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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Entschädigung bei Verspätungen mit dem Flieger



aektschen
09.10.2014, 12:57
Hallo,

ich hatte das Thema zwar schon mal angeschnitten, ich mach aber mal lieber ein eigenes Thema daraus. Im Juni war meine Freundin in Deutschland und wollte mit Condor zurück nach Las Palmas fliegen. Der Flieger war defekt und musste oder sollte repariert werden. Das hat auch geklappt, allerdings ergab sich dadurch eine Verspätung von 6 Stunden.
Gemäß den Fluggastrechten steht dem Fluggast dann eine Entschädigung zu. Diese staffelt sich nach Zeit und Entfernung, in gewisser weise auch ob man innereuropäische oder interkontinental fliegt. Da wir Gran Canaria jetzt mal zu Europa zählen (so sicher bin ich mir da gar nicht) stünde ihr eine Entschädigung in Höhe von EUR 400,00, würde es zu Afrika gehören, wären es EUR 600,00.
Auf der Website von Condor gibt es eine Formular, in dem man seine Rechte als Passagier geltend machen kann. Dieses haben wir schnell ausgefüllt und abgeschickt. Nach ca. 14 Tagen kam eine freundliche Mail zurück, in der Condor mitteilte, dass der Anspruch geprüft worden wäre, da es sich aber um eine notwendige Reparatur handele leider kein Anspruch auf Entschädigung bestünde.
Zunächst waren wir daraufhin stink sauer - und ich muss gestehen ich bin aufgrund der Unverfrorenheit sich über klare Regeln hinwegzusetzen immer noch wirklich sauer.
Wir haben daraufhin überlegt, was wir machen. In Frage kam:
Mahnbescheid beantragen und auf einen Prozess zusteueren
Rechtsanwalt beauftragen
Rechtsanwalt über flightrights oder ähnliches beauftragen
Schlichtungsstelle anrufen

Inakzeptabel erschien mir jede Form, die im Ergebnis unser Geld kostet. Somit vielen Firmen wie flightrights und Rechtsanwälte raus. Die wollen entweder ein fixes Honorar oder einen Teil des uns zustehenden Geldes.
Wird in einem Prozess entschieden (nach Mahnbescheid), würde Condor auch die Gerichtskosten und die Anwaltshonorare tragen müssen, das wäre okay gewesen. Aber es ist natürlich ein gewisser Aufwand, den ich etwas scheute.
Wir haben dann die Schlichtungsstelle eingeschaltet. Diese ist unabhängig, wird aber von den Fluggesellschaften finanziert. Der Aufwand die Daten dort einzugeben war einigermaßen überschaubar.
https://soep-online.de/beschwerdeformular_flug.html
Nach ca. drei Wochen kam dann eine Mail der Schlichtungsstelle, die uns bestätigte Condor würde die EUR 400,00 bezahlen.
Weitere ca. zwei Wochen später kam ein Scheck von Condor. In meinen Augen wieder eine kleine Frechheit. Sowohl bei der Beschwerde bei Condor, als aich bei der Schlichtungsstelle haben wir die Bankverbindung angegeben. Das einlösen eines Schecks in Deutschland zu organisieren ist Aufwand und kostet bei einigen Banken auch Geld. Sicher gerät auch der eine oder anderer Scheck in Vergessenheit.

Insgesamt kamen wir aber mit überschaubarem Aufwand gegen Condor an.

Ein anderer Gast des gleichen Flugs hat seine Rechte über Flightrights und einen von diesen beauftragten Rechtsanwalt geltend gemacht. Der hat extrem viel Kontakt zu seinem Anwalt, bisher nur ein Angebot von Condor aus Kulanz 330,- zu bekommen (wovon Flightrights noch einen Teil bekommt). Also insgesamt nicht so prickelnd.

Nach meinen Erfahrungen würde ich sagen, dass wir es eigentlich recht gut hinbekommen haben. Erst Meldung an die Fluggesellschaft, dann die offizielle Schlichtungsstelle. Danach hätte ich wahrscheinlich die Mahnbescheid / Gericht Sache gemacht, wer damit weniger zu tun haben will sollte sich dann erst an einen Anwalt oder ähnliches wenden.

Das war ein kleiner Bericht, viel Spaß beim Lesen.

Fröhlicher Gruss

Wolfgang

PS: und wenn ich den nächsten Flug bei Condor buche, zahle ich nach Mahnung per Verrechnungsscheck. ;-)

germrauschi
10.10.2014, 00:48
Vielen Dank für diesen umfangreichen Bericht! Ich fliege ja - und das gebe ich unumwunden zu - gerne mit der Condor (im November wieder!) hoffe allerdings, dass ich diese tollen Tipps hier nie in Anspruch nehmen muss. Trotzdem, gut zu wissen, wie man sich im Fall der Fälle wehren kann- darum nochmals Danke!!

Gran-Canaria-Infos
10.10.2014, 07:35
Wir hatten mal 10 Std. Verspätung, weil die Maschine defekt war und eine Ersatzmaschine erst in Position gebracht werden musste.
So wurden wir morgens mit der Meldung, dass der Flug sich auf jeden Fall um 10 Std. verschiebt, am Check-in begrüßt.
Man fragte dann, ob wir Verzehrgutscheine über 30 Euro / Person haben wolle, die könne man im Flughafen und im Board-Shop einlösen.
Das Angebot wollten wir unerfahrenen Flieger nicht ausschlagen und unterschrieben brav die Empfangsquittung bei der netten Dame.
Erst hinterher kam es uns, dass wir damit eine Entschädigung in Höhe von 30 Euro akzeptiert hatten und weitere Regressansprüche
mit unserer Unterschrift ausgeschlossen hatten.
Man lernt immer wieder dazu :-)

aektschen
10.10.2014, 09:37
Das ist wirklich bitter und extrem unfair. Gerade weil die Betreuungsleistungen sowieso zustehen und die EUR 30,- Verzehrgutschein (so weit ich weiß) bei 10 Stunden Verzögerung ohnehin das Minimum darstellen. Ich glaube bei so einem hinterhältigen Trick hätte ich es krachen lassen.
Wann war das? Gab es da die Fluggastrechte schon?

germrauschi
10.10.2014, 11:45
Dann darf ich auch eine "Fliegengeschichte" zum Besten geben - und das mit meinem Lieblingsflieger Condor! Allerdings liegt das schon 22 Jahre zurück und zu der Zeit gab es nicht mal im Entferntesten so etwas Ähnliches wie den Anspruch auf eine monetäre Entschädigung.
Also hier die wahre Story:
Oktober 1992 Flug mit der Condor von Düsseldorf Airport nach LPA Gran Canaria planmäßiger Abflug 12:25 Uhr.
Um kurz nach 11 Uhr den Sicherheitsbereich passiert und ab zur Cafeteria in der Nähe des Abflugschalters. Ein "Käffken" getrunken und noch eins, dabei ein "Zigarettchen" nach der anderen gepafft - das ging damals noch alles! –
Aufruf Flug nach Mallorca, nach Rom, nach Madeira nach.... nur nichts nach Gran Canaria! 12:20 am Gate die Info, der Flug verschiebt sich voraussichtlich um ca. 2 Stunden wegen eines kleinen technischen Defekts!
Okay, wieder rüber zur Cafeteria - aber jetzt gab es auch statt Kaffee das ein oder andere Bierchen - man muss ja schließlich auf "die Pumpe" achten.
14:10 Aufruf Flug LPA Gran Canaria! Donnerwetter - geht doch, tatsächlich nur 2 Stunden Verspätung. Also alle rein in den Flieger und…. Warten …. Bitte noch einen kleinen Augenblick ….. wir werden bald starten … 15:20 wir starten!
„Meine sehr verehrten Damen und Herren, auch im Namen des Flugkapitäns möchten wir uns recht herzlich bei Ihnen für die Verspätung entschuldigen und für Ihr Verständnis bedanken. Wir fliegen nun nach Frankfurt, wo unsere Maschine endgültig repariert wird! ??????
Wie bitte?
Ich sitze in einer kaputten Maschine?
Bin ich im falschen Film?
Nun ja, dass nun in der Kabine ein wenig diskutiert wurde, wird jeder verstehen können. Man konnte jedoch hinter den Vorhängen erkennen, dass die Crew-Mitglieder sich noch alle an Bord befanden und die Maschine augenscheinlich auch noch problemlos von einem Fachpersonal geflogen wurde.
15:45 wir kreisen über Frankfurt – da wir ja außerplanmäßig dort landen mussten! – ob die Feuerwehr den Schaumteppich noch hinkriegt?
16:10 Wir landen unversehrt ohne irgendein „Rumpeln oder Krachen“ auf dem Frankfurter Flughafen – Aufatmen!!
Nun kommen wir zu dem eigentlich unvergessenen und auch schönen Teil dieses Fluges! Ca. 160 Menschen wurden in den VIP-Bereich, der damaligen „Lufthansa-Lounge“ geleitet. Auf den Schreck gab es erst einmal ein Glas Sekt, dann einen Aperitif und dann die Speisekarte!
Essen à la carte und alle 160 Menschen hatten innerhalb einer halben Stunde auch etwas auf dem Teller!! Das fand ich schon grandios. Eine Durchsage an die verehrten Gäste des Condor-Fluges nach Gran Canaria: „Wir entschuldigen uns nochmals in aller Form für die für Sie entstandenen Unannehmlichkeiten. Bitte seien Sie daher während Ihres Zwangs-Aufenthaltes hier in Frankfurt unsere Gäste. Selbstverständlich können Sie unsere Lounge unsere Speise- und Getränkeauswahl kostenfrei nutzen. Wie werden Sie sofort informieren, wenn Ihr Flieger zum Weiterflug auf die Kanaren bereit steht“.
Es gab auf der Getränkekarte exzellente Cocktails…
Ich erinnere mich noch schwach, dass unser Flieger gegen 21:30 Uhr gen Gran Canaria abhob und wir dort nach Mitternacht ankamen – statt 15:15 Uhr planmäßig!
Der erste Urlaubstag auf Gran Canaria diente dann ausschließlich der Regeneration nach diesem nicht alltäglichen Flug.

anko11
10.10.2014, 21:16
Ja, da hätte ich auch so ein Erlebnis zu berichten.
Mein Mann, meine Enkel(5 und 2 Jahre)und ich hatten damals vor ca.17 Jahren mit der LTU gebucht.
Für die 2jährige war es der 1. Flug, während der 5jährige schon flugerfahren war.Jeder ein Handgepäck dabei,
die Kinder einen kleinen Rücksack.
Während wir so im Flieger sassen,kam die Ansage, die Maschine sei defekt und man bemühe sich um ein Ersatzteil.
Nach ca. 1 1/2 Std. dann die Ansage,alle müssten das Flugzeug verlassen und man warte auf eine Eratzmaschine.
Wir alle wieder raus mit unserem Handgepäck und Rucksäcken.An der Eingangshalle wurden Verzehrgutscheine verteilt,
was mein Mann nicht sah .Also ihn und den Enkel zurückgerufen, damit wir alle die Gutscheine bekamen.
Nachdem wir dann einen Tisch gefunden hatte und mein Mann die Kinder unter seiner Aufsicht hatte, begab ich mich zu
dem Buffet, um für uns alle ein Frühstück zu besorgen. Da hab ich über die Rentner gestaunt, mit Ellbogen und Taschen
versuchten sie, sich vorzudrängen, als wenn die Hungersnot ausgebrochen sei. Einige blaue Flecke hab ich als Andenken
bekommen.
Als ich dann genervt alles zusammen hatte, balancierte ich das Tablett für 4 Personen zum Tisch, ermahnte die Kinder, stille
zu halten,aber die Kleine schüttete sich den Kakao über ihr helles Kleidchen und brüllte los, sie wolle nicht mehr fliegen,sie
wolle nur noch zu ihrer Mama. Hab sie dann umgezogen und alles war dann wieder gut.
Nach 2 Std. kam dann die Ersatzmaschine, alles mit Ledersitzen und wir konnten los.
Wir haben dann einen wunderbarer Urlaub verbracht und unsere Enkel sind dann noch unzählige Male mitgeflogen.
Anko11

DVDThek
11.10.2014, 14:30
Manchmal ist es schon lustig - damit spreche ich jetzt niemanden direkt an, ist mehr eine generelle Feststellung:

Da fliegt man heute mit dem Billigflieger, (teilweise für unter 100 Euro nach Deutschland/Gran Canaria), wenn jetzt aber meinetwegen durch höhere Gewalt ein Defekt auftritt und die Maschine nicht starten kann (für gewöhnlich stehen auch keine Ersatzflugzeuge im Wert von Millionen nicht einfach wartend herum), dann erwartet und verlangt der Fluggast eine Entschädigung im dreistelligen Bereich, weil er selbst ja bspw. seinen Urlaub verpasst und da soll nun die Fluglinie bitte dafür aufkommen, weil irgendwer MUSS doch Schuld haben. 30 Euro Verzehrgutschein sieht man dann als Lächerlichkeit an obwohl bei einem Ticketpreis von 100 Euro (nur als Beispiel) die Fluglinie bereits draufzahlt (und auch nix dafür kann) - ich gehe mal davon aus, dass man den 30 Euro Gutschein auch dann bekommt und die Höhe nicht vom Defekt beeinflussten Flugpreis abhängig gemacht wird.

Ärgerlich ist es allemal, aber euch möchte ich sehen, wenn euer Arbeitgeber mit derselben Härte bei eurem Lohn durchgreifen würde, wenn eure Leistung nicht den Erwartungen entspricht. Manchmal muss man einfach die Kirche im Dorf lassen und sollte viell. froh darüber sein, dass ein Flugticket heute nicht mehr soviel kostet wie vor 30 Jahren und jedermann sich einen Flug nach Gran Canaria leisten kann. Defekte kommen vor uns lassen sich nicht verhindern. Mir persönlich wäre lieber, der Flug wird verschoben, als dass der Flieger mit einem offensichtlichen Defekt abhebt, nur um etwaige Regressansprüche wegen Verspätung zu vermeiden (haben wir heute eigentlich überall, im großen Baugeschäft sogar an der Tagesordnung um die Verzugspenale zu vermeiden)

germrauschi
11.10.2014, 14:49
Meine kleine Geschichte oben hatte ich eigentlich auch mit einem "Augenzwinkern" aus den von Dir genannten Gründen geschrieben; denn vor 20-25 Jahren lagen die Ticketpreise locker zwischen 700 und 1000 D-Mark ( also 350- 500 Euro). Und kein Mensch wäre damals auf die Idee gekommen bei einer Verspätung von zwei, drei Stunden eine Entschädigung zu verlangen. Aber das ist eben heute anders - und ganz ehrlich, wenn ich irgendwie etwas sparen kann - oder Geld zurück bekommen kann, dann mache ich das auch!

kuehnetec
11.10.2014, 15:48
Man muß auch mal ganz böse denken man stelle sich vor es gäbe keine Entschädigungen und die Fluggastrechte wären nicht vorhanden,dann würde man da will ja nichts unterstellen warscheinlich so manche Airline schon mal geneigt das unternehmerische Risiko mal schnell auf die Passagiere zu verlagern.
Ach,da sind nur 65 Paxe auf dem Flug um 06:55Uhr gebucht na die paar Leute setzen wir einfach in den nächsten Flieger um 23:45Uhr über Madrid und Casablanca nach Gran Canaria!
So lässt sich Geld sparen und sollen die Paxe doch am Flughafen rumgammeln ist uns doch als Airline egal...!
Da finde ich es aber besser und richtig das solche Kapriolen von Airlines einige finanzielle Konsequenzen haben die auch etwas Geld kosten können.
Aber der finanzielle Ausgleich der Passagiere ist noch das geringste Übel für die Airline schließlich beschweren sich vielleicht 5% der geprellten Kunden und davon macht vielleicht 0,01% richtig Stunk scheibt einen richtigen Brief oder ruft den Anwalt an oder geht zum Fernsehen die anderen machen nichts!

Die wirtschaftliche Schaden entsteht woanders bei der Flugroutenplanung,Flughafengebühren und beim eigenen Personal!
Wenn der Pilot und die Crew mit ihrer Arbeitszeit am Ende ist und einer Ersatzcrew beschafft werden muß ist das um ein vielfaches teurer als den verärgerten Passagieren mal einen 30€ Verzehrgutschein auszugeben.
---
Ich habe auch schon unwetterbedingt eine kleinen Umweg über Nordafrika nach GC zurückgelegt!
Der Flug erfolgte in geringer Höhe und mit gedrosselter Geschwindigkeit.
Der Crew bereitete uns darauf vor das wir eventuell zwischenlanden müssen wenn durch den starken Gegenwind der Sprit nicht reichen sollte.
Aber in der Situation habe ich mich beschwert sondern mich mit der großzügigen Gabe von div.Bechern Cola und allerlei Süß- und Salzkram von der Servicecrew bestechen lassen!
Solange ich noch einen Becher Brause und ein paar Quadrate Schokolade in griffweite habe bin ich zufrieden,ruhig und glücklich!
Hinzu kam damals die äußerst gesprächigen canararischen Sitznachbarn so das ich die fast 7 Stunden im Flieger eigendlich durchgängig beschäftigt war mit quatschen!

Mfg Andreas

felin
11.10.2014, 16:39
Nur mal nebenbei......
bei einem Airbus 320A mit mittlerer Bestuhlung (165 Sitzplätze) entstehen Treibstoffkosten pro Passagier (Vollbesetzt) von 45,31 US-Dollar von DE nach GC.
4,5 Stunden Flugzeit gerechnet.

stefank
11.10.2014, 16:43
Da stimme ich dir voll zu, Andreas!

aektschen
11.10.2014, 20:43
Ich muss auch gestehen, dass ich EUR 400,- für ein paar Stunden Verspätung sehr viel finde. Die Regel hab ich aber nicht gemacht. Ich habe auch nie beschlossen, dass es in D 19% MwSt gibt oder wie hoch Umbuchungsgebühren oder Gebühren für die Zahlung per Kreditkarte sind, wenn ich einen Flug buche. Ändert aber nix, ich muss es trotzdem bezahlen.
Mein Mitleid mit Fluggesellschaften hält sich da doch in sehr überschaubarem Rahmen. Die (und damit meine ich nicht nur Condor) tricksen an jeder Ecke um den Ertrag zu optimieren. Versorgung an Board, Zusatzgepäck, Übergepäck, Umbuchungen, Stornierungen, extra Gebühren für Kreditkartenzahlung und was ihnen noch alles einfällt.
Das dann gesetzliche Regelungen, die Rechte für die Kunden beinhalten, auf (in meinen Augen) hinterhältige Art und Weise versucht werden zu umgehen, kann ich ökonomisch verstehen, halte es aber für extrem unverschämt.

germrauschi
11.10.2014, 21:49
Das ist doch der springende Punkt! Auch wenn mich viele vielleicht als "Sozial-Romantiker" oder "ewig Gestrigen" abstempeln mögen, früher war es noch ein weniger besser, oder soll ich sagen menschlicher!? Der Dienstleister war noch Dienstleister und der Kunde war eigentlich noch König. Jeder wollte Geld verdienen - aber nicht um jeden Preis - sprich die Menschenwürde, die Menschlichkeit galt noch als etwas Beachtbares - zumindest um einiges mehr als heute!

felin
11.10.2014, 22:38
So ganz verstehe ich das nicht, nehmen wir mal das Beispiel (heute im Angebot von Condor)
Frankfurt/Main Gran Canaria 99,99€Fr, 14.11.14
Davon soll Sprit bezahlt werden, 3-4 Flugbegleiter, 2 Piloten, das Personal für die Reinigung, Belader, Flughafengebühren.
Eine gut gewartete Maschine wäre auch vorteilhaft.
Das alles kostet richtig Geld.
Jeder der arbeitet möchte Geld verdienen oder Ihr nicht?
Vielleicht wird es doch Zeit davon mal weg zu kommen, Geiz ist geil.
Irgend wo müssen Einsparungen gemacht werden.
Und 4-5 Stunden kommt man auch ohne Nahrung aus, ein Wasserfläschen wird man sich ja noch kaufen können, da brauch ich nicht im Flugzeug kaufen.

mark
13.10.2014, 18:34
Wenn Passagiere mal zu spät kommen oder einen Flug verpassen sollen sie dann auch 400€ Strafgebühr bezahlen? So welche Leute braucht niemand auf Gran Canaria die sorgen nur für das generell schlechte Bild von Deutschen das viele Canarios haben.

germrauschi
14.10.2014, 01:39
Entschuldige bitte, lieber "Neuer Benutzer mark" aber das, was Du da schreibst ist doch wohl ein Scherz - oder?

nate1
14.10.2014, 09:31
@mark
sorry, aber du lässt hier einen ganz schönen M..t ab. Deine anderen Postings sind leider auch nicht so das gelbe vom Ei. Erst überlegen und dann schreiben ist die Devise. Auf solche User wie dich wartet echt wirklich jedes Forum (Ironie-Smiley).

aektschen
14.10.2014, 10:04
Hallo Fellin,

in gewisser Weise hast du da natürlich recht. Getrieben oder gebildet werden die Preise durch eine ganze Reihe von Faktoren. Da sind Passagiere, die einen günstigen Flugpreis wollen, da sind Fluggesellschaften, die Provisionen für das "rankarren" von Passagieren von Regionalregierungen wollen, da sind Kapazitäten, die besser billig verkauft werden sollten, als am Boden zu stehen, da gibt es Gebühren, die von Regierungen (z.B. Emmisionsabgabe) kassiert werden und und und. Das alles spielt irgendwie, mal positiv, mal negativ in die Höhe des Preises rein.
In meiner Wahrnehmung ist es aber schon so, dass die Fluggesellschaften um die Preise einen riesen Zirkus veranstalten und die Menschen richtiggehend konditionieren. Condor macht das ganz deutlich mit seinen Fliegenpreisen. Wer einen Tag vorher bucht, ist der ********************, wer lange sucht ist der Held und landet das EUR 79,- oder 99,- Schnäppchen.
Der Tanz um Preise wurde von den Fluggesellschaften als Strategie entwickelt und um dieses Zirkus zu verstärken werden immer mehr Sondergebühren geschaffen. Nur so ist es möglich bei der nächsten Aktion die Luft für ne 49,99 zu haben.
Ich war zu meiner deutschen Zeit begeisterter Bahnfahrer, hatte eine Bahncard und die Superbilligtickets für 19,90 oder 29,90 haben mich die Bohne nicht interessiert. Ich wollte mein Ticket kaufen und in den Zug einsteigen, wann mir danach war. Wenn ich bei Fluggesellschaften heute entscheide, dass ich am Sonntag die letzten zwei freien Plätze in der Maschine nach Hamburg haben möchte, ist Condor der Ansicht der geforderte Preis läge bei EUR 339,99 oder TUIfly bei 29,00. Je nach Tagesform des Geschäftsführers, der Markteingabteilung oder der Shareholder muss es wohl der "faire", zumindest der geforderte Preis sein.
Warum die gesetzlich festgeschrieben Entschädigungen so hoch - und extrem hoch, finde ich sie auch - kann ich nur mutmaßen. Vielleicht ist es eine Retourkutsche, da sich die Fluggesellschaften in vielen Fällen sehr kundenfeindlich benommen haben. Auch heute ist da noch einiges möglich. So, wie ich es verstanden habe, können Fluggesellschaften dich auch noch 14 Tage vor dem Flug umbuchen, ohne das dafür eine Entschädigung fällig wird. Ist mir auch schon passiert und anstatt gemütlich um 16.00 mit Tuifly zu fliegen fand ich mich morgens um 6.00h in einer Condormaschine wieder. Das wird zur Ertragsoptimierung gemacht und ich bin der, der darunter leidet. Man kann dann zwar kostenlos zurücktreten, aber man will ja dann auch in die Richtung fliegen. Entscheide ich mich als Kunde 14 Tage vor dem Flug um, werden hohe Umbuchungsgebühen fällig. Auch wenn der neue Flug günstiger wäre, das Geld wird nicht verrechnet. Die Getränke und solche Sachen, die sind mir recht egal, das ist bekannt. Aber es sind die vielen kleinen Gemeinheiten, die die Fluggesellschaften in ihren AGBs verstecken. Die ärgern mich. Wer an jeder Ecke den letzten Cent zur Ertragsoprtimierung seines Angebots sucht, soll sich nicht wundern, wenn Kunden zumindest auf ihrem Recht beharren.

In diesem Sinne einen schönen Tag.

DVDThek
14.10.2014, 14:01
Ein großes Problem der heutigen Zeit ist, dass die Konsumenten den Unterschied zwischen "billig" und "preiswert" nicht mehr kennen (früher kannte man das). Es geht auch nicht immer um "Ertragsoptimierung". Beispiel: ein Billigticket kann nur dann funktionieren wenn die kosten (PRO PASSAGIER!) unter dem Ticketpreis liegen (unter Berücksichtigung aller Steuern). Die Frage ist: Wie weit kann man den Ticketpreis senken um langfristig eine positive Bilanz zu haben, die ausreicht um bspw. auch neue Flugzeuge zu kaufen. Die gibt's auch nicht gratis, sonst hätte ja jeder eins.

Als Extrembeispiel: Eine Maschine mit 300 Plätzen kann nicht wirtschaftlich mit nur 150 Personen von A nach B fliegen. Da müsste man eigentlich den veranschlagten Ticketpreis verdoppeln, weil kalkuliert wurde eben mit Summe X und Kosten Y. Da ist es ziemlich logisch und nachvollziehbar, dass diese 150 Personen in eine andere Maschine verladen werden (entweder aus solidarität oder gegen provision) wo eben 150 Passagiere fehlen (der Flughafen rechnet seine Gebühren nämlich pro Flieger und nicht pro Passagier). Passagiere sind dahingehend auch nur "Handelsware" (wie bei Hotels und allen anderen Dienstleistern). Diese Art des wirtschaftlichen Denkens ist die Pflicht eines Unternehmens, es würde sonst nämlich pleite gehen und 1000e Arbeitsplätze mit in den Abgrund reissen. Will auch keiner, gibt schlechte Presse in "der Bild" über böse, geldgierige Unternehmen und wird dann in Facebook geteilt.

Solange also eine Airline nicht fahrlässig gehandelt hat seh ich es nicht als normal, dass Entschädigungen verlangt werden. Ärgerlich ist es, eh klar, versteh ich auch - aber sofern die Airline ihre Pflicht sachgerecht erfüllt hat, seh ich nicht warum man sie bestrafen sollte, für etwas gegen das sie nichts hätte unternehmen können. Drumherum gibt es dann ja noch den freien Wettbewerb. Wird eine Airline also auffällig, dass sie häufig Flüge verschiebt, wird sie zwangsläufig Kunden verlieren und irgendwann pleite gehen. Will sie auch nicht.

Man könnte(!!) andererseits aber auch soweit spinnen, dass der Spritverbrauch ja vom Gewicht abhängt und es daher auch klar ist, dass ein 80kg Mann der Maschine mehr abverlangt als ein 160 kg Mann und sich das auch auf den Sprit/Kopf auswirkt. Und da wird heute auch (noch) keine Extragebühr verlangt, wird eben auf den Ticketpreis aufgeschlagen. Wir zahlen es einfach mit, wissen es aber nicht, weil es einfach keiner sagt. Nötig ist es trotzdem, sonst würde die Maschine vor dem Ziel abstürzen, weil zu wenig Sprit mitgenommen wurde. Ist übrigens auch schonmal passiert mit vielen Toten. Problem: Das gerechnete Durchschnittsgewicht/Person war zu niedrig und wurde nach diesem Vorfall angehoben (ist jetzt glaub ich bei ~80 kg?)

Zico
14.10.2014, 15:02
also ich finde es nicht korrekt, wenn eine Airline 2 Flüge kurzfristig zusammenlegt um dadurch eine Maschine voll zu kriegen. Das beide nicht voll werden, kann man Tage vorher absehen, dann ist das auch o.k., aber nicht kurzfristig. Ich möchte ja im Restaurant auch nicht 2 Stunden warten, weil der Koch erst ab Personen X die Friteuse anwirft. Mit den Entschädigungen ist das eine Sache, so lange man profitiert findet man alles gut, aber wenn man mal selber zahlen müsste/muss, wird mit Sicherheit die Sichtweise geändert.

germrauschi
15.10.2014, 12:39
Diese ganze Diskussion ist doch eigentlich überflüssig, da hier Szenarien erstellt werden, die alle lediglich nur theoretischer Natur sind. Mir ist es in all den Jahren bei mehr als 100 Flügen einmal passiert, dass ein Flug nicht so richtig funktionierte (Bericht oben Nr. 5) Und wenn der Iberia-Flieger oder Condor-Vogel mal 2 Stunden später abgehoben hat „So what“, in dem Augenblick ärgert man sich und dann ist Urlaub… Wenn es allerdings richtig krass werden sollte, hat uns Kollege „aektschen“ in seinem Startbeitrag zu diesem Thread Wege aufgezeigt, wie man es am besten anstellen sollte eine Entschädigung zu bekommen. Und da ist es mir völlig egal wie die „armen Fluggesellschaften“ kalkulieren müssen. Das sind alle keine Wohlfahrts-Institutionen, die uns bedauernswerten Passagiere aus lauter Nächstenliebe für nen Appel und Ei von A nach B bringen wollen – nein das sind Konzerne, die knallhart rechnen (müssen) und für die der „verehrte Passagier“ nur ein Stück Ware ist. Und da dass eben der Status Quo ist, verlange ich im Bedarfsfall auch eine Entschädigung - Punkt

thomas
02.07.2016, 18:58
Dann will ich mal unser Erlebnis mit Condor von heute (bzw. gestern) zum besten geben:
Start sollte gestern 01.07. um 17Uhr40 sein, um 17Uhr stand an den Tafeln man solle sich zum Gate begeben. Aber um 17uhr45 immer noch kein Boarding, Mansah nur viel Leute telefonierend ums Flugzeug rennen, erste Unruhe kam auf, um 18Uhr die erste Info: ein Rad wäre defekt, man bemühe sich, bis 19uhr alles zu erledigen, dies wäre dann auch die letzte mögliche Startzeit, denn es ist ja auch dann nicht mehr möglich, bis 24Uhr zum Flugverbot zu landen. Dann hieß es, es gehe nach Stuttgart und von da aus mit dem Bus nach München. Wohlgemerkt, das waren keine freiwilligen Infos, das haben genervte Passagiere aus den netten Damen am Gate rausgequetscht. Ich verstehe nicht, das kein Flugkapitän, oder Co-Pilot, oder offizieller Condor-Mitarbeiter den Arsch (Sorry) in der Hose hat und sagt was Sache ist.
Um 20Uhr haben wir alle unsere Koffer wieder bekommen und wurden in Bussen nach Las Palmas in ein Hotel gebracht, der Transport und einchecken im Hotel ging recht schnell über die Bühne, es gab noch ein Abendessen, kalten harten Reis, Kalte Pommes, kaltes Hühnchenfleisch etwas Salat und Obst und den Hinweis, Abfahrt vom Hotel ohne Frühstück Punkt 6Uhr30, wer zu spät kommt, hat Pech. das Hotel würde ich als gehobene Mittelklasse sehen, also gut. am Flughafen angekommen, nur die Koffer auf das Gepäckband und zur Sicherheitskontrolle. nur nebenbei: ich finde Sicherheit wichtig egal in welche Richtung, aber das ich dann zwei große Flaschen Wasser, die Tags zuvor im Sicherheitsbereich gekauft hatte, Beleg vorhanden, wegschmeißen sollte, und mir dann nach der Kontrolle neue kaufen sollte, ging mir dann gegen den Strich. Nach etwas schimpfen musste ich zu einer anderen Kontrolle, durfte aber mein Wasser mitnehmen. Bitte nicht falsch verstehen, das hat nichts mit Geiz zu tun, die Leute machen ihren Job und haben sicher oft solche Quälgeister wie mich, mir ging es ums Prinzip.
Gut um 8Uhr15 dann endlich der Start und 13Uhr25 Landung in München, Zum Frühstück gab es übrigens zwei Schinkentoast und einen kleinen Orangensaft im Tetrapack und Kaffee. Und selbstverständlich werde ich die Entschädigung für mich und meine Frau einfordern, was mir zusteht, will ich auch nehmen, der Staat, die Sozialkassen und auch die Fluggesellschaften nehmen sich ja auch, was geht

kuehnetec
02.07.2016, 20:41
@thomas,
irgentwann erwischt es jeden mal so richtig.
Das mal was kaputt geht ist verständlich und so ein Rad liegt bestimmt auch nicht in Gando auf dem Airport rum.
Wichtig mache schriftliche Aufzeichnungen über das erlebte und verfasse ein Gedächnissprotokoll.
Vermutlich wird man in dem Fall einen Rechtskundigen hinzuziehen und beauftragen müssen die
Airlines neigen dazu Ansprüche abzubürsten und wollen nur kleine Pauschalen rauszurücken.
Alleine schon die Reisenden ohne ein kleines Frühstück zum Flughafen zu karren halte
ich für ein fragwürdiges unmögliches Vorgehen der Airline!
Ich würde wenn Rechtsschutz oder Automobilclub Mitgliedschaft besteht überhaupt nicht fackeln!
->Lass die Fachleute das machen ....
Schont deine Nerven!

Ach,und so ein Freiflug nach GC wäre doch auch was!

Vielleicht sollten wir gute bezahlbare Restaurationen in Las Palmas austesten
damit man als gestrandeter Reisender weiss wo man auch abends gut essen kann.
Das nächste Mal werfe die Koffer in die "Suite" und
nimm dir ein Taxi gegen Quittung und fahre nach Las Canteras auf ein Bocadillo oder notfalls zu
Mc-Fetthexe oder zur nächsten Pizzeria!
Ich hätte mir eiskalt eine schöne große Pizza oder Mc Menü für Erwachsene geleistet und wäre mit dem Pizzakarton
oder der MC Tüte
und einer Kanne schwarze Kinderlimo auch in der Suite verschwunden!

Mfg Andreas

nate1
03.07.2016, 07:59
@thomas
Der 1. Weg sollte dich zu Condor führen. Wenn diese eine Entschädigung ablehnen - was sie auch gerne und oft tun - dann kannst du es über die Schlichtungsstelle probieren oder einen entsprechenden Dienstleister beauftragen. Letzerer verlangt aber eine Provision, die aber nur bei Erfolg fällig wird. Schlichtungsstelle = https://soep-online.de/ihre-beschwerde.html Dienstleister z.B. = https://www.flightright.de/ihre-rechte/reiserecht-flugverspaetung

nate1
03.07.2016, 08:00
@thomas
Der 1. Weg sollte dich zu Condor führen. Wenn diese eine Entschädigung ablehnen - was sie auch gerne und oft tun - dann kannst du es über die Schlichtungsstelle probieren oder einen entsprechenden Dienstleister beauftragen. Du kannst den zuletzt genannten auch sofort einschalten, er verlangt allerdings eine Provision (25%?), die aber nur bei Erfolg fällig wird.
Schlichtungsstelle = https://soep-online.de/ihre-beschwerde.html
Dienstleister z.B. = https://www.flightright.de/ihre-rechte/reiserecht-flugverspaetung

thomas
04.10.2016, 16:57
Ich muss hier mal eine Lanze für Condor brechen. in meinem Beitrag 22 oben hatte ich ja schon geschrieben , was passiert war.Vor 3 Wochen habe ich nun das von einem Anwalt verfasste Schreiben (nach 4 Wochen Wartezeit, dafür kostenlose Rechtsberatung) per Einschreiben mit Rückschein an Condor geschickt. Heute die erfreuliche Antwort: Einen Reise-Gutschein im Wert von 1000€ für zwei Personen, gültig 3Jahre und Übertragbar oder alternativ 800€ Entschädigung, zahlbar sofort. Es ging alles sehr schnell und problemlos, sehr gut.
die Frage ist: nehm ich die 1000 oder 800€? Klar, logisch, die 1000€. Aaaaaaber das ist nur für den Flug und lässt sich nicht teilen, wann brauche ich denn einen 1000€-Flug? Sicher könnte ich mir und meiner Frau jetzt einen Luxusflug gönnen, macht für mich keinen Sinn. so hab ich das Geld und gut ist.
Wie würdet Ihr entscheiden?

germrauschi
04.10.2016, 18:02
Bei einer Gültigkeit von drei Jahren kannste doch mit Frau zwei-dreimal nach GC fliegen - oder ist der Gutschein einmalig, also eine Stückelung, eine Aufteilung auf mehrere Flüge nicht möglich?

germrauschi
04.10.2016, 18:10
Sorry, wer lesen kann ist klar im Vorteil! Du hast ja geschrieben "nicht teilbar" - von daher, klar die 800 Euronen nehmen!

arnold-o
04.10.2016, 21:05
Genau Jürgen. für 1000 Euro gibt es wohl keinen "Luxus"-flug nach GC, für die 800 Euro Cash kannst Du sicher mit 2 Personen zweimal hin und zurück oder? Sorry bin Ryanair-Flieger und meine Frau und ich zahlen im Dezember 176 Euro für beide hin und rück.

thomas
21.12.2016, 10:42
Ich muss hier mal eine Lanze für Condor brechen. in meinem Beitrag 22 oben hatte ich ja schon geschrieben , was passiert war.Vor 3 Wochen habe ich nun das von einem Anwalt verfasste Schreiben (nach 4 Wochen Wartezeit, dafür kostenlose Rechtsberatung) per Einschreiben mit Rückschein an Condor geschickt. Heute die erfreuliche Antwort: Einen Reise-Gutschein im Wert von 1000€ für zwei Personen, gültig 3Jahre und Übertragbar oder alternativ 800€ Entschädigung, zahlbar sofort. Es ging alles sehr schnell und problemlos, sehr gut.
die Frage ist: nehm ich die 1000 oder 800€? Klar, logisch, die 1000€. Aaaaaaber das ist nur für den Flug und lässt sich nicht teilen, wann brauche ich denn einen 1000€-Flug? Sicher könnte ich mir und meiner Frau jetzt einen Luxusflug gönnen, macht für mich keinen Sinn. so hab ich das Geld und gut ist.
Wie würdet Ihr entscheiden?

ich habe nach einem Gespräch mit der Condor-Kundenbetreuung die Bestätigung erhalten, das ich den Gutschein auf mehrere Buchungen splitten kann, bis die 1000€ aufgebraucht sind, kann ich nur sagen "Daumen hoch"

arnold-o
21.12.2016, 15:15
Das ist ja wirklich kulant und sehr kundenfreundlich (Hoffentlich stehen die hinterher zu ihrer Aussage).

Kikidie
26.12.2016, 22:23
Wirklich gut.

germrauschi
13.06.2018, 22:51
Nun hat es auch mich voll erwischt: Hier die Geschichte von heute:

Eigentlich sollte ich seit drei Stunden auf der Insel sein - eigentlich!!

Viele kennen mich als Fan der Fluggesellschaft "Condor"

Allerdings hat die "Liebe" zu dieser Airline heute doch erhebliche Risse bekommen; denn die sind einfach nicht geflogen!
Kurz zu den Fakten Gestern die Koffer zum Vorabend-Check-in nach Düsseldorf gebracht, Flug-Tickets erhalten - alles gut.
Heute um 10:20 am Flughafen eingetroffen: Condor-Flug 1434 nach Las Palmas soll pünktlich um 12:35 Uhr abheben - so weit so gut.
Als es dann auf 12:00 Uhr anging und ich die Boarding-Zeichen bei den Flügen, die im gleichen Zeitfenster fliegen sollten sah, wurde ich doch ein wenig unruhig.
Also zum Abflugschalter gegangen, vorher noch einen Blick auf das Rollfeld geworfen - und keine Maschine mit dem Condor-Emblem gesehen.
Hmh, schwante mir, das sieht nicht gut aus - und richtig dort am Schalter (nicht auf den Bildschirmen, die die Flugzeiten für alle Flüge anzeigen!!) stand zu lesen: Abflug 14:35 Uhr!!
Puh 2 Stunden Verspätung ist schon heftig - aber was soll`s, da musste jetzt durch.
Mittlerweile bildete sich an diesem Schalter eine riesige Menschenmenge und man hörte plötzlich, dass der Flug wohl annulliert würde, da die Maschine in Frankfurt wegen Reparaturen "fest hängt"
Um 12:45 Uhr wurden wir dann informiert, dass der Flug tatsächlich ausfällt und morgen zur gleichen Zeit nach geholt würde.
Es gab die Angebote für eine Übernachtung in verschiedenen Hotels in Düsseldorf.
Da ich nur rund 35km vom Flughafen entfernt wohne, habe ich dann doch lieber das Angebot angenommen, mit dem Taxi nach Hause zu fahren, bei voller Kostenübernahme seitens de Condor.
Ausserdem werde ich nach meiner Rückkehr die Flugausfall-Pauschale für Mittelstreckenflüge in Höhe von 400 Euronen von der Airline einfordern.

Sunny75
14.06.2018, 07:21
Ohoh,
Dann hoffentlich heute einen guten Flug auf die Insel.

Wir fliegen Ende des Monats mit Laudamotion. Da bin ich auch gespannt, ob der Flug pünktlich losgeht. Man liest ja schlimme Sachen über die...

KGE
14.06.2018, 08:38
Hmm Germrauschi , das ist gelinde gesagt SCH.......
Aber irgendwie kommt mir die Story sehr bekannt vor. Ich fliege ja hauptsächlich und oft auch gerne mit Condor. So wie am 20. 05 auch wieder von FRA nach LPA.
Bei mir ( uns ) keine Probleme . ABER:
Am nächsten Tag bekam ich in unserem Hotel mit wie 2 Familien erst mit 10 ( in Worten 10 ) stündiger Verspätung auf GC eintrafen.
Fluglinie CONDOR
Abflughafen: DÜSSELSDORF
Begründung für die Verzögerung : DEFEKT AN DER MASCHINE. ERSATZMASCHINE MUSS VON FRANKFURT ÜBERFÜHRT WERDEN.
Scheint momentan bei denen irgendwie Programm zu sein . Hoffe doch nicht:shock:

Maennerwelt
14.06.2018, 09:31
Ich darf euch in kurzen Worten einer meiner Erlebnisse im Jahr 2017 erzählen.

Es ist 2017, Ende April.
Mein Rückflug sollte am 30.4. am späten Nachmittag NONSTOP Las Palmas - Wien stattfinden.

Am Flughafen der Schock: Flug gestrichen
Wir wurden in die Stadt in ein tolles Hotel gebracht.
Tolles Abendessen, große schöne Zimmer, aber die Ungewissheit, wie geht es weiter.
Am nächsten Morgen, 1.5. um 8:00 Uhr wurden wir wieder zum Flughafen gebracht.

Flug findet weiterhin NICHT statt - Flug bleibt gestrichen.
Wir wurden alle umgebucht.
Aus meinem NONSTOP-Flug wurde:
1.5. am Abend von Las Palmas nach Madrid
(saßen somit von 8:00 - 17:00 Uhr am Flughafen fest, mussten vor Ort bleiben, sollte es noch Änderungen geben, sprich früherer Flug)
dann von Madrid nach Palma de Mallorca
Am 1.5. sollte noch ein Flug von Mallorca nach Wien gehen.
Jedoch: Flug gestrichen!
2.5. in der Früh dann mit der ersten Maschine von Palma de Mallorca nach Wien.

Ja, ich war wohl schon ein Opfer von der NIKI-Pleite.
Denn die gestrichenen Flüge waren alle von NIKI.

Zusatz: Weil das Thema Entschädigung ... heißt!
Ich wurde noch mit 400 Euro entschädigt.
+ 180 Euro für fehlende Informationen von Seiten des Reiseveranstalters
+ 120 Euro (Taxis, Essen, ...)
Also, darf nicht jammern. Stressig wars trotzdem.

Rainer36
14.06.2018, 14:23
Verspätungen aller Art sind bei jeder Fluggesellschaft an der Tagesordnung. Bei vielen tausenden Verbindungen pro Jahr kommt es selbst bei den pünktlichsten Airlines zu zahlreichen spät ankommenden Flügen. Eine Verspätung ist zwar allgemein durch eine spätere als geplante Ankunftszeit definiert. Doch was genau ist als Ankunftszeit zu verstehen? Ist es das Berühren der Landebahn, das finale Erreichen der Parkposition, das Öffnen der Türen oder gar erst das Erreichen des Flughafengebäudes mittels Shuttle-Bus zwischen Flugzeug und Terminal? Diese oder ähnliche Fragen können von https://myflyright.com/de/

thomas
14.06.2018, 14:53
als Ankunft bzw. als relevante Zeit bei Verspätungen zählt immer das öffnen der Flugzeugtüren.
Ich habe selbst vor zwei Jahren eine Verspätung von 14 std gehabt. Condor hat auf mein Schreiben einen Gutschein im Wert von 500€ p.P. locker gemacht (wahlweise 400€ in Bar) und hat auch die Übernachtung in Las Palmas + Verpflegung übernommen.
wer will kann gerne das Musterschreiben per E-mail, WhatsApp, SMS bekommen

arnold-o
14.06.2018, 15:18
Danke für das Angebot thomas, bitte PN an arnold-o. Vielen Dank vorab.

thomas
14.06.2018, 15:29
wird aber erst frühestens am Sonntag

arnold-o
14.06.2018, 15:39
kein Problem. Ich denke, dass sich das Verspätungsproblem oder Ausfälle weiter verschärfen werden und alle Fluggesellschaften hiervon betroffen sind.

diskus
04.08.2018, 18:32
Hallo ! Wir 4 Personen sollten am 15.07.2018 offizieller Abflug mit TUIFLY von GC nach Karlsruhe Baden Airpark ( 3067 km ) um 16 uhr 20 abfliegen !
Flug ging dann am 16.07 um 2 uhr 20 !! Wir wurden in ein Hotel mit dem Bus gebracht , Fahrzeit ca 20 min , u bekamen was zum trnken u eine Kleinigkeit zu essen !
Wollte zwei Zimmer buchen für eine Nacht ! Ging nicht !!!! ?? Habe gleich zu Hause an TUI geschrieben per Mail u hab bis jetzt noch keine Rückmeldung . War keine Pauschalreise sondern nur die Flüge hatten wir gebucht Hin u Rückflug ! .
Melde mich wenn ich weiss wie es ausgegangen ist ! Schönes We allen

arnold-o
04.08.2018, 19:16
Hallo thomas, ich warte seit Juni auf das Musterschreiben. Gerne per PN oder per email.
Gruß
Jack

nate1
05.08.2018, 08:20
Hallo ! Wir 4 Personen sollten am 15.07.2018 offizieller Abflug mit TUIFLY von GC nach Karlsruhe Baden Airpark ( 3067 km ) um 16 uhr 20 abfliegen !
Flug ging dann am 16.07 um 2 uhr 20 !! Wir wurden in ein Hotel mit dem Bus gebracht , Fahrzeit ca 20 min , u bekamen was zum trnken u eine Kleinigkeit zu essen !
Wollte zwei Zimmer buchen für eine Nacht ! Ging nicht !!!! ?? Habe gleich zu Hause an TUI geschrieben per Mail u hab bis jetzt noch keine Rückmeldung . War keine Pauschalreise sondern nur die Flüge hatten wir gebucht Hin u Rückflug ! .
Melde mich wenn ich weiss wie es ausgegangen ist ! Schönes We allen
TUI ist dafür nicht zuständig, sondern ausschließlich TUIfly. Du musst also Deine Reklamation an TUIfly schicken. Hier wird erläutert, was Du tun musst: https://www.tuifly.com/de/service/reklamation.html
Es stehen 400 Euro Entschädigung pro bezahltem Ticket gemäß EU-Verordnung 261/2004 zu, ausgenommen Kinder ohne Sitzplatz.

germrauschi
05.08.2018, 11:36
Genau so ist es! Nicht der Reiseveranstalter oder das Reisebüro ist für die Flugverspätungen -Anullierungen der richtige Ansprechpartner, sondern eben die Airline.

Von daher weiß ich auch nicht, was es da für ein "Musterschreiben" geben sollte?

Einfach die jeweilige Homepage der Fluggesellschaft besuchen und dann unter der angezeigten E-Mail-Adresse seine Forderungen geltend machen.

Man muss nun (leider) der Airline zwei Monate Zeit geben, um den Anspruch zu überprüfen!
Sollten die sich nicht melden, oder Ihr mit der Antwort nicht einverstanden sein, könnt Ihr die "SÖP", die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr anrufen.
Hier der Link direkt zum Formular: https://soep-online.de/beschwerdeformular-flug.html

Aber Achtung: erst n a c h einer Antwort der Fluggesellschaft, bzw. n a c h der Frist von 2 Monaten kann das Formular ausgefüllt werden, bzw. wird die SÖP tätig!!

diskus
05.08.2018, 14:13
TUI ist dafür nicht zuständig, sondern ausschließlich TUIfly. Du musst also Deine Reklamation an TUIfly schicken. Hier wird erläutert, was Du tun musst: https://www.tuifly.com/de/service/reklamation.html
Es stehen 400 Euro Entschädigung pro bezahltem Ticket gemäß EU-Verordnung 261/2004 zu, ausgenommen Kinder ohne Sitzplatz.

Sorry ! Ja ich hab TUIFLY angeschrieben u nicht TUI !!!

thomas
05.08.2018, 14:24
Hallo thomas, ich warte seit Juni auf das Musterschreiben. Gerne per PN oder per email.
Gruß
Jack

Sorry, hatte ich vergessen. Habe dir eine Mail geschickt.
du kannst es gerne ins Forum stellen,selbstverständlich sollte das ohne den Briefkopf des Anwaltes geschehen bei mir geht es aus irgend einem Grund nicht, muss ich erst noch untersuchen.
Kleiner Hinweis noch: ich habe als Anhang die Buchungsbestätigung und Bordkarten als Kopie mitgeschickt.
Gruß
thomas

laluna3
06.08.2018, 11:25
"Hallo ! Wir 4 Personen sollten am 15.07.2018 offizieller Abflug mit TUIFLY von GC nach Karlsruhe Baden Airpark ( 3067 km ) um 16 uhr 20 abfliegen !
Flug ging dann am 16.07 um 2 uhr 20 !!"

Lange geschlafen habt Ihr aber auch nicht, wenn Ihr schon gegen 0.00 Uhr am Flughafen sein solltet.
Oder meinst du vielleicht 14.20?

germrauschi
30.11.2018, 11:51
Wen es interessiert: die Condor hat inzwischen sämtliche entstandene Kosten aufgrund des Flugausfalles im Juni bezahlt.
Kurz zu den Fakten: Mein Flug auf die Insel am 13. Juni wurde gestrichen, da die Maschine in Frankfurt wegen Reparaturarbeiten nicht flugbereit war.
Einen Tag später fand der Flug dann mit einer spanischen Charter - Gesellschaft ordnungsgemäß statt.
Ich hatte am 13. Juni, nach Rücksprache mit der Condor am Flughafen Düsseldorf ein Mittagessen zu mir genommen und bin mit dem Taxi zurück in mein Wohnort gefahren.
Am nächsten Morgen bin ich dann wieder mit dem Taxi nach Düsseldorf gefahren und hatte dort gefrühstückt.
All diese Kosten plus der Entschädigung ergab eine Gesamtsumme von 582,20 Euro, die ich nun erhalten habe.
Okay, es hat eine gewisse Zeit gedauert, dafür sind mir aber keinerlei Kosten entstanden.

Von daher kann ich nur jedem bei einem Flugausfall empfehlen, zunächst die Airline anzuschreiben (2 Monate Frist für eine Antwort muss man der Fluggesellschaft allerdings einräumen) und dann den SÖP (Schlichtungsstelle öffentlicher Personenverkehr) einschalten.
Zwar muss man auch dann mit einer Bearbeitungsdauer von 2-3 Monaten rechnen, hat aber keine Kosten.

Stephan1
30.11.2018, 11:56
Man muss dem LVU nicht mal eine Frist setzen. Schaden tut es natürlich auch nicht.

germrauschi
30.11.2018, 14:00
Sorry Stephan1, Deine Antwort verstehe ich nicht!
Wer oder was ist LVU?
Ohne Einhaltung der vom europäischen Parlament beschlossenen Fristen, wirst Du definitiv nicht an Dein Geld kommen.
Es sei denn Du nimmst Dir einen kostenpflichtigen Anbieter aus dem Internet und musst Dich dann, wie in meinem Fall, mit 174,60 Euro (bei 30% Gebühren-Pauschale) weniger zufrieden geben.
Bei einem solchen Betrag, der rund die Hälfte meines nächsten Fluges auf die Insel ausmacht, nehme ich eine Wartezeit von rund 4-5 Monaten gerne in Kauf.

felin
30.11.2018, 15:49
LVU =Landesvereinigung Unternehmerverbände ...

aber vermutlich meint er Luftverkehrs Unternehmen?

Stephan1
03.12.2018, 08:44
Genau felin, damit meinte ich das Luftverkehrsunternehmen.

Es genügt wenn du dem LVU mitteilst das du verspätet gelandet bist, dann ist das LVU am Zug.

Man braucht auch keine Anwälte etc.

Gerne hier folgendes dazu:

EU VerO 261/04

Artikel 6
Verspätung
(1) Ist für ein ausführendes Luftfahrtunternehmen nach
vernünftigem Ermessen absehbar, dass sich der Abflug
a) bei allen Flügen über eine Entfernung von 1 500 km oder
weniger um zwei Stunden oder mehr oder
b) bei allen innergemeinschaftlichen Flügen über eine Entfernung
von mehr als 1 500 km und bei allen anderen Flügen
über eine Entfernung zwischen 1 500 km und 3 500 km
um drei Stunden oder mehr oder
c) bei allen nicht unter Buchstabe a) oder b) fallenden Flügen
um vier Stunden oder mehr
gegenüber der planmäßigen Abflugzeit verzögert, so werden
den Fluggästen vom ausführenden Luftfahrtunternehmen
i) die Unterstützungsleistungen gemäß Artikel 9 Absatz 1
Buchstabe a) und Absatz 2 angeboten,
ii) wenn die nach vernünftigem Ermessen zu erwartende
Abflugzeit erst am Tag nach der zuvor angekündigten
Abflugzeit liegt, die Unterstützungsleistungen gemäß
Artikel 9 Absatz 1 Buchstaben b) und c) angeboten und,
iii) wenn die Verspätung mindestens fünf Stunden beträgt, die
Unterstützungsleistungen gemäß Artikel 8 Absatz 1 Buchstabe
a) angeboten.

Artikel 7
Ausgleichsanspruch

(1) Wird auf diesen Artikel Bezug genommen, so erhalten
die Fluggäste Ausgleichszahlungen in folgender Höhe:
a) 250 EUR bei allen Flügen über eine Entfernung von
1 500 km oder weniger,
b) 400 EUR bei allen innergemeinschaftlichen Flügen über
eine Entfernung von mehr als 1 500 km und bei allen
anderen Flügen über eine Entfernung zwischen 1 500 km
und 3 500 km,
c) 600 EUR bei allen nicht unter Buchstabe a) oder b)
fallenden Flügen.
Bei der Ermittlung der Entfernung wird der letzte Zielort
zugrunde gelegt, an dem der Fluggast infolge der Nichtbeförderung
oder der Annullierung später als zur planmäßigen
Ankunftszeit ankommt.

Man muss also keine Frist setzen. Selbst erfolgreich erprobt :-)

germrauschi
03.12.2018, 11:39
Danke, Stephan1, für Deine Mühe, die Paragraphen hier nochmals ausführlich abzubilden.

Nur, das ist allgemein bekannt.

Wenn das so einfach wäre, gebe es die vielen Anbieter im Netz doch gar nicht.
Was machst Du, wenn sich die Airline, wie allgemein üblich, nicht meldet?
Praxis bei den Fluggesellschaften ist doch das "Aussitzen", sprich den Fluggast hinzuhalten.

Von daher halte ich den Weg, den ich gewählt habe nicht für verkehrt:
Fluggesellschaft anschreiben (in 95% der Fälle werden die sich nicht melden) und dann den SÖP einschalten.
Und da muss man der SÖP nun mal eine gewisse Zeit zur Bearbeitung einräumen.
Und da ist es auch egal was das LVU vorgibt - die Airlines spielen immer auf Zeit, um sich vor der Forderung zu drücken.

Stephan1
03.12.2018, 15:33
Bei uns hat es drei Monate von Beanspruchung der Leistung bis zur Auszahlung gedauert. Das LVU war damals X-Tui.

Wie gesagt, man muss keine Frist setzen. Die SÖP ist, wie du schreibst, auch kostenlos.

Voraussetzung ist natürlich, dass das LVU dort auch Mitglied ist.

Verkehrt ist dein Vorgehen natürlich nicht, nur kann man sich i.d.R. die Provision sparen. Und sollte ein LVU nicht mehr zahlen können, bringen auch Flightrights etc. nix

germrauschi
03.12.2018, 17:37
Ganz ehrlich, Stephan1, ich verstehe immer weniger, was Du hier schreibst
Ich versuche das ganze einmal "aufzubröseln":
LVU ist keine übergeordnete Stelle, wie die SÖP.
LVU ist lediglich eine anderes Wort für die Fluggesellschaft - oder wie soll ich den Satz verstehen, ich zitiere. "Das LVU wat damals XTUI"
Des Weiteren nehme ich an, dass Deine Angelegenheit mit nur einem Schreiben an die XTUI nicht erledigt wurde ( ich zitiere wieder: "Bei uns hat es drei Monate von Beanspruchung der Leistung bis zur Auszahlung gedauert".
Dann hast Du einfach Glück gehabt, dass sich die Airline nach drei Monaten auf eine Einigung mit Dir eingelassen hat.

Die Realität ist nämlich, dass die Fluggesellschaften mit allen möglichen Hinhalte-Manövern versuchen, die Zahlung nicht, oder möglichst spät zu leisten.
Bei mir hat es zwei Schreiben (eins an die Airline und ein Schreiben an die SÖP) und 5 Monate gebraucht.
Und nochmals, diese meine Vorgehensweise ist absolut kostenfrei - es werden und wurden keine Provisionen verlangt!

Stephan1
03.12.2018, 20:17
Richtig germrauschi, so meine ich das. LVU ist nur das Luftverkehrsunternehmen. Im Endeffekt meinen wir ja das gleiche.

Ist ganz einfach, du fliegst als Beispiel mit X-TUI (= LVU). Der Flieger von X-TUI kommt verspätet am Zielflughafen an. In unserem Fall musste vor Abflug irgendein Teil der Maschine getauscht werden. Dann hast du drei Jahre Zeit dich an X-TUI zu wenden. Du schreibst ganz einfach an X-TUI, wir sind am 03.12.18, Flugnummer XYZ, von Nürnberg nach Las Palmas geflogen. Landung war um ... Uhr, also um mehr als z.B. 4 Stunden verspätet.

Wichtig für alle die Mitlesen: Entscheidend ist die Landezeit, nicht die Abflugzeit!

Mit diesem Schreiben ist das LVU in der Pflicht das Gegenteil zu beweisen. Ganz ohne Fristsetzung.

Ich habe ja auch geschrieben, das die SÖP kostenlos ist. Erst wenn der Versuch mit dem LVU und anschließend mit der SÖP nicht funktioniert, würde ich mich an eine Firma wenden. Da sieht man dann ob sie annehmen oder ablehnen. Lehnen sie ab, haste eh keine Erfolgsaussichten. Denn Flightright und Co. nehmen i.d.R. die Fälle nur an, wenn sie wissen, dass sie deine Provision auch tatsächlich erhalten. Du musst vorab nämlich kein Geld bezahlen.

Ja, es mag sein, das wir Glück hatten, aber es braucht echt keinen Anwalt für.

Die HP Flightstats.com ist ganz interessant.

Auf Holidaycheck gibt es einen sehr interessanten Thread zu diesem Thema. Dort kann man auch alles sehr gut nachlesen.

nate1
04.12.2018, 07:32
@Stephan1
XTUI ist nach wie vor kein LVU, sondern nur ein Reiseveranstalter !
TUIfly ist ein LVU !
Du bist also keinesfalls mit XTUI geflogen, sondern mit TUIfly !

Stephan1
04.12.2018, 19:04
Jaaaaa, du hast natürlich recht nate1!!! Danke, für die Klarstellung! :!: Ich war gedanklich immer bei X-TUI als Namen vom LVU. Bitte in meinen beiden Beiträgen X-TUI durch TUIFly ersetzen.

Sandra
05.12.2018, 13:50
Ich habe es schon 2x genau wie Stephan1 und germrauschi gemacht. Zeiten dokumentiert, die Forderung sachlich neutral an das LVU geschickt und 2-3 Monate später war das geforderte Geld in voller Höhe auf meinem Konto (jeweils weit mehr als der Flug gekostet hat). Die Höhe ist ja glücklicherweise auch so eindeutig und transpartent geregelt, dass es überhaupt keinen "Verhandlungsspielraum" für das LVU gibt. Flightright klingt im ersten Schritt verlockend, aber dort weiß man eben auch wie einfach diese Forderungen durchzusetzen sind. Das für x% Provision im großen Stil zu machen ist sicher ein lukratives Geschäft, aus Verbrauchersicht aber eigentlich überflüssig. Allerdings gibt es sicher auch Verbraucher die davor zurückschrecken sich mit einer "großen bösen Airline" anzulegen, insofern ist es am Ende dann doch gut, dass diese Passagiere dann mit Flightright einen Partner haben, der ihnen ihre Ängst nimmt und immerhin den größten Teil des Geldes weitergibt.