PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neue Arbeitsplätze schaffen



dyson
29.04.2012, 10:48
Es würde mich sehr interessieren, wie die Inselkenner unter den Forenmitgliedern konkret kurz- oder mittelfristig viele Arbeitsplätze, vor allem natürlich für Canarios, schaffen würden. Da haben sich doch sicher viele schon Gedanken drum gemacht und ein Austausch ebensovieler Vorschläge wäre sicher nicht nur für mich interessant.

Ex-User
29.04.2012, 11:04
Durch Konsum ;-)

1312

canariafantastica
29.04.2012, 11:19
Genau! Aber kanarische Produkt, wie den Wein (Bild) von Grupo Flick. Der verkauft nicht nur Autos, sondern baut auch Wein an. Einheimische Produkte kaufen, hilft quasi doppelt!

dyson
29.04.2012, 11:26
mmhhh - lecker!!!
Aber brauchen die Leute nicht mal erst einen Job, mit dem sie das Geld verdienen können, mit dem sie dann was einkaufen können? Man kann doch nur konsumieren, wenn man das Geld dafür hat.
Oder befürwortet Ihr eine Erhöhung bzw. Verlängerung des Arbeitslosengeldes? Dafür hat aber der span. Staat vermutlich kein Geld...

zapp
29.04.2012, 11:41
Es würde mich sehr interessieren, wie die Inselkenner unter den Forenmitgliedern konkret kurz- oder mittelfristig viele Arbeitsplätze, vor allem natürlich für Canarios, schaffen würden. Da haben sich doch sicher viele schon Gedanken drum gemacht und ein Austausch ebensovieler Vorschläge wäre sicher nicht nur für mich interessant.
z.B.in der Schaffung von ABSOLUTER RECHTSSICHERHEIT fuer Investoren , bei der heutigen Gesetzeslage nimmt se eine Unmenge Zeit in Anspruch sich diese Sicherheiten auch nur bedingt zu beschaffen ,2. entwicklung und Einfuehrung erneuerbarer Energien mit Vorrang vor den Herkoemmlichen,3. Verguenstigungen Steuerlicher Art fuer Sanierungen und Modernisierung von Gebaeuden die wohnungszwecken dienen ,und zwar fuer jedermann,4.Steuerliche Bestrafung fuer Besitz von Flaechen die laenger als 1 Jahr nicht in der vorgesehenen Qualifikation genutzt werden ,5. modernisierung des Muellsystems und Einfuehrung absoluter Trennung und Zufuehrung zur Wiederverwertung ,6.Einfuehrung von 20% IGIC bei Implizierung des Allinclusive Angebots in 5Sterne Hotels .7.Abschaffung des munizipalen Regel wirrwarrs fuer alle moeglichen und unmoeglichen Aktivitaeten , 8.Abschaffung und/oder Privatisierung jeglicher staatlichen und halbstaatlichen Firmen und und und.
Ganz frueher mal als Spanien und speziell die Kanaren in den Aufschwung kam, war solange man sich an wenige,zugebenermassen ,damals ,zuwenige,Regeln hielt, sehr viel in kurzer Zeit zu Bewegen , dies war auch noch die Zeit als SBT die reichste Gemeinde Spaniens war und damals kamen Investoren aus allen Richtungen und es wurden Arbeitsplaetze geschaffen , klar muss man regulieren ,aber mit Kopf und Verstand und nicht mit dem A.... wie hier, Aber was will man schon erwarten von Kommunal- und Autonompolikern die wegen mangelnden Qualifikationen Beraterstaebe in der Groessenordnung des amerikanischen Praesidenten brauchen wobei diese dann weitgehend aus Angehoerigen und Freundeskreis bestehen, die dann letztlich auch keine grosse Ahnung haben.
Zapp

thomas
29.04.2012, 11:51
ein Weg wäre , die Preise für Hotelzimmer und Pauschalreisen nach unten zu schrauben, das würde sicher eine höhere Auslastung der Betten nach sich ziehen, demzufolge, wie schon vorher geschrieben, höheren Konsum.
zapp hat zwar mit seinen Ausführungen Recht, aber das Geld für Steuervergünstigungen würde eh nur wieder in dunklen Kanälen bzw Taschen verschwinden

canariafantastica
29.04.2012, 11:57
Das wollen jetzt bestimmt einige nicht gerne hören: Verschärfte Kontrolle der Privatvermietungen mit entsprechenden Strafen. Das ist schätzungsweise ein Millionengeschäft. Ich schätze mal, dass so bis 5-10% der Urlauber privat gemietet haben. Das Geld fehlt natürlich auch und Arbeitsplätze würden sicher auch entstehen. Ist sicher nur ein kleiner Teil, aber wäre ein Anfang.

canariafantastica
29.04.2012, 12:11
Im Grunde müsste man im Urschleim anfangen. Vollbeschäftigung geht nur, wenn es für die auf der Insel lebende Menschenmenge, auch genug Arbeit gibt. Da es aber mehr Menschen als diese gibt, sind die Arbeitslosenzahlen kein Wunder, sondern blanke Mathematik. Im Grunde schafft man Arbeitsplätze durch noch mehr Hotels, größer und mehr Urlauber. Proportional steigen dann die Jobs. Jedes Hotel braucht Köche, Gärtner, Putzfrauen, etc. Ganz zu schweigen von dem Rattenschwanz hintendran, Zulieferer, Bäcker, Getränkelieferanten, etc etc.

Ergo: Maximierung der Bettenzahl schafft Jobs.

Zu den wirtschaftlichten bzw. steuerrechtlichen Aspekten schreibe ich jetzt nix, ist mir zu Detailreich für einen Sonntag. Gibt ja einige Spezis hier, die können das viel besser und plausibler.

thomas
29.04.2012, 12:16
richtig , Ron, aber diese Maximierung bzw Optimierung der Bettenzahl geht nun mal nur über ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
dein letzter Satz war sehr gut

strandkicker
29.04.2012, 12:59
Mehr Tourismus und mehr Betten klappen nur, wenn auch die gesamte Infrastruktur auf Vordermann gebracht wird, indem u.a. Fußgängerzonen angelegt, verkehrsberuhigte Bereiche und Grünanlagen geschaffen werden, alte Gebäude im Plattenbaulook der ehemaligen DDR abgerissen und durch etwas hübscher anmutende und anzuschauende Objekte ersetzt werden. Kommt heute jemand das erste Mal aufs Inselchen, spaziert er ein wenig durch PdI, landet in hässlichen Schandflecken in Form von runtergekommenen Einkaufszentren wie Cita, Kasbah & Co., stolpert dann noch mal schnell runter zur Fressmeile Annexo II, kommt der wahrscheinlich im nächsten Jahr nicht wieder.

Der Haken am Ganzen: Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld? Der spanische Staat ist mehr als klamm, Leute wie Lopesan wollen doch lieber neue qkm zu betonieren und zumeist den alten Schrott links liegen lassen.

Vor diesem Hintergrund bin ich sehr skeptisch, was eine kurz- oder mittelfristige Verbessung der ökonomischen Situation auf dem Inselchen anbelangt.

canariafantastica
29.04.2012, 13:08
Mein Beitrag setzt natürlich Deinen voraus! Absoluts Zustimmung!

dyson
29.04.2012, 13:42
ein Weg wäre , die Preise für Hotelzimmer und Pauschalreisen nach unten zu schrauben, das würde sicher eine höhere Auslastung der Betten nach sich ziehen, demzufolge, wie schon vorher geschrieben, höheren Konsum.
zapp hat zwar mit seinen Ausführungen Recht, aber das Geld für Steuervergünstigungen würde eh nur wieder in dunklen Kanälen bzw Taschen verschwinden

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Betreiber der Hotels und Appartment/Bungalowanlagen die Preise senken und dazuhin noch mehr Personal einstellen, sprich weniger Einnahmen und höhere Kosten. Denn ob die Senkung der Zimmerpreise das eine gegen das andere wett macht ist zu bezweifeln. Vom Prinzip her gut, aber in der Realität...
Und die Sache mit dem "mehr Konsum" ist auch so eine Sache. Man sollte nicht vergessen, dass ZUVIEL Konsum in den letzten Jahren einen nicht unerheblichen Anteil an den Problemen in Spanien hat. Die meisten Spanier und vor allem Canarios sind völlig überschuldet und jetzt in Zeiten der Arbeitslosigkeit von über 30% in einer aussichtslosen Situation. Mehr Konsum ist ein fragwürdiger Ratschlag, ich finde, es sollte erstmal erklärt werden, dass man ohne Geld eben NICHT gross konsumieren sollte, alles auf Pump geht dauerhaft nicht gut. Der durchschnittliche Verdienst, wenn jemand Arbeit hat, liegt bei +/- 1.000Euro, da müssen sich die Leute überlegen, was sie konsumieren können! Und der Anteil der Touristen am täglichen Konsum ist ja eher gering, egal, ob ein paar Tausend mehr oder weniger kommen.

Sigi43
29.04.2012, 13:57
Der Markt diktiert die Preise, und die Immobilienkrise ist auf Gran Canaria noch garnicht richtig angekommen.

Der mündige(oder naive) spanische Bürger hat aber gewählt und ist vom Regen in die Traufe gekommen.
Man vergisst, etwas für die Konjunktur zu tun, die Jugendarbeitslosigkeit ist besonders bitter.

Bei den canarios kommt hinzu, dass viele nicht lesen und schreiben können.

In Deutschland ist aber auch nicht alles Gold, was glänzt. Wer arm ist, wird auch arm bleiben

felin
29.04.2012, 15:43
aber diese Maximierung bzw Optimierung der Bettenzahl geht nun mal nur über ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Sorry, was hat das mit mehr Arbeitsplätzen zu tun?
Der deutsche Touri bucht seine Reise im deutschen Reisebüro, kommt mit allem anderen aber nicht eine spanischen Fluggesellschaft hier rüber.
Und im Endeffekt soll die spanische Putzfrau noch weniger verdienen, damit es sich für wen auch immer rechnet?
Glaubt hier tatsächlich jemand, die Hotels machen die Preise? Gott wie naiv. Die Reiseunternehmen diktieren die Preise.

canariafantastica
29.04.2012, 15:49
Felin, ich glaube das fast jeder weiss, das die Reisekonzerne die Hoteliers bis zun untersten Limit drücken. Im Grunde müsste dort angesetzt werden.

felin
29.04.2012, 16:03
@ canariafantastica,
ich bezog mich auf das Preis-Leistungsverhältnis von "thomas".
Das hat nun gar nichts mit mehr Arbeitsplätzen hier auf GC zu tun und wenn dann nur im negativen Sinn.
Die ausländischen Reiseunternehmen sind dafür verantwortlich.
Wenn die, ich sage mal, "unteren Lohngruppen" weiter gedrückt werden, liegen die Leute irgend wann an der Pulle des Staates.
Wie soll so der Konsum angeheizt werden? Konsum wird es durch den Touri nicht geben, der will AI.
Ergo muss die einheimische Bevölkerung das richten. Oder von mir auch der Russe der in Las Palmas shoppen geht. Vollkommen egal, hauptsache Geld kommt in die Kasse, und bei den Arbeitern auch mal an. Wieviel Unternehmen ihren Arbeitskräften in den letzten 3 Jahren keine Lohnerhöhung gegeben hat, könnt Ihr Euch gar nicht vorstellen.. Hauptsache der Deutsche fordert 6% und jammert wegen zu hoher Preise auf GC.
Das ist doch nur zum Kopf schütteln.

canariafantastica
29.04.2012, 16:14
Nun, ich habe Thomas so verstanden, dass der Preis eben Konkurrenzfähig gegenüber den typischen Regionen wie Türkei, Agypten, Tunesien usw. bleiben soll, um weitere Urlauber anzulocken. Das dies auf dem Rücken der Niedriglöhner ausgetragen wird, ist ausser Frage. Aber Tourismus schafft Jobs. Auch in deinem Park ist ohne Touris nix los, und streng genommen, bezahlt alle Löhne der Touri. Auch indirekt sichert der Touri Jobs. Für sein Wohlergehen, auch bei All Inclusive, setzt sich eine Maschinerie von Versorgern in Bewegung. Dort arbeiten Menschen. Folglich trägt der gemeine Tourist sehrwohl dazu bei, dass Jobs geschaffen, mindestens jedoch erhalten bleiben.

Zu welchen Konditionen und Bedingungen es geschieht, ist eine ganz andere Frage. Sicher ist die Situation "Lohnniveau" sehr misslich, dennoch der banale Satz: Besser schlecht bezahlte Arbeit, als gar keine.
Nimm den Satz nicht ZU ernst, ich finde die Situation auch nicht ansatzweise befriedigend und bin diesbezüglich im Einklang mit deiner Sichtweise.

felin
29.04.2012, 16:37
Davon mal abgesehen, das es nicht mein Park ist, hast Du natürlich recht.
Allerdings muss ich auch dazu sagen, wie investieren auch.
Viele Touristen von GC sind "Wiederholungstäter" ;-) und müssen auch mal was Neues geboten bekommen.
Und solche Projekte gehen in die Millionen. Wer denkt, das ist übertrieben...... ich weiß was das Aquarium gekostet hat (ohne Erhaltung) und auch unser letztes, wie nächstes Projekt. Insofern ist der Park dann eher ein positives Beispiel.

Der Wirtschaft und dem Staat bringt es aber nichts, schlecht bezahlte Arbeitskräfte zu haben. So wird nicht konsumiert.

Und in meinen Augen ist es nun ganz dumm, das Spanien alles der lieben Frau Dr. Merkel nachmachen will.
Man sieht doch jetzt in Deutschland welche teuren Folgen die jahrelang vernachlässigte Ausbildung von Fachkräften mit sich bringt.
Nur mal als EIN Beispiel.

canariafantastica
29.04.2012, 16:43
Naja, mit "Dein" Park meinte ich eher als deine Herzensangelegenheit, da ich weiss, das dein Herzblut drinsteckt.
Tja, zum Anderen: Ist die BRD eher nicht Vorbild. Aber wer dann? Scandinavien, Schweiz?

Wir schaun mal.

felin
29.04.2012, 16:51
Ich denke nicht, das es ein Universalrezept gibt.
Und die spanische Bauindustrie ist nun auch mal viel zu groß.

thomas
29.04.2012, 17:13
Nun, ich habe Thomas so verstanden, dass der Preis eben Konkurrenzfähig gegenüber den typischen Regionen wie Türkei, Agypten, Tunesien usw. bleiben soll, um weitere Urlauber anzulocken. Das dies auf dem Rücken der Niedriglöhner ausgetragen wird, ist ausser Frage. Aber Tourismus schafft Jobs. Auch in deinem Park ist ohne Touris nix los, und streng genommen, bezahlt alle Löhne der Touri. Auch indirekt sichert der Touri Jobs. Für sein Wohlergehen, auch bei All Inclusive, setzt sich eine Maschinerie von Versorgern in Bewegung. Dort arbeiten Menschen. Folglich trägt der gemeine Tourist sehrwohl dazu bei, dass Jobs geschaffen, mindestens jedoch erhalten bleiben.

Zu welchen Konditionen und Bedingungen es geschieht, ist eine ganz andere Frage. Sicher ist die Situation "Lohnniveau" sehr misslich, dennoch der banale Satz: Besser schlecht bezahlte Arbeit, als gar keine.
Nimm den Satz nicht ZU ernst, ich finde die Situation auch nicht ansatzweise befriedigend und bin diesbezüglich im Einklang mit deiner Sichtweise.

ist korrekt

felin
29.04.2012, 17:32
korrekt ist relativ....
man hört öfter von den AI Touris, das Essen ist nicht so toll und Getränke wären auch nicht gerade eine Marke.
Ob die einheimische Industrie von z.B. Holland-Gurken, englische Kartoffeln, importiertem Billig-Bier etc. einen Nutzen hat, stell ich in Frage.
Da ist man besser in einer canarischen Tapas-Bar aufgehoben. Bessere Ware und man fördert die Wirtschaft :-)
Außerdem lernt man Land und Leute kennen.

strandkicker
29.04.2012, 18:03
Ja felin, genau so ist es mit AI. Die wissen, dass dort häufig Fressäcke und Dauersäufer absteigen. Da wird dann halt nur minderwertiges Material ausgeschenkt und verabreicht. Ging Nachbarn von uns in Südspanien genauso. Bier war eine Ekelbrühe, ein Schnäpschen nach dem Essen der billigste Fusel und das in einer 4* Riu-Anlage. Die sind jetzt kuriert und machen es wie wir. Alles privado. Und am Ende lässt unsereins garantiert noch mehr Geld bei den Canarios, weil sich keine Reisebüros oder Agenturen eine Provision verdienen oder Konzerne wie Neckermann &Co. sich den Löwenanteil an der gebuchten AI Reise herausschneiden.

Wir gehen in Restaurants, auf Märkte, in Supermärkte, machen Ausflüge, fahren viel Taxi (zu dritt im Nahbereich nur unwesentlich teurer, als der Bus) und alles wird vor Ort in bar bezahlt -o.k. der Supermarkt auch mal mit der Kreditkarte-. Von dieser Art Urlaub haben die Canarios vor Ort wesentlich mehr, als von mehr oder weniger dauerbesäuselten und dauerberieselten AI Handtuchreservier-Poolfreaks.

canariafantastica
29.04.2012, 18:11
Tja, aber auch DIE werden gebraucht und haben ihre Berechtigung. Ohne denen gehts auch nicht. Leider!

aektschen
29.04.2012, 21:04
Hola,

aber der Ansatz ist doch ziemlich gut und wird ja schon recht intensiv betrieben. Der Individualtourismus muss gestärkt werden. Gäste die ohne Reiseveranstalter kommen, sich eine Casa Rural mieten, einen Mietwagen, in der kleinen Tapas Bar in Ageate essen gehen, vielleicht noch einen Park besuchen und und und. Die bringen sicher überproportional viel. In dem Zusammenhang macht auch die Förderung von Billigfliegern Sinn, die bieten i.d.R kein AI und keinen Transfer und ein fertiges Programnm.

Mit fröhlichem Gruss

Wolfgang

dyson
29.04.2012, 21:18
Ja felin, genau so ist es mit AI. Die wissen, dass dort häufig Fressäcke und Dauersäufer absteigen. Da wird dann halt nur minderwertiges Material ausgeschenkt und verabreicht. Ging Nachbarn von uns in Südspanien genauso. Bier war eine Ekelbrühe, ein Schnäpschen nach dem Essen der billigste Fusel und das in einer 4* Riu-Anlage. Die sind jetzt kuriert und machen es wie wir. Alles privado. Und am Ende lässt unsereins garantiert noch mehr Geld bei den Canarios, weil sich keine Reisebüros oder Agenturen eine Provision verdienen oder Konzerne wie Neckermann &Co. sich den Löwenanteil an der gebuchten AI Reise herausschneiden.

Wir gehen in Restaurants, auf Märkte, in Supermärkte, machen Ausflüge, fahren viel Taxi (zu dritt im Nahbereich nur unwesentlich teurer, als der Bus) und alles wird vor Ort in bar bezahlt -o.k. der Supermarkt auch mal mit der Kreditkarte-. Von dieser Art Urlaub haben die Canarios vor Ort wesentlich mehr, als von mehr oder weniger dauerbesäuselten und dauerberieselten AI Handtuchreservier-Poolfreaks.

Dass AI nicht unbedingt eine tolle Sache ist (kann es aber auch, je nach Unterkunft, wenn man z.B.mit Kindern verreist) und die Verpflegung leider oft zu wünschen übrig lässt, ist unbestritten!
Meine Frage hatte aber nichts damit zu tun, welche Art von Urlaub der Einzelne bevorzugt, sondern welche umsetzbare Ideen es für die Schaffung von Arbeitsplätzen gibt.
Taxifahrer gibt es genug, Busfahrer auch, in den Restaurants arbeiten meist weniger als 3 Festangestellte und das ist meist auch nicht aufstockbar. Die grossen Supermarktketten wie Lidl, Mercadona und Spar beschäftigen durch den besuch von Touristen nicht mehr Arbeitskräfte. Lediglich die kleinen Supermärkte im Touristenbreich Playa del Ingles, San Agustin, Meloneras etc. sind auf touristische Kunden angewiesen - aber da kaufen ja immer weniger ein, deshalb sind schon viele zu.
Die dauerbesäuselten und dauerberieselten Handtuchreservier-Poolfreaks sind schon deshalb notwendig, weil in diesen Anlagen jede Menge Angestellte den Fusel ausschenken, das Essen herstellen und verteilen, den Dreck wegräumen und dann noch die Leute bespassen. Die Zimmer müssen jeden Tag sauber gemacht werden und die Schmutzwäsche jeden Tag gewaschen werden. Klingt unangenehm, aber es braucht viele Angestellte....
Da hat canariafantastica recht, DIE Urlauber werden auch gebraucht.
Aber wie lassen sich NEUE Arbeitsplätze schaffen?

dyson
29.04.2012, 21:26
Hola,

aber der Ansatz ist doch ziemlich gut und wird ja schon recht intensiv betrieben. Der Individualtourismus muss gestärkt werden. Gäste die ohne Reiseveranstalter kommen, sich eine Casa Rural mieten, einen Mietwagen, in der kleinen Tapas Bar in Ageate essen gehen, vielleicht noch einen Park besuchen und und und. Die bringen sicher überproportional viel. In dem Zusammenhang macht auch die Förderung von Billigfliegern Sinn, die bieten i.d.R kein AI und keinen Transfer und ein fertiges Programnm.

Mit fröhlichem Gruss

Wolfgang

Das ist eine sehr schöne Vorstellung, aber ich verstehe nicht, wie damit tausende von Arbeitsplätzen geschaffen werden sollen. Die Casa Rural wird vom Vermieter gereinigt und alle Arbeitslosen können doch keine Tapasbar in Agaete (oder sonstwo) aufmachen. Und würden sie das tun, in so einer Bar arbeiten doch wieder nur 2 oder max. 3 Leute - und das sehr lange Stunden, damit sie irgendwie über die Runden kommen. Sichere, festangestellte Arbeitsplätze bringt das nicht.
Solche Sachen funktionieren gut auf eher individuellen Reisezielen, Gomera, La Palma, Malta, Elba, Menorca z.B., aber so ein Massenziel wie Gran Canaria oder Mallorca, da müssen zur Auslastung einfach unheimliche viele Touristen kommen, sonst ist einfach zu viel Leerstand, vor allem in den Appartmentanlagen im PdI.

zapp
29.04.2012, 21:38
Die ganze Problematik der Kanaren liegt doch einfach darin dass die ganze Oekonomie VON 2 zweigen abhaengt Tourismus und Bau wobei genau betrachtet das Baugewerbe auch vom Tourismus abhaengt direkt und indirekt. Im Prinzip ist es eigentlich so dass sich die Menge der derzeitigen Touristischen Aktivitaeten am oberen Rande des mengenmaessig moeglichen bewegt ,zumindest im obersten Drittel.Die Kanaren muessen anfangen zu diversivizieren , und ihre natuerlichen Ressourcen zu nutzen ,sowie versuchen Investigationsindustrien im Umwelt- und Trinkwasserbereich und anderen verschiedenen Bereichen hier anzusiedeln was natuerlich wohlgemerkt nicht einfach ist , aber alleinig auf das bisher genutzte zu setzen wird nicht funktionieren ,mindestens nicht um die noetigen Arbeitsplaetze zu schaffen , und mit Arbeitsplaetzen meine nicht Hotelreinigungskraefte und Strassenkehrer mit Palmwedeln bewaffnet.Aber und hier wiederhole ich mich dazu brauchts echte Politiker mit Sinn fuers noetige und nicht zuletzt laengerfristig denkende Unternehmer die nicht nur auf den schnellen Euro aus sind.

ZAPP

felin
29.04.2012, 21:52
ähhh, nur ist der Palmenwedel des Strassenkehrers wesentlich effektiver als ein maschinell hergestellter Besen. Und wenn er seine Müllschippe aus einem alten Kanister macht, ist das eine gute Art der Verwertung. Sonst landet er in der Naturmüllkippe.
... zurück zu den Arbeitsplätzen ;-)
Also doch Cita abreißen, Kasbah und Metro gleich mit. Gibt schon mal eine sinnvolle Beschäftigung und danach was schöneres Neues bauen.
Illegale Privatvermietung unterbinden und die Schwarzarbeit bekämpfen.
Aber selbst deutsche Landsleute beschei*** hier ja den Staat und wollen auch noch Hilfe, also wollen wir mal besser nicht gegen die Canarios gehen, sie hätten bei dem Gehalt wohl eher einen Luftsprung gemacht :-)

thomas
29.04.2012, 22:01
Aber und hier wiederhole ich mich dazu brauchts echte Politiker mit Sinn fuers noetige und nicht zuletzt laengerfristig denkende Unternehmer die nicht nur auf den schnellen Euro aus sind.

ZAPP

du hast zwar recht, nur wirst du solche Leute kaum noch finden. selbst wenn du einen noch findest, wird der beizeiten abgewürgt.
ich gehe mal soweit , diese ganze Problematik nicht nur auf die Kanaren oder Spanien zu beziehen, sondern Europa- und weltweit

felin
29.04.2012, 22:20
@ thomas,
wie wahr.
USA hat einen Schuldenberg, den kann man gar nicht mehr "handlen".
Da redet keiner, noch werden sie abgestuft. Alles gekauft......
Da ist Europa ein Weisenknabe.
Ich persönlich glaube, es dauert aber wir packen das.

thomas
29.04.2012, 22:32
ich finde an Sprichwörtern viel wahres, hier zählt: Geld regiert die Welt,auch deine und meine kleine welt zu Hause, zumindest teilweise, wenn es komplett so wäre , dann wären wir reich, weil wir entweder ein (unechter) Politiker oder ein geldgeiler Unternehmer wären. da kann ich nur noch sagen "gute Nacht", im doppelten Sinne des Wortes

felin
29.04.2012, 22:52
@ thomas,
nein, nicht "gute Nacht", denn sonst könnten wir uns ja gleich den Strick nehmen.
Ich denke positiv und lebe und nehme mit was geht. Morgen interessiert mich zwar aber nicht so wie früher in Deutschland.
Ich habe es mir abgewöhnt schwarz zu sehen und es geht. Und es geht auch weiter, notfalls muss man umsatteln und flexibel bleiben.
Eines habe ich hier gelernt, improvisieren zu können, das ist Gold wert.

dyson
29.04.2012, 23:25
Schwarz sehen darf man nicht, die Insel hat doch Urlaubspotenzial! Nach meiner Meinung sind es jetzt einfach zu wenige Urlauber (egal welcher Kategorie!), die Kapazität ist auf die "guten Zeiten" ausgerichtet, als noch vor 10 und mehr Jahren 100.000 oder 200.000 Urlauber MEHR auf die Kanaren kamen. Die Canarios hatten Arbeit, verdienten gutes Geld, konnten sich was leisten und für die damalige Zeit war alles schick und modern. Die Einkaufszentren voll, die Discos (heute existieren kaum mehr welche...) ebenso. Der Zeitgeist und Geschmack hat sich geändert, aber vieles wurde einfach so gelassen wie es damals war und jetzt läuft es halt nicht mehr.

thomas
30.04.2012, 06:11
@ thomas,
nein, nicht "gute Nacht", denn sonst könnten wir uns ja gleich den Strick nehmen.
Ich denke positiv und lebe und nehme mit was geht. Morgen interessiert mich zwar aber nicht so wie früher in Deutschland.
Ich habe es mir abgewöhnt schwarz zu sehen und es geht. Und es geht auch weiter, notfalls muss man umsatteln und flexibel bleiben.
Eines habe ich hier gelernt, improvisieren zu können, das ist Gold wert.

keine Sorge ,felin, deine Einstellung entspricht etwa der meinen.
ich versuche selbst aus dem schlechtesten noch etwas gutes mitzunehmen und improvisieren hab ich als Ossi schon von klein auf gelernt, heut wird jedenfalls geburtstag(aber nicht meiner) gefeiert und sich gefreut, in 13tagen auf der Insel zu sein

hannes51
30.04.2012, 16:32
hallo Dyson,
ich glaube nicht das die fehlenden Besucherzahlen in Cita und Co. allein vom veränderten Zeitgeist herrühren. Ich denke das die AI-Industrie sich so perfektioniert hat, das der Urlauber keinen Bedarf mehr an zusätzlicher Unterhaltung hat. Dieses System ist heute so ausgereift, das es nur noch ein Stück Land, etwas Strand und möglichst ganzjährig Sonnengarantie braucht - mehr nicht, und das: egal wo auf der Welt. Das sind die modernen Heuschrecken, die über die Insel herfallen und nur die besten Plätze besetzen um Kohle zu machen. Die Insel selbst ist denen egal, die brauchen nur den guten Namen.
Wenn man sich mal die Mühe machen würde, diese Übernachtungen der „Fullservicehotels“ aus den gesamten Tourismuszahlen rauszurechnen, käme man auf die echten, „insel-relevanten“ Mengen, die die Umsätze in den Restaurants, C.C.s usw. tragen. Das gäbe ein völlig anderes, realitätsnahes und vermutlich auch trauriges Bild.
Und das irgendetwas von dem AI-Umsatz, bis auf einen ganz kleinen Teil an Niedriglöhnen und unvermeidlichen Steuern, auf der Insel hängen bleibt, glaub ich auch nicht. Geld muss arbeiten. Und diese Stellen werden anderswo auf der Welt angeboten.
Lebensmittel und sonstige Hardware wird importiert. Das erwirtschaftete Geld wird von den kanarischen auf die kaymanischen Inseln oder sonstwohin exportiert. So schnell, das es nicht mal mit nur einer Zehenspitze den kanarischen Boden auch nur annähernd berührt.
Der Canario hat von dieser Maschinerie garnichts. Nicht umsonst ist dort das niedrigste Lohnniveau Spaniens.
Was dort helfen würde wäre ein völlig anderer Tourismus. Urban und kleingeteilt, bevölkerungsnah. Ideen hätte ich da. Nur das würde die Großindustrie nicht zulassen, das Geld würde sich auf der Insel verteilen - es gäbe nichts abzugreifen.

martin1
30.04.2012, 16:39
Hannes finde Deinen Artikel nicht schlecht!

dyson
30.04.2012, 18:10
hi hannes51, wenn es nach meinem persönlichen Geschmack ginge, gäbe es auch kein AI - obwohl ich zugegebenermassen Hotelfan bin, ich finde Ü/HP oder Ü/F ausreichend und es hat ja auch Jahrzehnte ausgereicht. Aber die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen. Und ich glaube immer noch, dass es nützen würde, wenn wieder mehr Touristen auf die Inseln kämen, sowohl Individual- als auch Pauschaltouristen. Die einen für die vielen Appartmentanlagen und um deren Privatisierung (langfristig meist "Vergammelung") zu vermeiden und die anderen um die Hotelbetten zu füllen, nicht nur die neuen Hotels in Meloneras, auch andere grosse Hotels wie das Costa Canaria, Buenaventura, Continental, Gloria Palace etc.).
Beim Individualtourismus sollte man allerdings auch bedenken, dass viele dieser Touristen fast alles bei Multis wie beim regierungsnahen Mercadona + beim Lidl mit deutschem Hauptsitz einkaufen. z.B. arbeiten bei allen Lidl Filialen auf G.C. weniger Angestellte als in einem grossen Hotel! Die kleinen ortsansässigen Lebensmittelgeschäfte, Bäckereien, Fleischereien werden gemieden und sterben langsam aus.
Wenn noch weniger Touristen kommen - was dann??? Gran Canaria lebt vom Tourismus, es gibt nichts anderes. Zurück zum Tomaten- und Bananenanbau führt kein Weg...

aektschen
01.05.2012, 09:21
Deutschland hat sehr gute Erfahrung mit IchAGs und Überbrückungsgeld gemacht. Das ist sicher eines der erfolgreichsten deutschen Mittel zur Schaffung neuer kleinerer Unternehmen gewesen. Das hat auch ein paar Auswüchse, wie das 500ste Nagelstudio in einer Kleinstadt zur Folge gahabt, aber es gab im Schnitt 4 Mitarbeiter bei solchen Gründungen. Da GC mit der Schwarzarbeit auch ein massives Problem hat, kann man auch dabei positive effekte erwarten.
Aktuell ist die Situation meines wissens so: Man wird gefeurt, bekommt ein halbes Jahr Arbeitslosengeld, dann eine kleine Art Sozialhilfe (oder irre ich?). Man könnte das Modell so machen, das man innerhalb der ersten drei Monate Arbeitslosengeld die Existenzgründung starten kann, dann für weitere 6 Monate das Arbeitslosengeld gezahlt bekommt und dann nochmal für ein halbes Jahr die "Sozialhilfe". Das würde den Staat recht wenig kosten. Da man wohl derzeit nicht davon ausgehen kann das der Arbeitslose einen Job bekommt würde es grob die Differenz zwischen Arbeitslosengeld und Sozialhilfe für 3 Monate kosten.
Damit würde sich eine größere Anzahl an Leuten selbstständig machen und hätten 1 Jahr lang eine Unterstützung um ihr Gewerbe aufzubauen. Das Gewerbe würde schon mal "formal" den Ansprüpchen genügen und man wäre weniger motiviert schwarz zu arbeiten. Die Frage die sich nämlich auch in die andere Richtung stellt ist, wie ehrlich sind die Arbeitslosenzahlen und wieviele Menschen arbeiten tatsächlich nebenher in der Schattenwirtschaft?
Mit einem solchen konzept kann man ziemlich viele kleine Unternehmen aufbauen, vor allem im Dienstleistungsbereich und das nicht nur für Touristen. Handwerksbetriebe, Handel, Gastronomie, fallen mir auf anhieb ein.
Die eine große Jobmaschine wird es ohnehin nicht geben. Man muss in verschiedene Richtungen gleichzeitig laufen und sehen, was sich auf dauer trägt.
Beim tourismus wäre besipielsweise ein gezieltes Marketing und ein Kompetenzaufbau (wie immer so was aussehen kann) für verschiedene Gruppen sinnvoll.
Manches gibts ja da schon, aber da müssen Angebtote richtig verknüpft werden und so vermarktet werden, das klar ist GC ist die Insel der Fahrradfahrer, dem nächsten muss klar GC ist die Insel der Renter, dem nächsten muss klar sein, GC ist die Insel der Surfer, für den nächster ist die Insel der Patrypeople und der nächste will Wandern - auch und ich vergass AI gibts nebenbei auch noch.
Die Angebote muss man dann noch ein Stück weit von einander trennen und die Leute ganz gezielt an die auf Sie zugeschnittenen HOTspots bringen.
Dann könnte man insgesamt mehr bieten.

Mal so ein paar Gedanken.

Grüsse zum Tag der Arbeit heute ohne weiße Nelke Wolfgang

hannes51
01.05.2012, 11:37
Umweltfreundlich, nachhaltig, anders:
Man könnte Urlaubern die Möglichkeit bieten, auf Gran Canaria im Einklang mit Natur und Bevölkerung eine gute Zeit zu verbringen. Mit all der Urbanität die diese einmalige Landschaft bietet.
Ein Camp für Rucksacktouristen mit eigenen Zelten, Lagerfeuerromantik, Verpflegung mit einheimischen Produkten, geliefert direkt von den Produzenten aus der Region.
In Wanderstunden-Abständen Camps errichten, die es dem Individualurlauber ermöglichen, die Insel von Camp zu Camp zu „erwandern“. Das kommt den Gaststätten unterwegs, den Bauermärkten auf der Strecke durch gezielte Lenkung der Einkaufsströme in einheimische Produkte zugute. Agricultores könnten kleine Verkaufsräume herrichten um ihr Einkommen aufzubessern.
Ein guter Weg wäre, einen Bürgermeister, zunächst z.B. in Artedara, dann in Fataga, La Taida, La Culata …, anzusprechen. Der bisher immer nur neidvoll Richtung Südküste schaut und vom Tourismus nur den Wind der vorbeifahrenden Busse mitbekommt. Ihm die Offerte zu machen, ein Touristencamp neben seinem Ort einzurichten.
Die Bürgermeister der Gemeinden im Inselinneren wären sicherlich sehr interessiert dran, so ein “Camp” möglichst nahe an ihrem Ort zu haben. Für die Gastronomie, für den Metzger und den Bäcker... und haben vlt. sogar eine passende Fläche über?
Alle Nationalitäten sind willkommen. (Da sollte es doch Geld von der EU geben?) In „Wandergemeinschaften“ kommen sich verschiedene Nationalitäten näher, eine Reise zum besseren Verständnis untereinander – und ein “Beitrag zum Zusammenwachsen Europas”.
Wie sieht so ein Camp aus?
Es braucht nur einen Verwaltungsbau / Finca und Plätze für die „Camper“. Könnte auch eine ehemalige Plantage sein, vlt. hat der Besitzer ja Spaß dran Geld zu verdienen?
Tagesgebühren und z.B. Zeltverleih sorgen für Kostendeckung. Später könnte man kleine, landestypische Unterkünfte schrittweise bauen – aus dem erwirtschafteten Überschuß. Der Inselgast kann für z.B. 20 Euro/Tag auf dem Gelände sein Zelt aufschlagen und die Infrastruktur nutzen. Ist doch ein supergünstiger Alternativurlaub? Wo darf man schon auf der Insel zelten – und das durchgehend Sommer wie Winter?
Carasol-reisen.com könnte vermarkten, kuehnetec wäre der ultimative Scout und figo könnte sein Gemüse anbauen.
Eigene Website, Vermarktung auch hier über’s Forum ....
Angebotsbeispiel „Barranco & Bungalow“: 3 Tage Norden erwandern, 3 Tage durch die Berge und anschließend 1 Woche Badeurlaub. Wo gibt es das schon „Berge & Meer“? Unverwechselbar: Canaria!

Das wäre eine Erschließung neuer Urlaubsarten in bisher nicht vermarktbaren Gegenden. Wenn so ein Tourist 500 Euro direkt in der Region unterbringt und ein typischer AI-Touri 50 Euro an der Strandbar lässt, ist der Wandertouri 10 mal wertvoller für die Region.
Der Name könnte eine Symbiose zwischen Canaria und urban sein: Camp Canuria I, II, III, ...
Vielleicht gibt es auch Residenten die eine Campleitung übernehmen wollen?

Lacht euch jetzt nicht tot, ist nur eine verrückte Idee.
Wir werden nächste Woche die Gegend mal dahingehend erkunden, Samstag geht’s wieder runter auf die Insel
Habt eine gute Zeit, Hannes + Claudia

elbandi
01.05.2012, 11:38
ICH AGs gibts in D in dieser Form nicht mehr. Man erhält jetz einen Existenzgründungszuschuss. Aber nur dann, wenn man seine Fähigkeiten zur Selbständigkeit nachweisen kann. Und das kann dauern...
Im Erfolgsfalle erhält man dann 6 Monate lang sein zuletzt erhaltenes ALG.
Hier hat man also ein Erfolgsmodell in D erfolgreich gekippt :-(

canariafantastica
01.05.2012, 11:43
Hannes; Klingt traumhaft.

Hat nur einen Haken. Soviel Wanderfreunde, dass es lohnt, gibts nicht. Ausserdem Wandern die schon. Das Gros will normalen Strandurlaub.

hannes51
01.05.2012, 12:14
Sorry, kam wohl falsch rüber: Schwerpunkt ist Urlaub im Camp, vlt. mit Abendveranstaltungen, Folklore, Besuch der angrenzenden Gemeinden und nebenbei 4-5 km weiterwandern ("spazieren") zum nächsten Camp. Gepäcktransport wird organisiert. Ohne Schwierigkeitsgrad, einfach Natur pur. Nicht "Meilen machen". Das Angebot gälte aber genauso gut für "Hardcorewanderer: Um die Insel in 5 Tagen" :-)

zapp
01.05.2012, 13:03
Leute ist euch eigentlich klar, wir reden hier ueber ca 350 000 Arbeitplaetze die fehlen , und die sind mit den angesprochenen Aktivitaeten , die trotzdem sehr gut und interessant sind, sicherlich nicht zu schaffen , noch nicht mal innerhalb der kompletten Tourismusbranche , hier fehlt ein kompletter Strukturwandel mit Implizierung anderer Aktivitaeten , die allerdings muessen tourismuskompatibel sein.

dyson
01.05.2012, 13:34
@ zapp: stimmt!
@hannes51: gibt´s doch schon, leichte, mittlere und schwere Wanderungen, auch Radwandern mit Gepäcktransport und Übernachtung in Casa Rurales oder entsprechenden Pensionen etc., aber das ist ein Nischentourismus, wie auch der restliche Sporttourismus. Golfen, Surfen, Tennis, Walken, Wellness etc., all diese Touristen sind prima, aber bringen prozentual nicht genug. Und wie canariafantastica ganz richtig sagt die meisten wollen einfach Sonne, Sand und Meer!

zapp
01.05.2012, 13:56
@ zapp: stimmt!
@hannes51: gibt´s doch schon, leichte, mittlere und schwere Wanderungen, auch Radwandern mit Gepäcktransport und Übernachtung in Casa Rurales oder entsprechenden Pensionen etc., aber das ist ein Nischentourismus, wie auch der restliche Sporttourismus. Golfen, Surfen, Tennis, Walken, Wellness etc., all diese Touristen sind prima, aber bringen prozentual nicht genug. Und wie canariafantastica ganz richtig sagt die meisten wollen einfach Sonne, Sand und Meer!
Im uebrigen hab ich gerade gelesen dass 2011 ein absolutes Rekordjahr im Tourismusgewerbe war 12 mio Touristen , der Gemachte Gewinn der Flughaefen stieg gegenueber 2010 um 71,5 % , also wie gesagt am fehlenden Tourismus liegts sicher nicht.
zapp

kuehnetec
01.05.2012, 17:02
Was man im Bezug der nackten Zahlen der Jugendarbeitslosikeit in Spanien generell nicht vergessen darf ist das es prozentual an der Gesamtbevölkerung erheblich mehr jugendliche Einwohner gibt als in Deutschland und wenn wir in D die gleiche Generationspyramide hätten wie die spanische wären auch in D die Zahlen der arbeitslosen Jugendlichen erheblich höher.

Man braucht sich doch nur mal richtig umsehen auf GC es gibt jede Menge Kinder und Jugendliche.
Was man auch verstehen muß viele gerade jüngere Canarios sind durchaus gut ausgebildet und haben eine Ausbildung an der Uni absolviert und genau für diese jungen Leute fehlt der Einstieg in das Berufsleben und ich kann mir durchaus vorstellen das solche jungen Leute nicht unbedingt als Reinigungskraft oder Rezeptionist arbeiten wollen im Tourismus.
Der Tourismus ist eine Möglichkeit Arbeit zu schaffen aber es dürfte erheblich sinnvoller sein Arbeit im produzierenden Gewerbe zu schaffen.

Hoffentlich kommt die neue spanischer Regierung nicht auf die Idee Onkel Schröder-P.Hartz,Merkel-Mutti -Schäuble zu kopieren.
Ich weiss nicht ob man in Spanien mit 16.000 Zeitarbeitsfirmen,Vermittlungsgutscheinen vom Amt und Heerscharen von Fallmanagern,Betreuern,Profilern und Gründungen von Kümmerexistenzen auch nur irgendwas verbessern würde am Arbeitsmarkt in Spanien.
Sowas schafft Arbeit in der Sozialindustrie bringt aber nicht wirklich "Mehrwert" für Rentenkassen und den Arbeitsmarkt....

Man sieht auch in D die Auswirkungen wenn erst das Holz aus Russland nach China geschafft wird und dort die Stühle gebaut werden und zum Schluss wird der Container wieder nach Europa geschauckelt und hier verscherbelt alles organisiert von einigen wenigen in der Wertschöpfungskette...irgenteiner von der Zeitarbeitsfirma mit Lohnkostenzuschuss vom Amt klebt dann noch ein Label auf den Sessel und schon ist der auch noch ökologisch wertvoll und auch nachwachsenden Rohstoffen hergestellt!

---

Ich habe vor ein paar Tagen hier in Berlin in der U-Bahn ein paar Canarios getroffen die waren aus Las Palmas und studieren hier in Berlin Naturwissentschaften die haben mir erklärt das sie auf jedenfall zurück nach GC gehen und das sie mit ihrer Ausbildung durchaus gute Chancen haben auf GC eine qualifizierte Arbeit zu finden.
Die Leute erzählten mir aber auch das man wenn man in der Schule nicht aufgepasst hat und sich nicht bewegt auf GC keine Chance hat auf dem Arbeitsmarkt.
Diese jungen canarischen Studenten äußerten sich auch kritisch zum Thema Werbung um neue Touristen.
Da wird ein 4*Hotel nach dem anderern gebaut aber junge Leute wollen im Hostel/Campingplatz wohnen oder mit dem Zelt über die Insel ziehen am Strand übernachten,Clubs besuchen...und ihr Geld völlig anders ausgeben wie ihre Eltern....und genau das ist überall verboten.

---

Traditionell gibts auf den Kanaren schon immer das Problem der Arbeitslosigkeit mal mehr,mal weniger.
Vollbeschäftigung egal wo auf der Welt ist äußerst schwierig zu gewährleisten aber man muß am Ball bleiben und Notfalls mit der Politik gegensteuern und dafür zu sorgen mit Gesetzen und Vorgaben das es sich nicht lohnt den Kellner,Callcenteragenten auf 300.-€ Basis einzustellen und den Rest "blacky"zu bezahlen.

Ein Patentrezept fällt mir dazu wie man auf GC Arbeit dauerhaft schaffen könnte auch nicht ein.

Ein Sektor wäre der Bereich erneuerbare Energien denn es scheint 350 Tage die Sonne und es weht der Wind und ein Projekt für die Zukunft wäre schon den letzten mit Heizöl befeuerten Heizkessel aus den Häusern zu verbannen und den Umstieg in sinnvolle Projekte der Energieerzeugung zu investieren.

---

Auf GC sehe ich ein großes Problem darin das es überaus teuer wird wenn man zur Arbeit über weite Strecken pendelt.

Dazu mal ein Beispiel:

Man stelle sich vor man wohnt in Las Palmas und pendelt an 5 Tagen wöchentlich zur Arbeit mit dem Bus nach Maspalomas das kostet im Monat mit der Tajeta Suma bei 40% Rabatt mal schnell handliche 147,60€!!
Mit dem Auto wird das bei den Spritpreisen nicht wirklich viel billiger zu haben zu sein.
Ich will gar nicht nachrechnen was das kostet wenn man aus Galdar oder Artenara kommt....

Nun verdient man als Kellner vielleicht 875€ netto im Monat und lassen wir vielleicht noch 100.-€ Trinkgeld dazukommen denn die meißten Gäste haben anscheinend einen Igel in der Tasche der piekt wenn man in die Tasche fasst!
Tja,
wohnen muß man in Las Palmas auch kostet im günstigten Fall gut und gerne 350~420€ und ein bisschen Licht und was zu Essen braucht man auch und einfach mal in den Süden umziehen lohnt nicht wirklich wenn man einen Arbeitsvertrag hat der auf 1/2 Jahr befristet ist also hangelt man sich auf GC von einen Zeitvertrag zum anderen bis man hoffentlich mal Glück hat und was unbefristetes findet was vielleicht auch besser bezahlt ist...
Das zeichnet sich wieder der Familienzusammenhalt aus unter den Canarios sonst würde man vermutlich verhungern bei solchen Arbeitsbedingungen.

Jetzt kann man eventuell auch verstehen das sich nicht jeder arbeitsuchende junge Canario um Zeitverträge mit mäßiger Bezahlung im Tourismus sich nicht ein Bein aussreißt und Luftsprünge macht!
Also würde die canarische Regierung gut daran tun wenn man in der Nähe der touristischen Hochburgen auch für bezahlbaren Wohnraum sorgen würde der wirklich nicht zweckentfremdet wird damit das Personal erstmal auch vernüftig überhaupt im Tourismus arbeiten kann.

Das Problem ist äußerst vielschichtig.

Was unbestritten ist es muß auf GC aufgehört werden immer nur neue Hotels und Anlagen zu bauen diese dann "abzurocken" vergammeln zu lassen und so die Stadtteile des touristischen Gebietes immer unattraktiver zu machen.
Einkaufcenter der späten 60er/70er die immer nur mit dem Pinsel saniert wurden gehören kernsaniert und einer neuen Bestimmung zugeführt oder auch abgerissen!!
Auch Anlagen,Hotels die vorsich-hin-rotten gehören renoviert und notfalls auch abgerissen.
Was in den 70~90er Jahren modern war bleibt nicht modern der Zeitgeist ändert sich die Gäste haben andere Ansprüche gegenüber früher.
Ein einheitliches Marketing würde viel bewirken in der Region.

GC hat alles zu bieten von 5*+ Hotel über 1~3 Schlüssel Appartments und AI Unterkunft bis zur =0= Schlüssel Unterkunft im Keller mit Gittern vor dem Fenster.

Jeder hat andere Vorlieben und nicht jeder ist über das Kellerloch neben der gluckenden Poolpumpe unglücklich ein Problem gibts nur wenn der falsche Gast in der falschen Location untergebracht wird....
Den nächtlichen Partygänger wird man mit einen kühlen Kellerschlafzimmer vermutlich was gutes antun währendessen der an Zweckmäßigkeit und an helle freundliche Räume gewöhnte Gast nicht unerheblich angesäuselt ist wenn er dort untergebracht wird...
So ist auch HP nicht immer für den Augenblick als schädlich anzusehen denn wenn der HP Gast doch mal den Weg aus der Anlage finden sollte wird er feststellen das man sich problemlos auf GC versorgen kann und viele Gäste mit denen ich mich unterhalten habe sind so als Ersttäter nach GC gekommen.
Die haben aber festgestellt das ein Tomatenstullchen auf dem Balkon oder ein nettes Steak im Restaurant nach eigener Wahl und ein Glas Bier oder Wein in der richtigen Umgebung eingenommen durchaus die Urlaubsfreude hebt.

---

Die Zahlen von 12.Mio Touristen auf GC lässt nur den Schluß zu das man durch die Effizienzsteigerung im Tourismus mit weniger Mitarbeitern auskommt!
Der technische Fortschritt greift auch auf GC umsich und eine große Wäscherei kommt garantiert auch mit der Hälfte der Leute aus wie noch 1990!
Ich würde auch mal meinen das in der Restaurantküche der Konvektomat auch den einen oder anderen Koch überflüssig gemacht hat der sonst in den Kochkesseln rumgerührt hat.
Zum Gemüseputzen wird man auch in der modernen Gastronomie auch auf fertige geschnibbelte Tüten zurückgreifen und kommt so auch mit weniger Leuten aus.

Mfg Andreas

dyson
01.05.2012, 18:14
In vielem stimme ich Dir zu. Nur eines stimmt meiner Meinung nach nicht - das mit den vielen neuen Hotels die gebaut werden und dann vergammeln/"abgerockt" werden. Neue Hotels gibt es nur in Meloneras und die sind alle gut in Schuss. Ob die einem gefallen oder nicht, das meine ich nicht, sondern den Zustand und der ist gut. Wenn das "Carmen" abgerissen wird und ein neues Hotel hingestellt wird, wird das der 1. Hotelneubau seit ewigen Zeiten in PdI sein! Ich weiss nicht genau, aber ich glaube, das letzte neugebaute Hotel war vor zig Jahren das "Sandy Beach".
Man sollte mehr Appartmenthäuser modernisieren, sodass sie wieder für Urlauber interessant werden, denn von diesen rotten viele vor sich hin, die Touristen sind raus, nur noch Privatvermietung und es fehlt am Geld (keiner zahlt mehr Communidad...) für die Instandhaltung. Manche könnte man sicher wieder flott machen, z.B. aus 2 kleinen Appartments eins machen und modern ausstatten, es gäbe dann bestimmt mehr Leute die die zentrale Lage in PdI bevorzugen würden als ausserhalb zu logieren.

dyson
03.05.2012, 23:16
Da hat mir doch tatsächlich keiner widersprochen - aber mir ist selbst eingefallen, dass es doch 2 neuere Hotels abseits von Meloneras gibt! Zwar nicht direkt in PdI sondern Bahia Feliz, das "Monte Feliz" und "Blue Bay". Letzteres wird, so wie ich gehört habe, eher festvermietet, aber merkwürdigerweise habe ich auch noch nie jemand kennengelernt, der im "Monte Feliz" wohnte. Ist aber ein grosses Hotel und ordentlich in Schuss, also wird es auch seine Kundschaft haben. Wir kommen selten in die Gegend, habe es deshalb vergessen, aber ich glaube auch, dass es in DER Gegend am Bedarf vorbei gebaut wurde.