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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Landwirtschaft auf Gran Canaria



figo
25.03.2012, 13:39
Hallo Forenmitglieder,

während meines letzten gc-urlaubs fiel mir auf, dass der sektor bio-landwirtschaft scheinbar noch in den kinderschuhen steckt und das trotz der eigentlich idealen klimatischen bedingungen.

gibt es dafür Gründe? ich denke derzeit darüber nach, in gc land zu erwerben und mit einem solchen projekt zu starten.

gibt es da erfahrungen einzelner nutzer?

Vielen Dank und viele Grüße aus dem frühlingshaften D.

figo

fio
26.03.2012, 13:38
Ob nun bio oder nicht. Hart wird das Geschäft auf alle Fälle. Konkurrenz gibts hier genügend und die Preise werden knallhart ausgereizt.
fio

figo
26.03.2012, 14:49
leicht ist ja bekanntlich kein nachhaltiges geschäft, die genaue ausgestaltung ist da auch noch völlig offen. ich tendiere derzeit eher dazu, solche produkte dann ins eu-festland auszuführen, so dass konkurrenz für den gc-markt nur bedingt entstehen würde. ohnehin kommt es ja auch auf die produkte an, da gibt es ja eine breite palette über die gängigen obst - und gemüsesorten, (heil-)kräuter, exotische früchte etc..

trotzdem schon mal danke für die richtungsweisung, mich würde weiterhin interessieren, ob es überhaupt productos orgánicos aus gc gibt, welche sind die anbaugebiete, angeblich ist die region agaete eher für südfrüchte und der norden bananengebiet?

bin wie gesagt noch ganz am anfang der überlegungen und freue mich über jeden hinweis zum thema

felin
26.03.2012, 16:53
ich vermute, Bio-Anbau wird nicht so ganz einfach auf der Insel.
Hier sind einige "Ungeziefer" unterwegs, von Raupen, Schnecken bis zu den übelsten "Läusen"
Auch die klimatischen Schwankungen sind nicht sehr hilfreich. Damit meine ich insbesondere die Feuchtigkeit.
Ich selbst hatte mich mal an Paprikaschoten probiert, alle waren innen von Parasiten durchsetzt.
Bestimmte Kräuter gehen im Süden fast gar nicht, z.b. Schnittlauch, auch Salate haben bei der Hitze Schwierigkeiten.
Rosmarin dagegen explodiert hier förmlich.
Hauptanbaugebiete für Gemüse, Obst etc. ist etwa das Dreieck: Valsequillo-Moya-Agaete-Valsequillo

figo
02.04.2012, 15:56
Dank Dir Felin, dort werde ich mich mal ein wenig umsehen! In die http://www.lapazpharma.com/web/ Richtung könnte es gehen, schwerpunkte sind natürlich variabel.

stefank
11.04.2012, 20:25
Unterschätze nicht die Transportkosten der Bioware auf das Festland, schließlich soll sie dort ja nicht irgendwann und preiswert sondern schnell und frisch ankommen. Vieles, was auf den Kanaren wächst, kann man auch auf dem Festland kultivieren, sicherlich auch im Bioanbau. Ich hatte in Spanien bisher nicht den Eindruck, dass Bioware sonderlich gefragt ist. Und in Zeiten, wo die Regierung gerade weitere Sparmassnahmen verkündet hat, wird das Geld noch knapper, d.h. viele sind froh, wenn sie überhaupt genügend zum Essen haben.

lucky
12.04.2012, 11:09
Früher konnte man bei uns in Bayern Tomaten aus Gran Canaria im Winter kaufen. Seid ein paar Jahren leider nicht mehr. Geschmacklich waren es die besten.

Warum es die kanarischen Tomaten nicht mehr zu kaufen gibt, kann ich nicht sagen. Ich kann mir aber vorstellen, dass es für einen Neuling, der weder die Vertriebswege noch die Kundenkontakte besitzt sehr schwierig wird.
Gruß lucky

dyson
12.04.2012, 13:25
ich vermute, Bio-Anbau wird nicht so ganz einfach auf der Insel.
Hier sind einige "Ungeziefer" unterwegs, von Raupen, Schnecken bis zu den übelsten "Läusen"
Auch die klimatischen Schwankungen sind nicht sehr hilfreich. Damit meine ich insbesondere die Feuchtigkeit.
Ich selbst hatte mich mal an Paprikaschoten probiert, alle waren innen von Parasiten durchsetzt.
Bestimmte Kräuter gehen im Süden fast gar nicht, z.b. Schnittlauch, auch Salate haben bei der Hitze Schwierigkeiten.
Rosmarin dagegen explodiert hier förmlich.
Hauptanbaugebiete für Gemüse, Obst etc. ist etwa das Dreieck: Valsequillo-Moya-Agaete-Valsequillo

Beim professionellen Anbau geht auf Gran Canaria garnix ohne Chemie, aber im Kleinen machen es einige fast oder ganz Bio, quassi zur Selbstversorgung und Kleinverkauf. Die Tomaten aber wachsen hier schon ewig (also ich weiss von mindestens 25 Jahren) in einer Nährmittellösung, meist von Bayer Hoechst, d.h. die Wurzeln sind nicht in der Erde sondern hängen in Rinnen mit der Nährmittellösung. Darin sind alle Stoffe enthalten, die die Tomaten wachsen lassen und vor Ungezieferbefall schützen. Da hat felin total recht, Ungeziefer gibt es gaaaanz viel! Wichtig ist natürlich der Windschutz für das Gelingen von Pflanzen, egal oder Bio oder nicht-Bio.

figo
12.04.2012, 14:39
Vielen Dank für die weiteren Rückmeldungen!

Selbstverständlich wird die Sache nicht einfach.x118 Der Vertrieb sollte nicht nur Richtung Spanien funktionieren, sondern ins gesamte europäische festland. In Regionen, wo kaum genug da ist, um den hunger zu stillen, wird bio keine chance haben. anderswo beginnen die leute zu verstehen, dass es dauerhaft nur so möglich ist, die bereits hochgradig geschädigte natur wieder mit ins boot zu kriegen. ansonsten gehen wir eines tages gemeinsam unter.

gegen schädlinge gibt es wohl auch einige "biowaffen" wie das im detail aussieht, hängt natürlich von der frucht ab, die kultiviert werden soll.

mal schauen, der plan ist jetzt erstmal übers jahr ein paar grundstücke ausfindig machen, über den jahreswechsel persönlich anschauen und dann mal konkreter werden was kosten-nutzen etc. angeht.

Ex-User
12.04.2012, 15:03
Bei Penny Deutschland gibts aktuell ne Schale voll mit Bio-Äpfeln, 700 Gramm, für 1,29€. Auch andere Bio-Produkte sind ähnlich günstig. Ob Bio Produkle jetzt immer besser sind, weiss ich nicht. Ich würde mir als Erzeuger immer lieber selbst eine gute Marke aufbauen inkl. Qualitätsstandarts, als auf den Öko-Zug mit aufzuspringen. Dank der Technik von heute, sollte es z.B. auch kein Problem mehr sein auf den Verpackungen in dem Beispiel eines Apfels, den Apfelbaum abzubilden, wo dieser gewachsen ist. Das schafft denke ich mehr Vertrauen als ein Bio-Siegel, wo ja dann auch jede Negativ-Meldung immer auf Dich abfärbt z.B. jetzt aktuell "Dioxin in Bio-Eiern".

stefank
12.04.2012, 18:09
"anderswo beginnen die leute zu verstehen, dass es dauerhaft nur so möglich ist, die bereits hochgradig geschädigte natur wieder mit ins boot zu kriegen. ansonsten gehen wir eines tages gemeinsam unter."

Ist schon richtig, doch ich fürchte, das interessiert kaum jemanden. Ganz besonders nicht die Politiker, die denken nur in Etappen von 4 Jahren. Danach haben sie ausgesorgt und die Nachfolger dürfen sich um die Scherben kümmern.

@lucky: An die kann ich mich auch erinnern, gab es abgepackt in Netzen. Die waren lecker, doch die habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen. Auch auf den Kanaren halte ich immer Ausschau danach, doch ich habe sie bisher nicht gefunden. Die scheinen von größeren Sorten verdrängt worden zu sein, die geschmacklich (so meine Meinung) meilenweit davon entfernt sind.

felin
12.04.2012, 21:52
@ lucky, stefank,

die "ursprüngliche" kanarische Tomate wird nicht mehr kommerziell angebaut.
Mit viel Glück bekommt man sie mal auf einem Markt im Norden.

trendhure
13.04.2012, 13:58
Liegt es nicht daran, dass die EU den Tomatenanbau nicht mehr finanziell unterstützt? Bin der Meinung, dass ich dies mal so aufgeschnappt habe.

figo
13.04.2012, 15:23
Natürlich geht es mir darum, den anbau unter nachhaltigen bedingungen vorzunehmen und es kommt nicht auf irgendein siegel an. wenn man aber ohnehin schon alle voraussetzungen schafft, dann sollte man das siegel sofern möglich schon noch mitnehmen. da gibt es ja auch große unterschiede zwischen den verschiedenen siegeln.

Auf Deinen Siegelhinweis komme ich dann nochmal zurück Tom x49!

stefank
14.04.2012, 00:42
@felin: Ich plane für diesen Winter eine Tour durch den Norden der Insel. Fallen dir spontan ein paar Orte ein, wo die Chancen nicht schlecht sind, solche Tomaten auf dem örtlichen Markt zu finden?

dyson
14.04.2012, 09:23
Auf die Bauernmärkte gehen, da bieten auch Kleinerzeuger ihre Waren an!

zapp
14.04.2012, 09:36
@ lucky, stefank,

die "ursprüngliche" kanarische Tomate wird nicht mehr kommerziell angebaut.
Mit viel Glück bekommt man sie mal auf einem Markt im Norden.
Die sind viel zu anfaellig gegen die in den letzten 5- 10 Jahren auftretenden Krankheiten und Viren , UND SOMIT NICHT MEHR RENTABEL

stefank
14.04.2012, 11:53
Ich habe die aber als sehr aromatisch in Erinnerung und möchte deshalb versuchen die daheim zu kultivieren. Nicht kommerziell, sondern für den Eigenbedarf.

felin
14.04.2012, 18:10
@ stefank,
Du wirst sie kaum mehr auf Bauernmärkten bekommen.
Den am Besten sortierte ist vielleicht noch der in San Mateo.

stefank
14.04.2012, 19:48
Ich werde da mal mein Glück versuchen, wenn ich auf GC bin. San Mateo ist ja auch ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen. Wann findet dort der Markt statt?

felin
14.04.2012, 19:57
Immer an den Wochenenden...

1264

stefank
14.04.2012, 22:24
Danke! Ist zwar noch ein halbes Jahr hin, aber ich werde das einplanen.

felin
22.04.2012, 13:31
es gibt sie noch....

da ist sie:

1277

..... Berichtigung:
da war sie
x64

stefank
23.04.2012, 20:30
Lecker! Ich kann es kaum erwarten!

figo
24.04.2012, 15:42
Na Bewusstsein und nachfrage nach anständigen lebensmitteln scheint es ja zu geben!:!:

stefank
24.04.2012, 19:50
Und dabei ist es so einfach diese Pflanzen auch im fernen Deutschland im Garten oder auf dem Balkon anzubauen. Es beadrf nur ein wenig Ausdauer, Sonne, Experimentierfreudigkeit und Disziplin (Trockenheit oder Staunässse mögen die gar nicht). Die Mühe lohnt sich, praktiziere ich schon seit mehreren Jahren. Nur die echte kanarische Tomate fehlt mir noch.

felin
24.04.2012, 19:53
Und hier schafft man 3 Generationen im Jahr :-)
Ich werd morgen mal gucken, ob noch welche da sind. Dann hebe ich Dir eine auf .....
..... sofern ich mich beherrschen kann, LOL

stefank
24.04.2012, 20:13
Gerne. Ein paar Kerne reichen. Gut getrocknet und dann lichtgeschützt verpackt (Alufolie) hält sich das mehrere Monate.

geckoherz
25.04.2012, 00:30
es gibt sie noch....

da ist sie:



hat die kanarische Tomate einen speziellen kanarischen Namen, oder einfach "tomate canario"? Weil rein optisch würde ich die auf dem Markt so nicht erkennen. Werde mal fragen, manchmal tut die Nachfrage ja was mit dem Angebot...