Ich fühle mich inspiriert von unserer letzten Tour mit meinem Freund zu erzählen. Wir lassen meist im Herbst unsere Frauen zuhause um unter Männern zu sein.
Unsere Insel ist für alles gut, auch für eine Männertour. Es war ja auch ein Jubiläum. 20 Jahre GC, 20 Jahre Herren Tour.

Das ist mein Freund Wolle beim Abflug. So etwas muss gefeiert werden.
Endlich auf der Insel, das lang ersehnte Hinweisschild


Endlich ausgepackt und ab in den Norden. Wir fahren fast schon aus Tradition eine Tour immer in Richtung Fataga und dann irgendwie weiter, je nachdem wozu wir Lust haben. Der erste Blick zurück:

...und wenn Du Dich an dieser Position um 180 Grad drehst dann siehst Du das:

Die folgenden Kilometer genießen wir immer, hier realisieren wir, dass wir angekommen sind. Da wir ein bisschen verrückt sind entweichen auch schon mal Freudenschreie. Die nächste Weggabelung hat sicherlich jeder schon mal gesehen. Ich wollte sie nun mal endlich festhalten.

Es geht weiter und die liebe Sonne scheint uns schon kräftig auf unsere Fleischkappe (zumind. auf den ersten Ansatz einer solchen). Das nur weil wir uns immer standesgemäß mit einem kräftigen Gefährt ausrüsten:

Und wenn Ihr wissen wollt wer hier schreibt, ich bin es, der Fahrer. Nur so genießen wir die Insel auf unseren vielen Touren richtig. Auch deshalb haben wir immer verbrannte Oberschenkel, Nase und Ohren. Weiter gehts ins Innere.
Bisher habe ich den Roque Nublo aus dieser Reise-Richtung immer erst recht weit oben gesehen. Wenn man weiter im Inselinneren fährt sieht man ihn öfter. Daher das Foto vorweg, zum Einstimmen:

Um an den Roque Nublo zu Fuß zu gelangen muss man kurz vor dem Ausfluglokal in Ayacata rechts den Berg rauf fahren. Nach vielen scharfen Kurven findet man reichlich Parkplätze. Früher mußte man hier recht risikoreich am Straßenrand parken, um bei der Rückkehr festzustellen, dass jemand genau nachgesehen hat was man und ob man im Auto etwas zurück gelassen hat. Jetzt heißt es Wasser und Sonnenöl einpacken und dann los. Schuhwerk geht hier alles, denn ich habe schon Leute mit Flip-Flops gesehen. Offene Schuhe sind eigentlich schlecht weil man sich Steine reintritt. Wenn mal jemand seinen Mitwanderer, der nicht so bereitwillig zu Fuß unterwegs ist, überreden will, klappt das von dieser Aussicht auf den Roque Nublo recht gut. Denn von der Straße aus, kann man die Entfernung sehr schlecht einschätzen. Es könnte sein, dass der Monolit recht nah ist. Also bekommt man auch einen Freund überredet der schlecht zu Fuß ist. Wie ich meinen lieben Wolle.

Schon nach wenigen Metern diese schöne Aussicht. Man kann auf den Bildern sehr schlecht die unendliche Weite und Tiefe erkennen. Und was ist mit Wolle?

Der muss schon das erste Päuschen einlegen. Wenn man zwischen den Pinien den Monoliten sieht, glaubt man bald dort zu sein. Eine gute Täuschung die meinem Freund neue Energie verleiht.

Wird er es schaffen? Seitlich zeigt sich die Insel von einer ihrer besten Seiten.

Und wieder ein flehender Blick zum Berg. Jetzt kommt langsam die Entfernung zum Berg die gefährlich für Eure schwachen Mitwanderer wird. Bei genauem Hinsehen erkennt man nämlich inzwischen ganz klitzeklein einige Menschen an seinem Fuß. Jetzt brechen alle Dämme. Nee mit mir nicht, das kannst Du alleine machen.

Viel Überredungskunst war notwendig. Auch wenn der Daumen nach unten zeigt, nach einer Erholungsphase überwiegt die Freude über das Geschaffte. Den Wolkenfelsen aus nächster Nähe gesehen und angefasst zu haben.
Zurückgefahren wir bei dieser halbtägigen Tour oft über Mogan. Die Strecke war früher nicht befestigt und ideal für unser Fahrzeug. Heute kann man dort mit den Kinderwagen lang fahren. Mogan durchqueren wir nicht immer. Es gibt auch Tage da haben wir Lust auf unseren Gastgeber und hocken uns in eine Bodega. (Auch wenn wir kein Spanisch sprechen, die Erlebnisse und "Unterhaltungen" sind unvergesslich). Heute fahren wir zum Puerto de Mogan. Leider inzwischen durch Massen an Touristen verkommen. Ich hoffe der Hafenbereich bleibt noch etwas erhalten. Früher saßen wir an der gleichen Stelle:

... und haben bei einem kühlen Bier den Fischern zugeschaut die gerade ihren Fang angelandet hatten. Leider vorbei, doch das Gefühl ist noch da.
Nachdem wir uns den Staub aus den Haaren gewaschen hatten ging es zu unserem alten Kneiper Siggi. Der wurde gerade 70 und hat uns sehr verwöhnt.

Prost mein Freund, Du mußt uns noch lange erhalten bleiben. Wir nennen den Blauen Engel noch immer Siggi, auch wenn sein Sohn schon lang die Geschäfte übernommen hat. Es ist einfach sehr angenehm auf dem Weg zum oder vom Strand die Kehle zu ölen.

Ja und so sah und sieht so mancher Tag aus den wir auf unserer Insel genießen. Und wegen jedem einzelnen Erlebnis kommen wir immer wieder.

LG
Christian