Meldung: Spanien will arbeitlose Ausländer loswerden

Eigentlich wollte ich die Meldung nicht übersetzen, da sie für EU-Bürger nicht zum Tragen kommt, aber nachdem ich in einer deutschsprachigen Zeitung, bestimmt für die Kanaren, lesen musste, dass "Spanien die arbeitslosen Arbeiter loswerden will" ist mit doch die Hutschnur geplatzt.

Der Auslöser dieser Meldung ist eine neue Verordnung die Ende Oktober/Anfang November in Kraft tritt und vorsieht, dass arbeitslos gewordene Nicht-EU-Ausländer aus 19 Ländern (Diese Länder haben Abkommen mit der spanischen Sozialversicherung) auf Wunsch, das Arbeitslosengeld das ihnen in Spanien zusteht, auf zwei Mal auszahlen zu lassen um sich in ihrer Heimat etwas aufbauen zu können. Wenn sie dieses Hilfe erhalten haben, dürfen sie sich während 3 Jahren nicht erneut in Spanien niederlassen. 40% des Geldes bekommen sie vor der Abreise und 60% wenn sie in ihrer Heimat angekommen sind. Man kalkuliert, dass 100.000 Personen diese Hilfe beantragen könnten, überwiegend Marrokkaner, Ecuatorianer und Kolumbianer.

Also: Ich nenne dies nicht "Ausländer loswerden zu wollen".

Ich habe auch andere Versionen gelesen. Das Gesetz ist wohl falsch interpretiert worden oder man wollte es bewußt so darstellen, um damit auf Stimmenfang zu gehen.
Für EU-Bürger trifft das nicht zu.
Also keine Panik.

Zitat:

---

Zitat von Petrakaroline

Ich habe auch andere Versionen gelesen. Das Gesetz ist wohl falsch interpretiert worden oder man wollte es bewußt so darstellen, um damit auf Stimmenfang zu gehen.
Für EU-Bürger trifft das nicht zu.
Also keine Panik.

---

Ich muss sagen, dass in den spanischsprechenden Medien absolut niemand diese Meldung so ausgelegt hat, ganz im Gegenteil, da stand es noch wesentlich umfangreicher erklärt. Dementsprechend kann von Stimmenfang auch keine Rede sein, da die spanischen Versionen absolut korrekt geschrieben waren. Die einzige anheizerische Meldung habe ich, wie geschrieben, in einer deutschsprachigen Zeitung gelesen und die dürfte in der spanischen Politik (zwecks Stimmenfang) sicher gar keine Rolle spielen.

Das Programm das am 11.11. startete erhielt bis jetzt in Gesamtspanien 767 Anträge, 44 davon von den Kanaren. 300 Anträge sind bereits anerkannt, 210 schon ausgezahlt und die Mehrheit waren es Ecuatrorianer (318), Kolumbianer (129) und Argentinier (105).

Nach 1 Jahr Laufzeit haben bisher 10% der 87.000 potentiell berechtigten Ausländer diese Subvention beantragt. Konkret 8724 Immigranten.
In der Mehrheit waren es Ecuatorianer (44%), Kolumbianer (18%) und Argentinier (9,7%).