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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pumpspeicherkraftwerk Soria-Chira



queru
06.12.2008, 20:17
Die grankanarische Regierung plant den Bau eines Pumpspreicherkraftwerks (central hidroeléctrica reversible) zwischen den Stauseen Soria und Chira.
Laut einem Projekt welches Unelco-Endesa vor 2 Jahren präsentierte könnte dieser "Wasserfall" 25% der Energie die die Insel verbraucht produzieren.

http://de.wikipedia.org/wiki/Pumpspeicherkraftwerk

felin
06.12.2008, 22:51
nach meinen Informationen wird es keine Zulassung für den Bau des Kraftwerks geben, bis das nötige Gelände im Besitz des Cabildo de Gran Canaria ist und eine Betriebserlaubnis verfügt worden ist.
So sagt es zumindest die Consejería de Empleo, Industria y Comercio del Gobierno de Canarias.

queru
07.12.2008, 09:07
Das stimmt, sind die üblichen bürokratischen Dinge die im Laufe der Bearbeitung einer Lizenz immer anfallen. Vom Grundsatz her ist die grankanarische und die kanarische Regierung für den Plan, wenn sich nach einer Studie herausstellt, dass er rentabel ist.

queru
05.07.2009, 15:13
Die grankanarische Regierung hat nunmehr aktualisierte Infos die jegliche Zweifel über die technische und finanzielle Machbarkeit dieses Projekts zerstreut.
Die Kosten sind viel geringer als urspünglich geplant und belaufen sich um die 120 Millionen. Mit 170 Megawatt Leistung wird man 25% des gesamten Energieverbrauchs der Insel abdecken.
Die Regierung ist gerade dabei ein paar Hürden zu lösen, vor allem jenes der territorialen Planung, denn die Anlage entsteht in einem Naturschutzgebiet. Als Bauzeit wird mit 3 od. 4 Jahren gerechnet.

fio
06.07.2009, 09:01
Das ist ja alle schön und gut.
Wie allerdings Energie erzeugt werden soll ohne Wasser, ist mir doch schleierhaft.
Was nützen 120 Millionen Euros, wenn nur noch ´ne Laake in den Staubecken ist?
fio

queru
06.07.2009, 10:31
*Lol* Sehr gute Frage, auf den Gedanken bin ich noch gar nicht gekommen.

Tax
06.07.2009, 19:16
Habe ich auch schon überlegt.

Mit das wir alle das Eimer weise hoch schleppen sollen.

queru
06.07.2009, 19:59
Habe gerade folgendes in obiger Wikipedia-Erklärung gelesen:


Zu Zeiten, in denen ein "Überschuss" an elektrischer Energie vorhanden ist (in der Regel nachts), wird Wasser über Pumpen durch Rohrleitungen in ein hochgelegenes Speicherbecken (Oberbecken) gepumpt. Dieser See ist entweder natürlichen Ursprungs oder entsteht durch Aufstauen durch eine Staumauer oder einen Staudamm. Es gibt Oberbecken, die ausschließlich durch Wasserpumpen gefüllt werden und solche, die auch durch natürlichen Zufluss gespeist werden.

Ich bin daher ziemlich sicher, dass das Wasser vom Chira erstmal hochgepumt wird und danach wieder runterlaufen gelassen wird.
Der Chira hatte eigentlich noch nie einen grossen Wassermangel.

felin
06.07.2009, 20:07
Na hoffentlich werden die Pumpen dann mit erneuerbaren Energien betrieben, sonst wäre es ja quatsch.

queru
05.08.2009, 13:10
Hier eine Animation der Funktionsweise der Anlage:
www.aguasgrancanaria.com/ciagcweb/web2007.nsf/fVideo3?OpenForm

Dabei fällt mir auf, dass ich hier:
"Ich bin daher ziemlich sicher, dass das Wasser vom Chira erstmal hochgepumt wird und danach wieder runterlaufen gelassen wird.
Der Chira hatte eigentlich noch nie einen grossen Wassermangel."
Mist geschrieben habe denn der Chira liegt höher wie der Soria und deshalb muss es statt "hochgepumpt" "runterlaufen" heissen und dort wo "runterlaufen" steht muss "hochgepumpt" stehen.

fio
05.08.2009, 14:26
Der Link wär sicher interessant. Läuft bei mir aber nur teilweise mit irr langen Ladezeiten.
fio

CCUD
05.08.2009, 14:47
Na hoffentlich werden die Pumpen dann mit erneuerbaren Energien betrieben, sonst wäre es ja quatsch.

Pumpspeicherkraftwerke sparen nur indirekt Energie. Sie selbst verbrauchen zunächst mal rechnerisch mehr Energie, als sie erzeugen. Sie speichern (billige) Grundlastenergie durch stundenlanges langsames Hochpumpen und können dann das gespeicherte Wasser schlagartig über Turbinen ablassen und so die Spitzenlast sehr flexibel bedienen.

Die Energieersparnis liegt darin, dass man die Kraftwerkskapazitäten einspart, die diese Spitzenlast überhaupt und dann mit schmutzigen Brennstoffen erzeugen müssen, wie das z.B. (blödsinnigerweise) in Deutschland gemacht wird, wo man das meistens mit gasbefeuerten Kraftwerken macht.

fio
05.08.2009, 14:51
@ queru

Sind eigentlich an den genannten Stauseen Kraftwerksturbinen schon eingebaut? Wenn nicht, wird das ganz schön was kosten.
fio

CCUD
05.08.2009, 15:02
...Sind eigentlich an den genannten Stauseen Kraftwerksturbinen schon eingebaut? Wenn nicht, wird das ganz schön was kosten....

Ich habe auf den Kanaren noch keine Sperrmauer mit Turbine gesehen. Das macht eigentlich auch keinen Sinn hier, weil das Wasser ja selten und sehr unregelmässig fliesst. Das System hier ist bisher ganz auf die Wasserspeicherung zur Trinkwassergewinnung ausgelegt.

Die Kosten für ein Pumpspeicherwerk sind übrigens sehr gering, wenn man sie mit den Kosten für ein konventionelles Kraftwerk für die Spitzenlast vergleicht. Die Turbinen werden nur einen sehr kleinen Teil der Investitionen ausmachen. Der (mit Abstand) teuerste Faktor ist die teure Windenergie, die zum Betrieb des Pumpspeicherwerkes benötigt wird.

fio
05.08.2009, 15:13
Das ist ja alles schön und gut. Erklärt aber nicht meine Frage, wie denn die Energieerzeugung stattfinden soll?
fio

CCUD
05.08.2009, 15:18
Das ist ja alles schön und gut. Erklärt aber nicht meine Frage, wie denn die Energieerzeugung stattfinden soll?
fio

Es wird Wasser nach oben gepumpt, dann wieder nach unten abgelassen und treibt dabei eine Turbine mit E-Generator an. Wenn das Becken oben leer ist, wird wieder hochgepumpt. Usw.

felin
05.08.2009, 15:51
Der (mit Abstand) teuerste Faktor ist die teure Windenergie, die zum Betrieb des Pumpspeicherwerkes benötigt wird.
Nur mit dem Unterschied, das wir den Wind gratis haben.
Habe dazu noch diesen Link gefunden.
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/9/0,3672,7612041,00.html
Das würde es dann ja auch 2 Möglichkeiten geben:
So wie beschrieben oder wir bekommen alle unsere eigene Wasserturbine. Manche Vorschläge sind schon komisch. :cry:

CCUD
05.08.2009, 16:10
Der (mit Abstand) teuerste Faktor ist die teure Windenergie, die zum Betrieb des Pumpspeicherwerkes benötigt wird.
Nur mit dem Unterschied, das wir den Wind gratis haben...
Die Anlagen und die Stromverteilung sind so viel teurer als andere Technik, dass Strom aus Windenergie unter dem Strich viel teurer in der der Erzeugung ist, als z.B. von einem herkömmlichen Kraftwerk. Nur durch politisch gewollte Subventionen, wird der Wind-Strompreis dann billiger.

Die konkurrenzlos billigsten Methoden sind immer noch Energieeinsparung und dezentrale Anlagen zur Energiegewinnung dezentral in jedem Haus/Siedlung oder Betrieb. Aber weil da die zentralen Energieversorger und ihre Lobbyisten nix mehr dran verdienen, geht nur wenig in diese Richtung.

Für mich am ärgerlichsten, dass sogar die meisten "Polit-Oberökos" die Verspargelung der Landschaft als alternativlose öklogische und ökonomische Grosstat verkaufen.

felin
05.08.2009, 16:30
Die Anlagen und die Stromverteilung sind so viel teurer als andere Technik, dass Strom aus Windenergie unter dem Strich viel teurer in der der Erzeugung ist, als z.B. von einem herkömmlichen Kraftwerk. Nur durch politisch gewollte Subventionen, wird der Wind-Strompreis dann billiger.

Die konkurrenzlos billigsten Methoden sind immer noch Energieeinsparung und dezentrale Anlagen zur Energiegewinnung dezentral in jedem Haus/Siedlung oder Betrieb. Aber weil da die zentralen Energieversorger und ihre Lobbyisten nix mehr dran verdienen, geht nur wenig in diese Richtung.

Für mich am ärgerlichsten, dass sogar die meisten "Polit-Oberökos" die Verspargelung der Landschaft als alternativlose öklogische und ökonomische Grosstat verkaufen.

Das ist aus meiner sicht eine Milchmädchenrechnung, die Du aufmachst.
Rechne bitte die Gesundheitskosten mit ein die durch Kohlekraftwerke entstehen. Die Kosten für für Atomkraftwerke sind noch gar nicht absehbar oder glaubst Du der eingelagerte Atommüll wird in den Salzstöcken bleiben? Das werden sie alles wieder rauskramen dürfen. Da kommt noch was, warte es nur ab.

Was meinst Du mit "Verspargelung"? = Oberleitung?

CCUD
05.08.2009, 16:46
...Das ist aus meiner sicht eine Milchmädchenrechnung, die Du aufmachst. Rechne bitte die Gesundheitskosten mit ein die durch Kohlekraftwerke entstehen. Die Kosten für für Atomkraftwerke sind noch gar nicht absehbar oder glaubst Du der eingelagerte Atommüll wird in den Salzstöcken bleiben? Das werden sie alles wieder rauskramen dürfen. Da kommt noch was, warte es nur ab....Was meinst Du mit "Verspargelung"? = Oberleitung?...

Das ist wohl ein Missverständnis. Ich sehe wie Du besonders die Kohlekraftwerke als auch die Atomernergie in jeder Hinsicht als ziemlich teuren Blödsinn.

Was ich meinte war, dass man durch das simple, dezentrale intelligente Einsparen von Energie (sieheSteuerung für Deine Klimaanlage im Gehege!) den schnellsten und preiswertesten Energiespareffekt hat. Für DE kann soetwas mehr oder weniger sofort 20 % Einsparung bringen.

Über das grosse Solarstromprojekt in der Sahara, das jetzt entstehen soll, wird schon 25 Jaher lang gequatscht und es war angeblich nie realisierbar. Jetzt, da sich die vier deutschen Energiemonopolisten sich des Projektes bemächtigt haben, geht das plötzlich und auch für die Politk das absolut Grösste.

"Verspargeluung" ist die Umschreibung für die Landschaftsverschandelung durch Windkraftanlagen. Auf Zugvögelrouten könnte man noch die Bezeichnung "Wildvögelschredder" hinzufügen.

felin
05.08.2009, 17:18
Das ist wohl ein Missverständnis. Ich sehe wie Du besonders die Kohlekraftwerke als auch die Atomernergie in jeder Hinsicht als ziemlich teuren Blödsinn.
OK sorry, es hörte sich für mich so an.


Was ich meinte war, dass man durch das simple, dezentrale intelligente Einsparen von Energie (sieheSteuerung für Deine Klimaanlage im Gehege!) den schnellsten und preiswertesten Energiespareffekt hat. Für DE kann soetwas mehr oder weniger sofort 20 % Einsparung bringen.
Wenn jeder für sich wirklich effektiv darauf achten würde keine Energie zu verschwenden, glaube ich, sind es mehr als 20%


Über das grosse Solarstromprojekt in der Sahara, das jetzt entstehen soll, wird schon 25 Jaher lang gequatscht und es war angeblich nie realisierbar. Jetzt, da sich die vier deutschen Energiemonopolisten sich des Projektes bemächtigt haben, geht das plötzlich und auch für die Politk das absolut Grösste.

Das Projekt als solches finde ich eine sehr gute Sache, bleibt nur der Unsicherheitsfaktor der Sicherheit in solchen Regionen.
Warum in Regionen, wie z.B. die Kanaren, keine Solartechnik auf Dächern Pflicht ist, werde ich auch nie verstehen.


"Verspargeluung" ist die Umschreibung für die Landschaftsverschandelung durch Windkraftanlagen. Auf Zugvögelrouten könnte man noch die Bezeichnung "Wildvögelschredder" hinzufügen.
Da hast Du recht. Man könnte sicher auch andere Stellen für die Windkraftanlagen finden.

CCUD
05.08.2009, 17:35
...Wenn jeder für sich wirklich effektiv darauf achten würde keine Energie zu verschwenden, glaube ich, sind es mehr als 20%....
Die 20 % sind der konservativste Wert, der allgemein gerechnet wird. Wahrscheinlich sind es sogar 40%. In Kombination mit Spitzenlastoptimierung auch z.B. durch intelligente sog. "virtuelle" Kraftwerke könnte man den Spitzenlastbedarf fast mit einem Federstrich so drastisch und schnell reduzieren, daß 30-40% der deutschen Kraftwerkskapazitäten eigentlich jetzt schon überflüssig sind.

Aber so lange man politisch neue Arbeitsplätze sowohl für Windkraftgrossanlagen als auch Kohlekraftwerke vorzeigen möchte, macht man lieber (von grün bis schwarz) mit dem ökologischen und ökonomischen Unsinn weiter.

felin
05.08.2009, 18:17
Aber so lange man politisch neue Arbeitsplätze sowohl für Windkraftgrossanlagen als auch Kohlekraftwerke vorzeigen möchte, macht man lieber (von grün bis schwarz) mit dem ökologischen und ökonomischen Unsinn weiter.

Das nur als Unsinn hinzustellen kann ich nicht finden.
Ich denke schon, das man in viele Richtung denken, ausprobieren, verbessern und dazu lernen muss. Dazu muss man dann auch solche Windparks in der Praxis haben, sonst lernt die Industrie auch nicht aus evtl. fehlern.
Aus meiner Sicht hat die Industrie einfach den richtig Zeitpunkt verschlafen nach Alternativen zu forschen. Liegt aber auch an den Lobbyisten etc.
In einem Hochtechnologie-Zeitalter wo wir im Weltall sonst was machen, noch keine Gewitter auf der Erde einfangen und speichern können, da läuft was falsch. Energie ist in Massen vorhanden. Genauso gut müsste man die Meerströmungen viel effizienter nutzen können, die Strömung ist immer vorhanden und zieht sich um die ganze Erde.

CCUD
05.08.2009, 18:30
...Das nur als Unsinn hinzustellen kann ich nicht finden...
Die ökonomischen Konseqenzen aller technologischen Richtungen sind eigentlich seit über 20 Jahren und länger bestens bekannt und auch unstreitig. In der jüngsten Zeit hat man dann noch zusätzlich auch mit Grossversuchen auch in der Praxis nachgewiesen, dass man z.B. mit virtuellen Kraftwerken sofort, d.h. buchstäblich auf Knopfdruck, 20% der Kraftwerke einsparen kann.

Aber das z.B. ist politisch einfach nicht gewollt, so wie viele anderen "Arbeitsbeschaffungs-" bzw. monopolsichernde Massnahmen.

felin
05.08.2009, 18:44
In der jüngsten Zeit hat man dann noch zusätzlich auch mit Grossversuchen auch in der Praxis nachgewiesen, dass man z.B. mit virtuellen Kraftwerken sofort, d.h. buchstäblich auf Knopfdruck, 20% der Kraftwerke einsparen kann.

Aber das z.B. ist politisch einfach nicht gewollt, so wie viele anderen "Arbeitsbeschaffungs-" bzw. monopolsichernde Massnahmen.

Ich denke da fehlt es noch ganz gewaltig an der Infrastruktur, die alle zu vernetzen.

CCUD
05.08.2009, 19:04
...Ich denke da fehlt es noch ganz gewaltig an der Infrastruktur, die alle zu vernetzen.

Technisch sind die entscheidenden Computer sogar jetzt europäisch verbunden. Für den Rest reichten - salopp gesagt - ein paar USB Kabel. Wie die Verbindungen aber zu nutzen sind, entscheiden die Stromkonzerne. Und die enhtscheiden sich natürlich für sich. Motto: je mehr Strom desto mehr Umsatz, desto mehr Gewinn.

Das Stromnetz reicht auch aus, könnte sogar bei mehr dezentralen Strukturen verkleinert werden. Hier auf den Inseln sehe ich das technische Problem darin, dass es nur sehr wenige Leute gibt, die z.B. eine private Solaranlage zur Stromerzeugung korrekt berechnen, projektieren und installieren können. Wenn es schon an einer simplen Steuerung bei der Klimaanlage hapert....;-).

felin
05.08.2009, 19:15
Hier auf den Inseln sehe ich das technische Problem darin, dass es nur sehr wenige Leute gibt, die z.B. eine private Solaranlage zur Stromerzeugung korrekt berechnen, projektieren und installieren können. Wenn es schon an einer simplen Steuerung bei der Klimaanlage hapert....;-).

Ja ja, gib´s mir mal mit der Klimaanlage :grin:
Unser Leiter vom Sevicio Técnico könnte und würde mir die Steuerung ja einbauen. Aber bis jetzt haben wir noch Garantie auf den Müll.

Also für mich sind virtuelle Kraftwerke das hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelles_Kraftwerk

Wie schließt Du die denn mit einem USB-Kabel an :sad:

CCUD
05.08.2009, 19:40
[quote=CCUD] ...Also für mich sind virtuelle Kraftwerke das hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelles_Kraftwerk...Wie schließt Du die denn mit einem USB-Kabel an ...

Genau das ist das System. Die Kerntechnologie ist die intelligente Koordination des Einspeiseverhaltens von vielen Stromerzeugern, also schlicht Software, die vorhanden und gestestet ist. Die können sich jederzeit entweder über Internet venetzen oder, wenn sie nahe genug zusammenstehen auch über "USB-Kabel".

CCUD
06.09.2009, 12:00
Hier zum Thema "ökologische Stromversorgung" und "virtuelle Kraftwerke" ein Beitrag aus Spiegel-online von heute:

Der Ökostromanbieter Lichtblick will mit Volkswagen den Strommarkt aufmischen: Zigtausende Blockheizkraftwerke der Marke VW sollen nach SPIEGEL-Informationen demnächst in normalen Wohnhäusern eingebaut werden. So könnten mindestens zwei Atomkraftwerke ersetzt werden...


Die kleinen Anlagen werden nach Planung der beiden Unternehmen demnächst zu Zigtausenden in den Kellern normaler Wohngebäude installiert. Dort sollen sie die notwendige Wärme für Heizungen und Warmwasserbedarf bereitstellen. Gleichzeitig können die Anlagen gewaltige Mengen Strom in das öffentliche Netz einspeisen.

Dank intelligenter Steuerung und Vernetzung soll dies vorzugsweise dann passieren, wenn am Markt ein hoher Strombedarf besteht. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn nach veränderten Wetterlagen Tausende Windräder wenig oder gar keinen Strom produzieren. Durch die äußerst schnellen Reaktionszeiten, heißt es bei Lichtblick, könnten dann 1000, 10.000 oder auch 100.000 Anlagen blitzschnell zu einer Art virtuellem Großkraftwerk zusammengeschaltet werden, um die notwendige Menge Strom in das öffentliche Netz einzuspeisen.

...Teure Schattenkraftwerke, die heute zum Ausgleich der schwankenden Strommengen bereitstehen, könnten möglicherweise eingespart werden.

queru
09.12.2009, 18:01
Der Rat der grankanarischen Inselregierung wird diese Woche mit der Änderung der gültigen territorialen Normen beginnen um den Grund und Boden die die künftigen Anlagen benötigen zur Verfügung zu stellen. Sie will diesen Verwaltungsakt noch diesen Monat im Rat und in der Sitzung genehmigen um sie danach an die kanarische Regierung weiterzuleiten.
Vergangenes Wochenende liefen der Präsident der grankanarischen Regierung, José Miguel Pérez und seine Minister für territoriale Politik, Emilio Mayoral sowie der für Wasserangelegenheiten zuständige, Demetrio Suárez weite Teile des Gebiets ab wo die Anlagen hinkommen werden.

queru
14.02.2010, 14:06
Die grankanarische Regierung plant jetzt auch noch einen zweiten Wasserfall und zwar vom Stausee Las Niñas zum Stausee Soria ausser dem bereits vorgesehenen Wasserfall Chira-Soria.
Damit würde die Produktion verdoppelt und beliefe sich auf 320 Megawatt. Dies würde ausreichen um 50% des Energiebedarfs der Insel zu decken.
Der Kostenvoranschlag für Chira-Soria war 200 Millionen Euro und fügt man Las Niñas hinzu werden es 340 Millionen sein.

queru
14.03.2010, 19:38
Wenn es nach dem Willen der grankanarischen regierung geht, wird der Bau und der Betrieb der Werks zwischen Chira und Soria noch dieses Jahr öffentlich ausgeschrieben. Ziel ist es, dass die Anlage spätestens in 2015 zu arbeiten beginnt.

Was die 2. Anlage zwischen Las Niñas und Soria betrifft so bereitet die Regierung lediglich alles vor, dass der Bau dieser Anlage gesetzeskonform wäre. Da aber der Stausee Las Niñas in Privatbesitz ist und somit eine privat-öffentliche Initiative dieses Projekt verwirklichen müsste, treibt die Regierung nur die Anlage zwischen Chira und Soria voran.

queru
07.04.2010, 20:17
Ich lese gerade, daß zum Betrieb des Kraftwerks Chira-Soria noch folgende Anlagen geplant sind:
- 2 unterirdische Zentralen
- 1 Meerwasserentsalzungsanlage und 1 Pumpstation in Santa Águeda sowie 1 Pumpstation in Cercados de Espino (mit je 500 m3 Wasserzwischenspeicher) welche dazu dienen sollen bei evtl. Wassermangel entsalztes Meerwasser in den Stausee Chira zu pumpen. (Man sieht vor, daß beide Pumpstationen mit Windenergie betrieben werden.
- 1 Hochspannungsleitung mit 220 Kw von Santa Águeda zum Stausee Soria.

queru
29.07.2010, 09:25
Ein weiterer Schritt ist getan: Gestern genehmigte das Umweltministerium das Gutachten über die Umwelteinflüsse.

fio
02.02.2011, 15:29
Details zum geplanten Vorhaben sieht man hier:
http://www.skyscrapercity.com/showthread.php?t=321212&page=42
fio

queru
26.04.2011, 09:40
Auf die Ausschreibung für den Bau, Leitung und den Betrieb der Zentrale gab es nur ein einziges Angebot welches von der Firma Endesa kam. Nachdem keine andere nationale oder internationale Firma Angebote unterbreitet hat ist die Vergabe der Arbeiten eine Sache von "2 Wochen".

queru
27.04.2011, 19:18
Am Montag wird der Umschlag dieses einzigen Angebots geöffnet. Erst dann weiß man welche Summe die Firma an die grankanarische Regierung für die Nutzung der beiden Stauseen zahlen wird. Es mussten minimum 100.000 Euro und maximal 500.000 Euro jährlich sein.

Der Bau der Anlage wird 200 Millionen Euro kosten.

Wenn die Anlage dann arbeitet wird die grankanarische Regierung gewchätzte 5-20 Millionen Euro kassieren, je nach Produktivität.

queru
22.05.2011, 08:04
Jetzt hab ich genauere Daten. Wenn die Anlage arbeitet werden 3,14 Millionen jährlich fest gezahlt und eine variable Summe von ca. 6 Millionen Euro. Die variable Summe setzt sich wie folgt zusammen:
Die Anlage kann 150 Mw-Stunde produzieren. Man rechnet im Schnitt mit 50%. Somit 0,0274 Euro pro Kilowattstunde sind 5,9 Millionen Euro pro Jahr.

Der Wasserfall wird übrigens 300 Meter lang sein. Die Anlage wird geschätzte 80 feste Arbeitsplätze schaffen.

queru
22.05.2011, 19:15
Die Firma Endesa wird das Projekt mit einer Mehrwasserentsalzungsanlage beginnen. Sie wird am Auslauf des Barrancos de Arguiniguin, in der Nähe des Zementwerks, gebaut. Sie wird eine Kapazität von 5200 m³ täglich haben. (Mit dieser Geschwindigkeit würde es 3 Jahre dauern bis der Stausee Soria voll wäre). Diese Anlage soll in 24 Monaten fertig sein während der Rest des Projekts 36 Monate dauert. Wenn die komplette Anlage fertig ist wird bereits seit fast 1 Jahr Wasser in die Stauseen gepumpt werden.
Wenn die Entsalzungsanlage das notwendige Wasser an die Stauseen abgegeben hat wird sie genutzt werden um das verdunstete Wasser nach zufüllen und der Rest wird für die Landwirtschaft zu Festpreisen abgegeben denn Endesa wird kein Geschäft mit dem Wasser machen sondern mit der Herstellung elektrischer Energie.
Die Firma rechnet damit, dass man Anfang 2014 mit dem Füllen der Stauseen beginnen kann und die Zentrale in 2015 voll in Betrieb genommen werden kann.

queru
13.06.2011, 17:28
Als kleine Anekdote:

Die Firma Endesa (ich schätze sie hieß damals noch Unelco) plante bereits 1977 ein Projekt zur Energiegewinnung durch einen Wasserfall, konkret in den Bergen von La Isleta. Diese Idee kam nicht zum tragen, da die Hauptstadt in jenen Jahren unter schweren Problemen von Wasserknappheit litt und niemand hätte es verstanden, dass man das knappe Wasser welches es gab für etwas anderes benutzt ausser für den menschlichen Verbrauch.

queru
21.11.2011, 18:48
Nachricht vom 5.11. (Könnte also sein, dass schon begonnen wurde):
In wenigen Tagen wird die Firma Endesa mit den Arbeiten beginnen und zwar nicht oben in den Bergen sondern hier unten an der Küste von Arguineguin . Hier geht es erstmal um Bohrungen um geotechnische Daten für das Bauprojekt zu bekommen.

felin
21.11.2011, 18:53
:sad: was hat das mit Arguineguin zu tun? Wird da auch gebaut werden für das Projekt?

queru
21.11.2011, 19:21
Laut diesem Artikel kommt dort die Meerwasserentsalzungsanlage hin. Weiter oben postete ich, dass sie nach Santa Águeda kommt. keine Ahnung was jetzt stimmt.

felin
21.11.2011, 19:29
Danke

queru
01.12.2011, 03:43
Endesa bat den Wasserinselrat (grankanarische Regierung) darum, die Fristen für das Projekt aufzuheben bis das Industrieministerium (Zentralregierung) die Zahlungen festlegt, die sie für die gewonnene Energie gewähren wird.

Dies würde bedeuten, daß Endesa nicht bis Ende dieses Jahres das definitive Projekt einreicht und daß das Projekt nicht in den darauf folgenden 35 Monaten fertig stellt, wie es im Vertrag der am 16. Juni unterzeichnet wurde, festgelegt wurde.

queru
01.12.2011, 15:34
Die grankanarische Regierung wird eine Verlängerung von 3 Monaten bis 15. März 2012 gewähren.

queru
14.01.2012, 00:53
Nächste Woche wird die Vergütung welche Endesa für die produzierte Energie erhält definitiv festgelegt.

queru
25.03.2012, 20:28
Der Zentralstaat hat vor 1 Woche die Vergütung die er für die Energie zahlen wird festgelegt und die Sache somit genehmigt. Dieses Dokument fehlte, damit die Firma Endesa ihr Projekt einreichen kann.

Auf der anderen Seite verringerte die grankanarische Regierung die Summe, die sie jährlich erhalten wird, wenn die Anlage voll in Betrieb ist, von 11 auf 8 Millionen Euro.

TC 490
15.10.2012, 20:34
Gerade lese ich erstmals von einer Sache die zum Problem werden könnte: Eine Luftdienstbarkeit welche dem Ministerium de Fomento zusteht für die Drehfunkfeuer um dem Luftverkehr zu verfolgen. Der am weitesten vom Flughafen entfernte Punkt ist 13 km weit weg.
Sie würden aktuell den Bau von 11 der 15 Windparks im Südosten verhindern, welche 2007 den Zuschlag bekommen haben. „Wenn es keine Windparks gibt, gibt es auch kein Pumpspeicherkraftwerk“ sagt der Präsident der Vereinigung jener Gewinner der Ausschreibungen aus 2007.
Das Kraftwerk ist angedacht damit die von den Windrädern generierte Energie in abnahmeschwachen Zeiten (z.B. nachts) nicht verloren geht. Diese Energie würde man nutzen um Wasser vom Stausee Chira zum Las Niñas hoch zu pumpen. Wenn die Stromnachfrage wieder steigt, wird das Wasser wieder nach unten fallen gelassen und diese freigewordenen Energie wird in das Stromnetz eingespeist.
Klar, wenn diese beiden Drehfunkfeuer (DVOR + NBD) den Bau der Windräder in einer der windreichsten Gegenden Gran Canarias verhindern, gibt es keine Energie zum speichern. Der ganze Sinn des Pumpspeicherkraftwerks ginge verloren.
Der Präsident erklärt weiterhin, dass auf Mallorca ein ähnliches Problem bestand und man hat die Radare verlegt. Seine Vereinigung hat eine Studie bei der deutschen Firma Cassidian (eine der solventesten Firma in Luftsicherheit) in Auftrag gegeben welches zu dem Schluss kommt, dass die Radare ohne Probleme verlegt werden könnten. Auch die kanarische Regierung hat eine Studie durch die Firma Prointec in Auftrag gegeben welche zu dem gleichen Schluss kommt.
Die Vereinigung wäre sogar bereit sich an den Kosten der Verlegung zu beteiligen. Für das DVOR, das modernste, schätzt man 1,5 Millionen Euro und für das NDB zwischen 300.000-400.000 Euro.

TC 490
24.03.2013, 09:12
Die Zentralregierung hat die Vorabversion eines neuen Elektrizitätsgesetzes beschlossen mit dem dieses Pumpspeicherkraftwerk der Firma Endesa wieder weggenommen und an die Firma Red Eléctrica Española (REE) übergeben wird.
Wenn ich es richtig verstehe möchte wohl die Zentralregierung das weitere Ausbreiten der Firma Endesa auf dem Strommarkt verhindern.
(Das italienische Wirtschaftsministerium kontrolliert direkt 21,4% der Aktien von ENEL und weitere 10% einer weiteren öffentlichen italienischen Firma und ENEL besitzt 92,06% der Aktien der Firma Endesa).
(Im Gegensatz dazu kontrolliert der spanische Staat 20% der Firma REE).

TC 490
10.05.2013, 20:22
Gerade lese ich, dass der territoriale Plan der grankanarischen Regierung nicht nur die Anlagen von Soria und Chira beinhaltet, sondern er reserviert auch noch Grund in Boden für eine weitere Anlage zwischen den Stauseen Parralillo und Caidero de las Niñas in La Aldea.

TC 490
04.12.2014, 12:35
Der Lizenzinhaber Endesa und die Firma Red Eléctrica de España (REE) sind sich praktisch einig über die Bedingungen der Lizenzübergabe an REE. Die Vereinbarung soll noch vor 2015 unterzeichnet werden. Bisher wurde nichts über die Höhe der Entschädigungszahlungen an Endesa bekannt. Die durch das Industrieministerium vorgegebene formelle Frist war der 7. November, 6 Monate nach Inkrafttreten der Anordnung die Endesa dazu verpflichtete, seine Lizenz an REE abzutreten.

TC 490
12.03.2015, 20:33
Die grankanarische Regierung hat die Gebühr welche die Firma REE jährlich zahlen muss auf 6 Millionen Euro herabgesetzt. Endesa sollte damals noch 8 Millionen zahlen. Mit dieser Massnahme will die grankanarische Regierung sicherstellen, dass die Anlage gebaut wird.

TC 490
14.05.2015, 18:10
Laut dem Präsidenten der Firma REE wird die Anlage Ende 2018 in Betrieb gehen.

felin
14.05.2015, 18:24
Ich befürworte ja jede Art umweltverträglich Strom zu erzeugen, bloß frag ich mich, was wollen die dort eigentlich hin und herpumpen?
Die Stauseen sind seit Jahren teilweise erschreckend leer.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass das in irgend einer Art kostendeckend laufen soll, noch dazu das es klimatechnisch eher noch trockener werden wird in der Zukunft.

fio
15.05.2015, 14:14
...... bloß frag ich mich, was wollen die dort eigentlich hin und herpumpen?........


Heiße Luft :arrow:
fio

felin
15.05.2015, 15:38
Heiße Luft :arrow:
fio
Davon haben wir gerade genug x63

TC 490
18.07.2015, 08:33
Red Eléctrica de España (REE) hofft nach diesem Sommer mit dem Bau beginnen zu können. Er soll ca. 4 Jahre dauern.

TC 490
16.03.2019, 13:23
Obwohl es seit einigen Jahren nichts neues zu berichten gab, nur soviel, die Sache ist noch aktuell.

TC 490
17.12.2022, 15:06
Abgesehen von den Bauarbeiten der künftigen Entsalzungsanlage in Santa Águeda (im Bau seit 16. Februar 2022) (zwischen El Pajar und Arguineguin, an der GC-500) wird nun auch an der Mauer des Staubeckens Soria gearbeitet.

TC 490
19.12.2022, 20:58
Laut diesem Artikel https://web.archive.org/web/20221219205103/https://www.laprovincia.es/gran-canaria/2022/12/19/salto-chira-empezara-elevar-agua-80182127.html und wenn alles nach Plan läuft soll im 1. Quartal 2024 entsalztes Wasser von der in Bau befindlichen Anlage in Santa Águeda in Richtung Berge in die beiden Staubecken Soria und Chira gepumpt werden.