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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Ersparnisse in Spanien sind sicher



queru
30.09.2008, 12:42
Der 2. Vizepräsident und Wirtschaftsminister Spaniens, Pedro Solbes, sagte heute, dass die Bürger “sehr beruhigt“ sein können, denn ihre Ersparnisse sind in keiner der spanischen Finanzinstituten gefährdet. Er erinnerte, dass Spanien einen wichtigen Mechanismus zum Schutz der Sparereinlagen hat, der schon in vorher gegangenen Krisen gut funktioniert hat.
Auf die Frage ob er plant irgendein Geldinstitut zu retten, erläuterte er, dass alle beteiligten Seiten seit 2007 “diskret“ die Veränderungen des Finanzsystems beobachten und wenn zu irgendeinem Zeitpunkt eine solche Entscheidung getroffen werden müsste, wird er sie fällen. Für den Moment hat er keine Entscheidung getroffen außer jene, den Markt weiter zu beobachten. Er schließt aber nicht aus, dass man möglicherweise Maßnahmen ergreifen müsste wenn der Prozess länger anhält.
“Wir sind überzeugt, dass das spanische System nicht gefährdet ist“ und, obwohl es zu “Liquiditätsspannungen“ kommt “recht komfortabel“ ist und man es nicht mit dem anderer Länder vergleichen kann und fügte hinzu, dass es genug Margen hat um Mittel zu bekommen.
Außerdem erklärte er, dass man anhand von Daten der spanischen Staatsbank davon ausgehen kann, dass die spanischen Geldinstitute keine “giftigen“ Aktivas hatten.
Die Notwendigkeit zu Finanzierungen der nationalen Banken wären “sehr gering“ denn sie sind “auf wesentlich längeren Zeitraum ausgelegt“ wie die der europäischen Konkurrenz.

piva
30.09.2008, 13:18
So viel garantieren die Banken in anderen Ländern

Land Garantierter Betrag

Belgien 20 000 Euro
Dänemark 40 000 Euro
Finnland 25 000 Euro
Frankreich 60 000 Euro
Griechenland 20 000 Euro
Großbritannien 20 000 Pfund
Irland 20 000 Euro
Italien 103 000 Euro
Liechtenstein 30 000 Schweizer Franken
Luxemburg 20 000 Euro
Niederlande 38 000 Euro
Norwegen 2 Millionen Norw. Kronen
Österreich 20 000 Euro
Portugal 25 000 Euro
Schweden 250 000 Schwed. Kronen
Spanien 20 000 Euro

Quelle: Deutsche Bundesbank

queru
02.10.2008, 12:03
Auf die Forderung mehrerer spanischer Verbraucherschutzorganisationen die maximale Entschädigungssumme (aktuell 20.000 Euro pro Konto) zu erhöhen, antwortete die spanische Bankenvereinigung (AEB) und die spanische Sparkassenvereinigung (CECA), dass dies nicht notwendig wäre, denn der “Fondo de Garantía de Depositos“ (FGD) (Übersetzung: Einlagensicherungsfond) garantiert “de facto“ 100% der Einlagen denn er arbeitet “vorhersehend“ und übernimmt das Geldinstitut, welchem eine hypothetische Pleite bevorsteht, bevor dies passiert ist.
Der genannte Fond, dem gesetzlich alle in Spanien arbeitenden Kreditinstitute angehören müssen, verfügt aktuell über ein Vermögen von 6.000 Millionen Euro.

Hier übrix die webseite des Fonds: http://www.fgd.es

Sumcocan
03.10.2008, 12:23
Interessant in Spanien ist ein anderer Faktor: während sich andere Länder an die angelsächsischen "Gepflogenheiten" orientieren, sind die spanischen Banken mehr auf dem südamerikanischen Markt orientiert.

Dies hat zur Folge das die spanischen Banken weniger Investitionsbanken sondern mehr "Einlagenbanken" sind.

Aus diesem Grund hat zumBeispiel die Banco Santander ( als AA international bewertet ) genug Reserven um nun bei der Fieltierung der internationalen Bankenszene gut einzukaufen. Dennoch hat die Santander eine Kapitalerhöhung beschlossen ( wahrscheinlich um mehr Geld in der Kriegskasse zu haben :D ).

Spanien hat ein anderes Problem: in den letzten Jahren vollzog sich das Wirtschaftswachstum vornehmlich aus dem ungebremsten Bauboom.

Die spanischen Banken reservieren also nun auch mehr Geld in Rücklagen um eventuelle Hypothekenausfälle zu kompensieren.

Somit ist der spanische Markt ähnlich wie der amerikanische von der Hypothekenkrise betroffen, aber weniger hart, weil diese Hypotheken nicht so wild mit Zertifikaten vermarktet wurden wie dies in den USA geschah.

Real heisst das: die spanischen Grossbanken werden "Gewinneinbussen" hinnehmen müssen, werden aber kaum Verluste zu beklagen haben.

Rosi
03.10.2008, 12:32
@queru

Real heisst das: die spanischen Grossbanken werden "Gewinneinbussen" hinnehmen müssen, werden aber kaum Verluste zu beklagen haben.


Und was soll nun da der Unterschied sein. :sad:

Wenn ich Gewinneinbuße habe ist das ein Verlust.

Sumcocan
03.10.2008, 13:06
liebste Rosi, wenn ich drei milliarden verdient habe, und dann nur noch 1.5 milliarden verdiene, ist das eine gewinneinbusse, aber kein verlust.

erst wenn ich nichts mehr verdine, sondern zulege ( weil das einkommen geringer ist als die kosten) , DANN habe ich verlust.

Rosi
03.10.2008, 20:51
Mein lieber Sumco,
und ich sehe es so, wenn ich wie in deinem Fall 1,5 Mill. Gewinneinbuße gemacht habe, dann ist das für mich auch Verlust.

Man was hätte man alles dafür kaufen können. Bestimmt auch einen Roller :grin:

queru
05.10.2008, 10:01
Der Präsident der europäischen Kommission, Baroso, will die Garantiesummen auf Spareinlagen von 20.000 auf mindestens 40.000 Euro erhöhen.

Auf die Frage nach der extremen Differenz zu den in den Vereinigten Staaten von Amerika garantierten 250.000 Euro pro Kunde erklärte er, "dass wir in Europa eine andere Situation hätten und man dies beachten müsste."

fio
05.10.2008, 10:15
Die genannten Summen gelten aber nur für Tagesgeld, Festgeld, Sparbuch sowie für ein normales Girokonto.
Nicht betroffen sind sämtliche Bereiche des "Emissionsgeschäfts", also Aktien, Fonds usw.
fio

queru
08.10.2008, 16:03
Die Finanzminister der EU haben gestern beschlossen, die Einlagensicherung für Privatpersonen auf 50.000 Euro anzuheben. Diese Regelung soll zunächst für mindestens für 1 Jahr gelten.

Spanien gab daraufhin bekannt dass sie die Einlagensicherung auf 100.000 Euro erhöhen wird. (Ob dies auch erstmal für 1 Jahr gelten soll, ist mir bis jetzt noch nicht bekannt).