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Sparen beim Weihnachtsmann
von Rolf Tischer
Sparen, sparen, immer nur sparen.
Anhang 9526
Der Weihnachtsmann schimpfte vor sich hin, als er aus der Buchhaltung kam.
Ok, irgend jemand musste aufpassen dass das Geld reichte, aber schön langsam wusste er nicht mehr wo er noch einsparen sollte. Die Spielzeugfabrik wurde schon optimiert, die Arbeitsgänge verkürzt, das war ein Kampf seine hohen Qualitätsansprüche durch zu setzen. Natürlich könnte man zum Beispiel auch dünnere Nägel verwenden, aber dann wird die Stabilität auch geringer. Genau das galt es aber zu verhindern.
Der Weihnachtsmann rief seine Oberwichtel und Oberengel zusammen und dann erklärte er ihnen dass zu diesem Weihnachtsfest wieder 250.000 Sternentaler eingespart werden müssen. Es gibt immer weniger brave Kinder und so kommt nicht genug Geld in die Kassen der Weihnachtsfabrik.
Ihr fragt wo das Geld her kommt?
Nun, jede gute Tat wird von den Engeln die die Kinder beobachten bewertet und ein Teil davon fließt in das Konto der Weihnachtsfabrik, so wird dort alles finanziert.
Der Oberwichtel Hubertus der die Spielzeugfabrik verwaltete sagte, ich kann nur noch einsparen wenn wir die Standards senken, aber das will der Weihnachtsmann ja nicht.
Der Wichtel, der den Stall und den Fuhrpark verwaltete, sagte:
Die Rentiere sind schon im Sommer auf Diät, jetzt in der Vorweihnachtszeit müssen sie das teure Kraftfutter bekommen, sonst schaffen wir die lange Reise nicht in der vorgesehenen Zeit, wenn wir hier einsparen, werden die letzten Geschenke zu Ostern ausgeliefert. Allen war klar, hier konnte man nichts einsparen.
Der Wichtel Fridolin, der die Technik, die Computer und den ganzen neumodischen Kram verwaltet meinte:
Eigentlich bräuchte ich einen neuen Computer, immer mehr Kinder malen keinen Wunschzettel mehr, sondern schreiben uns per Email. Du musst mit dem bestehenden Material in diesem Jahr noch auskommen, sagte der Weihnachtsmann, wenn wir nächstes Jahr mehr Geld einnehmen, kannst du dich noch einmal melden. Das hast du doch schon im letzten Jahr gesagt, meinte der Wichtel, dann hoffe ich mal, dass es nicht ganz so viele Emails werden.
Der Wichtel Klaus, der die Listen mit den guten und nicht so guten Taten für den Weihnachtsmann schreibt, meinte:
Wenn man weniger Engel zur Beobachtung der Kinder einsetzt, würde seine Arbeit und auch die Arbeit in der Spielzeugfabrik vielleicht etwas weniger werden. Der Oberengel für die Kinderbeobachtung, Konrad widersprach ihm aber sofort, wenn wir weniger gute Taten registrieren, nehmen wir auch weniger Geld ein, das ist an der ganz falschen Stelle gespart.
Da mischte sich Fridolin ein und sagte:
Die Menschen führen gerade die Überwachung der Bevölkerung ein, sie sagen wegen Terror und so, auf jeden Fall legen sie riesige Datenbanken an. Wenn wir die anzapfen und auswerten würden......
Der Weihnachtsmann rief, sag mal, hast du alles richtig im Kopf, diese Datenbanken dürfen doch nicht für etwas anderes verwendet werden, das wurde doch der Bevölkerung so versprochen. Fridolin meinte, da werden sich die Menschen auch nicht daran halten, wenn eine Datenbank da ist, kommt auch immer einer der sie verwenden will. Die finden auch immer eine Möglichkeit die Gesetze zu umgehen. Notfalls greift eben der Geheimdienst darauf zu, das überprüft keiner und so bleibt alles verborgen.
Einsparen bei den Engeln, die die Kinder beobachten?
Alle kamen ins Grübeln, das wäre einen Versuch wert. Aber wo könnten wir es einmal testen? Fridolin meinte:
In Europa, in Deutschland ist der Geheimdienst besonders dreist, der lässt sich gar nichts sagen, die sind auch unfähig genug, dass sie es nicht merken würden wenn wir sie anzapfen. Die haben nicht einmal gemerkt, dass man die Telefone der Regierung abgehört hat. Und wenn sie es doch merken, passiert nichts, da sind die Politiker recht dickfellig.
Der einzige, der hier dagegen war, war der Oberengel Konrad, aber nach einer hitzigen Diskussion, gab er zähneknirschend nach und sagte, ok, dann schicke ich die Engel aus Deutschland für eine Woche in den Urlaub und dann sehen wir nach was es gebracht hat.
So geschah es, dass drei Wochen vor Weihnachten keine Engel mehr die Kinder in Deutschland beobachteten, doch das war nicht ganz richtig, der kleine Engel Balduin war so beschäftigt, dass er die Anordnung Urlaub zu machen überhört hat und weiter seiner Arbeit nach ging, aber dazu später.
Fridolin machte sich sofort an die Arbeit und installierte als erstes ein kleines Spionageprogramm, das allen Datenverkehr absaugen sollte.
Programmieren musste er nicht viel, immerhin gab es das Programm bei fast jeder Regierung. Dieses versteckte er auf einem Rechner des deutschen Geheimdienstes und kopierte so alle Daten die dieser auch bekam. Als nächstes wollte er die Daten der Vorratsspeicherung anzapfen, das war schon schwerer, dachte er. Durch Zufall bemerkte er dass auch diese Daten im Rechner des Geheimdienstes zu finden waren. Eigentlich unmöglich, aber anscheinend sieht man es beim Geheimdienst nicht so genau mit den Vorschriften. Na klar, dachte er, wer nicht kontrolliert wird macht was er will. Aber das war Nebensache, seine Aufgabe war es ja die Kinder zu beobachten, also filterte er erst einmal alle Daten aus die ihn nicht interessierten. Die Emails der Politiker an die Waffenhändler interessierten ihn genauso wenig wie die Überweisungen der Stromkonzerne an die Parteien, er musste wirklich viel ausfiltern, aber es klappte.
Er hatte am Ende die Profile der Kinder bei Facebook, ihre Emails, ihre Telefonate, auch die Schulnoten wurden in Datenbanken aufbewahrt. Sogar in den Kindergärten wurden Profile von den Kindern angelegt. Alles was er brauchte war vorhanden und er kopierte alle Taten die er so erfassen konnte in lange Listen. Ein Mädchen erzählte ihrer Freundin, dass sie shoppen gehen konnten, weil sie bei ihrer Mutter Geld gefunden hatte. Ein paar Jungen planten in einer Whatsapp-Gruppe wie sie das Auto des Lehrers lahm legen wollten. So ging es eine ganze Weile weiter, Beleidigungen, Mobbing, Hetzereien, es war nicht wirklich schön anzusehen. Zum Glück gab es auch gute Nachrichten, da wurde bei den Hausaufgaben geholfen, Tips bei der Tierpflege gegeben, Spendenaufrufe geteilt und liebe Grüße gesendet.
Schon nach vier Tagen waren es viel mehr Daten als die die, die Engel zusammen getragen hatten und irgendwie wurde die Liste mit den schlechten Daten schneller voll als die mit den guten Sachen. Fridolin dachte sich, da haben die Engel wohl nicht richtig aufgepasst und auch mal ein Auge zu gedrückt.
Seine Daten aber waren vollständig und so wie es aussieht muss die Spielzeugfabrik viel weniger Spielzeug herstellen, die Transportkosten werden weniger und vielleicht reicht sogar das günstigere Futter für die Rentiere. Er teilte seine Beobachtung dem Weihnachtsmann mit und der setzte auch sofort eine Besprechung der Oberwichtel und Oberengel für den nächsten Tag an. Fridolin sollte noch einmal alles kontrollieren, denn ein Fehler durfte hier nicht passieren.
Am nächsten Tag, Fridolin hatte alle Daten und Filter noch zwei mal überprüft, das Ergebnis war immer das selbe. Die große Besprechung begann und alle hörten aufmerksam Fridolin zu. Ein großer Schrecken ging durch die Runde, sollte man in den vergangenen Jahren wirklich so unaufmerksam gewesen sein, dass man viele Geschenke zu Unrecht verteilt hatte? Jetzt hieß es, Schaden begrenzen, wenn es in Deutschland so war, dann konnte es sein , dass auch von den anderen Länder unvollständige Informationen beim Weihnachtsmann ankamen.
Fridolin sagte, ich weiß es nicht, aber in der Kürze der Zeit bis Weihnachten, kann ich nicht alle Kinder auf der ganzen Welt überprüfen, ich schaffe vielleicht halb Europa, aber mehr geht mit meiner begrenzten Technik wirklich nicht.
Der Oberengel war aber immer noch skeptisch, immerhin ging es hier ja um die Arbeit seiner Engel. Wenn die nicht mehr gebraucht werden, wäre auch sein Posten nicht mehr nötig. Lust auf eine andere Arbeit hatte er auch nicht, womöglich würde er am Ende Wolken reinigen müssen. Er zog sich in sein Büro zurück und überlegte. Irgendwo war da ein Fehler, aber wo, die Daten schienen alle richtig zu sein. Er schaute sich die Listen die Fridolin ausgedruckt hatte wieder und wieder an, aber er konnte keinen Fehler finden. Den ganzen Abend und die Nacht überlegte er und fand keine Lösung, spätestens im nächsten Jahr war er arbeitslos.
Fridolin derweil begann damit die Geheimdienste in England und in Frankreich anzuzapfen, die Filter, die er in Deutschland eingesetzt hatte, funktionierten auch hier recht einfach.
Der Weihnachtsmann war auch schon traurig, er hatte sich auf die vielen braven Kinder gefreut, und jetzt wurde die Liste der Kinder, die er besuchen sollte immer kürzer. Machte seine Arbeit überhaupt noch einen Sinn?
Überall herrschte plötzlich eine gedrückte Stimmung, keiner hatte mehr recht Lust etwas zu tun wenn es wirklich so wenig brave Kinder gab?
Der Oberengel Konrad hatte das leise Klopfen fast nicht gehört, so war er in seinen Gedanken versunken, missmutig rief er: herein! Da stand der kleine Engel Balduin vor ihm und fragte, was ist denn hier überall los, nur schlecht gelaunte Gesichter, da könnte man denken dass Weihnachten ausfallen soll. Ich wollte gerade meinen Bericht von den 5 Kindern bringen, die ich beobachten soll, da schickt man mich zu dir.
Konrad sagte, warum warst du letzte Woche nicht im Urlaub? Alle Beobachtungsengel für Deutschland hatten diese Woche Pause. Wir wollten ein neues System testen. Balduin meinte, ich bin ein wenig früher losgeflogen, das habe ich nicht mitbekommen.
Na ja, seufzte der Oberengel Konrad, unsere Arbeit wird zumindest hier nicht mehr gebraucht, das macht jetzt alles der Technik-Wichtel, viel umfangreicher als wir und auch noch viel schneller. Und billiger ist es auch noch.
Balduin wurde sehr traurig, drehte sich um und ging langsam zur Tür.
Da meinte sein Oberengel, warte mal, ich habe da eine Idee, wenn du deine 5 Kinder beobachtet hast, dann können wir dein Ergebnis mit dem von Fridolin vergleichen. Er nahm die Berichte des Engels entgegen und suchte in den langen Listen von Fridolin die gleichen Kinder.
Nach einigem Suchen hatte er sie auch gefunden.
Ein Mädchen hatte von der Mutter Geld genommen und war shoppen gegangen. Das selbe hatte auch Balduin da stehen, aber dort stand noch mehr. Das Mädchen hatte ein Weihnachtsgeschenk für seine Mutter gekauft, einen weichen langen Schal. Und als es abends mit der Mutter beim Essen saß, hatte es der Mutter unter Tränen erzählt, dass es das Geld genommen hat und dass es sich deshalb sehr schlecht fühlt, aber als es den Geldschein sah, dachte es nur noch, dass sie damit der Mutter eine Freude machen könne. Es bat die Mutter um Entschuldigung und versprach ihr nie wieder jemandem etwas weg zu nehmen.
Das alles hatten die Daten nicht erfasst und es warf ein ganz anderes Bild auf die Situation.
Ein Junge hatte mit seinen Freunden das Auto des Lehrers lahmgelegt, damit der zu spät zur Schule kam. Auch das hatte Balduin aufgeschrieben, allerdings stand da auch der Grund für die "Missetat", der Lehrer hatte Geburtstag und seine Schüler wollten ihn mit einer Geburtstagsfeier in der Schule überraschen, dazu musste er etwas später zur Schule kommen. Der Lehrer hatte sich sehr über die Überraschung gefreut.
Ein anderer Junge hatte ein Mädchen böse angeschrieben, sich aber danach in der Klasse bei dem Mädchen entschuldigt und ihm bei seinen Hausaufgaben geholfen.
Dem Oberengel ging ein Licht auf, das war schon ein ganzer Lichterkranz. Er schaute noch bei den anderen Kindern nach, auch da hatte Fridolin etwas schlechtes stehen, aber er hat das Gebet am Abend, mit der Reue nicht erfasst. Auch solche Sachen wie das morgendliche Zähne putzen, das Zimmer aufräumen, den Müll raustragen und das helfen im Haushalt, fehlte komplett.
Er jubelte auf, nahm den kleinen Engel Balduin an der Hand und rannte zum Weihnachtsmann.
Der hörte sich das ganze an, nahm die elektronische Liste von Fridolin und verglich sie mit dem Bericht von Balduin. Sein Gesicht wirkte mit jeder Zeile ein wenig freundlicher und nach kurzer Zeit grinste er über das ganze Gesicht und drückte einen Alarmknopf der alle zu einer Besprechung in den großen Saal rief.
Alle Oberengel und Oberwichtel, auch alle Arbeiter kamen zusammen und wunderten sich als erstes über das fröhliche Gesicht des Weihnachtsmanns.
Der erzählte von dem Vergleich der beiden Listen. Er sagte, es war alles richtig was der Fridolin uns sagte, aber seine Daten konnten nichts auffangen, was nicht elektronisch registriert war. Das geht nur in mühevoller Kleinarbeit von unseren Beobachtungsengeln.
Alle freuten sich über diese Nachricht und machten sich sofort wieder mit vollem Elan an die Arbeit. Der Oberengel Konrad schickte seine Engel sofort wieder los, die Berichte über die Kinder wurden gebraucht.
Nur Fridolin war traurig, er hatte sich schon auf die neuesten Computer gefreut. Der Weihnachtsmann klopfte ihm auf die Schulter und sagte, jetzt bearbeitest du wieder die Emails der Kinder und ich sorge auch dafür, dass du nächstes Jahr einen neuen Computer bekommst, Fridolin sah ihn erstaunt an, du bist nicht böse auf mich?
Natürlich nicht, sagte der Weihnachtsmann, immerhin hast du mir das beste Argument für die Buchhaltung geliefert. Wer zu viel spart, hat am Ende gar nichts mehr. Um gute Ergebnisse zu bekommen muss man auch gute Leistung bringen.
So kam es, dass auch in diesem Jahr wieder alles so läuft wie es schon immer war.
Na ja, eines hat Fridolin nach Rücksprache mit dem Weihnachtsmann, dann doch noch gemacht. Er hat die Daten die der Geheimdienst so mühselig abfischte, heimlich verschlüsselt, so dass wirklich nur noch der daran kam der auch die nötigen Berechtigungen hatte, aber das waren nicht viele. Die Daten der Kinder, so dachte er sich, gehen nun wirklich niemanden etwas an, die werden wir automatisch löschen.
Auf dass wir alle ein schönes friedliches Weihnachtsfest feiern.
Anhang 9527
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Es war einmal ein kleines Eselchen....
von Alice Kleefeld
...das lebte auf einem Bauernhof mitten auf dem Lande zusammen mit einer Kuh, einem Schaf, einem Hahn und einem Schwein in einem gemütlichen Stall. Jedes Jahr um die gleiche Zeit, stellte Eselchen fest, dass die Bauernleute geschäftig hin und her liefen. Der Hof wurde sauber gemacht, die Fenster festlich geschmückt, der Bauer holte einen Tannenbaum aus dem Wald.
Für die Gans Frieda war es auch jedes Mal ein Stress. Sie wurde zuerst gejagt, dann auf einen Holzpfosten gesetzt. Dann kamen die Bauernkinder und heulten und dann brachte der Bauer Frieda wieder zurück in ihren Stall. Das geschah jedes mal so, schon seit vielen, vielen Wintern.
An einem ganz bestimmten Abend kamen dann viele Freunde, Verwandte und andere Gäste und brachten lustig verpackte Päckchen mit. Als Eselchen feststellte, dass es wohl mal wieder soweit war und dieses geschäftige Treiben auf dem Hof wieder einsetzte, sagte es zu seinen Freunden im Stall:
"Ich würde auch so gerne einmal so viele Freunde haben und so viele Geschenke bekommen - und vor allem einen riesengroßen Sack Mohrrüben."
Die Freunde, die Eselchen sehr mochten, weil es eigentlich die härteste Arbeit am Hof verrichten musste -nämlich die schweren Karren mit dem Futter in den Stall zu fahren- berieten sich, als Eselchen einmal unterwegs war und beschlossen, ihm in diesem Jahr eine große Freude zu machen. Jeder überlegte, was er Eselchen schenken könnte und stob dann davon, um es zu besorgen.
Es war wieder einmal Abend, die Lichter im Bauernhaus wirkten vom Schnee auf dem Hof noch heller. Viele Gäste kamen, und brachten, wie in jedem Jahr viele schöne Sachen mit. Seufzend stand Eselchen an der Stalltüre und sah dem lustigen und bunten Treiben zu.
Ein Tränchen kullerte über das struppige Fell und gefror gleich, als es in den Schnee fiel.
Plötzlich hörte es, wie im Stall heftig gescharrt und gewispert wurde und als es sich umdrehte, standen seine Freunde alle um einen großen Berg Geschenke herum und strahlten.
"Die sind alle für Dich, Eselchen. Weil Du uns das ganze Jahr über immer unser Futter in den Stall bringst und so lieb zu uns bist."
Eselchen war überwältigt."Alles für mich ?"
fragte es und fing schon an, die Geschenke auszupacken. Da gab es einen Kamm vom Schwein, einen Schlitten vom Schaf, eine Dose mit Linsen von der Kuh und einen Sack Mohrrüben vom Hahn. Sie hatten alles auf dem Hof gefunden und für Eselchen schön verpackt in Säcken mit Schleifchen versehen.
Eselchen freute sich riesig und konnte gar nicht genug "Danke" sagen.
Danach sassen Sie alle beisammen und hörten dem Gesang aus dem Bauernhaus zu. Dabei dachte Eselchen so für sich:
"Was soll ich mit einem Kamm, ein Eselchen kämmt sich doch nicht. Und was soll ich mit einem Schlitten, ich kann doch gar nicht Schlitten fahren. Was mache ich mit der Dose Linsen, schmecken würde es mir vielleicht schon, doch wie soll ich die Dose aufbekommen. Und wenn ich so die ganzen Mohrrüben auf einmal esse, wird mir schlecht.
Etwas nachdenklich und auch ein bisschen traurig ging Eselchen schlafen.
Mitten in der Nacht kam die Gans Frieda in den Stall und legte sich neben Eselchen zum schlafen.
"Du, Frieda, ich habe heute viele Geschenke bekommen, aber irgendwie so richtig froh und glücklich bin ich trotzdem nicht. Was kann das bloß sein ?"
Frieda, die sehr klug und erfahren war sagte daraufhin:
"Eselchen, Du hast dich blenden lassen und dabei das allerwichtigste am Weihnachtsfest vergessen". "Was denn?" fragte Eselchen.
"Dass Du gute Freunde hast, die Dich lieben und die alles für Dich tun würden.
Und liebes Eselchen, erwiderte Frieda:
LIEBE das ist der Sinn des Weihnachtsfestes !" Anhang 9528
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Der kleine Tannenbaum
von Carina Schmidt
Der kleine Tannenbaum war traurig, – so traurig, wie man als Tannenbaum bloß sein kann. Erst hatte er sich so gefreut, dass sie ihn mitgenommen hatten, ihn auf einen großen Wagen gepackt hatten, ihn in die Stadt gefahren hatten, und dann auch gleich auf den Marktplatz rauf, – so richtig schön ins bunte Leben, ins Treiben und in den Trubel hinein.
Und nun -? Nun lag er hier schon acht Tage am Weihnachtsbaumverkauf und keiner guckte ihn an. All die anderen Bäume, die so in seinem Alter und auch aus seiner Gegend waren, die waren alle schon verkauft. Die meisten von ihnen standen jetzt wohl alle in so einem kleinen, molligen Haus, standen fast alle in einem Ständer und wurden alle bunt sowie festlich geschmückt. – Und er? Er lag hier im Stoff rum und konnte hier versauern. Keiner wollte ihn haben. „Was ist das denn da für ein kleiner Baum?“ fragen die Leute immer.
„Och, das ist einer aus dem Unterholz, der ist gut fürs Feuer als Brennholz!“ sagt Jochen jedes Mal. „Da hatt‘ der Bauer mich wohl angeschmiert. Das hab ich gar nicht gemerkt. Dem ist als „Kind“ wohl einmal die Spitze abgebrochen, und dann ist er so ein bisschen krumm um die Ecke gewachsen. – Wenn Sie ihn mitnehmen wollen,–? Meinetwegen!“
Aber dann schütteln vor allem die Frauen immer alle mit dem Kopf und sehen sich nach einem anderen Baum um. „Oh ne, diese Menschen -?!“ dachte der kleine Tannenbaum. Und er dachte in Gedanken zurück an sein bisheriges Leben, und dachte: „Oh, diese verdrehten Jungs!? Wo denn die Gäste wohl alle abgeblieben sind? Die mögen ja nun alle groß sein, – laufen vielleicht alle in Schlips und Kragen herum, und denken gar nicht mehr an mich. Und die Lümmel wissen wahrscheinlich gar nicht, was sie angerichtet haben.– Kommen da einfach so angesaust — um „Krieg zu spielen“ – und schmeißen sich da – mit drei Mann – dicht bei mir ins Gras. Und denn — „So, Willi, sagt der eine, „bis hier sind wir gewesen, bis ans Holz ran!“ – „Ja, Heini“, sagt der andere, „und zum Zeichen, dass wir hier gewesen sind, nehmen wir uns Tannenzweige mit!“ – „Ach was – Zweige!?“ sagt Hannes Unbehaun. „‚Zweige sind gar nichts, — ’ne Spitze muss das sein! Hier diese schöne lange!“ Und damit riss er auch sein Messer aus dem Riemen, und schnitt mir meine Spitze ab, meine schöne lange Spitze-, so da war sie ab, dicht oben bei den höchsten kleinen Zweigen!
Oh, was hat das weh getan und was hat das geblutet!
Drei Wochen hatt‘ das geblutet. Aber dann – hab ich mich gerettet und mir selbst geholfen. Hab einen von meinen besten Zweigen steil nach oben gebohrt – so gut es ging, und bin dann wieder so gewachsen, fünf Jahre hindurch, – und eigentlich fast ebenso hoch geworden wie die anderen Bäume. – Aber nun – ? Nun hat das wohl alles nichts geholfen -? Wenn mich doch nun keiner haben will -? Wäre ich doch mal lieber noch ein bisschen im Wald geblieben! – Oh, diese vermaledeiten Jungs! Und dieser verdammte Hannes Unbehaun! – Wenn ich dem an die Kleider kommen könnte, mit all‘ meinen spitzen Nadeln würde ich ihm in die Augen pieken, dass ihm die Tränen über die Wangen laufen.
„Guten Tag, Jochen!“ kam da auf einmal jemand angehumpelt.
„Was ist? Haste für mich auch noch einen?“
Jochen dreht sich um und wundert sich:
„Hallo -! Mensch, Hannes – ?! Hannes Unbehaun! Lebst du auch noch? Wo kommst du denn her?
Dich hab ich ja sieben kalte Winter nicht mehr gesehen?“
„Ja, das mag man wohl sagen, Jochen. Och, ich bin schon wieder eine ganze Weile Zuhause, – war erst noch lange im Lazarett gewesen, und bin denn –“ „Du gehst am Stock -? Hast wohl was abbekommen -? Was am Bein – ?“ „Ja, am Bein und am Arm, und am Fuß und überhaupt. Ich hab meinen Teil weg. Aber — lass man. Hilft ja alles nichts! — Was ist? Hast du noch einen kleinen schönen Baum für mich? „Ja, die kleinen sind alle weg, Hannes. – Aber hier, die paar letzten großen noch! Was sagst du dazu? – Such dir einen aus!“
„Ach nee, Jochen, das ist nichts für uns. Die bekommen wir ja gar nicht in unsere kleine Hütte hinein. Nein, ich dachte so einen, den ich auf die Kommode stellen kann. – Was ist das denn für ein Exemplar da in der Ecke? Oder ist der verkauft? „Nee, Hannes, verkauft ist der noch nicht, aber – das ist Ausschuss, weißt du. Da hat der Bauer mich angeschmiert. Der hat sich als „Kind“ wohl mal die Spitze abgebrochen und ist dann so ein bisschen krumm um die Ecke gewachsen und ist verkrüppelt.“ —-
„So“, dachte der kleine Tannenbaum, „nun ist das wieder so weit!
Nun dreht er sich um – geht weg – oder sucht sich einen anderen aus.
Hannes Unbehaun! – Du, Hannes! Guck mich doch mal an! – Kennst du mich denn gar nicht mehr!“ —- „Das ist der letzte Ausschuss“, meint Jochen wieder. „Das ist einer fürs Feuer, als Brennholz gut. Hat er Bauer mich angeschmiert!“
„Er hat aber feine dichte Nadeln“, sagt Hannes Unbehaun, und er beäugt den Baum von oben bis unten und dreht ihn hin und her.
„Und ist unten auch schön gerade gewachsen!“
„Ja, das ist er, — bis auf die schiefe Spitze eben, – .“
„Und da kann er ja auch nichts für. Weißt du, was der mal hatte -? Ist wohl auch mal ein bisschen „kriegbeschädigt“ worden, – genauso wie ich. — Gib ihm mir mal mit, Jochen!
Wenn er bei uns auf der Kommode steht, und ist ein bisschen bunt geschmückt oder zehn kleine Lichter auf den Nadeln, –“
“ Dann ist da nichts mehr von sehen, dass er ein wenig schief ist. Das ist auch wahr, Hannes.
Nimm ihm mit! Wenn du ihn leiden magst -!“
„Jo, – was soll er denn kosten, Jochen?“ „Nichts, Hannes, – den schenk‘ ich dir zu Weihnachten. Bloß das ich ihn loswerde, – ich würde doch nur darauf sitzen bleiben. – Komm, – ich steck‘ ihn dir untern Arm! Geht das so? Hast ihn gut gefasst?“ „Ja, hab ich!“, sagt Hannes.
„Vielen Dank, Jochen! Nun denn – frohes Fest!“
Und nun machte sich Hannes Unbehaun Schritt für Schritt mit seinem kleinen Tannenbaum auf nach Hause. Und der kleine Tannenbaum kroch ganz dicht an ihn heran, und wollte gar nicht mehr von ihm lassen, – und war auch gar nicht mehr traurig. —-Und abends saß Hannes Unbehaun mit seiner kleinen Mutter – und mit seiner großen feinen Dirn, die dieses Jahr das erste Mal mit ihm zusammen feiern wollte – dicht aneinander gerückt unter dem lütten Baum.
Und sie guckten alle drei mit blanken, leuchtenden Augen in die kleinen Lichter und saßen ganz still und andächtig.
Anhang 9532 Und der kleine Tannenbaum reckte seine schiefe Spitze bis ganz nach oben,— und freute sich so doll, wie sich bloß ein Tannenbaum freuen kann.
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Stumme Nacht
von Gernot Jennerwein
Es gibt Augenblicke im Leben, da wartet man auf jemanden, weiß aber nicht, auf wen man wartet und macht es trotzdem. Solche Stunden sind immer langwierig und überaus vergeblich. Wenn niemand kommt, dann kommt eben niemand. Begreift man das nach einer Weile, dann macht man sich auf den Weg.
In diesem elenden Zustand betrete ich meine Stammkneipe. Es ist zu warm in der Stube. Die Beleuchtung ist heruntergedreht. Brennende Kerzen stehen ringsherum und ein krummer Weihnachtsbaum blinkt in der Ecke, wie eine Illusion. Am Stammtisch sitzen ein paar altbekannte, traurige Gestalten. Die Stimmung ist arg und ich bin willkommen.
Nichts, wenn man es überlegt, kann wohltuender sein, als sich in einsamen Momenten unter Gleichgesinnten zu befinden. Man trinkt zusammen, nimmt Anteil und hat sich gerne. Es ist der Klub, der einsamen Seelen, dem man beigetreten ist.
Und doch kann diese Laune nicht darüber hinwegtäuschen, dass es einen tief im Innern friert und so schmachten wir an diesem Abend dahin.
Es wird nur wenig gesprochen und man prostet sich verständnisvoll zu. Die Wirtin; eine Steyrerin, von Beruf aus recht trinkfest, ist doch stark benebelt; ich sehe sie kläglich das Bier ausschenken, wobei sie hin und her schwankt. Sie schaut sentimental drein und schwarze Tränen rutschen über ihre Backen.
Ein alter Bekannter betritt das Lokal und gesellt sich zu unserem Haufen. Er setzt sich neben mich. Wir werden schüchtern, denn er ist der großartigste Kerl der ganzen Stadt. Trotzdem aber entgeht es mir nicht, dass auch er mit einer gewissen Verlegenheit dasitzt. Das erste Bier kippt er beinahe in einem Zug hinunter und dann sagt er vorwurfsvoll:
„Was sind das für Tage, die ihr verbringt?“
Wir werden etwas verlegen. Der hünenhafte Kerl hat leicht lachen. Er ist gut aussehend, hat in allen Zeiten Geld und die Frauen liegen ihm zu Füßen.
„Armselig seid ihr“, sagt er, „seht mich an, ich hab mich vor drei Monaten scheiden lassen und mir geht es hervorragend. Die Kinder sehe ich nur noch jedes zweite Wochenende, die restlichen verbringe ich mit Frauen, mit immer anderen, versteht sich. Das Leben ist herrlich und ihr erstickt hier beinahe vor Selbstmitleid.“
Keiner von uns sagt etwas darauf. Seine Worte treffen uns hart. Zum Trost bestellt er eine Runde Schnaps. Misshandelt, wie ich bin, trinke ich gerne mit. Es ist, als wäre es Medizin, die uns der Peiniger verabreicht.
Nach drei weiteren Runden freuen wir uns laut, nur die Wirtin bleibt still hinter der Theke. Wir sind auf einmal mutig, erzählen uns billige Witze und lachen fortwährend.
Aber der viele Alkohol zeigt bald seine andere Wirkung. Wir sitzen wieder stumm und betreten am Tisch.
Es ist nach zehn Uhr und die Wirtin dreht das Radio an. Ein Chor singt „Stille Nacht“ und ich glaube, im Gedanken singen wir alle mit, so schauen wir in den Raum. Ich sehe in das Gesicht unseres Wohltäters. Sein Blick scheint in die Ferne gerichtet. Er ist bleich geworden. Seine Brust hebt sich unruhig auf und ab. Zwei tiefe Schluchzer kommen aus seiner Kehle. Er steht auf und schleicht sich aus dem Lokal.
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Liebe Leser...
...am 25.11.2022 postete ich -in diesem Jahr- die erste Geschichte diesen Thread “WEIHNACHTEN”.
Der “HIT-Zähler” stand auf “29.965”, es war eine sehr hohe Zahl.
Fazit:
dass dieser Thread mit den “Weihnachten-Geschichten” über das gesamte Jahr gelesen wurde !!
Deshalb bin ich gespannt, wie sich diese “Hit-Zählerzahl” von heute mit:
“32.830” bis zum 1. Advent 2023 entwickelt !?
Alle gepostet Beiträge, ”wurden im www ausgegraben".
Deshalb wird so manch einer von Euch, die eine oder andere Geschichte schon gekannt haben.
Ich hoffe aber, dass ich mit dieser kleine Auswahl, wieder etwas Freude oder auch ein Lächeln schenken konnte.
Angedacht war aber auch, dass die eine oder andere Geschichte zum Nachdenken anregen sollte; denn wir sollten es nicht vergessen und stets daran denken, wie gut es uns trotz aller evtl. Schwierigkeiten und Probleme doch geht.
... es ist so weit, diese Weihnachtsgeschichte, soll für dieses Jahr meine letzte gewesen sein.
So Gott will, starte ich nächstes Jahr -zum 1.Advent- diesen Thread wieder -mit kürzeren oder auch längeren- Geschichten.
Bitte bleibt -oder werdet- wieder schön gesund.
Ich bedanke mich recht herzlich für eure Aufmerksamkeit und wünsche Allen noch ein frohes Fest und einen:
Anhang 9538
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Kennt ihr dieses Gedicht x75
es ist von "Brigitte" einer lieben Freundin !
Anhang 9604
Draußen schneit' s, es ist so weit,
begonnen hat die Weihnachtszeit.
Anhang 9597
Der Opa holt vom Abstellraum
den Weihnachtsschmuck und schmückt den Baum.
Sein Enkel hilft, so gut er kann
und freut sich auf den Weihnachtsmann.
Zum Schluss die Lämpchen dran noch schnell,
den Stecker rein, schon strahlt es hell.
Anhang 9598
Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?
Die Kerzen waren da noch echt,
aus Wachs mit Docht, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum:
"Echte Kerzen an dem Baum???"
Anhang 9599
Die Zeit jedoch bleibt niemals steh'n
und fünfzig weit're Jahr' vergeh'n.
Der Enkel - längst erwachsen schon -
hat heute selbst 'nen Enkelsohn.
Und wieder schneit' s zur Weihnachtszeit.
Ja wieder mal ist es so weit.
Der Opa holt vom Abstellraum
wie jedes Jahr den Plastikbaum.
Sein Enkel hilft so gut er kann
und freut sich auf den Weihnachtsmann.
Anhang 9600
Der Christbaumschmuck wird angebracht.
Schon strahlt der Plastikbaum voll Pracht.
Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?
Da war der Weihnachtsbaum noch echt,
frisch aus dem Wald, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum:
"Im Wohnzimmer ' nen echten Baum???"
Anhang 9603
Die Zeit bleibt doch auch jetzt nicht steh 'n
und nochmal fünfzig Jahr' vergeh 'n.
Der Enkel - längst erwachsen schon -
hat wiederum ' nen Enkelsohn.
Und schneit's auch draußen noch so sehr,
Anhang 9601
das Weihnachtsfest, das gibt's nicht mehr.
Man holt nichts mehr vom Abstellraum
und hat auch keinen Weihnachtsbaum.
Der Enkel denkt auch nicht daran,
hat nie gehört vom Weihnachtsmann.
Anhang 9602
Auch vieles andre gibt's nicht mehr.
Die ganze Welt wirkt ziemlich leer.
Da wird der Opa nachdenklich.
Wie war das früher eigentlich?
Da feierte man wirklich echt
ein Fest mit Baum, das war nicht schlecht.
Der Enkel aber glaubt es kaum
und fragt erstaunt: "Was ist ein Baum???"
Anhang 9596
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Der Münchner im Himmel
ist eine humoristische Satire des bayerischen Schriftstellers Ludwig Thoma, die 1911 veröffentlicht wurde. In ihr behandelt Thoma mit einem liebevollen Augenzwinkern das Klischee des typisch bayerischen, insbesondere des Münchner Grantlers.
[B]Handlung:
Die Kurzgeschichte handelt von Alois Hingerl, Dienstmann Nummer 172 auf dem Münchner Hauptbahnhof.
Dieser erledigt einen Auftrag mit solch einer Hast, dass er vom Schlag getroffen zu Boden fällt und stirbt.
Zwei Engel schleppen ihn mühevoll in den Himmel, wo er von Petrus seinen jenseitigen Namen „Engel Aloisius“, eine Harfe und eine Wolke zugeteilt bekommt, auf der er gemäß der „himmlischen Hausordnung“ künftig nach einem festen Terminplan frohlocken und Hosianna singen soll.
Anhang 9608
Auf seine Frage, wann er denn endlich etwas zu trinken bekomme, antwortet Petrus dem Aloisius mit den Worten:
„Sie werden Ihr Manna schon bekommen.“
Aloisius ahnt angesichts der Aussicht auf Manna statt des von ihm geliebten Bieres Schlimmes, zugleich kommt es zu Handgreiflichkeiten mit einem himmlischen Rote-Radler-Engel, seiner verhassten Konkurrenz auf Erden.
Frustriert beginnt er auf seiner Wolke zu frohlocken.
Als ein vorbeifliegender „vergeistigter Engel“
Anhang 9609
seine Bitte nach „am Schmaizla“ (einer Prise Schnupftabak) mit einem verständnislosen, gelispelten „Hosianna!“ beantwortet, steigt sein Zorn, worauf Aloisius zu schimpfen und zu fluchen beginnt, was sich auch in seiner Art zu frohlocken niederschlägt.
Durch sein Schimpfen, Fluchen und lautstarkes Frohlocken („Ha-ha-lä-lä-lu-u-uh – – Himmi Herrgott – Erdäpfi – Saggerament – – lu - uuu - iah!“) wird Gott auf ihn aufmerksam.
Nach einer kurzen Begutachtung des Delinquenten samt Beratung mit Petrus kommt er nach den Worten „Aha!
Ein Münchner!“ zu dem Schluss, dass Aloisius für den Himmel nicht zu gebrauchen sei.
Darum erhält dieser eine andere Aufgabe:
Er soll der bayerischen Regierung (im Original von Thoma der Bayerische Staatsminister des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten Anton von Wehner) die göttlichen Ratschläge übermitteln; dadurch komme der Münchner ein paar mal jede Woche nach München und die liebe Seele habe ihre Ruhe.
Alois ist sehr froh über diesen Auftrag, nimmt den göttlichen Ratschlag an und fliegt ab.
Wie gewohnt geht er mit seiner Botschaft zuerst ins Hofbräuhaus,
Anhang 9607
wo er sich ein Bier nach dem anderen bestellt, darüber seinen Auftrag vergisst und dort bis zum heutigen Tage sitzt. Derweil wartet die bayerische Regierung (bzw. der bayerische Kultusminister) noch immer auf die göttlichen Ratschläge (bzw. die göttliche Eingebung).
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URTEILE NIE ZU SCHNELL !
...von Edithe einer lieben Freundin Anhang 9612
Ihr Lieben, ich möchte Euch eine rührende Kurzgeschichte erzählen:
Eine alte Dame setzt sich in ein Café. Die Kellnerin bringt ihr die Menü-Karte und fragt nach, was sie denn bestellen möchte.
Die alte Dame fragt „Wie teuer ist bei ihnen ein Stück von der Torte“?
Die Kellnerin antwortet „5 Euro“
Die gebrechliche alte Dame holt einige Münzen aus ihrer Tasche und beginnt langsam zu zählen. Dann fragt sie wieder „Und wie teuer ist bei ihnen ein einfaches Stück Kuchen?“
Die Kellnerin war etwas gestresst, da sie ja noch viele Tische bedienen musste und antwortete sehr ungeduldig: „4 Euro“.
„Das ist gut, dann nehme ich gerne den einfachen Kuchen.“ Antwortete die alte Dame.
Die Kellnerin brachte ihr genervt den Kuchen und legte gleich die Rechnung hin. „Immer diese geizigen Leute“, murmelte sie leise vor sich hin.
Die alte Dame aß ganz langsam und genussvoll den Kuchen, stand langsam auf, legte das Geld auf den Tisch und ging.
Als die Kellnerin nun den Tisch aufräumen wollte, stellte sie fest, dass die alte zerbrechliche Dame ihr 1 Euro Trinkgeld hingelegt hat.
Sie bekam vor Rührung Tränen in die Augen. Aber es war zu spät um sich bei der alten Dame zu entschuldigen. Sie begriff schmerzhaft und sich schrecklich mies fühlend, dass die alte Dame sich mit einem einfachen Stück Kuchen begnügte, um der Kellnerin Trinkgeld zu schenken!
Ihr Lieben,
diese rührende Geschichte zeigt uns deutlich, dass wir nicht vorschnell urteilen dürfen.
Diese Zeilen eines unbekannten Autors bringen es auf den Punkt:
„Bevor Du urteilen willst über mich oder mein Leben, ziehe meine Schuhe an und laufe meinen Weg, durchlaufe die Straßen, Berge und Täler, fühle die Trauer, erlebe den Schmerz und die Freude. Durchlaufe die Jahre, die ich ging, stolpere über jeden Stein, über den ich gestolpert bin, stehe immer wieder auf und gehe genau dieselbe Strecke weiter, genau wie ich es tat. -
Und erst dann kannst Du urteilen.“
Denn bevor Du über jemanden urteilst, schau hinter seine Mauern. Erkenne seine Ängste und Sorgen. Dann wirst Du sehen, wie zerbrechlich der Mensch hinter der Maske ist!
Mit diesen Gedanken wünsche ich Euch und Euren Lieben einen wunderschönen 2. Advent.
Liebe Edithe,
...ich wünsche Dir in der Türkei Anhang 9613 und Anhang 9614
Dein alter Freund vom "Polarkreis" !
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