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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Altkleiderrecycling (Santa Lucia, Ingenio und Agüimes)



queru
19.01.2011, 20:48
Der Verbund der 3 Gemeinden Santa Lucía, Ingenio und Agüimes, plant die Aufstellung von ca. 25 Containern in denen man Kleidungsstücke zum Recycling deponieren kann. Gestern wurde beschlossen den Auftrag öffentlich auszuschreiben.

queru
19.01.2012, 15:22
Santa Lucia wird 48 hellbeige 3 m3 Container aufstellen. Die ersten 12 kommen hier hin:
Schule Policarpo Báez, La Unión/León y Castillo, Güímar und Pérez Galdós (Doctoral), Pablo Neruda (Balos), Schule La Madera (La Orilla), Chopin (El Canario), Añepa (Casa Pastores), Artenara (Cruce de Sardina), Parkplatz der Schule und Parralillo (Santa Lucía) und el Barranquillo (Pozo Izquierdo).

Geleert wird ca. alle 10 Tage.

TC 490
19.09.2012, 15:34
Der Südosten (Santa Lucia, Ingenio, Agüimes) hat seit November letzten Jahres 100 Container á 3 m3 zur Altkleidersammlung aufgestellt die von der Firma Canarias Recycling S.L. betreut werden.

Jetzt liegen erstmals Zahlen vor: Im Schnitt werden monatlich 26.800 kg Kleidung eingesammelt.
Von Februar bis Juni waren es 133.910 kg, davon durchschnittlich 16.300 kg in Santa Lucia, 4660 in Ingenio und 5882 in Agüimes.

Von der gut erhaltenen Kleidung gehen 1000 kg/Jahr an Nicht-Regierungs-Organisationen des Südostens Gran Canarias und der Rest wird in europäische und afrikanische Länder exportiert.

80% der Kleidung wird wieder verwendet, 19% recycelt und 1% geht zur Müllverwertung.

dyson
19.09.2012, 16:32
Leider bestätigt das, was ich in meinem posting v. 13.d.M. unter dem Thema "Die Armut kehrt..." geschrieben habe. "Der Rest" wird zu 90% in afrikanische Länder verbracht und überschwemmt die dortigen Märkte, sodass die einheimische Fertigung von Kleidung aller Art keinerlei Chancen zum Überleben hat. Egal ob kleine Stoffhersteller, Schneidereien ö.ä., es gibt fast keine mehr und die, die es jetzt noch gibt, werden in einigen Monaten ebenfalls die Pforten schliessen. Menschen, die viele, viele Jahre ihrer Arbeit nachgingen und ihre Familien damit ernähren konnten, sind ohne Arbeit und ohne jede Aussicht auf Arbeit. Da braucht man sich nicht wundern, wenn immer mehr den gefährlichen Weg über´s Meer nach Europa auf sich nehmen (um dann als illegale "Arbeitssklaven" unterbezahlt wenigstens etwas zu verdienen), in ihrer Heimat haben siesamt ihrer ganzen Familie keine Existenz mehr. Tonnen von Kleidung aus dem gelobten Europa haben Tausenden die Lebensgrundlage genommen.
Bitte überlegt Euch alle gut, ob Ihr Kleidung in solche Container werft! Es ist gut gemeint, aber leider tut es nichts Gutes, ganz im Gegenteil!
Wenn Ihr die Zahlen nur von ein paar Gemeinden auf Gran Canaria anschaut, dann stellt Euch mal vor, was da an Tonnen in ganz Europa zusammenkommt!
So etwas als KleiderSPENDE zu deklarieren ist blanker Hohn, denn normalerweise ist SPENDEN eine gute und hilfreiche Sache!

manode
19.09.2012, 17:36
gebe dyson voll recht.

auch beim spenden muss mann sich immer über die hintergründe informieren, sonst kann das in die hose gehen, sogar bei geldspenden.
am besten ist immer noch hilfe zur selbsthilfe!!!

dyson
19.09.2012, 21:45
Das Altkleiderproblem lässt sich eigentlich von jedem einzelnen sehr einfach lösen: Kleidung auftragen! Und wenn es wirklich mal ein Fehlkauf ist und man ein neues oder fast neues Kleidungsstück übrig hat, findet sich sicher a)jemand im Freundeskreis, dem es gefällt und passt oder 2)man verkauft es im Secondhandladen oder Flohmarkt oder 3) man bringt es direkt zu einer Kleiderkammer oder Sozialkaufhaus - solche Sachen werden da gerne angenommen und auch weitergegeben.
Auf den Kanaren ist das alles nicht so einfach wie in Deutschland, die Kanarios sind ein stolzes Volk und bereits getragene Kleidung (und auch andere Sachen 2. Hand) wird von den meisten abgelehnt, deshalb gibt es auch nur sehr wenige 2.Hand Läden und auch die überleben mehr schlecht als recht. Vor allem Frauen fühlen sich oft vor den Kopf gestossen, wenn man ihnen ein (kaum) getragenes Kleidungsstück (z.B.: "habe ich leider zu klein gekauft, nur 1x angehabt, müsste Dir passen, möchtest Du es?) schenken möchte. Natürlich ist es etwas anderes, wenn es im engeren Freundeskreis ist, im gleichen sozialen Umfeld, aber sonst wird es oft als herabwürdigend und respektlos empfunden.
Fazit: wir alle sollten die Kleidercontainer und die Kleiderspenden-Säcke meiden, das wäre ein kleiner persönlicher Beitrag dazu, die sog. 3 Welt nicht immer noch mehr von der sog. 1. Welt abhängig zu machen. So wie manode sagt, am besten ist Hilfe zur Selbsthilfe und dafür reichte es schon, wenn die Leute in diesen Ländern wieder dort hergestellte Kleidung tragen und kaufen , die sind ja auch vor der ganzen Altkleiderflut nicht völlig nackig rumgelaufen!

felin
19.09.2012, 21:54
Fazit: wir alle sollten die Kleidercontainer und die Kleiderspenden-Säcke meiden, das wäre ein kleiner persönlicher Beitrag dazu, die sog. 3 Welt nicht immer noch mehr von der sog. 1. Welt abhängig zu machen. So wie manode sagt, am besten ist Hilfe zur Selbsthilfe und dafür reichte es schon, wenn die Leute in diesen Ländern wieder dort hergestellte Kleidung tragen und kaufen , die sind ja auch vor der ganzen Altkleiderflut nicht völlig nackig rumgelaufen!

Nö, sie haben sich mit Naturprodukten "bekleidet".
Wenn ich mitunter sehe was die "Modezaren" so kreiren kann ich eh nur mit dem Kopf schütteln, sind Produkte für den Müllcontainer und nicht für den Kleidercontainer.

dyson
20.09.2012, 01:18
Also felin, ich weiss nicht was Du mit "Naturprodukten" meinst, aber die meisten Länder in Ost-, West u. Zentralafrika hatten eine durchaus bestens funktionierende Bekleidungs"industrie", d.H., es gab viele Stoffherstellbetriebe, Webereien, Färbereien (man denke an die herrlichen Farben und Muster der traditionellen Gewänder) und natürlich Schneidereien/Nähereien. Grössere mit dutzenden Arbeitern und kleine, wo nur eine Person und eine Nähmaschine das "Geschäft" ausmachten. Weder das eine noch das andere überlebt die Altkleiderflut, denn die aussortierten modischen Errungenschaften aus ganz Europa werden tonnenweise auf den Märkten für weniger Geld angeboten und weil viele keine Arbeit mehr haben (nicht nur wegen der Altkleider, z.B. lohnt es sich meist auch nicht mehr, das sein eigenes Stückchen Land zu bearbeiten oder Hühner zum Verkauf zu züchten), greifen sie zu.
Merkwürdige Designersachen sind, glaube ich, nicht das Problem. Diese Sachen kosten meist ein Heidengeld und wandern nicht so schnell und oft in die Altkleidersammlung.
Was aber eine wirklich sinnvolle Spende ist sind nicht mehr benötigte Brillen!
Brillen, die nicht mehr die richtige Stärke haben oder nicht mehr modisch sind, nicht wegwerfen sondern spenden.

felin
20.09.2012, 15:54
die sind ja auch vor der ganzen Altkleiderflut nicht völlig nackig rumgelaufen!

@ dyson,

ist doch alles gut ;-)
Ich habe einfach etwas weiter in die Vergangenheit gedacht.....
Lendenschurz.... Baströckchen......

Bin voll Deiner Meinung, Altkleider sollten nicht auch noch dahin gekarrt werden.

dyson
20.09.2012, 18:18
Danke, lieber felin, es freut mich, dass Du das Problem auch siehst.
Allerdings finde ich nicht alles gut, denn mal abgesehen von den Auswirkungen finde ich es einfach schlimm, dass den Leuten, die auf die Art Kleidung "spenden", vorgegaukelt wird, dass sie etwas Gutes tun und armen Leuten helfen. Das ist schlichtweg Verar***! Ich wette, dass, egal ob in Ingenio oder in Iserlohn, kaum einem "Spender" bewusst ist, was mit seinen alten Klamotten passiert, die Gemeinden klären natürlich nicht auf, denn es ist eine gute Einnahmequelle.

felin
20.09.2012, 18:29
Ich kann nicht sagen, ob es hier vielleicht sinnvoller gemacht wird.
Man kann es nur hoffen, denn im Grunde könnte es eine gute Sache sein.

geraldina
20.09.2012, 22:32
ich finde es immer noch am besten die sachen direkt an jemanden abzugeben. einfach mal rumfragen. hier kennt jeder einen der jemand kennt, der was gebrauchen könnte. so mach ich es jedenfalls mit meiner kleidung und ist weiss und sehe es auch manchmal, sie wird getragen

dyson
21.09.2012, 10:09
ich finde es immer noch am besten die sachen direkt an jemanden abzugeben. einfach mal rumfragen. hier kennt jeder einen der jemand kennt, der was gebrauchen könnte. so mach ich es jedenfalls mit meiner kleidung und ist weiss und sehe es auch manchmal, sie wird getragen

Ja, ich finde, genauso sollte man es machen und das funktioniert auch bei uns im Freudeskreis mit guten Sachen einwandfrei. Wenn´s ein Freund nicht will oder er eine andere Kleidergrösse hat, hat der vielleicht einen Arbeitskollegen oder so, dem´s gefällt und passt. Aber das macht man natürlich nur mit guten und kaum getragenen Sachen, der eine oder andere Fehlkauf kommt ja im besten Haushalt vor. Alles andere gehört weggeworfen oder als Putzlappen verwendet, viele "spenden" Kleidung, die sie schon zig Mal anhatten....

@felin: WARUM sollte es eine Gemeinde denn anders machen? Die Stadtsäckel sind hier wie dort leer und für die Altkleider bekommen sie gutes Geld ohne grossen Aufwand. Das ist natürlich bei den wohltätigen Organisationen auch nicht anders, denn die Ware bekommt man geschenkt und der Verkaufserlös ist fast brutto für netto wenn man die Containeranschaffung und -leerung abzieht. Manche Verwertungsfirmen stellen die Container auch direkt auf und bezahlen den Gemeinden sehr gute Stellgebühren, dann braucht der Stadtkämmerer bloss noch gucken, ob das Geld pünktlich eingeht, für die Gemeinden eine feine Sache.

dyson
09.12.2012, 20:54
Zum Thema wird morgen , 10.12., im WDR Fernsehprogramm um 20.15 Uhr (Kanaren 19.15 Uhr) der Beitrag "Könnes kämpft - Der Altkleiderirrtum" gezeigt. Alle, die immer noch glauben, sie würden etwas Gutes tun, wenn sie ihre alten Kleidungsstücke in dafür aufgestellte Container werfen oder in die Altkleidersammlung geben, sollten unbedingt einschalten!

felin
09.12.2012, 21:03
Über die Kanaren?

dyson
09.12.2012, 22:01
Über die Kanaren? Du meinst, ob der Beitrag über die Kanaren ist? Nein, aber es betrifft die Kleidercontainer auf den Kanaren ebenso wie die auf dem Festland Spanien und sämtlichen anderen europ. Ländern. Das System ist überall das selbe, die Klamotten haben in der Verwertung kein Etikett, wo sie gesammelt wurden. Daher ist der Beitrag sehr interessant für alle Mitbürger, egal wo man wohnt, es geht um das Prinzip! Auch auf den Kanaren! Auch wenn sie ein bißchen weiter weg liegen, sind sie, zwar nicht geografisch, aber politisch absolut ein Teil von Europa! Und es gibt Kleidersammelcontainer auf den Kanaren - oder nicht?

dyson
09.12.2012, 22:14
P.s. : Ich erinnere mich, dass hier vehement zu kompletten Sätzen angehalten wurde, ich weiß nicht, was Dich dazu bewege, drei Worte einfach so hinzuwerfen, bei denen man sich selbst ausrechnen muß, was Du damit überhaupt meinst.
Es gibt immer wieder Beiträge, die viel weniger mit den Kanaren zu tun haben, als mein TVhinweis, z.B. Reiseberichte von völlig anderen Reisezielen!

felin
09.12.2012, 22:27
Wieso, führst Du das Forum?
Du postet unter "Thema: Altkleiderrecycling (Santa Lucia, Ingenio und Agüimes)"
Dann mach unter "Sontiges" Deinen Thread auf, immer wieder wird ein Thema verfremdet.

dyson
09.12.2012, 22:59
Sorry, aber jetzt versteh ich garnichts mehr - ich gebe einen TVhinweis zum Thema "Altkleiderrecycling" und jetzt soll das unter ebendiesem diesem Thema fehl am Platze sein? Es stehen doch Altkleider-Sammel-Container für Altkleiderrecycling in Sta. Lucia , Ingenio etc., oder nicht?
Ich führe das Forum nicht und ich kenne auch niemanden der es führt und auch niemanden, der es führen möchte. Aber was recht ist, sollte auch recht bleiben - und ich habe nichts anderes gemacht, als zum bestehenden Thema einen TVhinweis gegeben. Warum Du Dich darüber so aufregst ist mir völlig unverständlich.
Wer sich den Beitrag ansehen will kann's tun und wer nicht, muss doch nicht. Du doch auch nicht.

felin
10.12.2012, 18:40
P.s. : Ich erinnere mich, dass hier vehement zu kompletten Sätzen angehalten wurde, ich weiß nicht, was Dich dazu bewege, drei Worte einfach so hinzuwerfen, bei denen man sich selbst ausrechnen muß, was Du damit überhaupt meinst.
Es gibt immer wieder Beiträge, die viel weniger mit den Kanaren zu tun haben, als mein TVhinweis, z.B. Reiseberichte von völlig anderen Reisezielen!

Schön und gut aber Du postest unter "Nachrichten Gran Canaria" eine TV-Sendung des WDR (West Deutscher Rundfunk), das hat hier nichts zu suchen.
Welcher der dort angegebenen Vereine hat hier seinen Sitz?
http://www.wdr.de/tv/koenneskaempft/sendungsbeitraege/2012/1210/altkleider.jsp
Das endet dann hier wieder in einer Diskussion über den WDR, LOL

dyson
10.12.2012, 19:30
Schön und gut, aber es geht um das Prinzip und nicht um einzelne Firmen oder Vereine. Diese sind europaweit beliebig und es ist völlig egal, wie die heißen. Das Verwertungsverfahren ist nicht national.

Erfreulicherweise weiß ich, dass auch viele Canarios (die Deutsch verstehen) an dem Thema interessiert sind und sich den Bericht anschauen. Auf den Kanaren wird so gut wie nicht über das Altkleiderrecycling aufgeklärt. Tja, manchmal ist deutsches Fernsehen auch nationalitätsübergreifend interessant.

Felin, wie allerdings hier im Forum ellenlange Reiseberichte über irgendwelche Ecken der Welt ohne Deine Kritik veröffentlicht werden können, wird mir ein Rätsel bleiben. Was haben sie denn mit den Kanaren zu tun?

Für mich ist das Thema erledigt.