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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grösstes Windrad der Kanaren wird gerade auf GC installiert



TC 490
01.12.2012, 04:59
Auf dem Windpark an der Strasse zwischen Cruce de Arinaga Richtung Strand von Arinaga wird gerade das grösste Windrad der Kanaren aufgebaut. Das 65 Meter hohe und 200 Tonnen schwere Gerät ist in Kürze fertig. Für den Aufbau der Krone und die Flügel wartet man nur noch darauf, dass der Wind nachlässt. Es handelt sich um das Modell E-70 mit 2,3 Megawatt. Dieses Gerät ersetzt eines des Modells AE-46 mit 660 Kilowatt und zwei der Modelle AE 30 mit je 300 Kilowatt.
Dieser 2002 gegründete Windpark wird dann 9 Windräder und statt 6180 Kilowatt 6920 haben.

thomas
01.12.2012, 23:26
ist zwar Erbsenzählerei, aber irgendwo muss ein fehler drin sein.
wenn ein windrad mit 2300 kilowatt( 2,3megawatt) drei geräte mit insgesamt 1260 Kilowatt ersetzt, so ist das eine Differrenz von1040 kw.
somit müsste der windpark eine Gseamtleistung von 7220 kw haben.

DVDThek
02.12.2012, 12:43
es könnte sein, dass man dem Windpark entsprechende Ausgangsleistung auf die mittlere vorhandene Windstärke rechnet, während bei der Anlage selbst die Nennleistung angegeben wird .. ist nur eine Vermutung :-)

Interessant wird es aber trotzdem erst, wenn man hinterfragt, warum viele Windräder oft stillstehen .. ist keine Kritik, Windkraft ist eine feine Sache, hätte gerne ein eigenes Windrad am Grundstück, allerdings scheue ich die Kosten für die Einspeiseelektronik

kuehnetec
02.12.2012, 13:19
Hallo,
stillstehende Windräder auf GC könnten damit zusammenhängen das man die elektrische Leistung im Netz nicht unterbringen kann und mangels Speichermöglichkeit z.b durch einen Pumpspeicher wird die Energie in nachfragearmen Zeiten nicht abgenommen.
Zur Netzstabilisierung d.h Netz-Spannung und Netz-Frequenz 50HZ müssen stimmen und die fossielen Kraftwerke müssen in einer gewissen Grundlast mitlaufen um das zu gewährleisten.
So ein "Inselnetz" Frequenz und Spannungsstabil zu halten ist viel schwieriger als in einen Verbundnetz auf dem mitteleuropäischen Festland.
Spannungs und Frequenzschwankungengen machen sich sehr unangenehm bemerkbar jeder Aufzug und Maschinen reagieren auf unstabile Netzfrequenz äußerst empfindlich.

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Es gibt mittlerweise Denkansätze in Mitteleuropa aus dem mit Windenergie,Solarenergie gewonnenen elektischen Strom Wasserstoffgas zu produzieren und das Wasserstoffgas in Methangas (entspricht dann Erdgas!) umzuwandeln und so mit könnte man die Energie speichern und z.b in vorhandene Gasnetze einspeisen,zwischenspeichern und transportieren.
So könnte man problemlos ohne neue Hochspannungsleitungen zu bauen die Energie in vorhandene Gasnetze einspeisen,transportieren zum Verbraucher und dort in kleinen Blockheizkraftwerken in Kraft-Wärme Kopplung die Energie verwerten.

Mfg Andreas

DVDThek
02.12.2012, 21:09
Toll erklärt so lobe ich mir das :-)

Ein auch nicht zu unterschätzender Faktor ist die Betriebskosten vs Strompreis Kalkulation. Ist keine Verschwörung hängt eher mit dem Effektivitätsgrad des Windrades bei bestimmten Windgeschwindigkeiten zusammen, so bleibt es manchmal besser stehen, wenn keine ausreichende Gewinnspanne vorhanden ist. Wohlgemerkt gilt das nicht bei staatlichen Windparks (vermute ich).

Auf GC sollte es streng genommen keine Stromknappheit in Bezug auf Windkraft geben, denn mit dem Strom könnte man bspw. rund um die Uhr Wasser entsalzen. Nur gibt es diesen Strom nicht gratis und die Windparkidee hat letztendlich nur deswegen funktioniert weil die EU den Abnehmestrompreis festgesetzt hat - was letztendlich der Konsument bezahlen musste, der sich heute über ständig steigende Nebenkosten wundert - naja, andere Story.

Trotzdem sind Windparks eine gute Idee und die Verbesserung der Technologie ist ein Schritt in die richtige Richtung - dank des Kapitalismus eigentlich ;-) (Ein Windpark war in den letzten maßgeblichen Jahren eine der besten Investmöglichkeiten überhaupt) - Es geht also nicht darum, was eine gute Idee ist, sondern welche sich rechnet. Interessant wird das dann in der Ära NACH der EU-Subventioniertung, man darf gespannt sein

Oetty
02.12.2012, 22:17
bei deutschen Durchschnittsstandorten (Binnenland) lässt sich der Strom während der Finanzierungsphase locker mit weniger als 9 ct je Kilowattstunde produzieren, auf GC sollte das ein ganzes Stück niedriger sein. Wenn die Anlage bezahlt ist (in Deutschland meist nach ca. 15 Jahren), dann produziert eine Anlage die Kilowattstunde zu ca. 3 ct (wenn "nur" normale Verschleißreparaturen anfallen).

Eine solche Anlage wie hier neu gebaut würde an einem deutschen Durchschnittsstandort übrigens weit mehr als 5 Millionen Kilowattstunden im Jahr produzieren...

Die kanarischen Werte würden mich hier tatsächlich einmal interessieren.

Gruß,
Florian

DVDThek
02.12.2012, 23:47
Speziell um den Flughafen herum oder gar noch weiter im Norden sind die Windbedingungen teilweise ideal für Windkraft - wie gesagt, ist ne gute Sache, dass das forciert wird.

Klar muss aber sein, dass die Windkraft eben nicht ständig bereit steht - es muss also zwangsläufig ein ausreichendes Backup zur Verfügung stehen - doppelte Kosten.

Gibt es auf den Kanaren eigentlich Projekte bzgl. Geothermie? Fällt mir spontan ein, speziell da es unter den Inseln ja noch ein paar Jährchen sehr warm ist. Das wäre zumindest eine beständige Energiequelle

TC 490
03.12.2012, 07:48
Ja die gibt´s: http://www.gran-canaria-insider.info/showthread.php?28806-Geothermie&highlight=Geothermie

DVDThek
03.12.2012, 12:39
Danke für den Link - Geothermie finde ich sinnvoller als Windkraft, da ständig verfügbar. Ebenso interessant werden die Gezeitenkraftwerke sein von denen ich gelesen habe ("Mondkraft").

Ein weiterer Punkt den ich persönlich forcieren würde, wäre die direkte Subventionierung von Privat-Windanlagen in mittlerer Größe (600-1200 W) - sowas gibt's hier glaub ich sogar, aber Ämterrennerei. Die Kosten dafür sind vertretbar - eine Einspeisevergütung wäre kontraproduktiv, aber die Eigennutzung hätte Sinn und würde das Stromnetz entlasten, welches, wenn wir ehrlich sind an den meisten Orten der Insel ohnehin überlastet ist (die Leitungen meine ich).

Teuer wäre es - aber wenn man schon hier und da extra öko steuer kassiert, dann könnte die ja auch verwendet werden um nachhaltig etwas für die Umwelt zu tun.

kuehnetec
03.12.2012, 13:32
Eine wichtiger Ansatz wäre es erstmal die Nutzung von solarer Warmwassererwärmung im privaten Haushalten und im geweblichen Bereichen zu forcieren.
Somit würden die unsäglichen,im Unterhalt sehr teuren elektrischen Warmwasserboiler überflüssig werden in den Haushalten so könnte man mit einfachen Mitteln sehr viel erreichen in punkto Nutzung regenerativer Energien.
Aufgrund der klimatischen Bedingungen auf den Kanaren lassen sich solche Anlagen problemlos und einfach betreiben und bei Renovierungs oder Umbauarbeiten problemlos in den Häusern nachrüsten mit einfachen Mitteln.

Den eigenen Windgenerator auf dem Dach stelle ich mir bei der bevorzugten Bauweise der Häuser auf GC doch schon sehr problematisch vor.
So eine Windmühle macht doch im bewohnten Bereichen Geräusche da würde sich die Photovoltaik auf dem Dach doch eher anbieten.
In vorderster Front ist es schon richtig das man auf GC im Bereich regeneraiver Energien was unternimmt.
Aber die Speicherbarkeit der gewonnenen Energie ist der Knackpunkt ohne richtige Speicherung egal in welcher Form d.h in Wasserkraft,Wasserstofftechnologien lässt sich kein stabiler Netzbetrieb aufrechterhalten.
Einen größeren Anteil können die regenerativen Energien auf GC problemlos leisten.
Zusätzlich müssen natürlich verstärkt die Energieeinsparpotentiale genutzt werden das fängt im privaten Haushalt an und geht im gewerblichen Bereich weiter.

Da fängt es an problematisch zu werden man sieht wo der durchgeknallte politische WAHN in Deutschland hinführt Kilowattstundenpreise von fast -.30ct knüppeln die kleinen Leute kaputt die können in moderne Technologien gar nicht so schnell nachrüsten und investieren wie ihnen die Kosten der Stromrechnung explodieren.

In letzter Zeit werden doch einige Leute wach und merken das der 6-7 Jahre "alte" 47" Plasmafernseher mit 450Watt Leistungsaufnahme bei 7-10 Betriebsstunden am Tag mehr Geld kostet wie der Herd,Kühlschrank und Beleuchtung zusammen!

Solange ein einfacher Netzschalter an allen Geräten nicht generell Vorschrift ist lässt sich auch der Stand By Verbrauch nicht wirksam vom Benutzer einschränken und verhindern.
So bleibt es dem Benutzer überlassen nun überall eine Steckdosenleiste mit Schalter nachzurüsten um die Geräte im Stand By vom Netz zu trennen wenn er sie nicht braucht.

Mfg Andreas

stefank
05.12.2012, 12:51
Fotovoltaik und Warmwassererzeugung durch Sonnenenergie sieht man oft auf den Kanaren. Oftmals sind die Panels aber ziemlich verdreckt/zugestaubt. Da macht sich scheinbar kaum jemand die Mühe diese ab und zu zu reinigen. Sind Strom und Gas dort zu günstig, so dass sich der Aufwand nicht lohnt?

geckoherz
05.12.2012, 13:21
es dreckt und staubt halt reichlich, nicht jeder kriecht nach jeder Calima aufs Dach, das wäre dieses Jahr z.B. nicht ab und zu, sondern 16 mal gewesen

stefank
05.12.2012, 16:55
Das läßt doch aber vermuten, dass die gewonnene Sonnenenergie nicht benötigt wird, da die Anlage entweder überdimensioniert ist (unwahrscheinlich) oder das Strom und Gas sehr preiswert sind. Was kostet auf den Kanaren die Kilowattstunde Strom oder Gas?

kuehnetec
05.12.2012, 18:40
Hallo,
das Gas gibts in Flaschen an der Tankstelle oder vom Gasmann nach Hause geliefert.
Größere Verbraucher bekommen das Gas im Tankwagen geliefert.

Hier gibt es Infos zum Thema Strompreise:
http://www.endesaonline.com/ES/Hogares/teguia/asesoramientotarifas/tarifa_electricidad_tur/tarifas_tur/index.asp

Aber die Energiepreise sind im Verhältniss zu setzen zu den Gehältern die auf GC gezahlt werden.

Die aktuellen Benzinpreise stehen hier:
http://www.gasofa.es/gasolineras-en-palmas-las.htm

Mfg Andreas

DVDThek
05.12.2012, 20:15
~15 ct die kilowattstunde .. natürlich kommen da noch jede menge kleine grundgebühren usw dazu :-)

Ist zwar günstiger als in DE, aber hier gibt es generell oftmals mehr Stromfresser .. alle mit Durchlauferhitzer usw .. also ich hab hier ne höhere stromrechnung als in AT .. mag auch damit zusammenhängen, dass billige kühlschränke und WaMas vom Vermierter zur Verfügung gestellt werden usw .. muss aber nicht sein.

kuehnetec
06.12.2012, 10:21
An anderer Stelle habe ich mich schon mal darüber geäußert wie man den unnötigen Energieverbrauch bekämpft ohne Komforteinschränkungen.
Jeglicher Stand By Verbrauch gehört auf absulute Notwendigkeit überprüft und gehört ggf.abgestellt mit einer Steckdosenleiste mit Schalter.
Da gibt es im Haushalt diverse versteckte Energiefresser wenn man das abstellt spart man ganz schnell problemlos 20.-€ im Monat ohne das man mit einer brennenden Kerze nachts zum Klo gehen muß....
Es gibt immer noch Satreceiver die verbrauchen im Stand By 17 Watt und im Normalbetrieb 20 Watt.
Auch so manche Microwelle mit Digitaltimer verbraucht schon mal 10 Watt und mehr.
Ein Handyladegerät was nutzlos in der Steckdose steckt verbraucht auch schon mal 5 Watt.
Der CD Radiorecorder in der Küche verbraucht auch schon mal 10 watt,
Radiowecker,elektrische Zahnbürsten,Ladegeräte jeder Art verbrauchen nutzlos Energie im Stand By und kosten Geld!

So summiert sich der "blinde Verbrauch" im Haushalt!

Auch teuer wird der ältere 47" Plasma Fernseher der als "Radio" mit Licht mißbraucht wird oder als Einbrecherabschrecker verwendet wird und der ohne das man bewußt Fernsehen schaut vor sich hin dudelt.
Solche Geräte verbrauchen schon mal in 2 Stunden Betrieb 1 Kwh !!

Dem Elektroboiler gewöhnt man das energiefressen ganz schnell ab mit einer einfachen mechanischen Schaltuhr für 3.-€ aus der Ferreteria!
Die Einschaltzeiten so wählen das heißes Wasser nur dann vorgehalten wird wenn man es auch wirklich braucht den Rest des Tages reicht das gespeicherte warme Wasser im Boiler garantiert aus zum Händewaschen,Geschirrspülen!
Da lassen sich ganz schnell 2 Kwh pro Tag einsparen!

Der Kühlschränk sollte passend zum Haushalt vorgehalten werden d.h ein zu großes Gerät für 1-2 Personen macht in urbanen Stadtlagen keinen Sinn.
Das horten und lagern von kühlpflichtigen Lebensmitteln über den wöchentlichen,monatlichen Bedarf hinaus ergibt für den normalen urbanen Haushalt in Stadtlagen keinen Sinn kostet nur Geld.
Ich erlebe hier in D immer wieder Kunden die kaufen fast ein halbes Schwein und lagern das Fleisch dann auf eigene Kosten ein Jahr in der eigenen Gefriertruhe!
So kann man auch Geld vernichten....
Da sind die 4 Schnitzel bei Bedarf frisch gekauft aber billiger!

Mfg Andreas

DVDThek
06.12.2012, 12:25
Sorry, aber Stand By IST Komfort :-) Manchmal sinnvoller, manchmal weniger sinnvoll.

Und auch hier wird das offensichtlichste vergessen - was meiner Meinung nach längst überfällig ist: Ein 5V bzw. 12V Gleichstromnetz (http://www.canary1.net/de/subject/154) im Haus mit vernünftigem Netzteil.

Beim Elektroboiler ist übrigens nachgewiesen, dass er (ebenso wie eine Heizung) energiesparender läuft, wenn er dauerhaft in Betrieb bleibt - hängt natürlich vom Boiler ab und speziell wie häufig er genutzt wird.

Bei Schnitzeln die man täglich frisch kauft, stellt sich aber auch die Frage der Beschaffungskosten wie Benzin. In Urbaner Lage sicher vernachlässigbar, aber jeder der mit dem Auto einkaufen fährt ist mit einfrieren besser bedient im Sinne der Energieeffizienz. Am Effizientesten ist übrigens eine Gefriertruhe, die voll ist - oder eben gar keine.

Ich halte es auch für absolut falsch, den Komfortwunsch des Verbrauchers zu Beschneiden oder mit dem Finger zu zeigen. Wenn jemand seinen TV die ganze Zeit dödeln lassen will, dann soll er, ist seine Stromrechnung, er bezahlt sie doch.