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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EBOLAEPEDEMIE in Westafrica



cameleon
06.09.2014, 17:27
Liebe Forenleser auch in diesem Forum möchte ich euch ganz herzlich dazu aufrufen, bitte, bitte spendet für " Ärzte ohne Genzen" oder "German-doctors.de" mit dem Kennwort "Ebola" Spendenkonto findet ihr auf der Webseiten in wenigen Sekunden!
Ja, wer zum Spenden aufruft, der soll es doch selber tun! Ja habe ich auch schon fünf mal, in erheblicher Höhe, getan und werde es weiter tun, aber das Problem ist so gigantisch, da sollte jeder, der finanziell dazu in der Lage ist, mitwirken! Zusätzlich sende ich selbst jeden Monat einen Container medizinisches Verbrauchsmaterial!
Ich habe mir vor einiger Zeit selbst ein Bild von der Lage vor Ort gemacht, es war unvorstellbar und es ist seit dem noch um vieles schlimmer geworden! Ich werde wieder meherere Wochen dort helfen! Aber ich möchte auch andere dazu aufrufen, nicht nur interessiert und untätig zu zu sehen! JEDE Hilfe zählt, auch viele kleine Spenden können großes bewirken!
Die Bilder die ich dort aufgenommen habe würde jeder Webmaster sofort entfernen! Diese Katastrophe ist gerade mal eineinhalb Flugstunden entfernt, da sollten wir nicht beide Augen vor dem unvorstellbaren Leid unserer Mitmenschen verschließen!
Sicher kann sich Ebola nur unter denn dortigen Gegebenheiten so explosionsartig verbreiten und stellt für die modernen Industriestaaten mit belastbaren gut funktionierendem Gesundheitssystemen keine ernsthafte Bedrohung dar!
Dennoch ist es eine globale Aufgabe solchen Epedemien / Pandemien, zu begegnen!
Ich wünsche mir, das ihr nich alle wegschaut!

katana
06.09.2014, 20:05
Find ich ne gute Idee, hab gleich mal gespendet

cameleon
07.09.2014, 12:00
Vielen Dank! für jede einzelne Spende, egal wie viel, war es schon die Mühe wert!
Jeder Euro rettet Leben!

mark
07.09.2014, 17:07
Die Leute denken das ist so weit weg,dabei ist es gleich um die ecke von gran canaria und immer mehr afrikaner/innen suchen zuflucht auf gran canaria,vielleicht wäre es gut wenn auch im westen einige betroffen sind, damit alle endlich aufwachen und helfen! Danke für den Aufruf!

Ricks
07.09.2014, 17:16
@mark...schlecht, anderen was "schlechtes" zu wuenschen, um aufmerksamkeit zu erreichen..

HH KRZBG
08.09.2014, 13:52
Hola.

Auch in meinen Augen wird Afrika von der "Weltgemeinschaft" alleine gelassen. Alleine die EU hatte bis zum 06.09.14 nur 11,9 Millionen Euro übrig. (Ist polemisch jetzt, ich weiß, aber wenn man bedenkt wie viel Milliarden, also tausende von Millionen Euros, an "notleidende" Banken verpulvert wird und wurde, da bekomme ich das kalte Ko.....en!). Immerhin soll die Hilfe auf 144 Millionen Euro aufgestockt werden. Ansonsten, um mal zynisch zu werden, ist es ja verständlich das die Hilfe von Seiten der Weltgemeinschft so erbärmlich ausfällt: im bettelarmen Westafrika, da können Pharmamultis keine Profite scheffeln. Da geht es ja nur um humanitäre Hilfe.

Und von daher denke ich auch, das es an uns normalsterblichen liegt etwas gegen diese grauenerregenden Zustände zu tun, bzw. zu helfen soweit es einem möglich ist.

HH KRZBG
08.09.2014, 14:04
Und noch einmal ich.

Was ich noch unbedingt anmerken will ist, das ich höchsten Respekt empfinde für die Helfer und Ärzte, die vor Ort sind, sich selber auch in Gefahr begeben und dieses Grauen über sich ergehen lassen, um da den Menschen zu helfen.

cameleon
08.09.2014, 18:07
Hier habe ich mir erlaubt, die aus meiner Sicht noch vertretbaren Bilder zu posten! Die mich ganz persönlich besonders berührt haben!
1) Ein krankes Kleinkind liegt unversorgt auf seiner toten Mutter auf der Straße ! Keiner hilft! Alle haben Angst sich zu infizieren!
2) Ein an Ebola gestorbener Junge liegt tagelang auf einer Straße in Monrovia!
3) Ein "Lager" toter kleiner Schulmädchen für die es keine Hilfe gab! Müssen Kinder heute noch so sterben????

Das alles passiert nicht im Mittelalter! Nein es passiert heute! Keine zwei Flugstunden von Gran Canaria entfernt und alle schauen zu!
Ich möchte nich für die schockierende Fotos entschuldigen! Aber nur das Ehlend öffendlich zu machen, kann diese Katastrophe stoppen!

canariafantastica
09.09.2014, 05:22
Vertretbar ist eine Empfindung jedes Einzelnen, jeder empfindet anders. Die Bilder schockieren, zeigen aber wohl die Realität, vor die wir gerne die Augen verschliessen. Selbstverständlich muss hier dringend gehandelt werden, auch unorthodoxe Massnahmen sollten angewendet werden. Ich hörte von einem Gegenmittel ("ZMapp"), welches nur an Tieren getestet wurde und noch nicht für Menschen freigegeben wurde. Jedoch wurden einige ausgewählte wohl schon damit erfolgreich behandelt. Hier muss dann auch mal die Bürokratie ad acta gelegt werden und das Mittel in Mengen zur Verefügung stehen. Keine Nebenwirkung kann schlimmer sein als der qualvolle Tod. Insofern sollte man jeden Strohhalm ergreifen in diese Richtung. Hochachtung vor den Hilfeleistenden. Schlimme Sache.

cameleon
11.09.2014, 20:16
Wahrscheinlich steht die Welt vor der größten humanitären Kathastrophe des 21. Jahrhunderts! Noch habe ich einen Internetzugang über meinen deutschen Mobilfunkstik!
seit meinem letzten Besuch hier in Freeetown, Sierra Leone, ist eigendlich alles noch extrem schlimmer geworden. Die Zustände sind unbeschreiblich und in Liberia soll es noch schlimmer sein. Da hier alle panische Angst haben sich zu infizieren, gibt es auch so gut wie keine Reporter die dies alles öffendlich machen können! Wer die Infrastruktur hier kennt, weis das Informationen hier langsam fließen. Die europäischen Medien sprechen von knapp dreitausend Toten, ich schätze es auf das zehnfache! Die Infektionsrate vervierfacht sich wöchendlich! Wer kein guter Kopfrechner ist, kann ja mal mit dem Taschenrechner spielen und schauen wo wir in einem hablen Jahr stehen, wenn wir so weiter machen! Es ist extrem schweer Medikamente welcher Art auch immer in ausreichender Menge zu bekommen! Die Mitarbeiter arbeiten dreißig Stunden weil viele selbst erkrankt, oder gestorben sind! Es bricht einem als Arzt das Herz, erkrankte Kollegen zu sehen und so gut wie nicht tun zu können!
Wer übermüdet ist macht Fehler! Ein Schweißtropfen von einem Infizierten genügt zur Übertragung! Ebola verzeiht keine Fehler! Es fahren kaum noch Ambulancen, Tote werden nur langsam abgeholt! Immer mehr Tote liegen einfach auf der Straße und werden von Straßenhunden angefressen! Gerade infizierte Leichen sind extrem infektiös! Für Erkrankte mit guten Chancen gibt es keine Betten, Andere Erkrankungen können eigendlich garnicht mehr behandelt werden! Erkrankte warten tagelang vor Kliniken und sterben auf der Straße! Ich habe schon viele Kathastropen miterlebt und dachte, es könnte mich nichts mehr erschrecken! Falls ich zurückkehre, was ich ja hoffe, weis ich nicht, ob ich jemals wieder ruhig schlafen kann!
Wer auch immer es sich finanziell erlauben kann, den bitte ich von Herzen, spendet!!! Diese Kathastrophe überrennt uns hier! Ich dachte sowas gäbe es nur in Endzeitfilmen! Aber es passiert mitten in der modernen Welt und die Mehrzahl derer, die helfen könnten, schauen zu!
Wenn mein Internet weiter funktionioert, werde ich versuchen in möglichst viele Foren zu schreiben!
Macht denn Luxus noch Freude, wenn daneben solche Dinge passieren?
Also ich kann nicht auf GC am Pool sitzen, während hier Kinder auf der Straße verbluten!

germrauschi
11.09.2014, 23:53
Es kann doch nicht sein, das wir nichts tun können. Ich pack mich dabei an die eigene Nase, weil ich selbst schon für zig Petitionen geworben habe, weil ich selbst auf Missstände aufmerksam gemacht habe. Aber das hier sprengt ja wirklich alles. Wie können wir die blinden und verlogenen Medien und Regierenden erreichen um das was der Kollege Cameleon hier schildert ins Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Hat jemand eine Idee, z.B. über das Internet, Facebook oder sonst wie? Okay wir können den ein oder anderen Euro spenden, aber das ist doch nur der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein, dass kann es doch nicht sein! Jeden Tag leisten wir uns den niemals fertig werdenden Hauptstadtflughafen in Berlin für 1 Millionen Euro. Jeden Tag eine Million für Nichts!! Was könnten die Ärzte und Helfer für diese Summe dort bewerkstelligen. Laßt uns nicht die Augen verschließen und denken, dass ist ja weit weg. Laßt uns versuchen etwas zu tun!

HH KRZBG
12.09.2014, 12:03
Hola.

@Gernrauschi - Da bin ich voll bei dir. Nur sehe ich Geldspenden nicht unbedingt als Tropfen auf den heissen Stein. Jeder Cent der dort ankommt ist (Über-)lebenswichtig!!

Aber bitte jetzt keine Diskussion über Semantik, das wollte ich überhaupt nicht anschieben! Das sollte auch ganz und gar nicht als Kritik an deine Post verstanden werden!

Nein, jede wie auch immer geartete Hilfe ist wichtig!

cameleon
13.09.2014, 09:52
Die Zahl der Buchungen zeigt deutlich, dass es uns langsam gelingt dieses Thema in den öffendlichen Focus zu rücken! Vielen dank an alle die sich bisher beteiligt haben!
Heute möchte ich eine weiteres mal an eure mewnschlichkeit appellieren!

Zum Foto:
Diese junge Krankenschwester hat sich bei ihrer Arbeit mit Ebola infiziert, weil man ihr die verschiedenen Infektionswege in der Eile nicht ausreichend erklärt hat! Sie hat gerade ihre Diagnose bekommen, sie mist zu geschockt um zu weinen, hat aber schon deutliche Anzeichen der Erkrankung! Sie blutet aus Mund und Ohren und blickt mit schreckgeweiteten Augen ins leere, sie hat viele Kranke gepflegt und viel Leid gesehen , sie weis genau was auf sie zu kommt! Hilfe gibt es für sie so gut wie keine! Es stehen vor Ort keine, der zur Erprobung versprochenen neuen Medikamente zur Verfügung! Die Kollegen werden versuchen sie so gut wir möglich zu stabilisieren!
Ich glaube das wirklich grausame an dieser Krankheit ist das diese Menschen alle alleine sterben, weil ihre Familien und Angehörige nicht zu ihnen dürfen!
Ich habe versucht eine Weile am Krankenbett zu sitzen, (stimmt ja gar nicht! zu stehen muß ich sagen, setzen darf man sich ja nicht, wegen dem Infektionsschutz), um etwas trost zu spenden, doch es ist bei dieser Hitze unter der schweeren Schutzausrüstung kaum auszuhalten! Keiner hält es da drunter länger als eine Stunde aus!
Die Isolierstationen platzen aus allen "Nähten", Ich hoffe wirklich das Präsident Obama uns bald die angekündigten Feldkrankenstationen schickt!
Die Hilfen der Europäischen Staatengemeinschaft sind bisher einfach lächerlich!

mark
15.09.2014, 07:34
Der Mensch ist Meister darin alles zu ignorieren was in der Welt geschieht! Keiner hat unter den Nazis etwas davon gewusst! Keiner weiss etwas von den Näherinnen in Bangladesch die unsere Polos fertigen! Keiner weiss etwas von unwürdiger Tierhaltung und quälerei aber lecker wars!

Keiner von uns würde doch zugeben, dass er Menschen oder Tiere umbringt ! Aber durch unseren Lebensstil tun wir das jeden Tag. Ist das neue Auto wirklich so wichtig, wenn anderswo Menschen an Seuchen sterben oder hungern?

Was hab ich damit zu tun? Lieber die Bild-Zeitung aufschlagen und vor TV abschalten während die Welt brennt! Zombies...

mark
18.09.2014, 12:53
Ein guter Beitrag:

http://elhierro1.blogspot.com.es/2014/08/ebola-epidemie-und-die-kanarischen.html

Berganza
18.09.2014, 13:17
mark, danke für den Link. Es ist ein guter Beitrag was den Schutz betrifft. Noch wichtiger ist natürlich das Eindämmen des Virus in den betroffenen Gebieten. Nun sind endlich auch die europäischen Staaten aufgewacht. Leider erst als sie merkten, dass es auch uns an den Kragen gehen kann. Denn vorher -wie mark schreibt- war ja alles unheimlich weit weg. Zuerst nur eine Handvoll Tote im entfernten Afrika. Und jetzt?

cameleon
01.10.2014, 17:59
Leider komme ich kaum noch dazu überhaupt noch etwas ins Internet zu schreiben, wir werden hier von Patienten förmlich überrollt! Es gibt hier aktuell für 20% der Erkrankten Behandlungsplätze! Die anderen verbleiben irgendwo und stecken tägliche neue Mitbürger an! Viele Hilfesuchende mit anderen Krankheiten oder Verletzungen trauen sich nicht ins Krankenhaus aus Angst sich mit Ebola zu infizieren! Es herrscht Panik in der Bevölkerung, wer Geld hat fliegt irgendwo hin ! So gut wie alle Flüge von hier sind ausgebucht! Kein Mensch weis, wie viele von ihnen das Virus mit sich tragen und in welche Länder sie es tragen werden! Aber uns hier zu unterstützen ist der Weltgemeinschaft ja immer noch nicht wichtig genug! Die Zahl der aktuell Infizierten kann keiner mehr sachlich schätzen, aber die Zahl vervierfacht sich jede Woche! Ich frage mich, wann unsere Gesellschft aufwachen wird! Schaut nicht weg! Ich weiss genau das dies auch viele Nutzer lesen, die in der finanziellen Lage sind zu helfen! Auch ich habe schon drei Appartments auf GC verkauft, um Mittel für unsere Arbeit hier zu beschaffen!

felin
01.10.2014, 18:07
@ cameleon,
schön mal ein Lebenszeichen zu bekommen.
Die Nachrichten werden auch immer schlimmer, die man hört.

cameleon
01.10.2014, 18:55
Die Nachrichten zeichnen leider schon lange kein reales Bild mehr von der Lage! Hier traut sich ja auch kaum ein Reporter mehr hin, es ist einfach unbeschreiblich! Daher versuchen einige von uns hier so viele Informationen und Bilder nach außen zu tragen, wie es geht! Eigedlich wollte ich ja für einige Wochen nach Hause kommen um etwas Kraft zun tanken, aber hier machen schon alle Doppelschichten und hier kann man auf keine einzige Hand verzichten!

cameleon
04.10.2014, 21:51
Die Angst hat das Ende der Menschlichkeit erreicht!
Gestern habe ich mich das erste mal gertaut, ein Stück aus der Stadt heraus zu fahren, um mir ein Bild von der Lage außerhalb der Stadt zu machen! Auf einer unbefestigten Straße einige Kilometer for Freetown(Sierra Leone), fuhr ein alter Kleinlaster einige hundert Meter vor mir! Etwas lag auf der Straße, der Fahrer stieg aus und trat es mit kräftigen Fußtritten in den Straßengraben! Wird wohl Ladung von einem Transporter gefallen sein, dachte ich zunächst! Als ich die Stelle passieren wollte stellte ich nzu meinem entsetzen fest, es war keine Ladung sondern ein sich vor Schmerzen krümmendes, kleines Mädchen, etwa 8 oder 9 Jahre alt, das da im Straßengraben lag!
Mein Mitfahrer rief entsetzt: "DU steigst da doch wohl nicht aus! Du bringst uns alle um!" als er sah das ich mich in den Vollschutzanzug zwängte! Das Mädchen war bei Bewußtsein und konnte mir auf Englisch antworten, sie berichtete seit vier Tagen ohne Wasser und Essen auf dem Weg nach Freetown, zu ihrer Tante zu sein , nachdem man sie mit Knüppeln und Steinwürfen aus ihrem Dorf vertrieben habe! Ihre Eltern seien an Ebola verstorben, während sie mehrere Tage versucht hatte, selbst gefertigten Schmuck in den Nachbardörfern zu verkaufen! Nun könne sie einfach nicht mehr! Nach kurzer Untersuchung stand fest, sie war völllig ausgetrocknet und entkräftet und konnte nicht mehr selbstständig stehen! Die Fußtritte des Lastwagenfahrers hatten ihr wohl einige Rippen gebrochen! Anzeichen einer Ebola Infektion bestanden in der Erstanamnese nicht! Ich zog ihr einen Infektionsschutzanzug an und mein Begleiter schrie mich voller Panik an: " Du willst die nicht allen ernstes mit nehmen! Leg sie in den Graben; da wird sie schon einer finden!" Wir nahmen sie mit ins Gesundheitszentrum, nach der Laboruntersuchungn steht fest, sie ist gesund! Sie hatte trotz der Rippenbrüche Glück! Ich habe gesehen das einige Autofahrer einfach über die Körper auf der Straße drüber fahren, das hätte ihr auch passieren können! Aber wer soll sich nun um sie kümmern, wo soll sie bleiben?
Sie ist kein Einzellfall, Ihr Glück sie, möchte bei uns bleiben und wir werden sie nicht wegschicken! Wie wird es wohl den hunderten von Waisenkindern die Hilfe brauchen ergehen! Nach der Pandemie wird die Hungersnot und Wirtschaftskriese kommen!
Die Angst verschlingt die Menschlichkeit; wie weit wollen wir noch gehen?

mark
06.10.2014, 08:34
Diese Fotos und Berichte machen sehr betroffen! Wie hoch ist das Risiko einer Ebola Verbreitung nach Meinung der Residenten auf Gran Canaria wenn vermehrt Ebola-Flüchtlinge eintreffen?

cameleon
12.10.2014, 15:57
Nun hat eine Hilfsorganisation, hier endlich auch personelle Unterstuetzung geschickt! Auch eine Ablösung fuer mich, nach diesem schweren Wochen! Nun sind wir wieder auf Gran Canaria! Ja wir! Unser kleines Glueckskind "Anett" ist mit dabei! Nachdem wir feststellen mußten, das auch ihre Tante verstorben ist, haben wir beschlossen das sie bei uns bleibt! Meine Lebensgefährtin und meine Tochter waren sofort der gleichen Meinung! Während der gesamten Reise hat sie sich fest an mich gekrallt, sie war noch nie geflogen! Damit wir alle erst mal zur Ruhe kommen können, haben wir beschlossen einige Wochen in userer Finca in den Bergen zu bleiben, den wir alle sind doch ziemlich erledigt! Annet ist völlig ueberwältigt von ihren Eindruecken von Gran Canaria, ueberall so viel zu essen und einen Pool war fuer sie völlig Neues! Ihre Freude zu sehen hilft uns, die Eindruecke der letzten Wochen zu verarbeiten! Fuer mich kaum zu glauben, wie ein Kind nach so unglaublich grauenhaften Erlebnissen, so vor Lebensfreude spruehen kann!
In sechs Wochen starte zumindest ich, dann hoffentlich gut erholt, zu einem neuen Einsatz in Sierra Leone! Falls Anett bis dahin meinen Arm fuer mehr als eine Minute loslassen kann!

canariafantastica
12.10.2014, 16:15
Hochachtung für dein gesamtes Wirken, in jeder Hinsicht! Respekt!!!!

germrauschi
12.10.2014, 21:48
Dir und Deinem "neuen Kind" alles erdenklich Gute - und hoffentlich bringt die nun endlich angelaufene internationale Hilfe den Menschen, Helfern, Krankenschwestern und Ärzten Entlastung und die Eindämmuntg dieser schlimmen Epidemie.

felin
14.10.2014, 11:46
Vorige Postings sind verschoben an den "richtigen Ort".
Das Thema "Ebola" ist zu ernst, als das es hier dann so weiter geht.
Bitte zurück zum Thema!

cameleon
15.10.2014, 21:44
Es ist ein schönes Gefuehl, wieder auf der Insel zu sein! Wenn ich aber im Internet unsere internen Neuinfektiionszahlen lese und sehe wie vergleichsweise bescheiden doch die Spendensummen ausfallen, so muß ich doch an dieser Stelle nochmals daran erinnern, Ebola ist kein lokal begrenztes Problem, wenn wir nicht schnell und entschlossen handel haben wir bald ein globales Problem, nicht nur mit der Infektion selbst, sondern auch mit Wirtschaftskriesen und Hungersnöten!
Es spielt eigendlich keine Rolle fuer welche Organisation man spendet, gebraucht werden alle Organisationen, die dort im Einsatz sind!
www.german-doctors.de
www.safethechildren.com

30°
16.10.2014, 17:19
Ich erlaube mir eine kleine Ergänzung: http://www.isar-germany.de/
Die haben minimalste Verwaltungskosten und kämpfen stets an vorderster Front.

mark
23.10.2014, 12:37
internen Neuinfektiionszahlen

Wie hoch sind diese denn? Sehr viel höher als die offiziellen?

cameleon
23.10.2014, 17:02
@mark. Ja, das kann man so sagen! Die Schwierigkeit genaue Zahlen zu liefern liegt zum einen darin, das die kommunikative Vernetzung in den betroffenen Gebieten nicht mit unseren Standards zu vergleichen ist und viele Erkrankungen und Todesfälle erst nach Wochen bekannt werden, oder gar nicht bemerkt werden. Zum anderen ähneln die Initialsymptome zunächst sehr denen von Malaria, oder Gelbfieber, Erkrankungen die in der Region häufig vorkommen! So steht erst nach Tagen, oft erst nach einer Woche fest steht, ob es sich um eine Ebolaerkrankung handelt. In offizielle Zahlen fließen nur bestätigte Fälle ein. Nur im Stadtgebiet von Freetown (Sierra Leone) findet man zur Zeit täglich über zwanzig Tote, wer hat die Zeit und die Kapazitäten diese vielen Toten einer genauen Leichenschau, oder Obduktion zu unterziehen, oder auch nur eine Blutprobe zu entnehmen! Ich selbst habe mir noch nie die Mühe gemacht dort eine Todesursache fest zu stellen, da ich schon ohne dieses zu wenig Zeit habe die vielen Erkrankten zu behandeln, denn es gibt ja auch die ganz normalen Notfälle die nichts mit Ebola zu tun haben, auch diese Patienten müssen behandelt werden! Die Gesundheitszentren und Hospitäler sind überfüllt und es ist kaum möglich, die Lebenden zu versorgen. Es ist schon eine logistische Herausforderung die vielen Toten halbwegs "sicher" zu bestatten.
Mittlerweile möchte ich gar nicht mehr wissen, wie viele Menschen in der Region schon infiziert wurden. Es bleibt nur zu hoffen, das sich die WHO nicht weiter im Dschungel der Zulassungskriterien verstrickt und die Anwendung und Erprobung neuer Medikamente und Impfstoffe deutlich vereinfacht!

straycat
24.10.2014, 12:38
@ cameleon

Hallo cameleon !
Ich möchte Ihnen meinen allergrößten und tiefsten Respekt für Ihre wunderbare Hilfe aussprechen !! SIE sind ein WAHRER Held !! Und gleichzeitig ein Engel auf zwei Beinen. Solche Engel wie Sie braucht die Welt !!
Und welch unfaßbares Glück dieses kleine Mädchen mit Ihnen hatte !! Unbeschreiblich !!
Und (falls ich mir das anmaßen darf) - ein unendliches DANKE !!! im Namen dieser ä r m s t e n der armen Menschen dort in Westafrika.
Mit höchster Hochachtung
straycat

cameleon
24.10.2014, 15:01
@Straycat
Danke für das überschwängliche Lob, dem ich sicher nicht gerecht werden kann! Aber aus meiner Sicht sind die Krankenschwestern im Kriesengebiet, die wahren Helden, die niemand wahrnimmt. Sie haben zum Teil nur unzureichende Schutzkleidung, arbeiten bis zur völligen Erschöpfung unter höchstem Risiko, teilweise ohne Bezahlung, viele haben selber kaum etwas zu essen und keinen freien Tag! Und wenn sie erkranken, gibt es für ihre Famielen keine Rettung!
Ich glaube, da habe ich es doch fast unverschämt einfach, mit neuestem Equipment und hochwertiger, sicherer Ausrüstung, ausreichender Kost und der Möglichkeit immer wieder ein paar Wochen auf dem Kanaren, unter vergleichsweise paradiesischen Vorraussetzungen Kraft tanken zu können!
Bezüglich unserer kleinen Annet.
Es ist schön, wenn man in diesem grausigen Umfeld die Möglichkeit hat, auch mal ein kleines Wunder geschehen zu lassen, aber wenn wir es ehrlich betrachten, dann ist es nett wenn ein Kind mal sehr großes Glück hat, aber wenn am gleichen Tag fünfzig andere verhungern, erkennt man, das die wahre Hilfe anders aussehen muß!
Ich wünsche mir , das alle die mich so gerne loben und ehren möchten, ihren Dank in Form von Spenden and die dort unermüdlich tätigen Hilfsorganisationen ausdrücken mögen! Es kann nicht sein, das eine fleißig arbeitende Krankenschwester drei Tage nichts zu essen hat!
Verglichen mit anderen großen Hilfseinsätzen ist das Spendenvolumen immer noch erschreckend gering! Und Westafrica hat es noch lange nicht überstanden!
Hier nochmals ein paar Adressen, wie Forenmitglieder schon richtig bemerkten, es sind nicht alle, nur die die mir gerade einfallen!
www.german-doctors.de
www.safethechildren.com
www.unicef.com
www. doctorswithoutborders.com
www.isar-germany.de
und viele Andere!

straycat
24.10.2014, 17:14
@ cameleon

Ich denke, das Lob ist schon gerechtfertigt. Und manchmal sollte es einfach auch ausgesprochen werden.
Aber ich sehe es genauso - daß man seinen Dank am hilfreichsten in Form von Spenden ausdrücken kann und sollte.
Oder sich evtl. auch durch andere diesbezügliche Aktivitäten nützlich machen kann. Habe Ihnen hierzu noch eine PN gesandt.
Auch bezüglich der kleinen Annet kann ich Ihnen nur zustimmen.

cameleon
27.10.2014, 09:44
Hallo , ich möchte vor dem Hintergrund der Hinweise meinen Flüchtigkeitsfehler berichtigen!
Richtig ist natürlich www.doctorswithoutborders.org und nicht ( .com) wie ich schrieb!
Oder www.aerzte-ohne-grenzen.de
Es fehlen altuell in Sierra Leone 2000 Behandlungsbetten und in Liberia 3000 Behandlungsbetten! Es werden täglich Erkrankte abgewiesen! Das ist vor dem Hintergrund der Infektionsgefahr die von ihnen ausgeht mehr als katastrophal!
Deutschland und die USA möchten nun endlich je EIN Behandlungszentrum mit HUNDERT Betten im November errichten!
Das ist vergleichbar als hätten wir in Deutschland ein Krankenhaus in München und ein Krankenhaus in Hamburg für die ganze Republik! Das ist armselig!!!
An dieser Stelle noch mein persönlicher Dank an alle die Vielen, von den Inseln und aus Deutschland, die meinem Spendenaufruf bereits gefolgt sind!
Es ist sehr erfreulich was auf GC zusammengekommen ist!

Emma
31.10.2014, 10:45
Ist es denn bedenklich derzeit bzw. im nächsten Frühjahr nach Gran Canaria zu reisen oder ist es eher unwahrscheinlich, dass sich Ebola dort auch ausbreitet?

@Cameleon: find ich toll, dein Engegament. Mein Mann arbeitet als Krankenpfleger und wir spenden auch regelmäßig für Projekte dieser Art. Wir bräuchten mehr Leute wie dich!

LG Emma

cameleon
04.11.2014, 10:45
@ Emma! Nun ich kann auch nicht in die Zukunft blicken, aber als Mediziner und Wissenschaftler aus der Pharmaforschung, würde ich kein erhöhtes Risiko für einen Besuch auf Gran Canaria, oder einer der anderen Kanarischen Inseln sehen! Viele Orte in Europa und in nahen Osten, tragen da weit höhere Risiken!
Wir alle hier brauchen euch als Besucher unsere schönen Inseln und sind sehr bemüht euch einen sicheren und erholsamen Aufenthalt zu ermöglichen!
Ich halte es jedoch allgemein für wichtig auf allen Flughäfen, Bahnhöfen und öffendlichen Einrichtungen, auch in Deutschland sich Hygienebewußt zu verhalten! Häufiges Händewaschen, vor allem, vor Mahlzeiten, vor UND nach dem Toilettengang, sowie vor und nach den betreten von öffendlichen Gebäuden und Krankenhäusern, ist ein guter Anfang zur Vermeidung allgemeiner Keimverbreitungen! Wenn es nicht möglich ist sich die Hände zu waschen, so kann man auch auf ein "Fläschlein" Händedesinfektionsmittel zurück greifen!

cameleon
04.11.2014, 11:03
Durch "besonde Unstände" bin ich nun doch schneller als geplant wieder im Kriesengebiet! Die Lage in Sierra Leone und Liberia ist trotz der nun endlich, langsam anlaufenden
internationalen Hilfe, alles andere als unter Kontrolle! Es wird nach wie vor, Hilfe in allen Formen gebraucht!
Ich werde jedenfalls versuchen in "meiner Clinic" die Herausforderungen so gut wie möglich zu meistern!

aektschen
05.11.2014, 12:02
Das sind mal gar keine guten Nachrichten in der La Provincia zu lesen.
http://www.laprovincia.es/sociedad/2014/11/05/activado-protocolo-ebola-llegada-patera/644958.html

Wenn ich es richtig verstehe kam heute morgen ein Boot am Strand von Maspalomas an. 5 Menschen auf diesem Boot stehen unter Ebola-Verdacht:

felin
05.11.2014, 12:58
5 Menschen des Flüchtlingsboot haben Fieber.

cameleon
05.11.2014, 14:05
Habe auch gerade die "La Provincia" gelesen! Das ist zunächst kein Grund zur Sorge, es ist im Herbst in Afrika immer mal wieder ein Gelbfieberausbruch zu verzeichnen, auch
Malariaschübe können mit solchen Symptomen beginnen! Ich halte es führ eher unwahrscheinlich, das es sich um Ebola handelt! Dennoch, ist Vorsicht immer die bessere Wahl!
Ich und auch andere Mediziner, hatten schon mehrfach darauf hin gewiesen, die Kanarischen Inseln sind für die Behandlung von hoch infektiösen Patienten auch nicht viel besser vorbereitet, als die afrikanischen Staaten es waren!
Spielt man nun den Gedanken einmal weiter und nimmt an, es wären wirklich, an Ebola Erkrankte mit ihrem Boot gestrandet, so möchte ich nicht wissen wie dies ausginge!
Mir ist nicht bekannt, das es auf irgend einer Kanareninsel auch nur einen einzigen Rettungs oder Krankenwagen, für den Transport von Patienten der Infektionsstufe S4 gibt! Isolierbetten der Stufe S4 sind mir ebenso wenig bekannt! Und ich glaube kaum jemand in Rettungsdienst und in den Krankenhäusern ist wirklich geübt, in der komplexen Handhabung von Vollschutzanzügen!
Aber wir wollen leise schimpfen, diese Minderkapazitäten gibt es unter anderem auch in Deutschland!, hier gibt es nicht einmal dreißig S4 Betten im ganzen Land! Dafür aber genügend Infektionskrankentransportwagen!

clausBF
11.11.2014, 21:56
Hallo Camelon,

Vielen Dank für deine Berichte und noch viel mehr Dank für deinen Einsatz. Dein Bericht hat mich wirklich wachgerüttelt... schon seit Wochen denke ich mir: "Da müsste man doch was machen..." Jetzt habe ich - dank deiner Links mich etwas mehr eingelesen. Für mich bislang am Überzeugensten: Ärzte ohne Grenzen. Hier einige weiter Infos über Ebola:
http://www.aerzte-ohne-grenzen.de/diseases/ebola
Werde noch diese Woche eine Spende absenden! Habe dazu auch folgende - sehr interessante Notiz gefunden:
Aus FAQ:
"ICH MÖCHTE, DASS MEIN GELD ZWECKGEBUNDEN EINEM BESTIMMTEN PROJEKT ZUKOMMT. GEHT DAS?

Grundsätzlich freuen wir uns über freie Spenden, weil diese uns ermöglichen, dort aktiv zu sein, wo die Not am größten ist. Ungebundene Spenden helfen, schnell und flexibel zu reagieren, wenn Menschen in Not dringend Hilfe brauchen. Wenn Sie für ein bestimmtes Projekt von Ärzte ohne Grenzen spenden möchten, über das nicht täglich in den Medien berichtet wird, ist die Verwendung der zweckgebundenen Spende meist unproblematisch. Bitte berücksichtigen Sie, dass dadurch ein leicht erhöhter Verwaltungsaufwand entsteht. Problematisch wird es für Ärzte ohne Grenzen jedoch, wenn es viel Berichterstattung über eine Katastrophe gibt (z. B. nach Naturkatastrophen), weil dann viele Menschen zweckgebunden spenden und wir ggf. mehr Geld erhalten als wir sinnvoll in diesen Hilfsprojekten einsetzen können. Es kann dann passieren, dass wir die betreffenden Spender um die Freistellung vom Zweck bitten oder sogar Spenden zurücküberweisen müssen, was mit erheblichem Aufwand verbunden ist. Um dies zu vermeiden, bitten wir die Spender, uns möglichst freie Spenden zukommen zu lassen oder sich bereits im Voraus damit einverstanden zu erklären, dass ihre Spende im Fall einer möglichen Überfinanzierung anderen wichtigen Nothilfeprojekten zugute kommt. So können wir auf humanitäre Katastrophen weltweit rasch und unbürokratisch reagieren. Diese Freigabe für andere Nothilfeprojekte drücken Sie über den Zusatz "... und andere" im Spendenzweck aus (z.B. "Südsudan und andere")."

Werde also wie empfohlen den "Ärzten ohne Grenzen" die Entscheidung überlassen, wo die Spende konkret hingeht...

Nochmals danke an Camelon für die Berichte, mehr aber noch für seinen bewundernswerten Einsatz!

cameleon
12.11.2014, 09:39
In der Kriesenregion sind sehr viel Organisationen im Einsatz, große und kleine! Einige, wie das Rote Kreuz, haben eine aufwendige hauptamtliche Administration, kleinere Organisationen haben zum Teil nur ehrenamtliche Kräfte, da ist es dann schwieriger die Spenden auf verschiedene Aktionen zu buchen!
German -Doctors zum Beispiel, bietet auf seiner Webseite auch eine gezielte Spende für die Ebolahilfe an!
Zur Zeit ist die internationale Hilfe zwar zu spüren, aber hat die Dimension, als wolle man einen Großbrand mit einem Gartenschlauch bekämpfen!

cameleon
24.11.2014, 09:32
Wir können hier in Sierra Leone, erste Erfolge verzeichnen, vor allem in den größeren Städten, die Aufklärung zeigt Wirkung. Ich habe vor einigen Tagen den Sprecher des Deutschen Technischen Hilfsweks in den Nachrichten gesehen, ich weis wirklich nicht wo der seinen Optimismus hernimmt oder, ob er Geld dafür bekommt sich die Realität schön zu lügen! Es liegen noch große Anstrengungen vor uns bis wir von "Entspannung" sprechen können, oder gar behaupten können, wir hätten die Lage im Griff!
Ich bitte alle, die uber eine Spende zur Weihnachtzeit nachdenken, sich auf dieses dramatische Elend zu besinnen!
Ich selbst bin für die Weihnachtzeit wieder auf der Insel, die mir nun schon fast "kalt" vorkommt und werde wohl mitte Januar den Hilfseinsatz fortsetzen!
www.german-doctors.de
www.safethechildren.com
usw.

30°
24.11.2014, 14:36
@camelon: Hat die junge Krankenschwester des Beitrags Nr.13 überlebt?
I.Ü. unterstütze ich ausdrücklich den Spendenaufruf in der Hoffnung, dass sich die Lage hoffentlich bald bessert. Ihr persönliches Engagement beeindruckt mich sehr.

cameleon
25.11.2014, 18:52
@30 Grad! Danke für die Unterstützung! Ja sie hat es überlebt! Ich persönlich bin sehr froh darüber! Wenn Menschen so hart und aufopfernd arbeiten, wie sie es tat, haben sie es nicht verdient, daran zu sterben!

aektschen
28.11.2014, 09:29
Wer noch die passende Organisation zur Spende sucht, kann mal einen Blick auf den Artikel in Spiegel Online werfen. Die haben die Spendenorganisationen in Punkto Transparenz geprüft:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/transparenz-test-ranking-der-50-top-spenden-organisationen-a-1005164.html

Berganza
28.11.2014, 13:02
Vielen Dank aektschen, das ist eine wirkliche Hilfe. Habe die ganze Zeit gezögert, doch nun habe ich die Welthungerhilfe und Ärzte ohne Grenzen zu je 50 % bedacht.

cameleon
19.12.2014, 22:38
Es weihnachtet sehr..! Um Westafrica ist es still geworden, totenstill!? Aber wenig ist besser geworden! In Sierra Leone steigen die Infektinszahlen immer noch! Viele Mitarbeiter in Krankenhäusern und Gesundheitsdienst hatten seit über einem halben Jahr keinen freien Tag mehr und sind am Ende ihrer Kräfte! Ich habe nur drei mal sechs Wochen dort meinen Dienst getan und konnte mich unter vergleichsweise paradiesischen Umfeld erholen, dennoch habe ich das Gefühl um zehn Jahre gealtert zu sein! Für die Belastung dieser Helfer gibt es wahrscheinlich keine geeignete Volkabel!
Wie es sich anfühlt in den Ebolastationen am Weihnachtstagen wieder Kinder in die Leichenhalle zu schieben , will ich mir gar nicht vorstellen! Dennoch weiss ich was dort gerade wieder geleistet wird!
immernoch ist der Umfang der europäischen Hilfen, der bekannten Organisationen, bei weitem nicht ausreichend! Auch heute fehlen noch für fast die Hälfte der Erkrankten Behandlungsplätze!
Da das Elend in der Region sich nicht mehr steigern läßt, ist es auch kaum noch jemanden eine Schlagzeile wert!
da wir uns scheinbar funktionierende Kontrollmechanismen zum Schutz vor der Einfuhr dieser Krankheit geschaffen haben, wird Africa wie schon so oft in der Geschichte vergessen!

germrauschi
19.12.2014, 23:23
Dein Statement, cameleon, erschüttert mich und macht mich gleichzeitig wütend. Ich glaube nicht nur ich, sondern die meisten hier können sich das Elend auch nicht im Entferntesten vorstellen, da es uns ja gut geht. Für die Mainstream-Medien sind Ebola und Afrika so interessant, als wenn in China ein Sack Reis umfällt. Und an Weihnachten wird an die Kinder, an die Armen und Kranken in den Heimatländern gedacht und dafür werden auch satte Summen gespendet, da haben Afrika und Ebola keinen Platz! Ich habe auf meinen Facebook-Seiten seinerzeit Deine Fotos aus Afrika veröffentlich und ich glaube auch, dass es einige Menschen gegeben hat, die daraufhin gespendet haben. Bei meinem zweiten Hinweis vor ca. 8 Wochen waren die meisten Reaktionen ganz anders: Was das denn soll – die Regierungen haben sich doch eingeschaltet, es fließt doch Geld, den Menschen wird doch jetzt geholfen… Ja, so sind wir Menschen, einmal Betroffenheit zeigen, vielleicht auch noch ein zweites Mal, aber dann reicht`s, dann wird wieder zur Tagesordnung übergegangen, denn es gibt ja schließlich noch viele andere Probleme, Bauer sucht Frau, Schlager-Sternchen X hat sich von Filmstar Y getrennt, die Lokführer streiken mal wieder und die Erbsen sind auch wieder teurer geworden. Was kann man also außer spenden tun, cameleon, wie kann man die Menschen für dieses Thema sensibilisieren?

cameleon
25.12.2014, 20:36
Kleiner Weihnachtsrückblick, die internationale Staatengemeinschaft und ungezählte Hilfsorganisationen sind nun seit fast einem Jahr in der Region Westafrika tätig! Die Aufgabe ist riesig, die Hilfe sehr schleppend und zögerlich! Eine Hilfsorganisation aus Deutschland, die ich hier zur Vermeidung einer Verläumdungsklage, nicht namentlich benennen möchte, baut seit mehr als sechs Monaten mit riesigen logistischen Aufwand an einer neuen Behandlungsstation, die wenn sie irgendwann fertig wird, hundert Behandlungsbetten haben soll. Alleine in Freetown fehlen aktuell aber tausend Behandlungsbetten! Unser kleines Haus hat zum Vergleich ohne etablierte Hilfsorganisationen die Behandlungskapazität um 150 Betten aufstocken können! Zugegeben mit erheblichen Fremdmitteln aus privaten Quellen!
Zusammenfassend kann man sagen wir leisten zehn bis fünfzehn Prozent der erforderlichen Hilfe! Nur in dem mir bekannten Bezirk sind bis heute 3746 Totenscheine mit der Todesursache Ebola ausgestellt worden. Dieser Bezirk ist vergleichsweise nicht so sehr groß, das Kriesengebiet ist momentan noch zwei mal so groß wie Deutschland und eine realistische Schätzung der bisherigen Todesopfer muss man im Bereich von 40.000 bis 50.000 sehen, alles andere ist Schönfärberei!
Von einer Entspannung der Lage kann bisher keine Rede sein, nur die Abwicklung läuft zunehmend besser, da die Aufklärung, zumindest in den Städten Wirkung zeigt!
Auch wenn ein funktionierender Impfstoff in naher Zukunft erhältlich ist, so kann er nicht in ausreichender Zahl produziert werden und wird auch für die meisten Afrikaner unerschwinglich sein, da die Kriese die Nahrungsmittelpreise immer weiter in die Höhe treiben!

cameleon
20.09.2015, 10:49
Vergessene Welt Westafrica! Ich moechte heute den letztern Beitrag in dieses Thema schreiben. Die Lage in der Region hat sich normalisiert, es gibt kaum noch Neuerkrankungen, mittlerweile war es moeglich einen grossen Teil der Hilfskraefte und Arzte auf einen guten Ausbildungsstand zu bringen, sowie in den meisten Gebieten auch ausreichend geeignetes Material fuer eine sachgerechte, medizinische Versorgung vor zu halten. Auch bei der Entwicklung von Medikamenten, haben sich wirksame Erfolge eingestellt. Bei all dem schlimmen Leid, haben sich aber auch ganz unglaubliche Wunder an Mitmenschlichkeit und Hilfsbereitschaft gezeigt, die mir doch gezeigt haben, das in dieser Gesellschaft noch nicht alles verloren ist.
Nun war auch Gelegenheit die Spenden und Hilfslieferungen zu bilanzieren. Ich moechte an dieser Stelle ein ganz, ganz grossen Dank Allen zukommen lassen, die es moeglich gemacht haben das die dort taetigen Hilfsorganisationen, mehr als die Bundesregierung in die Hilfe vor Ort einbringen konnten.
Durch die verwendeten Spendencodewoerter konnten wir zumindest im Groben, die Herkunft vieler Spenden zuordnen. Ich bin sehr stolz, das meine Aufrufe auch bei euch so viel Spendenbereitschaft ausgeloest hat. Jede Spende hat dort Leben gerettet und andere vor Krankheit und Not bewahrt!

mark
22.09.2015, 10:18
Danke für das Update!

mark
16.10.2015, 13:12
bei einer Krankenschwestern aus England, bei der Ebola schon als geheilt galt, ist die Krankheit plötzlich wieder ausgebrochen. Ist das ein Einzelfall?