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Thema: Militärisches Tunnellabyrinth in Las Palmas de GC

  1. #1
    Nicht mehr aktiv Avatar von queru
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    Militärisches Tunnellabyrinth in Las Palmas de GC

    Die 2006 begonnene Entmilitarisierung der 168.500 m² großen Marinekaserne Manuel Lois im Barranco de Tamaraceite erlaubte den Einblick in die Pläne des ambitioniertesten unterirdischen Baus welches das Verteidigungssystem der Kanaren kennt. Unter den Berghängen die das Flussbett des Barrancos Tamaraceite auf seinem Weg zum Auditorium umringen, bohrten sie, im Auftrag von Franco mit Hilfe von Hitler) ein Tunnellabyrinth von 7304 m².
    Dieses Gebiet welches für den Krieg gemacht wurde soll nun zu einem sozial kulturellem Nutzen erhalten (Kunst, audiovisuelle Projekte, künstlerische Anlagen, Ausstellungen oder musikalische Vorschläge).
    Die Pläne (Das 1. Proyekts ist von 1944) und die persönliche Besichtigung beenden 2 Legenden: Keiner der Tunnel geht bis zum Meer und sie sind auch nicht mit der Marinebasis verbunden.
    In den 8000 m² gab es eine Elektrizitätszentrale, 1 Torpedolager, 1 doppeltes Sprengstofflager, 2 einfache Sprengstofflager, 1 Lager für die Manipulation von Sprengstoffen, 1 Lager für Minen (2470 m²) . Die betonierten Gänge erlauben, in manchen Fällen, das Befahren mit LKW´s die an Anlegestellen ausladen bis die Gleise der Lore kommen. Das Ziel der Fracht waren enorme Lagerräume (12 Meter breit, 48 lang und 10 hoch). Dort gab es eine Brückenkran der die Projektile stapelte.
    An den Berghängen kann man einige Lüftungsgitter erkennen.
    Außerdem ist vom Fuße des Barrancos aus oben in den Bergen, neben einem typischen Soldatenwachhäuschens, das runde Dach des Lüftungskamins, der den Berg vertikel durchzieht, zu erkennen.
    Durch natürliche Belüftung liegt die Temperatur in dem unterirdischen System bei konstant 15 Grad.
    Das Lager für die Manipulation von Sprengstoffen hat die Form eines „H“. An den Enden gibt es jeweils 1 Holzhäuschen, auch Zellen genannt. Dort sollte der Sprengstoff bearbeitet werden. Sie sind etwas vom Boden erhöht und von den Wänden entfernt aufgebaut um Feuchtigkeit zu vermeiden. Für Orts unkundige sieht es so aus, dass sie die Holzhütten als Versteck für Personen dienen könnte.

    Experten schätzen, dass der Bau damals 2000 Millionen Peseten gekostet haben könnte. Dies wären heute 30 Millionen Euro.

  2. #2
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    Ein sehr interessantes Thema würde gerne mehr dazu erfahren, vielleicht auch ob es dazu Fotos gibt?

    danke Georg

  3. #3
    Nicht mehr aktiv Avatar von queru
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    Bisher habe ich keine weitere Infos gefunden, auch keine Bilder. Aber ich bleib natürlich an dem Thema dran. Interessiert mich auch brennend. Ich denke auch, dass da bald mehr bekannt wird, denn irgendwie soll die Anlage auch etwas mit dem Projekt "Las Palmas de GC Kulturhauptstadt 2016" zu tun haben.

  4. #4
    Nicht mehr aktiv Avatar von queru
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    Ein weiterer Nachrichtenfetzen den ich heute laß:
    Es soll nächstes Jahr daraus ein didaktisches Zentrum in Form eines Museums entstehen welches die entscheidende Rolle die die Kanaren im 2. Weltkrieg spielten zeigen soll. Laut der beauftragten Architektin soll dies mit geringen finanziellen Mitteln möglich sein.

  5. #5
    Insider Avatar von fio
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    Zitat Zitat von queru
    ....... welches die entscheidende Rolle die die Kanaren im 2. Weltkrieg spielten ....
    Und welche Rolle wäre dies gewesen?
    Weitab jeglicher Schifffahrtsrouten. Kein Hafen wo Proviant, Sprit, Waffen gebunkert werden konnte.
    Kein Flughafen wo Flugzeuge hätten landen können.
    fio

  6. #6
    Nicht mehr aktiv Avatar von queru
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    Vielleicht trägt folgender Text etwas zur Information bei:

    Im September 1939 beschließt man das Gesetz der Flottenstützpunkte. Nach selbigem erstellt Carrero Blanco eine nationale Studie der Flottenstützpunkte aus der hervorgeht, dass es notwendig sei auf den Kanaren eine einzurichten. 1940 wird die “Comandancia Naval de Canarias” abgesegnet und später wird die “Base Naval” errichtet. Das genehmigte Projekt sah eine Anlegestelle für 12 U-Boote vor, mit dem Ziel technischer Lieferung von Seiten des 3. Reichs Adolf Hitlers.

    Je mehr die frenetische militärische Aktivität der Seeverteidigung Spaniens Form annimmt lief parallel ein weiteres Szenario ab: Die diplomatischen Gespräche zwischen Hitler und dem Regierungsminister Francos, Serrano Suñer über das wann und wie Spanien im 2. Weltkrieg an seiner Seite teilnehmen wird. Hitler interessierte sich wenig für die materiellen Forderungen Francos und er konzentrierte sich auf seine Idee ein großes Kolonialimperium in Zentralafrika zu erreichen. Das ist der Moment an dem sich das 3. Reich für das kanarische Archipel interessiert, nämlich um das große Zentralafrikaprojekt zu unterstützen und als Konsequenz daraus war es nötig die Inseln vor einer Invasion Englands zu schützen.

    So wie es aussieht zweifelten Hitler und sein Minister Ribbentrop daran, dass die Kanaren fähig sind sich selbst gegen die Briten zu verteidigen und empfehlen Serrano Suñer die Möglichkeit ihre Truppen auf Gran Canaria zu stationieren. Der Schwager von Franco ist dagegen und legt die Kapazität der Truppen auf den Kanaren dar. Die Deutschen misstrauen und bitten darum sich selbst vor Ort ein Bild zu machen. Das Resultat war, dass der Fregattenkapitän Kraus mit einem Flug der Iberia am 12.12.1940 auf Gran Canaria landete. Die Empfehlungen der grankanarischen Militärs mit dem General Kapitän Garcia Escámez gegenüber, wurden durch Kraus in einem 19-seitigen Bericht interpretiert. Geliefert wurden von den Deutschen im Endeffekt nur 4 Kanonen.

    Der italienische Waffenstillstand 1943 und der Fall von Benito Mussolini führt dazu, dass Franco den im Sommer 1942 eingeschlagenen „neutralen“ Kurs beschleunigt und anscheinend jeglichen Belieferung der U-Boote des 3. Reichs im Hafen Puerto de la Luz beendet. Trotz der ersten Schatten die auf einen möglichen Sieg Hitlers fielen verzichtete die spanische Marine nicht darauf, das Projekt im Barranco de Tamaraceite zu verwirklichen. Diese Infrastruktur war bemessen um den notwendige Schutz der schweren Munition für U-Boote und andere Schiffe zu gewährleisten. Die Illusion in el Arsenal eine gebunkerte Basis für U-Boote zu bauen verflüchtigte sich in Luft, speziell als Hitler das Interesse an den Kanaren als strategischen Punkt für seine Militärkampagne verliert und außerdem als dann keine technologische und waffentechnische Hilfe mehr möglich war.

  7. #7
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    Jetzt wird ein Schuh draus. Ich war etwas verwirrt über die verschiedenen Nutzung die man ein und der selben Sache geben wollte, einmal einen "sozial kulturellem Nutzen erhalten (Kunst, audiovisuelle Projekte, künstlerische Anlagen, Ausstellungen oder musikalische Vorschläge)" und dann wieder "Museum". Gestern laß ich wie es wird. Das gesamte Grundstück (also die 186.500 m2) soll einen sozial kulturellen Nutzen erhalten und das unterirdische Tunnelsystem soll ein Museum werden. Jetzt passt´s.

  8. #8
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    Die Nachrichten über das Tunnelsystem welche in den letzten 3 Tagen auftauchten führen dazu, dass die Zahl der Neugierigen die in das Innere der Tunnel einsteigen explodiert ist. Aus Sicherheitsgründen wird der Zugang zugemauert oder eingezäunt und ständig bewacht werden. Im Inneren der Tunnel gibt es weder Licht noch Sicherheit. Bisher ist nur nachts ein Wächter da. Die Tunnel sind komplett verlassen weisen Reste von Aktionen von Vandalen auf und sind voller Müll. Bis jetzt konnte man einfach hinkommen, es genügte den Haupteingang der ehemaligen Kaserne im Stadtteil El Cardón, bei der Strasse Chile aufzusuchen, den Weg zu betreten und den Berghang hochzugehen bis zu den Öffnungen. Nichts und niemand behinderte den Zutritt.

  9. #9
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    Der Park der "El parque de las Creaciones" heissen wird soll zumindest teilweise vor diesem Sommer für das Publikum geöffnet werden.

  10. #10
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    Hier eine google maps mit der Anlage:

    http://maps.google.de/maps?f=d&sourc...05493&t=h&z=18

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