Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Wie die drei Waisen aus dem Morgenlande-es allen Schwierigkeiten zum Trotze doch noch rechtzeitig bis zum Stall in Bethlehem schafften.
von Sybille Mertens
Die fetten Kamele jaulten gequält auf, und der Galoppometer zitterte bedenklich um die 60-Meile-Marke. Quietschend gingen die hellbraunen Trampeltiere in die Steilkurve der Wüstenpiste.
"Balthasar", mahnte Kaspar, der auf dem zweiten Kamel saß, zum x-ten Male den Vorreiter, "gib mehr Stoff. Wir schaffen's sonst nie! Das wird ein Riesenreinfall!"
Balthasar grinste müde und presste den Treibschenkel fester in die Weichen seines Reittieres. "Hast wohl schiss, Alter, was?"
"Mann", erwiderte Kaspar, "das hat doch nix mit Schiss zu tun. Ist nur 'ne Überlebensfrage. Ich möchte gern in die biblische Weihnachtsgeschichte eingehen. Er ist jetzt ganz dicht vor uns. Siehst du ihn?"
Er deutete auf den blendend blauen zuckenden Stern, der groß jenseits des Grenzübergangs zu sehen war.
Anhang 9444
"Seh' ich doch locker ohne Pupille", erklärte Balthasar und gab seinem Kamel so heftig die Peitsche, dass dieses mitten im Galopp einen ungetümen Satz macht, der Balthasar fast aus den Höckern gehauen hätte.
Melchior, der Schlussmann der kleinen Karawane, sagte gar nichts, obwohl er genauso wie Kaspar dachte, sondern keuchte nur schwer. Der lange Ritt nahm ihn körperlich mit.
Nur wenige Stadien vor ihnen und etwa 120 Klafter tiefer leuchteten zahlreiche Lichter in der Dunkelheit. Vor einer knappen halben Stunde bereits hatten sie die beiden Schilder mit den Hinweisen "Noch 15 Meilen bis Bethlehem" und "Zum Toten Meer rechts einordnen" passiert.
Unumstößliche Tatsache war, dass die Zeit drängte. Den Vorhersagen und ihren eigenen, gemeinhin recht zuverlässigen Berechnungen nach, musste es jeden Augenblick passieren. Ein Indiz dafür war, dass der blendend blaue Stern intensiver zuckte und pulste, gerade so, als litte er unter himmlischen Wehen und sei kurz vorm Kreißen.
Unvermittelt sahen sich die drei Weisen, die interessanterweise auch noch Waisen waren - was sinnigerweise nicht überliefert wurde -, nach dem Überreiten einer Wanderdüne mit einem Meer lodernder Fackeln konfrontiert, die drei gewaltigen, gesenkte Schlagbäume, eine ebensolche Anzahl von Wachhäuschen sowie eine daneben befindliche Wachstation erleuchteten.
"Willkommen in der Zählstadt Bethlehem, Kreis Judäa!" stand da in lateinischen und:
áøåëéí äáàéí ìòéø äñôéøä áéú ìçí, îçåæ éäåãä
hebräischen Buchstaben auf einem Schild.
Und auf einem anderen:
"Achtung! Noch zwei Stadien bis zur Grenze! Ausweispapyri bereithalten!"
úùåîú ìá! òåã ùðé àöèãéåðéí ìâáåì! úëéï ôôéøåñ!"
Der Andrang der Menschenmassen an Schlagbäumen und Wachstation war unglaublich. Ein akustischen Gewölk von Geschrei, Gewieher, Gejaule, Gesumm und Gebrumm empfing die drei herangaloppierenden Weisen.
Ohne Vorankündigung zügelte Balthasar sein Kamel. In letzter Sekunde nur konnten Kaspar und Melchior ein Aufreiten verhindern, indem sie seitlich auswichen.
Die beiden fluchten unschön und schauten ihren Vorreiter vorwurfsvoll fragend an.
"Da kommen wir doch nie durch! Machen wir lieber kehrt!" meinte Balthasar resignierend, was überhaupt nicht zu seiner Art paßte.
"Wieso?" wollte Melchior wissen.
"Na, sieh dir doch mal die Warteschlange an!" Balthasar deutete auf den rechten Schlagbaum, neben dem das Schild "Morgenländer hier einreiten!" stand, und die davor befindliche Schlange. "Bis wir abgefertigt sind, ist alles vorbei!"
"Oh, ja", meinte Melchior betrübt und senkte zerknirscht sein turbangekröntes Haupt. "Das hätten wir natürlich vorhersehen müssen."
"Ich hab's vorhergesehen", erklärte Kaspar beschwichtigend, "und deshalb Vorsorge getroffen. Lasst mich nur machen."
Er griff in eine seiner Satteltaschen und entnahm ihr drei große Umhängeschilder, auf denen in Hebräisch und Lateinisch "VIP" geschrieben stand. Zwei davon reichte er seinen Begleitern. "Hängt sie euch um."
Balthasar und Melchior wechselten einen erstaunten Blick, befolgten aber Kaspars Anweisungen, der sich nunmehr an die Spitze der kleinen Karawane setzte und auf besagten Schlagbaum zutrabte.
Im Vorbeireiten sahen die drei, dass die Warteschlange an dem mit "Römer hier einreiten" beschilderten Durchlass am kürzesten, die an dem mit "Judäer hier einreiten" markierten am längsten war.
Die Massen wichen zunächst mürrisch und erbost, dann aber ehrfurchtsvoll beiseite, als sie erkannten, was auf den Schildern der drei Weisen stand, die an ihnen vorbeidrängten.
"Heil, Augustus! Halt!" brüllte der römische Legionär neben dem Schlagbaum und hob drohend seinen Speer. "Vordrängeln gibt's nicht! Stellt Euch an, wie alle anderen auch!"
Kaspar deutete mit gewichtiger Miene auf sein "VIP" Schild. "Heil, Augustus! Könnt Ihr nicht lesen, guter Mann?" fragte er.
"Natürlich", erwiderte der Angesprochene gekränkt, doch zugleich sichtlich beeindruckt. "Das muss ich wohl übersehen haben. Verzeiht."
"Schon gut, schon gut". Kaspar winkte ab. "Dürfen wir passieren?"
"Die Formalitäten müsst Ihr schon über Euch ergehen lassen, edle VIP-Herren", erwiderte der Legionär nunmehr freundlicherer Miene. "Habt Ihr die Papyri zur Hand? Welches ist der zweck Eures Besuches? Seid Ihr beruflich oder als Touristen hier? Habt Ihr anmeldepflichtige Waren bei Euch?" Er schaute die drei Weisen fragend an.
Die reichten ihm zunächst ihre Ausweispapyri.
"Ah", meinte der Legionär, nachdem er einen kurzen Blick darauf geworfen hatte, "interessant. Bei Euch allen ist die Berufsbezeichnung "Weiser aus dem Morgenlande" eingetragen". Er musterte die drei plötzlich unterwürfig. "Seid Ihr etwa diese berühmten Wahrsager...?" Er beendete den Satz nicht, sondern geriet ins Sinnen.
"Aber gewiss doch, guter Mann", sagte Balthasar ungeduldig. "Es steht ja da. Nun lasst uns endlich passieren. Wir sind in Eile!"
Der Legionär reichte ihnen langsam die Papyri zurück und stützte sich auf seinen Speer "Ihr wisst gewiss, edle Herren", meinte er dann. "dass - VIP hin, VIP her - hier Rom das Sagen hat. Ich muss also auf der Einhaltung der Einreiseformalitäten bestehen."
"Na schön", erklärte Kaspar. "Zweck unseres Besuches ist die Anbetung eines Kindes mit gleichzeitiger Übergabe von Geschenken. Woraus sich wohl von selbst ergibt, dass wir aus beruflichen Gründen hier sind. Und anmeldepflichtige Waren haben wir nicht. Genügt das als Auskunft?"
"Geschenke?" Der Legionär runzelte die Stirn. "Und doch keine anmeldepflichtigen Waren? Hmm!"
Er lehnte seinen Speer ans Wachhäuschen, nahm den Helm ab und kratzte sich ebenso verunsichert wie verlegen den Schädel.
"Wenn Ihr's genau wissen wollt", meldete sich ungehalten Balthasar, der wieder ganz der alte war, zu Worte, "wir führen nur die üblichen zollfreien Mengen von Weihrauch, Myrrhe und Gold mit. Überzeugt Euch doch selbst, wenn Ihr uns nicht glaubt! Macht schon, denn sonst werden wir bei Eurem Vorgesetzten eine Beschwerde einreichen, die Euch ein halbes Jahr Galeere einbringen kann, wie Ihr Euch wohl denken könnt".
Der Legionär verneigte sich und griff zur Kurbel des Schlagbaums um diesen hochzudrehen.
"Verzeiht, verzeiht, edle Herren! Natürlich dürft Ihr passieren!" rief er. "Ich dachte nur, dass Ihr, da Ihr so weise seid, einem bescheiden besoldeten Legionär einen heißen Tipp geben könntet"; fügte er hinzu und sah die drei Weisen fast flehentlich bittend an, die ihre Kamele zu treiben begannen.
"Was für ein Tipp?" fragte Melchior, der sich wieder ans Ende der kleinen Karawane gesetzt hatte, in einem aufwallenden Gefühl von Mitleid für den römischen Besatzer.
"Ich wüsste gern die Lottozahlen der Weihnachtsausspielung", sagte der Legionär. "Wenn ich sechs Richtige hätte, könnte ich endlich in Pension gehen. Am Tag vor Heiligabend ist Annahmeschluss".
Melchior hielt sein Kamel an. "Wenn's weiter nichts ist." Er schaute zu dem blendend blauen zuckenden Stern hinüber, der jetzt über einem abbruchreifen Stall verweilte, und schloss kurz die Augen. "Die sechs Gewinnzahlen für Euch zum Mitschreiben", meinte Melchior dann gönnerhaft und fuhr fort: "Sieben, acht, neun, zehn, zwölf, vierundzwanzig. Und die Zusatzzahl ist Null."
"Ich danke Euch, edler Herr", jauchzte der Legionär überschwenglich, der die Zahlen eifrig notiert hatte, dieweil Melchior seinem Kamel die Sporen gab. "Das werde ich Euch nie vergessen!"
"Melchior!!!" brüllten Kaspar und Balthasar, die schon weitergeritten waren, unisono, "Nun komm endlich!"
"Ich komme ja schon", rief Melchior ihnen zu." Und an den Legionär gewandt sagte der im Angalopp: "Dankt mir lieber nicht, guter Mann. Annahmeschluss war nämlich gestern.
Heute ist Heiligabend !"
*****
Liebe Leser...
... es ist so weit, diese etwas spaßigen Weihnachtsgeschichte, soll für dieses Jahr meine letzte gewesen sein.
Noch ein Hinweis:
im Durchschnitt waren es täglich ca. 80 “Hits” -die ich allerdings mit Leser bezeichne- die in diesem “Weihnachten”-Thread gelesen haben.
Alle gepostet Beiträge, -”wurden im www ausgegrabenen", deshalb wird so manch einer von euch, die eine oder andere Geschichte schon gekannt haben.
Ich hoffe aber, dass ich mit dieser kleinen Auswahl, euch in der heutigen doch so stressigen Zeit etwas Freude oder auch ein Lächeln damit schenken konnte.
Angedacht war aber auch, dass die eine oder andere Geschichte zum Nachdenken anregen sollte; denn wir sollten es nicht vergessen und stets daran denken, wie gut es uns trotz aller evtl. Schwierigkeiten und Probleme doch geht.
Ich bedanke mich recht herzlich für eure Aufmerksamkeit und wünsche Allen ein frohes Fest & einen Guten Rutsch ins neue Jahr.
Bitte bleibt -oder werdet- wieder schön gesund.
So Gott will, starte ich nächstes Jahr -zum 1.Advent- diesen Thread wieder -mit kürzeren oder auch längeren- Geschichten.
Mit einem Klassiker von "Jose Feliciano"-
Feliz Navidad (Official Video 2016) verabschiede ich mich.
https://www.youtube.com/watch?v=0UVU...Kd4Iix&index=2
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Ich wünsche heute schon allen Lesern einen schönen 1. Advent Anhang 9503
Adventsgeschichte für Kindergartenkinder
wieder eine schöne Geschichte von Carina Schmidt
Endlich! Ganz bald ist jetzt also Dezember.
Und Dezember heißt auch immer:
Nur noch ein paar Mal schlafen und dann ist endlich Weihnachten!
Ich bin schon ganz aufgeregt. Ich war nämlich im Herbst mit Oma in einem großen Geschäft und da stand er: ein Schlitten!
Ein richtiger Schlitten aus Holz. Mit einer dicken, bunten Kordel.
„Oma!“, rief ich, „Kannst du mir den Schlitten kaufen?“
Oma lachte freundlich und sagte dann:
„Aber du kannst doch jetzt noch gar nicht Schlitten fahren! Dazu muss es doch erst noch Winter werden. Und dann muss es noch schneien.“
Das verstand ich. Aber:
Bis zum Winter dauerte es doch noch sooo lange!
Als wir wieder zu Hause waren, erzählte ich Mama ganz aufgeregt von dem schönen Schlitten mit der bunten, dicken Kordel. Und Mama sagte:
„Na ja. Im Winter ist ja dann auch Weihnachten. Vielleicht bekommst du deinen Schlitten ja an Weihnachten.“
„Hoffentlich ist ganz bald Weihnachten!“, dachte ich.
Der Herbst ist jetzt schon vorbei, und wenn ich morgens in den Kindergarten gehe, ziehe ich eine dicke Mütze und einen dicken Schal an, damit ich nicht friere.
Geschneit hat es aber noch nicht.
Heute Mittag holt mich meine Mutter aus dem Kindergarten ab. Sie hat jetzt auch ganz oft eine Mütze und einen Schal an, damit sie nicht friert.
Mein Schal ist aber viel bunter!
Als wir zusammen aus dem Kindergarten gehen, fragt Mama:
„Wollen wir heute zusammen einen Adventskranz basteln? Jetzt kommt nämlich bald die Zeit vor Weihnachten. Und die heißt Advent.“
Au ja! Das wird bestimmt lustig. Im letzten Jahr hatten wir auch einen Adventskranz. Da hat Mama mir erklärt, dass auf einem Adventskranz immer vier Kerzen sind. Und wenn es noch vier Sonntage dauert, bis Weihnachten ist, dann wird die erste Kerze angezündet. Und an jedem Sonntag darf dann eine Kerze mehr angezündet werden.
Gestern hat Mama schon in einem Blumengeschäft Tannenzweige gekauft.
Zu Hause angekommen gehen wir zusammen an den Küchentisch und Mama holt noch viele andere Sachen, die man braucht, wenn man einen Adventskranz basteln möchte. Dann binden wir die Tannenzweige zusammen und stecken 4 Kerzen auf den Kranz. Ich lege noch ein paar gelbe Holzsternchen auf die Tannenzweige.
Wie schön der Kranz jetzt aussieht!
Und bald dürfen wir schon die erste Kerze anzünden!
Heute ist endlich Sonntag, und Mama und Papa zünden die erste Kerze auf unserem Adventskranz an. Nachmittags kommt Oma und wir trinken Tee und essen Kuchen.
Natürlich erzähle ich Oma, dass der Adventskranz ganz besonders schön aussieht, weil ich noch so viele gelbe Holzsternchen darauf gelegt habe.
Da ist Oma natürlich ganz meiner Meinung.
Jetzt ist der Sonntag vorbei und heute gehe ich wieder in den Kindergarten.
Morgens weckt mich Mama und sagt: „Guten Morgen! Heute ist der 1. Dezember!“
Juchhu! Der Dezember hat angefangen. Und im Dezember ist Weihnachten!
Mama sagt: „Komm doch mal mit ins Wohnzimmer. Ich glaube, da hängt etwas für Dich.“
Für mich?
Auf einmal bin ich ganz wach und renne ins Wohnzimmer; da hängt doch nicht etwa der Schlitten?
Nein, nicht der Schlitten, aber erst einmal bleibe ich staunend an der Wohnzimmertür stehen. Da hängen ganz viele kleine Geschenke.
„Das ist dein Adventskalender“, sagt Mama. „Bis Weihnachten darfst du dir jeden Tag ein kleines Geschenk nehmen.“
Nur ein Geschenk jeden Tag? Dabei bin ich aber doch so gespannt, was in allen Geschenken versteckt ist!
Aber eins ist auf jeden Fall klar:
Also dieser Advent ist eine ganz schön spannende Zeit!
Nun sind wieder ein paar Tage vorbei und ich habe schon ein paar schöne Geschenke in meinem Adventskalender gefunden.
Heute ist Freitag, und als wir gerade zusammen zu Abend essen, fragt Papa:
„Wollen wir morgen zusammen Weihnachtsplätzchen backen?“
Natürlich wollen wir das! Ich kann mich noch an die Weihnachtsplätzchen im letzten Jahr erinnern. Sooo lecker waren die! Aber leider durfte ich nicht sofort alle Plätzchen aufessen, weil wir ja noch welche für Weihnachten aufheben mussten.
Heute backen wir also zusammen Weihnachtsplätzchen. Und die haben ganz verschiedene Formen: Manche sehen aus wie Sterne und manche sehen aus wie Glocken. Manche Plätzchen sind auch einfach ganz rund.
Als dann schon ganz viele Plätzchen fertig sind, sagt Papa:
„Komm, wie bringen noch Frau Schneider ein paar Weihnachtsplätzchen. Die freut sich bestimmt ganz doll.“
Frau Schneider wohnt in dem Haus neben uns und ist schon ein bisschen älter. Papa sagt, dass sie Weihnachten manchmal ganz alleine feiern muss.
Und tatsächlich ist Frau Schneider ganz glücklich über unsere Weihnachtsplätzchen.
Ein paar Tage später dürfen schon mehr Kerzen auf dem Adventskranz brennen als nur eine, weil schon ein paar Sonntage vor Weihnachten vorbei sind.
Die Kerzenflammen leuchten schön und bei uns zu Hause hängen viele Sternchen und Weihnachtsmänner an den Wänden.
Advent ist wirklich eine schöne Zeit!
Nur geschneit hat es immer noch nicht! Ich wünsche mir aber doch so sehr, dass es schneit, weil man sonst ja gar nicht Schlitten fahren kann.
An einem Mittag spiele ich gerade ein bisschen in meinem Zimmer und da sehe ich vor dem Fenster auf einmal etwas. Ich schaue neugierig noch ein bisschen nach draußen und da ist es schon wieder: Juchhu! Das war eine Schneeflocke!
Und dann kommen immer mehr Schneeflocken und dann schneit es richtig.
Jetzt muss es nur noch ganz bald Weihnachten werden!
Weil ich mich so freue, nehme ich mir ein paar bunte Malstifte und male für Mama und Papa ein Bild. Das Bild möchte ich ihnen an Weihnachten schenken. Vorher muss ich es aber gut verstecken, weil sie es ja erst an Weihnachten sehen dürfen.
Heute Nacht war ich ganz aufgeregt und konnte fast gar nicht schlafen. Heute fängt nämlich endlich Weihnachten an!
Am Abend stehen wir dann endlich vor dem Weihnachtsbaum, der noch mehr glitzert als der Adventskranz. Und unter dem Weihnachtsbaum liegt ein Geschenk, aus dem etwas herausschaut: eine bunte, dicke Kordel.
Jippie!
Mein Schlitten!
Ich bin überglücklich und hoffe, dass ich morgen gleich mit dem Schlitten fahren kann.
Und ich freue mich auch schon ganz doll auf den nächsten Advent!
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Der Weihnachtsmannkuchen
(Autor unbekannt)
...den hat "Achim" der Gastwirt selbstgebacken !
Man nehme:
1 Tasse Wasser
1 Tasse Zucker
1 Tasse Mehl
1 Tasse braunen Zucker
4 große Eier
1 Stück weiche Butter
2 Tassen getrocknete Früchte
1 Teel. Backpulver
1 Teel. Salz
1 Hand voll Nüsse
1 Zitrone
1 Flasche "Carlos I Imperial XO"
Zubereitung
Anhang 9505
1. Zunächst kosten Sie den "Carlos I Imperial XO" und überprüfen seine Qualität!
2. Nehmen Sie dann eine große Rührschüssel zur Hand!
3. Währenddessen probieren Sie nochmals den "Carlos I Imperial XO" und überzeugen sich davon, dass er wirklich von bester Qualität ist.
4. Gießen Sie dazu eine Tasse randvoll und trinken Sie diese aus!
5. Wiederholen Sie diesen Vorgang!
6. Schalten Sie den Mixer an und schlagen Sie in die Rührschüssel die Butter flaumig weich!
7. Überprüfen Sie, ob der "Carlos I Imperial XO" noch in Ordnung ist. Probieren Sie dazu nochmals eine Tasse voll.
8. Mixen Sie den Schalter aus!
9. Brechen Sie dann zwei Eier aus und zwar in die Rührschüssen. Hau’n Sie die schrumpligen Früchte mit rein!
10. Malten Sie den Schixer aus!
11. Wenn das blöde Obst im Trixer stecken bleibt, lösen’s des mit ´nem Traubenschier!
12. Hüberprüfen Sie den Whisky auf seine Konsissstenzzz…
13. Jetzt schmeißen Sie die Zitrone in den Hixer und drücken Sie die Nüsse aus!
14. Fügen Sie eine Tasse hinzu, Zucker, alles was auch immer…
15. Fetten Sie den Ofen ein! Drehen Sie ihn um 360°. Schlagen Sie auf den Mehixler, bis er ausgeht!
16. Werfen Sie die Rührschüssen aus dem Fenster und überprüfen Sie den Geschmack des übrigen, abgestandenen "Carlos I Imperial XO".
17. Gehen Sie ins Bett und pfeifen Sie auf den Kuchen.Anhang 9504
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 5)
Weihnachtsmann im Chaos
von Octavia Bender
Eine lustige und turbulente kurze Weihnachtsgeschichte über einen chaotischen Weihnachtsmann
Claas war Weihnachtsmann mit Leib und Seele. Das ganze Jahr über freute er sich auf strahlende Kinderaugen, auf beleuchtete Tannenbäume und festlich geschmückte Häuser.
Anhang 9507
Doch ein Weihnachtsfest sollte ihm in besonderer Erinnerung bleiben! Er war zur Bescherung zu einer amerikanischen Familie gekommen, die noch nicht lange in Deutschland lebte. Dort schien alles mehr und bunter zu sein, als es hierzulande üblich war. Das Wohnhaus war größer, der Tannenbaum höher, die Dekoration üppiger. So füllte der mächtige Christbaum gut ein Viertel des überdimensionalen Flures aus. Die Tanne war derart reichhaltig geschmückt mit Kerzen, Kugeln, Sternen, Lametta, Äpfeln und Holzfiguren, dass sie unter ihrer Last zusammen zu brechen drohte.
Lichterketten Anhang 9509
schmückten nicht nur die ausladende geschwungene Treppe ins obere Geschoss, sondern führten auch kreuz und quer unter der Decke der Halle und an den Wänden entlang. Sterne und Weihnachtsfiguren zierten jede freie Stelle.
Claas spähte durch den Türspalt des Kaminzimmers im oberen Stockwerk, wo er auf seinen Auftritt als Santa Claus wartete. Für die Amerikaner hatte er sich etwas Besonderes ausgedacht, denn er wusste, dass sie alles Außergewöhnliche liebten.
Als die Bescherung losging, verbarg er sich in einer großen weihnachtlich verpackten Box am oberen Treppenabsatz. Er wollte in seiner Tätigkeit als Weihnachtsmann mit Pauken und Trompeten aus dem Karton herausspringen – etwa so wie ein leicht bekleidetes Mädchen bei einem Junggesellenabschied aus einer Riesentorte steigt.
Während er in seiner Box kauerte, stellte sich die Familie – Vater, Mutter, drei Kinder im Alter zwischen vier und zwölf, sowie die Großeltern – unten im Flur neben dem Christbaum auf und harrten gespannt der Dinge, die da kommen würden.
Eine Trompete erklang, Anhang 9508
weitere Instrumente stimmten ein. Alle Augen blickten überrascht nach oben. Claas lachte leise in sich hinein. Der Trick mit dem Kassettenrecorder hatte funktioniert.
Der Karton öffnete sich wie von Geisterhand und ein bärtiger, rot bemäntelter Weihnachtsmann mit einem prall gefüllten Beutel tauchte daraus empor. Entzücktes Staunen. „Ah“ und „Oh“ erklang es von unten, als er sich zu seiner vollen Größe aufrichtete.
Der Weihnachtsmann freute sich über die glänzenden Kinderaugen und konnte sich gar nicht daran satt sehen, als er den Schritt aus dem Karton tat. Nun war dieser etwas zu dicht an die Treppe herangelangt, so dass sein Fuß keinen sicheren Halt fand. Der zweite Fuß folgte nicht schnell genug um zu retten, was er noch hätte retten können. Vielmehr zog er den Karton mit sich, als der Weihnachtsmann mitsamt dem gefüllten Beutel die Treppe herunter purzelte. Zum Glück war der Weihnachtsmann gut gepolstert. Er rollte wie eine nicht aufzuhaltende Lawine über die Stufen, hakte in der Biegung der Treppe für einen Moment, doch bevor er sich aufrappeln konnte, ging die Fahrt weiter in die Tiefe.
Am Ende der Stufen bremste die ausladende Tanne den Fall der arg mitgenommenen Gestalt und hüllte diese in ihre stacheligen, aber nach den Treppenstufen doch recht weichen Arme. Allerdings konnte der Baum den Weihnachtsmann nur leicht abfedern, bevor er sich unter dem ins Wanken gekommenen Gewicht seiner überladenen Äste zur Seite neigte. Seiner Größe wegen verfing sich die mit einem gläsernen Engel verzierte Spitze in der Lichterkette neben der Deckenlampe. Diese folgte der Tanne unaufhaltsam in die Tiefe und veranlasste die an den Wänden befestigten Kabel hinter drein zu eilen.
Anhang 9510
Leises Klirren ertönte, hier und da erlosch eine der elektrischen Kerzen mit einem leisen „Pling“, während aus dem oberen Stockwerk unermüdlich die Bläser um weihnachtliche Stimmung buhlten.
Claas war noch ganz benommen von dem übereifrigen Abgang über die lange Treppe. Während er vorsichtig die Funktionstüchtigkeit seines Verstandes und seiner Glieder prüfte, hörte er plötzlich ein fürchterliches Poltern von der Ecke her. Er blickte hoch. Mit einem Krachen sprang die Tür auf. Eine riesige Dogge stand wie angewurzelt vollkommen verdutzt im Rahmen und beäugte den verwüsteten Raum. Claas konnte den Denkvorgang im großen Kopf des Tieres regelrecht sehen: Hier meine Familie, Chaos in meinem Reich, dem sonst so friedlichen Flur und – ein Fremder!
Die Dogge und der Weihnachtsmann setzten im selben Moment zum Sprung an. Letzterer sprintete – den Beutel mit den Geschenken noch krampfhaft in der Hand haltend – zur Terrassentür, riss sie auf und stürmte in den Garten. In langen Sätzen folgte der Hund mit wütendem Grollen. Claas sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Der verdammte Garten war mit einem hohen Bretterzaum umgeben. Doch mit der nahenden Gefahr im Nacken schaffte er einen kühnen Sprung. Seine Hände klammerten sich an das oberste Brett des Zaunes und er stemmte die Füße gegen die Latten. Beinahe in Sicherheit. Da spürte er den Zug am Beutel in seiner Hand. Er ließ ihn los und merkte erst jetzt, wie dieser ihn behindert hatte. Von seiner Last befreit zog er sich ganz nach oben, setzte sich schwer atmend auf die oberste Latte und blickte nach unten. Kein Hund war zu sehen. Claas schüttelte den Kopf. Ob er bei seinem Treppensturz doch mehr abbekommen hatte? Doch dann sah er wie die große, schwarzbraune Dogge mit dem Geschenke-Beutel in der Schnauze durch die offen stehende Terrassentür im Haus verschwand.
Er überlegte. Noch einmal hineingehen? Nein, lieber nicht. Die ihnen zugedachten Geschenke würden die Amerikaner bekommen – denn nun hatte die Dogge die Bescherung übernommen.
„Weißt du was, Mutti“, stellte Lina leise – doch fast ein wenig entrüstet - fest,
„der Weihnachtsmann – der hatte Onkel Erwins Stiefel an !!!“
Anhang 9506
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Heute wird gebacken !
Anhang 9512
Zimtsterne
ein Gebäck welches zur Weihnachtszeit nicht fehlen darf !
Zutaten für ca. 45 Stück.
500 g Zucker,
375 g ungeschälte, fein gehackte Mandeln
5 Eiweiß
25 g Zimt
etwas Zitronensaft
eine Priese Salz, es ist die Menge zwischen “Daumen & Zeigefinger”
Zubereitung:
Das Eiweiß zu Schnee schlagen und mit dem Zucker, Zimt und Zitronensaft nach Großmutters Art 30-45 Min rühren. Diese Arbeit kann mit einem Mixer natürlich wesentlich abgekürzt werden.
Von der entstehenden Masse werden 4-5 Esslöffel voll für die Glasur beiseite gestellt.
Zum Rest werden die Mandeln und das Salz gegeben, wodurch eine Art Teig entsteht.
Die Arbeitsfläche wird nun mit einer Zucker-Mehl-Mischung (1:1) bestreut.
Der Teig wird in 5-6 Teile geteilt und auf dem Zucker auf etwa bleistiftdicke (5 mm) ausgewallt.
Mit einer Sternform, die man zuerst mit Mehl oder Puderzucker bestreicht werden die Sterne ausgestochen.
Die ausgestochenen Teigstücke werden dann auf ein mit Backtrennpapier belegtes Backblech gelegt.
Sie werden dort mit der weggestellten Glasur dick bestrichen und dann für weitere 15 min stehen gelassen.
Anschließend bei wenig Hitze backen bei ca. 140° - 160°, bis sich die Glasur auf den Sternspitzen leicht zu bräunen beginnt (ca. 10 min).
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Weihnachten auf Gran Canaria !
Erhalten von „Karin & Werner“
... es war 1981 damals feierten wir mit unseren Kindern schon einmal ein Weihnachtsfest auf Gran Canaria, da gab es keine Hektik, kein Stress und keine Arbeit in der Küche, es war einfach wunderschön, und so sollte es auch nach 30 Jahren wieder einmal sein, nur ohne Kinder & Enkelkinder.
Leider fanden wir für den gesamten Zeitraum kein Hotel - was uns auch vom Preis her zusagte, denn Geschenke an die Lieben daheim sollten ja auch noch gemacht werden, somit entschlossen wir uns, für die Vorweihnachtszeit auf die Insel zu fliegen, dass war auch gut so.
Bei sehr schönem Wetter, Sonne satt und Temperaturen bis zu 28° war es ein sehr schöner Aufenthalt von nur zwei Wochen, indem wir wieder neue & sehr nette Menschen kennen gelernt haben, dabei viel gesehen und gut gegessen, natürlich auch das eine oder andere Glas Wein getrunken !!
Die "Krönung" erlebten wir am 05. Dezember 2011, mit dem Adventssingen im "Templo Ecumènico"
in Playa del Ingles.
Bei "vollem Haus", dass wegen Überfüllung geschlossen wurde, haben wir so etwas Tolles noch nie erlebt !
In diesem "Haus der Kirchen" wurden sehr schöne Weihnachts-Geschichten vorgetragen und zwischendurch von den Besuchern 13 Weihnachtslieder gesungen.
Auch das in einer Kirche Applaus gegeben wurde, habe wir noch nie erlebt.
Am Ende, wurde jeder Besucher persönlich mit Handschlag -von dem evangelischen Pastor & dem katholischen Pfarrer- mit den Worten:
"Feliz Navidad y Próspero Año Nuevo" verabschiedet.
Es war ein sehr schöner Abend, der unvergessen bleibt !!!
Deshalb habe nach dem „Lieder-Heftchen“ gesucht.... und gefunden.
Anhang 9513
Diese Foto ist von heute dem 10.12.2022.
Gesehen haben wir auf unseren Ausflügen auch mehrere Weihnachtskrippen, natürlich auch die von
Las Palmas, diese wird dort am Las Canteras-Strand aus Sand gebaut.
In Playa del Ingles im “Hotel Maritim Playa” fand immer an den Wochenenden ein sehr schöner Weihnachtsmarkt statt, da gab es Glühwein, Berliner, gebrannte Mandeln und andere Köstlichkeit, auch sehr viel flüssige x109
natürlich gab es auch schöne -hübsche- gebastelte Sachen für die Weihnachtszeit.
Nach Rückkehr wieder in Deutschland, stand für uns fest, dass wir -im Jahr 2012/13 mehr oder weniger- auf dieser Insel überwintern wollen.
So wurde dann rechtzeitig nach einem Flug und Hotel gesucht und haben es auch gefunden, daraus wurden dann 3 Monate ...Langzeiturlaub !
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Advent, Advent, ein Kraftwerk brennt...
(Autor unbekannt)
Auch in diesem Jahr häufen sich Katastrophenmeldungen von Ereignissen, die auf zu exzessiven Gebrauch von Weihnachtsdekoration zurückzuführen sind:
Sonntag, 3.Advent 10.00 Uhr.
In der Reihenhaussiedlung Onkelstieg lässt sich die Rentnerin Erna B. durch ihren Enkel Norbert 3 Elektrokerzen auf der Fensterbank ihres Wohnzimmers installieren. Vorweihnachtliche Stimmung breitet sich aus, die Freude ist groß.
10 Uhr 14:
Beim entleeren des Mülleimers beobachtet Nachbar Ottfried P. die provokante Weihnachtsoffensive im Nebenhaus und kontert umgehend mit der Aufstellung des 10-armigen dänischen Kerzensets zu je 15 Watt im Küchenfenster. Stunden später erstrahlt die gesamte Siedlung Onkelstieg im besinnlichen Glanz von 134 Fensterdekorationen.
19 Uhr 03:
Im 14 km entfernten Kohlekraftwerk Sottrup-Hocklage registriert der wachhabende Ingenieur irrtümlich einen Defekt der Strommessgeräte für den Bereich Stenkelfeld-Nord, ist aber zunächst arglos.
20 Uhr 17:
Den Eheleuten Horst und Heidi E. gelingt der Anschluss einer Kettenschaltung von 96 Halogen-Filmleuchten, durch sämtliche Bäume ihres Obstgartens, an das Drehstromnetz. Teile der heimischen Vogelwelt beginnen verwirrt mit dem Nestbau.
20 Uhr 56:
Der Diskothekenbesitzer Alfons K. sieht sich genötigt seinerseits einen Teil zur vorweihnachtlichen Stimmung beizutragen und montiert auf dem Flachdach seines Bungalows das Laserensemble Metropolis das zu den leistungsstärksten Europas zählt. Die 40 Meter Fassade eines angrenzenden Getreidesilos hält dem Dauerfeuer der Nikolausprojektion mehrere Minuten stand, bevor sie mit einem hässlichen Geräusch zerbröckelt.
21 Uhr 30:
Im Trubel einer Club-Feier im Kohlekraftwerk Sottrup-Hocklage verhallt das Alarmsignal aus Generatorhalle 5.
21 Uhr 50:
Der 85-Jährige Kriegsveteran August R. zaubert mit 190 Flakscheinwerfern des Typs Varta Volkssturm den Stern von Bethlehem an die tief hängende Wolkendecke.
22 Uhr 12:
Eine Gruppe asiatischer Geschäftsleute mit leichtem Gepäck und sommerlicher Kleidung irrt verängstigt durch die Siedlung Onkelstieg. Zuvor war eine Boing 747 der Singapur Airlines mit dem Ziel Sydney versehentlich in der mit 3000 bunten Neonröhren gepflasterten Garagenzufahrt der Bäckerei Brohrmeyer gelandet.
22 Uhr 37:
Die NASA Raumsonde Voyager 7 funkt vom Rande der Milchstraße Bilder einer angeblichen Supernova auf der nördlichen Erdhalbkugel, die Experten in Houston sind ratlos.
22 Uhr 50:
Ein leichtes Beben erschüttert die Umgebung des Kohlekraftwerks Sottrup-Hocklage, der gesamte Komplex mit seinen 30 Turbinen läuft mit 350 Megawatt brüllend jenseits der Belastungsgrenze.
23 Uhr 06:
In der taghell erleuchteten Siedlung Onkelstieg erwacht Studentin Bettina U. und freut sich irrtümlich über den sonnigen Dezembermorgen. Um genau 23 Uhr 12 betätigt sie den Schalter ihrer Kaffeemaschine.
23 Uhr 12 und 14 Sekunden:
In die plötzliche Dunkelheit des gesamten Landkreises Stenkelfeld bricht die Explosion des Kohlekraftwerks Sottrup-Hocklage wie Donnerhall.
Durch den stockfinsteren Ort stapften irre, verwirrte Menschen, Menschen wie du und ich, denen drei Kerzen
Anhang 9514
auf dem Adventskranz nicht genug war.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 6)
Anhang 9519 Winter Anhang 9516
von Janfried Seeburger
Der Winter kam über Nacht, auf weißen Socken,
will uns mit seiner Pracht nach draußen locken.
Die Schneeschicht glitzert hell und fein,
doch fällst du auf den Zauber rein,
und gehst hinaus ganz ohne Mütze,
dann fehlt dir schnell die Ofenhitze.
Die Zähne klappern, kalt die Ohren,
die Nasenspitze halb erfroren.
Kalte Finger und Füße wie ungesund,
du schnatterst wie ein junger Hund.
Du denkst mit Sehnsucht an den Ofen,
wie schön wär’s auf dem Sofa poofen,
die Füße in die Länge strecken,
eingepackt in warme Decken.
Doch das genau wär‘ grad verkehrt,
wenn du geschippt und Schnee gekehrt,
zieh Unterwäsche an aus dickem Stoff.
Als nächstes brauchst du aber noch,
Dicke Kleider, Handschuh‘ warmer Schal,
Anhang 9517
ein dünner Kittel wird zur Qual.
Schuhe gefettet und gut geschmiert,
dass es dich nicht an die Flossen friert.
Stülpst du ‘ne Kappe auf die Rübe,
wäre das bestimmt nicht Übel.
Dann geh hinaus, hüpf in den Schnee,
so gut gepolstert tut’s nicht weh.
Roll lachend den ganzen Hang hinab,
renn wieder rauf, und mach nicht schlapp.
Türm Schnee zu einem Berg rasch auf,
und bau ein großes Schneehaus draus.
Setz dich mit deinen Kindern rein,
schenkt euch ‘nen heißen Kaba ein.
Dazu noch Brezeln, mit Butter geschmiert,
ich mach eine Wette dass dich nicht friert.
Danach fahr‘ Schlitten, wie früher mit juchzen,
einen größeren Spaß musst du noch suchen.
Hast du noch immer übrige Kraft,
ich wette, dass das Eislaufen dich schafft,
sause mit Freude auf glitzernden Bahnen,
dann wird deine Kraft sehr rasch erlahmen.
Auf dein Zuhause darfst du dich jetzt freuen,
dieser Tag wird dich bestimmt nicht reuen.
Ein Rat, bleib‘ weg vom wärmenden Feuer,
denn es beißt in den Gliedern dich ungeheuer,
es schmerzen die Finger und kribbeln die Beine,
die Wärme dringt ein, das ist das gemeine.
Doch schimpfe nicht, sei trotzdem ganz froh,
denn jetzt war es wieder einmal so,
wie vor Jahren, als wir noch als Kinder,
ihn nicht erwarten konnten, den eiskalten Winter.
Anhang 9520 Anhang 9518 Anhang 9515