchung des Ofens scheinen keine Reste menschlicher Herkunft gefunden worden zu sein.
queru
Der Untersuchungsrichter im Fall Marco R. hat gestern einstweilige Haft ohne Kaution für den Verdächtigen angeordnet. Marco R. wird beschuldigt am vergangenen Freitag versucht zu haben, ein 10jähriges Mädchen in Telde zu entführen. Das Mädchen hat den Verdächtigen in einer Gegenüberstellung identifiziert. Des Weiteren werden ihm der illegale Besitz von Waffen und ein Fahrzeugdiebstahl angelastet.
Eine ca. 20-jährige Frau aus Telde beschuldigt den Mann ebenfalls der versuchten Vergewaltigung. Sie hat ihn erkannt als Bilder von ihm im Fernsehen gezeigt wurden. Sie behauptet, dass sie im April 2007 als sie alleine auf der Landstrasse Valle de los Nueve (zwischen Telde und Lomo Magullo) lief der Mann versucht hat, sie zum Einsteigen in ein weissen Fahrzeug zu bewegen um sie danach zu vergewaltigen. Sie brachte dies auch damals zur Anzeige.
Ausserdem ist eine weitere Person, mit polizeilicher Vorgeschichte wegen versuchter Vergewaltigung, aus dem Umfeld des Beschuldigten ins Visier der Polizei geraten. Diese Person, die früher möglicherweise beruflich mit dem Beschuldigten in Verbindung stand, ist seit 5 Tagen nicht mehr in seinem zuhause aufgetaucht.
queru
Gestern wurde in einem Bungalow im Campo International in Maspalomas der vermutliche Komplize des Hauptbeschuldigten festgenommen. Auf seinen Namen läuft der Leasingvertrag des weißen Fahrzeugs, dass der Hauptbeschuldigte nutzte. Man geht davon aus, dass auch er den Opfern gegenüber gestellt wird, denn die meisten sprachen davon, dass noch eine zweite Person im Wagen war.
Von dem Hauptbeschuldigten selbst wurde heute bekannt, dass er 1999 von seiner Ex-Frau mehrere Male wegen Misshandlungen angezeigt wurde, aber diese Anzeigen verliefen im Sand. 2002 wurde er zu 20 Monaten Haft wegen sexuellen Übergriffen auf seiner 1,5 Jahre alten Tochter verurteilt. Das Urteil wurde bis heute nicht vollstreckt, da er immer wieder Einsprüche gegen das Urteil präsentierte.
Einen Zusammenhang mit den Fällen der verschwundenen Kinder Sara Morales und Yeremi Vargas gibt es bis jetzt nicht.
queru
Der 2. Mann, von dem nur sein Vorname "Miguel" bekannt wurde, ist heute nach knapp 3-stündiger Aussage ohne Beschuldigung freigelassen worden.
queru
Die Gerichtsmedizinerin die den Angeklagten 1999 begutachtete nachdem er seine Tochter missbraucht hatte, informierte schon damals, dass es sich bei ihm um einen gefährlichen Mann handelt der jederzeit solche Taten wiederholen könnte wenn man nicht irgendeine Massnahme ergreift.
queru
Ein minderjähriges Mädchen welches 2006 in Telde eine versuchte Entführung von Seiten eines Mannes, der sie in eine weiße furgoneta ziehen wollte anzeigte, erkannte bei der gestrigen Gegenüberstellung im Gericht Telde den Beschuldigten nicht als jenen Mann.
Wie bekannt wurde, fanden bis jetzt Gegenüberstellungen mit 4 Personen statt, von denen 2 ihn identifizierten und 2 nicht.
Anhängig ist noch die Gegenüberstellung mit einem Opfer aus Arucas, welches auch eine versuchte Entführung anzeigte. Da man aber entschieden hat, diesen Fall bei einem Gericht in Arucas zu belassen, muss die Gegenüberstellung in jenem Gericht stattfinden.
queru
Die Polizei hat den Eltern von Yeremi definitiv bestätigt, dass weder in der Asche des Krematoriums noch in der Umgebung, Spuren im Hinblick auf den vermissten Jungen gefunden wurden.
queru
Die Verteidigung des mutmaßlichen Täters, überlegt die Gegenüberstellungen anzufechten.
Sie ist der Meinung, dass dieser Beweis fehlerhaft ist, denn die Minderjährigen und die Frau welche seinem Mandanten als den identifizierten, der sie versucht hat zu entführen könnten “sein Gesicht im Fernsehen und in der Zeitung gesehen haben und somit beeinflusst gewesen sein, um ihn als Täter zu nennen“.
Tatsächlich versicherte die etwas über 20-jährige Frau die an einer Gegenüberstellung teilnahm, dass sie keinerlei Zweifel hätte ihm die Tat zuzuschreiben, denn sie hat ihn in den Nachrichtensendungen im Fernsehen sehen können.
Außerdem könnte die Tatsache, dass es sich bei der Pistole die in dem Krematorium in Salinetas gefunden wurde um eine Gaspistole handelt zu seinen Gunsten spielen. (Kommentar queru: Vermutlich deswegen, weil er auch wegen illegalem Waffenbesitz angeklagt ist).
queru
Mehrere Personen deren Aussagen im Fall der versuchten Entführung des Kindes in La Garita aufgenommen wurden behaupten, dass sie Marcos R. in Sara´s Stadtteil Escaleritas herumlaufen sahen als das Mädchen verschwand.
Alle Gutachten die über die Personalität des Mannes erstellt wurden kommen zu dem Schluss, dass er ein extrem gefährliches Individuum ist. Er wurde ja bereits 2004 wegen des Missbrauchs seiner 3-jährigen Tochter verurteilt und in jenem Urteil wurde erwähnt, dass er unter einer extremen emotionalen Härte und einer Persönlichkeitsstörung leidet, er aber Gut und Böse unterscheiden kann. Damals wurde bereits darauf hingewiesen, dass er weitere sexuelle Übergriffe begehen könnte.
queru
2 Zeugen der Verteidigung sagten vergangenen Freitag bei ihren richterlichen Vernehmungen aus, dass der Beschuldigte zur Tatzeit in ihrem Geschäft in der Hafengegend der Hauptstadt gearbeitet hatte. Diese Aussagen sind für die Interessen des Inhaftierten lebenswichtig denn das vermeintliche Opfer, eine in Arucas wohnende od. geborene Frau, identifizierte ihn als den Mann, der versuchte sie im April 2007 zu vergewaltigen. Diese Aussagen zusammen mit der Tatsache, dass das Opfer das Gesicht des Beschuldigten im TV und Zeitungen gesehen hatte, könnte dazu führen dass man letztendlich die Beteiligung an dieser Tat ausschliesst.
Der Staatsanwalt hat seine Strafforderung bei Gericht registriert.
Er fordert für den Angeklagten 8,5 Jahre Haft für 2 versuchte Freiheitsberaubungen, Nötigung, illegalen Waffenbesitzes und Diebstahl. Ausserdem fordert die öffentliche Anklage, dass er 9000 Euro Entschädigungen zahlen muss.
Ist schon traurig zu wissen das dieses gefährliche Individum nach eine kurzen Haftstrafe dann wieder auf die Befölkerung los gelassen wird obwohl es klare Aussagen gibt das dieser Mensch weiterhin eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt.
:cry: :cry: :cry: :?: :?: :?:
Ab dem 6. Juli wird das Verfahren gegen den Angeklagten stattfinden.
Anscheinend fordert die Staatsanwaltschaft 11,5 Jahre Haft (statt der 8,5 die ich ursprünglich schrieb). Die Verteidigung fordert Freispruch. Es sind 29 Zeugen geladen davon 13 Polizisten.
Beim heutigen Verhandlungstag erklärte der Angeklagte dass er unschuldig ist. Die Opfer erkannten ihn wieder als die Person die sie angegriffen hatte.
Der Täter wurde zu 6 Jahren Haft verurteilt.
Sprachlos :cry: :cry: :cry:
doble-siete
09.08.2009, 07:41
Hier kann man wohl auch sprachlos sein. In erster Linie bin ich es aber in Bezug auf die erwähnte Vorstrafe. Wenn jemand 2004 seine Tochter sexuell missbraucht, wieso ist er dann im Januar 2008 auf freiem Fuß? :?:
Zumal und insbesondere da die Perspektive ja nicht positiv war. Hier ist man dann immer wieder schnell bei der Frage, wieviel Bestrafung und wieviel Besserung einschließlich der Reue des Täters setzen die Strafgesetze und in Folge die Gerichte eigentlich voraus?!
Im vorliegenden (letzten) Fall ist das schwieriger, denn hier wird ja durch den Betrachter eine erwartete Tat in Folge (nur) konkludent angenommen. Ohne die Details zu kennen gehe ich davon aus, dass es in Deutschland nicht gelungen wäre eine Strafe in vorliegender Höhe zu erlangen. Denn das was wir erwarten ist ja (Gott sei Dank!) nicht eingetreten und bestraft wird Fehlverhalten -- hier also die versuchte Entführung.
Die 6 Jahre setzen sich zusammen aus 2 versuchten Freiheitsberaubungen, 1 illegalen Waffenbesitz und 1 Diebstahl eines Fahrzeugs. Von der Nötigung wurde er freigesprochen da ihm nicht bewiesen werden konnte, dass er eine der beiden Minderjährigen in Arucas verfolgt hatte um sie zum Einsteigen in sein Fahrzeug zu zwingen. Laut dem Urteil hat sich jene Minderjährige in Widersprüche verwickelt.
Den Einspruch der Verteidigung, dass die Opfer das Bild des Täters vor der Gegenüberstellung in den Medien gesehen haben lehnte das Gericht ab und sagte die Gegenüberstellungen hätten vorher stattgefunden.
Warum er trotz des vorherigen Urteils auf freiem Fuss war entzieht sich meiner Kenntnis und es wurde in dem Urteil auch nicht darauf eingegangen. Vielleicht war die vorherige Strafe unter 2 Jahren und soweit ich weiss wird eine erste Strafe unter 2 Jahre nicht angetreten. Dies ist aber nur eine Möglichkeit.
Ich bin selber Vater von 2 Kindern Gott sei Dank beide erwachsen und ihnen wurde solche Schicksale erspart aber ich werde nie verstehen warum es so kranke Menschen gibt die solche Sachen machen. die Strafen hierfür sind meines erachtens zu gering
Das Höchste Gericht hat eine der versuchten Entführung annulliert, konkret die der 25-jährigen in Telde am 8.4.2007. Außerdem verringerte es die Strafe für den illegalen Waffenbesitz. Das Gericht stellte fest, daß es in den Zeugenaussagen der beiden Opfer Widersprüche gab. So beschrieb eine den Täter als „nicht groß und dick“ während die andere sagte er ist 1,80 Meter groß und bei er Beschreibung des Tatfahrzeugs gaben sie 2 verschiedene Fahrzeugmodelle an.
Das Gericht legte jetzt die Gesamtstrafe auf 4 Jahre Haft fest. Der Täter sitzt seit 8.1.08 in Haft und somit kann er das Gefängnis in Kürze verlassen, denn nach Verbüßung 2/3 der Strafe kann er auf Bewährung entlassen werden.
Ich denke in der BRD wäre es gar nicht erst zu einer 6-jährigen Bestrafung gekommen, da die Beweislage nicht ausreichend war zund die Opfer widersprüchliche Aussagen machten.
Aber mir erschließt sich nicht, was aus der Strafe für den Kindesmißbrauch geworden ist!?
Von dieser Sache hab ich bisher nichts mehr gehört. Ist wahrscheinlich immer noch nicht vollstreckbar.
Auch wenn ich als "Justiz-Insider" so meine Zweifel am deutschen Rechtssystem habe - so lange bleibt hier nach einer Verurteilung nichts ungesühnt - Einsprüche hin oder her.
Ich kann nur das schreiben, was ich in den spanischen Zeitungen lese, wenn dort nichts drinsteht, weiß ich auch nicht weiter. Ich muss allerdings sagen, dass die Zeit die die spanische und speziell die kanarische Justiz für ihre Sachen braucht unter aller S** ist. Ich musste letztens auf ein simples Schreiben über 1 Jahr warten. Ich spreche von einem simplen Schreiben, über eine bereits gerichtete Sache. Also etwas wo sich niemand bei der Justiz hätte den Kopf zerbrechen müssen, nur schreiben und irgendjemand unterschreiben und zustellen, fertig. 1 Jahr, ich ahne, dass mir das sowieso keiner glaubt. Gut es handelte sich um eine zivilrechtliche und keine Strafsache.
Dennoch bin ich der Meinung, dass die deutsche Justiz im Vergleich zur spanischen gerade zu in Concorde-Tempo arbeitet.
Sach ich doch!
Aber in manchen Fällen gefällt mir auch die mañana-Mentalität.
Warum sag ich euch dann mal morgen... .
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Ich finde die mañana mentalität auch nicht verkehrt, aber in Verwaltungs- und Justizfragen ist es manchmal schauerhaft.
Stell dir mal einen Rechtsanwalt vor, der seinem Kunden das erklären soll. "Verfahren gewonnen, wir können aber solange nicht loslegen bis dieses Schreiben da ist" und dann dauert es 1 Jahr bis es da ist. Da geht sogar ein Spanier in die Luft und stell dir erst einen Kunden mit der ursprünglichen deutschen Mentalität oder gar mit Altersstarrsinn bei dem spanischen Anwalt vor, ich möchte nicht in der Haut des Anwalts stecken. :cry:
Kenn ich auch.
ich habe einen Antrag gestellt, im Namen meines Vaters ein verfahren wieder aufleben zu lassen, das inden neunzigern angefangen hat und dann "versandet" ist.
Procuradora sagte vor vierzehn Tagen, dass sie nicht damit rechnet, die Gerichtsakten vor Dezember zu bekommen... .
:evil:
In diesen Fällen der versuchten Kindesentführungen fällt ja immer wieder der Ausdruck, eines weissen Lieferwagens. Erst jetzt wurde bekannt, dass ein pensionierter 70-jähriger ehemaliger Lehrer aus La Isleta wegen vermeintlicher Kindermissbräuche festgenommen wurde. Er besitzt einen weissen Van. Die Ermittlungen liefen und laufen unter ziemlicher Geheimhaltung ab. Bisher habe ich nichts mehr in den Medien gelesen.
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