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Thema: Fluglotsenstreik 2010

  1. #1
    Insider Avatar von fio
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    Fluglotsenstreik 2010

    Ist eigentlich schon bekannt, was die Verhandlungen des Infrastrukturministers mit den spanischen Fluglotsen am 11. Januar 2010 ergeben haben?
    In der "Canarias7" hab´ich vor Wochen gelesen, dass da einiges auf Paxe zukommen könnte, wenn keine Einigung bis Anfang April erzielt wird.
    Soweit bekannt ist, verdienen die spanischen Lotsen rund 350.000.- € im Jahr, während der EU-Durchschnitt sich jediglich auf kanpp 115.000.-€ beläuft.
    Im Gespräch der beiden Tarifparteien war doch eine deutliche Reduzierung der Löhne.
    fio

  2. #2
    Nicht mehr aktiv Avatar von queru
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    Sache ist meines Wissens:
    1. Beide Parteien, die AENA und die Fluglotsenvereinigung befinden sich in Tarifverhandlungen.
    2. Der aktuelle Tarifvertrag läuft am 31.3.10 aus.
    3. AENA will u.a. die Löhne die im Schnitt 350.000 Euro betragen um durchschnittlich 200.000 Euro kürzen.
    4. Soweit ich weiss verhandelten sie nicht nur am 11.1. sondern täglich von Montag bis Donnerstag seit vielen Wochen.
    5. Ein Ergebnis gibt es bisher nicht.
    6. Die Gewerkschaft sagt, dass sie nicht streiken werden obwohl man es ihnen wieder andichten wird. Genausowenig wie sie nach Weihnachten Anfang Januar gestreikt hätten. Sie werden ab 1.4. lediglich keine Überstunden mehr machen, weil die seit 6 Jahren existierende Vereinbarung, dass AENA bis zu 400 Überstunden jährlich von ihnen fordern kann, am 31.3. ausläuft. Und dieser Dienst ohne Überstunden wird ihrer Meinung nach den Passagieren große Probleme bereiten.

    In Kurzfassung das wichtigste bzgl. des Tarifvertrags:
    -Laut des aktuellen müssen die Kontrolleure regulär 1200 Stunden im Jahr arbeiten und müssen bei Bedarf bis zu 400 Überstunden jährlich machen. Dies hätte zu der Kostenexplosion geführt.
    - Die AENA möchte einen Tarifvertrag indem u.a. die reguläre Jahrsarbeitszeit auf 1600 Stunden erhöht wird.

  3. #3
    Insider Avatar von fio
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    Danke. Seh´jetzt klarer und kann mir sehr gut vorstellen, dass es über kurz oder lang ´nen Streik geben wird.
    Wer ist denn so tolerant und verzichtet auf 60% seines Gehalts?
    fio

  4. #4
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    Bei einer Jahresgage von 350.000 sollten m.E. unbezahlte Überstunden wohl erwartet werden dürfen!!!

  5. #5
    Insider Avatar von fio
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    Das sehe ich genauso. Gebe aber zu Bedenken, dass Menschen, die jahrelang soviel verdient haben, deinem Argument wohl nicht folgen werden, geschweige denn verstehen können.
    fio

  6. #6
    Insider Avatar von canariafantastica
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    Dieses Gehalt ist blanker Wahnsinn, so kann doch keine Gesellschaft im Internationalen Wettbewerb bestehen. Siehe:

    Das Gehalt als Fluglotse ist sehr gut, in diesem Beruf ist der Verdienst aufgrund der Anforderungen an die Qualifikation und Fähigkeiten und des großen Verantwortungsbereiches recht üppig. Die Fluglotsen sind bundesweit gewerkschaftlich organisiert und verfügen somit über einen guten Einfluss.

    Der Verdienst in der Flugsicherung richtet sich wie bei anderen Berufen auch nach Berufserfahrung oder Verantwortungsbereich. Der Fluglotse am stark frequentierten Frankfurter Flughafen wird ein höheres Gehalt erwarten als nebenan in Frankfurt/Hahn.

    Der tariflich festgelegte monatliche Bruttoverdienst für einen Fluglotsen kann zwischen 3000,- und 4200,- EUR betragen. Je nach Größe des Flughafens werden dann noch sogenannte operative Zulagen zusätzlich ausgezahlt, die zwischen 1200,- und 3200,- EUR liegen können. Das Gehalt der Fluglotsen zählt somit auch zu den Berufen mit den höchsten gezahlten Gehältern in Deutschland.

    Durchschnittsgehalt in Euro (Brutto)*:

    Während der theoretischen und Simulationsausbildung (13-16 Monate) beträgt die Bruttoausbildungsvergütung ca. 770 €.
    Nach dem Einstieg in die so genannte On-The-Job-Phase erhalten die Auszubildenden ca. € 2.900 im Monat.

    Das Anfangsgehalt liegt zwischen 4.300 und 5.900 Euro brutto. Bis etwa 8.000 Euro kann man sein Monatsgehalt steigern.

    Quelle: SZ 2007, BfA (2008)
    "El que nada sabe, de nada duda."

  7. #7
    Nicht mehr aktiv Avatar von queru
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    Wen man bedenkt, dass z.B. im Tarifvertrag der Hotellerie eine 40-Std.-Woche eine effektive Jahresarbeitszeit von 1819 Stunden bedeutet, dann finde ich, daß es denen mit 1200 Stunden zu gut geht und selbst wenn sie 1600 Stunden machen müssten wären sie immer noch nicht bei einer 40-Std.-Woche. Abgesehen vom Lohn bei dem sie sowieso auch mit Lohnminderung noch sehr privilegiert dastehen würden.
    Ich denke aber auch, dass es Schwierigkeiten geben wird damit die Arbeiter das akzeptieren.
    Wobei der zuständige Minister bereits durchklingen ließ, daß ab 1.4.10 kein Flugkontrolleur mehr über 200.000 Euro im Jahr verdienen wird, mit oder ohne neuen Tarifvertrag.

  8. #8
    Nicht mehr aktiv Avatar von queru
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    Nachdem, soweit ich laß, die Verhandlungen erstmal gescheitert sein sollen hat heute der Ministerrat ein Königliches Dekret erlassen welches u.a. folgendes besagt:

    Fomento kann neue Firmen mit den Luftfahrtdiensten beauftragen wenn diese durch eine nationale Autorität eines EU-Staates zertifiziert sind.

    Ausserdem wird die AENA ab sofort die Arbeitsorganisation der Luftfahrtkontrolleure übernehmen und sie werden von einer maximalen Durchschnittsarbeitszeit von 1750 Std/Jahr und maximal 80 Überstunden/Jahr laut des Arbeiterstatuts ausgehen.

  9. #9
    Nicht mehr aktiv Avatar von queru
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    Die Gewerkschaft der Luftfahrtkontrolleure kündigte legale Aktionen gegen dieses Gesetz an.
    Sie sagen, dass diese "einseitig" getroffene Entscheidung beweist, dass AENA nie daran dachte die Verhandlungen weiter nach vorne zu bringen und sie bestätigten, dass sie vor haben weiter zu verhandeln wenn man sie dazu auffordert.

  10. #10
    Nicht mehr aktiv Avatar von queru
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    Die spanischen europäischen Kontrolleure wiesen heute darauf hin, dass sie auf keinen Fall bereit sind irgendeinen aktiven spanischen Kollegen zu ersetzen.
    In einem Schreiben zeigen jene spanischen Kontrolleure die aktuell für andere Flugdienstleister arbeiten, ihre Solidarität mit ihren Kollegen von AENA und heben hervor, dass die Arbeits- und sozialen Konditionen sich mit den ihrigen sehr ähneln, im Gegensatz zu dem was man Glauben machen will.
    Deshalb weigern sie sich als Druckmittel gegen ihre spanischen Kollegen welche unfairer Weise angegriffen werden und die man fälschlicherweise aber absichtlich mit europäischen Kontrolleurer vergleicht, benutzt zu werden.
    Ausserdem heben sie hervor, dass sie auch nicht als Low-Cost-Kontrolleure wie ihnen in letzter Zeit zu Ohren kam, arbeiten werden denn dafür bleiben sie lieber dort wo sie jetzt sind.

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