Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Junger Mann stirbt nach Schlägerei vor einer Diskothek
Heute morgen um 4 Uhr erhielt die Notrufzentrale eine Nachricht, dass es in der Strasse 29 de Abril in Las Palmas de GC eine Schlägerei gegeben hatte und ein Mann bewusstlos auf dem Boden liegt. Als das Rettungsteam ankam hatte das Opfer einen Herz- / Kreislaufstillstand. Nach den Wiederbelebungsversuchen wurde er ins Hospital Doctor Negrin gebracht, wo er verstarb. Die Polizei hat 2 mutmassliche Täter festgenommen. Anscheinend begann die Schlägerei ausserhalb der Diskothek Paraninfo und es waren mehrere Personen beteiligt. Das Opfer hatte vermutlich einen oder mehrere schwerwiegende Schläge abbekommen.
Mittlerweile sind 4 Personen festgenommen worden und sie wurden von einem Freund des Opfers als die Täter wiedererkannt.
Es sieht wohl so aus, dass sich das Opfer auf der Strasse befand und von einer 4-köpfigen Gruppe (anscheinend polizeibekannte Verbrecher aus Lomo Los Frailes) angesprochen wurde die von ihm Geld forderten. Er weigerte sich und hatte wegen der Überzahl keine Chance. Bis jetzt deutet alles darauf hin, dass er regelrecht totgetreten wurde.
Freunde und Bekannte des Opfers rufen über SMS und Handys zu einer Demonstration auf um ihre Ablehnung gegen dieses Verbrechen deutlich zu machen, der Familie ihre Unterstützung auszudrücken und um mehr Sicherheit zu fordern.
Sie findet am 14. Dezember um 12 Uhr an der Fuente Luminosa in Las Palmas de GC statt.
Der vermutliche Täter sagte im Polizeiverhör, dass er sich an nichts von dem was geschehen ist erinnern kann, denn er wäre “sehr betrunken“ gewesen. Seine 3 vermutlichen Komplizen sagten aus, dass er es gewesen ist, der dem Opfer den tödlichen Tritt, der einen Wirbel gebrochen hat und zum Tod führte, versetzt hat.
Die 4 Personen werden heute dem Richter vorgeführt. Bis jetzt sieht es so aus, dass das Verbrechen durch einen Täter ausgeführt wurde die anderen 3 feuerten ihn vermutlich bei der Tat an.
Die 4 Verdächtigen wurden vom Richter in Untersuchungshaft geschickt. Eine Entlassung auf Kaution ist nicht möglich.
Die Familie des Opfers hat sich als Nebenkläger dem Verfahren angeschlossen.
Einer der mutmasslichen Täter wartet auch noch auf sein Gerichtsverfahren in dem er vom Staatsanwalt des Mordversuchs beschuldigt wird.
Mutmasslich hatte er am 10. Juni 08 einem anderen jungen Mann in Tamaraceite einen Schraubenzieher in die Brust gestoßen.
Einer der mutmasslichen Täter wartet auch noch auf sein Gerichtsverfahren in dem er vom Staatsanwalt des Mordversuchs beschuldigt wird.
Mutmasslich hatte er am 10. Juni 08 einem anderen jungen Mann in Tamaraceite einen Schraubenzieher in die Brust gestoßen.
dann fragt man sich - und warum läuft der frei rum?
Sumcocan
10.12.2008, 13:36
dann fragt man sich - und warum läuft der frei rum?
Rosi, auch andere laufen frei rum... :evil:
Mit festem Wohnsitz und ohne Fluchtgefahr ist das nun mal so.. es muss erst was wirklich Schreckliches passieren :?:
Wo Du das jetzt sagst, stimmt :sad:
Die 4 Inhaftierten hatten seit ihrer Volljährigkeit bereits zusammengezählt 30 Mal mit der Polizei zu tun.
Die 4 Jugendlichen die in jener Nacht das Opfer begleiteten sagten bei ihrer richterlichen Vernehmung aus, dass das Opfer weit entfernt war sich den Tätern entgegenzustellen oder sie zu provozieren, er wollte lediglich schlichten damit die Sache nicht in Gewalt ausartete.
Sie sagen aus, dass sie an diesem Morgen in das Lokal hineingehen wollten als sie von einem Unbekannten aufgehalten wurden der Geld von ihnen wollte. Er provozierte sie und machte unverständliche Gesten (wie z.B. das Hemd auszuziehen). Das Opfer ging auf ihn zu und gab ihm 30 Cent, bat ihn sich zu beruhigen und sagte, dass er nicht mehr Geld hätte. Vermutlich brachte diese Geste den späteren Täter noch mehr in Rage und er sagte, er ginge seine Freunde holen. (Sie vermuten, dass die Geldforderung eine Farse war und es den Tätern von Anfang an nur darum ging Streit zu suchen und Streit zu haben). In der Realität waren seine Komplizen schon bereit einzugreifen.
Trotz Wind und Regen haben gestern zwischen 2500 und 4000 Personen an der Demonstration teilgenommen.
Hier Bilder aus der Zeitung Canarias7: http://www.canarias7.es/multimedia/galeria.cfm?id=2767
Der Staatsanwalt fordert 18 Jahre Haft für die 3 Angeklagten und eine Entschädigungszahlung von 150.000 Euro.
Der Rechtsanwalt des Vaters des Opfers fordert die maximale Haftstrafe 20 Jahre für die 3 Angeklagten.
Nachdem alle Einsprüche abgelehnt sind gibt es jetzt grünes Licht für das Schwurgerichtsverfahren gegen die 3 Angeklagten.
Man rechnet für September/Oktober damit.
Das Verfahren beginnt am 4. Oktober.
Hier Fotos aus der Zeitung LA Provincia vom 1. Verhandlungstag:
http://comunidad.laprovincia.es/galeria-multimedia/PALMAS-GRAN-CANARIA/Juicio-contra-acusados-muerte-Ivan-Robaina/18687/1.html
Wer spanisch lesen kann hier wird der Ablauf des heutigen Verhandlungstags getwittert von der Zeitung Canarias7: http://www.canarias7.es/temasalminuto.cfm?tema=4
Die Aussagen und Befragungen von Angeklagten und Zeugen endete erst vor wenigen Minuten um 21 Uhr. Morgen ab 9:30 Uhr geht das Verfahren weiter.
Hier der 3. Verhandlungstag getwittert von der Zeitung Canarias7:
http://www.canarias7.es/temasalminuto.cfm?tema=5
Da ich kein Spanisch kann....wo war das?
Meinst du an welchem Ort? Wenn ja, siehe Seite 1 dieses threads.
Ja - glatt überlesen. Danke.
Der 4. Verhandlungstag:
http://www.canarias7.es/temasalminuto.cfm?tema=6
joelpeters94
08.10.2010, 09:03
sowas erinnert mich eigentlich immer an deutschland, wenn sich vor typischen "russendiskotheken" die leute prügeln und irgendwer auf einmal ein messer zückt... aber dass so etwas auch hier passiert, hätte ich nicht direkt gedacht...
Auch hier gibt es mittlerweile Gruppen Jugendlicher die es ausschliesslich darauf anlegen sich zu schlagen. Ich würde es aber eher auf die Hauptstadt Las Palmas de GC beschränken.
Tag 5 der Verhandlung:
http://www.canarias7.es/temasalminuto.cfm?tema=7
Seit heute morgen finden die Plädoyers statt, danach kommen die letzten Worte der Angeklagten.
Die letzten Worte der Angeklagten:
Oliverio will kein letztes Wort sagen.
Benjamín:
“An die Familie von Iván R., möchte ich sagen, dass es mir enendlich leid tut und der Schmerz den sie haben, werde weder ich noch sonst irgendjemand, ihnen ein Leben lang nicht wegnehmen können.”
“Es war ein Unfall. Es tut mir in der Seele leid”
Der 3. Satz hat damit zu tun, dass 2 der 3 ein Foto nach der Tat von sich am Strand machten auf dem sie gut gelaunt sind. Dazu sagte er: “Das Foto entstand weil ich von nichts wusste und deshalb war ich glücklich. Es tut mir unendlich leid und wenn sie mich verurteilen müssen dann zahle ich dafür, aber ich wollte keine Schlechtigkeit tun und auch sein Leben nicht in Gefahr bringen. Es war ein Unfall.”
Acaymo: “Es tut mir sehr leid was passiert ist und wenn es in meinen Händen gelegen hätte, hätte ich etwas getan. Das Geschehene tut mir sehr leid."
Das Geschworenengericht hat alle 3 Angeklagte des Mordes für schuldig befunden.
Der Staatsanwalt fordert je 18 Jahre Haft, der Anwalt der Nebenkläger je 20 Jahre Haft und das Verbot sich während 10 Jahre lang den Eltern des Opfers zu nähern. Die Anwälte der Verteidigung beantragten jeweils die Minimalstrafen.
Die 3 Täter wurden zu je 17 Jahren Haft verurteilt.
Nur so am Rande: Das Höchstmaß für Mord sind 20 Jahre.
Lese gerade das Originalurteil und es sind sogar 17,5 Jahre für jeden. Ausserdem dürfen sie sich, nach Haftentlassung, 5 Jahre lang, den Eltern des Opfers nicht unter 1 km annähern.
Als Schadensersatz bekamen die Eltern 175.000 Euro zugesprochen.
Das hohe Gericht bestätigte die Urteile und die Strafen. Lediglich bei einem der 3 wurde die Haftstrafe von 17,5 Jahren auf 16 Jahre verringert, da im Tatmoment seine Schuldfähigkeit durch Alkohol und Drogen beeinträchtigt war.
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