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2. Jahrestag
Nun liegt also das 2. Jahr unserer Aus- Einwanderung hinter uns
und es ist somit an der Zeit, für uns und alle die unseren Weg
mit Interesse verfolgt, und mit gutem Ratschlägen unterstützt haben, Bilanz zu ziehen.
Für unsere Planung fing 2010 gut an. Die Telefonica bot Telefon und Internet zusammen für 31,00 Euro pro Monat an inc. aller Kosten für Anschluss etc. Laufzeit 1 Jahr, was bedeutet, daß wir uns in einem Monat Gedanken machen müssen wie es weitergehen soll, denn nach Laufzeitende sind drastische Erhöhungen angesagt. Gute Ratschläge sind sehr willkommen. Der Telefonladen Angestellte füllte unsern Antrag aus und einen Arbeistag später stand der Monteur vor der Tür, richtete alles nach unseren Wünschen ein, prüfte mit seinem Laütop die Funktion und ging seiner Wege. Was nicht ging war mein alter Laptop ins Internet. Damit hatte er wiederum nichts zu tun, sein Gerät lief
ja auf der neuen Leitung. Somit hatten wir ein Telefon mit kosten-
losem Zugang zum spanischen Festnetz aber niemanden den wir
hier anrufen konnten - wir kennen ja keinen hier - und einen Inter-
netanschluss, über den wir nicht, wie geplant billig ins Ausland tel-
fonieren oder Daten austauschen konnten. Die Gesamtsituation war demnach äußerst unbefriedigend. Zum Glück sahen wir einen
Aushang im Delta auf dem ein PC Spezialist für 10,- Euro pro Stunde seine Dienste anbot. Der stellte sich als topausgebildeter
Extelekom Kommunikationselektroniker heraus, der unser Problem
in kürzester Zeit beseitigte, uns freenet anschloss, womit wir nun
für wenige Cents (D 6 Cent pro Verbindung) im Internet weltweit
telefonieren und meinen Museums Laptop mit meinem MP3 Player
verband, so dass ich Musik übertagen kann - was bis jetzt noch
keiner geschafft hat. So kann ein Preiswerter Dienstleister auch
das Vorurteil entkräften " Was nix Kost - ist nix." Seine Devise
"Geht nicht -gibts nicht" sollten mehr Handwerker beherzigen.
Dass der MP3 nach einigen Wochen spurlos verschwand, gehört
wohl in die Rubrik dumm gelaufen. Der Topmechaniker wanderte
wieder aus und wir fanden hier im Forum einen Anbieter für s
gleiche Geld, der zwar neue Probleme lösen konnte - den neuen
MP3 anzuschließen gelang ihm jedoch nicht. Wer glaubt dazu in der
Lage zu sein - bitte melden.
Was unsere anderen Vorhaben für 2010 betrifft, sieht es nicht so
rosig aus. Das Spanischlernen und Leute kennenlernen steckt noch
in den Kinderschuhen und die Jobsuche haben wir erstmal ganz
ad acta gelegt.
Der negative Höhepunkt des Jahres erlebte ich im September bei
einem Ausflug in die Altstadt von Las Palmas. Ich stolperte und
krachte mit viel Anlauf auf die Straße - laienhafte Diagnose :
Schultergelenk ausgerenkt. Während wir auf den Krankenwagen
warteten dachte wohl ein umstehender Palmense, er hätte mit
mir ein Hitzschlagopfer vor sich und begoss mich mit Eiswasser.
Da lag ich nun durchnässt und schmerzgeplagt. Der Krankenwagen
brachte mich dann nach Rennfahrermanier aber auf der Trage nicht
angeschnallt ins Insular Hospital. Auf dem Weg dorthin musste ich
höllisch aufpassen, das ich nicht durch den Waggen purzelte. Dort
angekommen - röntgen. Nachdem ich sowohl den Rettungskräften
als auch dem Hospitalpersonal klar machen konnte, daß der
Unterarmgriff bei kaputter Schulter nicht ideal ist, durfte ich nach
dem Röntgen selbsttätig von der Röntgenliege auf die Transport-
liege rutschen. Diese war nun leider nicht festgestellt und so
plumpste ich zwischen die beiden Liegen mit Schmackes auf den Boden. Wenn bis dahin nichts wirklich Schlimmes passiert war,
nun war ich sicher - das war s nun mit dem Arm und die Ärztin vom
Dienst teilte mir kurz darauf mit, daß die Schulter gebrochen ist
und ich operiert werden muss. Tolle Aussichten - Freitag Abend -
erster Bruch im Leben - erste Operation überhapt - im relativ frem-
den Land - ohne Sprachkenntnisse - wenn, dann aber richtig -
Murphys Gesetz. Ich sah mich schon im Traum mit Eisen am Arm wie der Eiffelturm. Aber am Montag kam alles anders. Ich wurde
bandagiert und nach Hause geschikt. Danach Hausarzt - Facharzt
und zum MRT ins San Roque Hospital. Nun mag dort die Röhre für
normalgewichtige Spanier groß genug sein. Bei runden Patienten,
wie ich einer bin, kommen Schwierigkeiten auf. Nach Beendigung
der Prozedur zog mich die Fachkraft mit Schwung heraus, was
zur Folge hatte, daß der Körper zwar draußen, der Arm, der an der
Innenwand blockierte aber drinnen blieb. Wenn bis dahin noch
einige Bänder und Muskelfasern heilgeblieben waren - nun waren
sie es sicher nicht mehr. Was folgte war Krankengymnastik bis zum heutigen Tag und wenn ich Pech habe, kommt doch noch eine
Operation auf mich zu - die dann aber in Deutschland. Ich schließe
nicht aus, daß die Torturen auch in einem deutschen Krankenhaus
möglich sind, aber wenn selbst viele Ärzte sagen:"Wenn,dann
lassen Sie das besser in Deutschland machen." dann muß wohl was
dran sein. Schau mer mal - wie s wird.
Die nächste Erlebnisse gehören wohl eher in den Bereich:
"Andre Länder - andre Sitten." So begab es sich vor einigen Monaten, daß wir vor dem Kassenschalter der Bank standen und
unsere Miete einzahlen wollten - so wie das der Vermieter wünscht. Für Bankbareinzahlungen muß man hier schon eine
Stunde Wartezeit veranschlagen, denn der canarische Mitbürger
kommt meist mit einer Vielzahl von Aufträgen und Frage zur Bank,
die anscheinend nur der einzige Kassierer,den die Bank hat, bear-
beiten kann. Die Andern an den normalen Schreibtischen werden
gewissendlich ignoriert. Zusatzlich kommt noch der oft langwierige
Klatsch und Tratsch dazu - der Rest wartet in der Schlange. Das
ist Alltag umd wenn man weiß, daß es nunmal so ist wie es ist
stört s auch nicht weiter. Wenn aber - wie in unserm Fall, plötzlich
eine laute Klingel ertönt, kann es problematisch weden. Denn dann
wird die Kasse geschlossen ungeachet dessen wer,wielange schon
gewartet hat. Nach lautem Protest wurden wir an eine Bargeld-
einzahlungsautomaten verwiesen, ein Gerät, daß es möglicher-
weise auch in Deutschland gibt, uns aber bis dato unbekannt war.
So erbarmte sich nach einiger Zeit eine Bankangestellte aus der
Schreitischfraktion und half uns unser Geld beim Automaten ein-
zuzahlen. So kanns gehen. Hätten wir nicht protestiert hätte es
wohl geheissen : " Kommt morgen wieder !!! "
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2,jahrestag Teil 2
Nun bin ich doch noch rausgeflogen - konnte aber den größten Teil
Text retten - anders als 3 Mal vorher - da war alles weg.
Bitte Teil 1 und 2 zusammenlegen.
Als nächstes nun " Andre Länder - Andre Sitten"
Es geschah vor einigen Monaten. Wir warteten in der Bank vor der
Kasse. Als Wartezeit hatten wir eine Stunde veranschlagt. Das ist
normal. Viele spanische Mitbürger bringen eine Vielzahl von Vorgängen und Fragen ausschliesslich zum einzigen Kassierer der
Bank. Anderen Angestellten an den Schreibtischen werden meist
ignoriert. Vielleicht kann man mit denen nicht so gut über Gott und
die Welt tratschen was an der Kasse gang und gebe ist, während
die Warteschlange immer länger wird. Wenn man das nun weiss,
richtet man sich darauf ein - irgendwann wird jeder mal fertig auch
der Kunde vor uns und wir freuten uns nun endlich an der Reihe zu
sein, da erklang eine Glocke und die Kasse wurde vor unserer Nase
geschlossen. Das erregte unseren Protest und so wurden wir an
einen Bargeldeinzahlungsautomat verwiesen. Nun mag es so ein
Gerät auch in Deutschland geben - uns war die Bedienung unbe-
kannt. Schließlich kam dann eine Vertreterin der Schreibtischfraktion
die das Geld fur uns am Automaten einzahlte. Hätten wir nicht
protestiert , hätte es bestimmt geheißen :"Kommt morgen wieder."
Als Zweite Begebenheit sei hier von Mitbewohnern zu berichten
denen wir ene Rüge verdanken. Von vielen anderen abgeschaut
trockneten wir unsere Wäsche auf einem Gestell dass auf der
Balkonumrandung nach außen hin angebracht war. Besonders
größere Wäschstücke - Bettwäsche, Badetücher etc die auf dem
Balkon Gefahr liefen über den Boden zu schleifen. Das erregte
Missfallen und wurde uns sowohl mündlich als auch schriftlich
untersagt. Vielleicht hat ja auch die Luftraumüberwachung was
dagegen wenn Textilien lustig im Winde flattern - wir wissen es nicht und sehen es bei anderen Mitewohner weiterhin. Da wir
nicht zu den Menschen zählen, die andere anschwärzen oder
lauthals lamentieren " Warum darf der das und nicht wir" halten
wir uns an das Verbot und denken uns unseren Teil.
Vielleicht hat es auch was Gutes, denn unser Vermieter, der uns
den blauen Brief schickte, hat nun angekündigt, daß er uns eine
Markiese für den Balkon zu Weihnachten schenken will. Vielleicht
hat ja unser großer Sonnenschirm auch den canarischen Luftraum
verletzt, denn er ragt auch deutlich über das Balkongeländer und
hat möglicherweise das esthetische Empfinden Andersdenkender
verlezt.
Zum Schluss soll noch erwähnt werden, daß wir in den letzten
Wochen erstmals an 2 Forumstreffen teilgenommen haben, die uns gut gefallen haben. Jedes Mitglied kann dort Gleichgesinnte kennen
lernen. Die Teffen sind ungezwungen und informativ, jeder kann
bleiben so lange er will und lernt neben freundlichen Menschen auch empfelenwerte lokale Gastronomiebetriebe kennen.
Für dieses Jahr war s das mal wieder. Wir wünschen allen Lesern
einen harmonischen Jahresausklang und ein gesundes 2011
Jojo und Ralph
Jedem nur wärmstens empfohlen werden
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Danke für den Bericht.
Da kann man nur hoffen das es bald auch mehr positives zu berichten gibt.
Wünsche jedenfalls gute Besserung.
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Auch ich bedanke mich für den Bericht. :!:
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Cooler Bericht :arrow:
Kann ja dann nur noch besser werden.
Zu Deiner Frage Movistar betreffend:
Wenn der "Normalpreis" fällig wird, dort anrufen und den erklären das Du als Kunde auch in den Genuss kommen willst, den sie den Neukunden anbieten.
Wenn sie nicht darauf eingehen wollen, ein bisschen rumzicken und drohen den Anbieter zu wechseln.
Klappt einwandfrei :!:
Das Problem mit dem MP3-Player schick mir mal als PN.
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Erstaunlich!
Soviel seltsame Erfahrungen habe ich in fünfzehn Jahren GC nicht gemacht! Aber wenn hier alles so schrecklich ist, ist Gran Canaria dann der richtige Platz für dich, lieber Ralph??? :sad:
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Liebes Cameleon
Mit keiner Silbe habe ich geschrieben, daß ich Gran Canaria schreck-
lich finde. Im Gegenteil. Ich habe viele Länder besucht und diese
Insel nicht umsonst für unseren Alterssitz gewähllt. Von allen Plätzen, die ich gesehen habe, ist Gran Canaria der Beste für uns. Wer einen Erlebnisbericht gleichsetzt mit Kritik an der Insel, hat mich mißverstanden. Tut mir Leid dass dieser Eindruck entstanden ist.
Ralph
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Interessant zu lesen deine Kritik! :)
Hoffe Deinem Arm geht es bald wieder besser!
Die Banken sind normalerweise leer wenn man frühmorgens hingeht. Klar ab 10 oder 11 kann das dann schonmal dauern grad am Monatsanfang..
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Lieber Ralph,
ich muss gestehen das Du bei Deiner Berichterstattung wirklich den Schwerpunkt auf die negativen Dinge, welche Dir widerfahren sind legst, und somit der Eindruck entsteht es gäbe nichts positives an Deinem Leben hier.
Betreffend der Banken, ist mir so etwas in 10 Jahren noch nicht passiert, ich wusste gar nicht das es so eine Glocke gibt.
Muss jedoch zugeben, dass ich 90% über Internetbanking erledige.
Wichtig wäre auch die Sprache zu lernen, dann wird vieles leichter.
Ich wünsche Dir viel Glück für die Zukunft!
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also das mit der glocke in der bank ist schon komisch hab ich in 26 jahren nicht erlebt,ich kenne es so das alle leute die noch in der bank sind wenn geschlossen wird ,noch bedient werden.
lg.anke