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Thema: Weihnachten

  1. #101
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    Nikolause

    von Sophie Reinheimer


    Es war Nikolausabend - Tag und soeben hatte der Bäcker ein großes Kuchenblech voll frischgebackener Nikolause aus dem Ofen gezogen.
    Die Augen standen ihnen - dass Gott erbarm! - so dick wie Froschaugen aus dem Kopfe heraus.
    Eine Nase hatte der Bäcker überhaupt für überflüssig gehalten - auch Ohren.
    Der Mund aber saß dem einen rechts - dem andern links und hatte eine verzweifelte Ähnlichkeit mit den Westenknöpfen. Von den Armen und Beinen gar nicht zu reden! Was kümmerten die den Bäcker?
    Er hatte ja alle seine vier Glieder - und nicht zu knapp!
    Die Nikolause, die würde er auf alle Fälle verkaufen, ob sie nun wulstige oder spindeldürre Arme - gerade Beine oder nur zwei zugespitzte Klumpen hatten.
    Zuerst waren nun die Frischgebackenen da eine Weile still. Sie mussten sich die Welt ringsum doch erst ein wenig ansehen.
    Da merkten die, die das Glück hatten, geradeaus sehen zu können, dass die Decke der Backstube lachte.
    "Warum lachen chie?" fragte einer, der einen bedauerlich schiefen Mund bekommen hatte.
    "Ach" - entschuldigte sich die Decke - "ich wunderte mich nur darüber, dass der Bäcker es in keinem Jahre fertig bringt, tadellose Nikolause zu backen."
    "Tadelloch - wach choll dach heichen?" fragte der Nikolaus und rollte seine schwarzen Korinthenaugen.
    Nun mischten sich auch die andern ein.
    "Ja - wollen Sie uns bitte eine Erklärung geben, was sie mit dem Worte "tadellos" gemeint haben?"
    "Ach" - ich meinte ja nur so - so - "na ja, eben so, wie sich's gehört. Arme und Beine hübsch regelmäßig geformt, der Mund in der Mitte und auch die Augen auf ihrem richtigen Platz.
    Aber es ist noch nie vorgekommen ,dass der Bäcker solche Männer zustande gebracht hat.
    Der heilige Nikolaus wird sich bedanken für seine gebackenen Photographien!"

    Inzwischen hatte der Bäckermeister sich daran gemacht, ein zweites Blech mit Teigmännern zu belegen. Sie fielen nicht besser aus. Im Gegenteil! Es war haarsträubend, was der Bäcker sich in seiner Schöpferlaune leistete!
    Klebten zwei Korinthen zusammen - "Da, hast de zwei Münder."
    "Es ist empörend!" rief der Tisch.
    "Ein Doppelmund! Aber der wäre dem schwatzhaften Bäcker selber sicher sehr angenehm. Dass ihm doch der heilige Nikolaus den eigenen Kopf so tief zwischen die Schultern steckte!"
    "Ja - und ihn recht kräftig an den Ohren zwickte," grollte der Stuhl.
    "Dann würde er sich seiner Hörorgane vielleicht erinnern."
    Am hitzigsten war aber der Backofen. "Die Augen sollte man ihm auskratzen und sie ihm hüben und drüben auf die Backen kleistern" - schrie er wütend.
    " Ein Skandal ist es! Und schließlich bleibt ja doch alles an mir hängen."
    Nun kam die Frau Bäckermeisterin mit einem Körbchen, stellte die Nikolause hinein und trug sie in das Schaufenster vorbei an den Mädchen.
    Aah - aah - aah -," kam es von allen Seiten, "die Herren Nikolause!"
    Gleich kam auch ein Trupp Schulbuben die Straße daher, drückte sich die Nase an den Scheiben platt und rief:
    "Nikkelees! Nikkelees!" und verschlang mit den Augen das ganze Körbchen.
    Die Männer aus dem feurigen Ofen mussten durchaus den Eindruck gewinnen, als werde ihnen hier unverhohlene, ja begeisterte Bewunderung zuteil.
    Einer von ihnen, dem die Augen ungefähr in gleicher Höhe mit dem Munde saßen, dessen obere Kopfhälfte aber dafür außerordentlich viel Platz zum Denken ließ, philosophierte: "Der Geschmack und die Ansichten dieser Welt scheinen sehr geteilt zu sein. Was von dem einem verlacht wird, wird von den andern bewundert."
    Mit dieser Erkenntnis suchten seine Kameraden - je nach Veranlagung, d.h. je nachdem man ihnen die Korinthen in den Kopf gedrückt und dadurch ihren Gesichtern Ausdruck verliehen hatte) fertig zu werden. Die einen mit Humor, die andern mit Pessimismus, die dritten mit dem Grundsatz der allgemeinen Wurschtigkeit.
    "Was aber mag der eigentliche Zweck des Lebens- des Lebens eines Nikolauses - sein?" grübelte der mit der Denkerstirne weiter.
    Er brauchte nicht lange auf die Antwort zu warten.
    Die Ladentür klingelte und herein trat eine Frau in Schürze, Pantoffeln und Kopftuch.
    "GewweSe mer mal sechs Stick von dene Nikkeleese", sagte sie zur Bäckermeisterin. "Mer muss doch merkke, dass heit Nikkeleesabend is. Awwer von dene große - zu 10 Pfennig."
    "Aha!" dachte der Philosoph aus Kuchenteig. "Die Dinge des Lebens werden also verschieden bewertet, je nach Größe und Umfang - sehr vernünftig!"

    Er verschwand mit fünf Kollegen in einer Tüte. Später wurde er dann von der Frau ausgepackt.
    "Wie groß ist doch die Welt! Nicht nur einen Geburtsort und einen Kaufladen - nein, auch noch eine Straße und ein "Zuhause" gibt es darin -" dachte er begeistert.
    Nun verbreitete sich in der Stube ein würziger Duft; Tassen wurden auf den Tisch gestellt und in jede derselben ein Nikolaus hineingesteckt.
    Recht stattlich nahm er sich doch aus, dieser Kreis von wackeren Kumpanen! Herzerquickend war denn auch die Freude der Kinderschar.
    Unser Held wollte gerade ausrufen: "Kameraden - O Gott - das Leben ist doch schön!" da verzogen sich seine drei Münder - oder seine drei Augen - wie man's nehmen will - und er spürte einen Riss in seiner Kopfhaut.
    "Ach nein - kurz scheint's zu sein," konnte er merkwürdigerweise doch noch denken. "Und der Hunger scheint mächtiger zu sein als die Liebe."
    Hierin hatte er nicht unbedingt recht - glücklicherweise.
    Denn wenn auch seine fünf Genossen geköpft, gevierteilt oder sonst wie misshandel tund dann aus kannibalische Weise verspeist wurden - er kam mit einer leichten Verletzung davon.
    "Ich will mein Nikkelees doch liewer erst mal dem werkliche Nikkelees heit abend zeige -" sagte seine kleine Besitzerin liebevoll.
    "Tu des - tu des nur, mei Herzche," nickte die Mutter.
    Also ward dem Glücklichen noch eine Galgenfrist beschert.
    Er benutzte sie natürlich sofort wieder zum philosophieren. "Nur die Gedanken scheinen ewig," meinte er.- Nun - der Abend kam und der wirkliche Nikolaus auch. Er betrachtete seinKuchen-Konterfei lange und prüfend und schüttelte dann sein ehrwürdiges Haupt, aber plötzlich hellte sich seine Miene auf.
    "Ich armer Nikolaus - was soll ich schon klagen?" rief er aus.
    "Du lieber Gott - was musst du erst alles an deinen Ebenbildern erleben!"
    .

  2. #102
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    Die glückliche Familie

    Conny Cremer


    Sie hatte sich gut gemerkt, was jeder ihrer Lieben sich im Laufe des Jahres besonders gewünscht und bisher noch nicht bekommen hat. Jetzt war sie unterwegs und besorgte für Tochter Carla die DVD ihres Lieblingsschauspielers mit dessen neuem Film. Den hatte Carla schon im Kino gesehen, konnte aber nicht genug davon bekommen. Für Sohnemann Mark gab es die besondere Ausgabe einer Märklin Lok, die er sich selbst nicht leisten wollte, weil sie zwar „super toll“, aber eben auch super teuer war. Und als Schüler mit Nebenjob war die Finanzlage meist abhängig von den Wochenend-aktivitäten, die regelmäßig das Konto auf 0 setzten.
    Ja, und für ihren Mann, Frederick, gab es die lang ersehnte Automatik-Uhr in Fliegeroptik.

    Zwar hatte sie für die Erfüllung all dieser Wünsche in den letzten Monaten immer wieder beim Einkaufen auf besonders günstige Angebote achten müssen, damit vom Haushaltsgeld am Wochenende immer etwas für die Geschenke übrig blieb, aber das tat sie doch gerne für ihre Familie. Sie liebte sie schließlich und wurde ja auch von ihrer Familie dafür geliebt, alles für sie zu tun. Was machte es da schon aus, das sie sich seit Monaten mit einfachster Seife wusch statt mit ihrem Lieblingsduschgel. Sauber wurde sie auch so.
    Und auf ihre besonderen Kekse hatte sie gleich ganz verzichtet. Ebenso auf ein paar neue Hausschuhe, die eigentlich längst fällig gewesen wären, denn in ihren jetzigen bekam sie kalte Füße wegen der ganzen Löcher. Aber egal, das waren ihr ihre Lieben wert.
    Nachdem alle Einkäufe erledigt waren musste sie sich jetzt sputen um rechtzeitig zu Hause zu sein. Schließlich wollte sie das Wohnzimmer mit dem Weihnachtsbaum noch herrichten und dann ging es ans kochen. Schließlich sollte vor der Bescherung noch gegessen werden.

    Als sie an der Haustüre rein kam schlug ihr bereits Ohren betäubender Lärm aus Carlas Zimmer entgegen und Mark kam fluchend aus dem Bad. Wortlos an seiner Mutter vorbei eilend hätte er sie beinah umgerannt ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Offensichtlich wieder schlechte Laune, dachte sie sich und stapfte mit den Tüten in die Küche. Dann versuchte sie bei Carla ihr Glück und bat doch die Musik ein wenig leiser zu machen. Nein, das ginge nicht, diese Lieder müsse man laut genießen, war die kurze Antwort, bevor Carla ihr die Tür vor der Nase zuschlug.
    Also suchte sie sich ihre Ohrstöpsel und begann im Wohnzimmer die vorbereiteten Kartons mit Weihnachtsschmuck zu sichten. Dieses Jahr wollte sie den Baum zimtfarben halten und fand schnell den richtigen Baumschmuck. Erstaunlich schnell hatte sie den Baum fertig und begutachtete ihr Werk. Zufrieden legte sie noch die Geschenke darunter und räumte die leeren Verpackungen wieder weg.
    Dann begann sie den Weihnachtsbraten herzurichten. Alle Beilagen hatte sie schon vorbereitet und jetzt kochte sie summend vor sich hin. Gerade als sie den Tisch deckte hörte sie den Schlüssel im Schloss der Haustür. Frederick kam endlich nach Hause von seiner Tour mit den Kumpels. Jetzt konnten sie essen.
    Er kam in die Küche und blickte auf den Herd. „Ist das Essen noch nicht fertig?“ war seine Begrüßung. „Aber doch, mein Schatz. Wir können sofort los legen. Ruf doch bitte die Kinder“ bat sie ihn. „Erst muss ich noch meinen Mantel ausziehen und Hände waschen. Ruf du die Kinder selbst“ sein Antwort.
    Also machte sie sich auf den Weg nach oben und bat ihre Kinder zu Tisch.
    Als sie alle zusammen am Tisch saßen wurde von den Teenagern in Windes Eile das Essen verschlungen und auch ihr Mann kaute wortlos vor sich hin. Kein Kommentar zum Essen. Kein Wort an die Frau und Mutter. Jeder hing seinen eigenen Gedanken offenbar nach. Sie beobachtete ihre Familie und seufzte. Wann war das „wir“ und „zusammen“ eigentlich verloren gegangen. Weihnachten – wie war das doch vor Jahren schön gewesen, wenn sie zusammen gegessen und sich in Vorfreude auf die Bescherung unterhalten hatten. Und jetzt?
    Carla war als Erst fertig und wollte wissen, ob sie nicht schon ins Wohnzimmer könne. „Nein, erst wenn alle gegessen haben. Wenigstens das möchte ich zusammen machen“ gab sie ihrer Tochter zur Antwort. Es folgte ein missmutiges brummen, aber sie fügte sich in ihr Schicksal.
    Zusammen gingen sie dann ins Wohnzimmer. Die Kinder stürzten unter den Weihnachtsbaum, zogen ihre Pakete heraus und rissen sie auf. „Oh, fein. Jetzt kann ich wieder meine Züge umbauen“, war Marks Kommentar zur Lok, die er dann achtlos auf den Tisch stellte und seiner Schwester zusah, wie sie noch immer an der Verpackung herum zog. Als diese endlich auf war gab es von Carla die Bemerkung „Prima, nächstes Wochenende mache ich dann mit den Mädels DVD-Abend“. Damit wurde diese auf Seite gelegt und man blickte den Vater an, der sein Päckchen jetzt auch öffnete.
    „Toll. Die sieht super aus. Morgen werde ich die Bedienungsanleitung mal durchlesen“ waren seine Worte. Dann stand er auf und machten den Fernseher an. Die Kinder packten sich auf, ohne ihre Geschenke, und teilten mit, sie gingen noch zu Freunden und waren schon aus der Tür.
    Da stand sie nun und wusste nicht, was sie denken oder sagen sollte. Kein Dankeschön. Keine Beschäftigung mit dem geschenkten und kein Wort an sie, die für alles gesorgt hatte. Ja, so war das. Alles selbstverständlich.
    Sie ging wieder in die Küche um sich mit dem Geschirr zu beschäftigen.
    Gerade, als sie alle Rest verpackt hatte, hörte sie die Türglocke. Gleich darauf hörte sie ihren Mann die Tür öffnen und beinah sofort seine Stimme, die wütend mit jemandem schimpfte. „Haben selbst nichts …., gerade heute ….., was soll das“ waren die Wortfetzen, die sie hörte. Als sie aus der Küche trat hatte Frederick die Tür bereits wieder geschlossen und teilte ihr kurz mit, dass ein Bettler vor der Tür gewesen sei. Welch eine Frechheit. Sowas am Heiligen Abend. Und überhaupt. Er ging wieder ins Wohnzimmer und ließ sie im Flur stehen.
    Kurz überlegte sie. Dann zog sie ihre Jacke an, schnappte sich alle Restebehälter und nahm den Schlüssel vom Haken. Sie trat aus der Haustür und blickte die Straße runter. In einiger Entfernung sah sie einen zerlumpten Mann gehen und lief ihm nach. An der nächsten Kreuzung hatte sie ihn eingeholt und legte ihre Hand auf seine Schulter. Er drehte sich um und sie hielt ihm ihre Behälter hin. „Hier, die Sachen sind noch warm. Mehr habe ich im Moment nicht“ sagte sie und blickte in zwei tief schwarze Augen, in denen sie zu versinken drohte. Schnell blickte sie weg und wartete darauf, dass er ihre Becher nahm. „Nicht für mich“ kamen seine Worte. „Kommen sie doch mit, dann können sie ihre Gaben selbst abgeben. Keine Angst, es ist direkt hier um die Ecke“, dann ging er weiter. Mit ihren Bechern in der Hand stand sie da und blickte ihm nach. Dann machte sie einen Schritt und einen weiteren und folgte diesem Fremden. „Was tue ich da eigentlich. Er könnte mich umbringen“ dachte sie, aber trotzdem folgte sie ihm in die nächste Seitenstraße. Dann sah sie die brennende Mülltonne, an der drei Kinder saßen und sich wärmten. Sowas kannte sie nur aus den Filmen von Amerika. Aber hier war es kein Film, sondern tatsächlich Wirklichkeit. Am Ende dieser Seitenstraße, gegen die Wand eines angrenzenden Gebäudes gelehnt, saßen die Kinder und hielten ihre Hände dem wärmenden Feuer aus der Tonne entgegen. Ihr Führer blickte sie an und sie kam langsam näher. Dann schauten die Kinder auf und sahen, dass jemand fremdes da stand und sie sahen erwartungsvoll zu ihr auf.
    Sie ging näher heran und hielt ihre Restebecher den Kindern entgegen. „Ich habe leider nur noch das. Und Besteck habe ich keines mit eingepackt. Entschuldigung. Aber es ist alles noch warm.“ Die Kinder sahen sie an und ihre Gesichter begannen zu strahlen. Sie sah, dass es drei Mädchen waren, die mit schmutzigen Gesichtern – wahrscheinlich Ruß vom Feuer – ihr entgegen sahen. Eines nach dem anderen standen sie auf und kamen auf sie zu. Und alle drei umarmten sie fest und herzlich, grinsten sie breit an und sagten alle artig danke. Dann nahmen sie die Becher und zogen jede eine Gabel aus den Tiefen ihrer Taschen. „Wir haben eigenes Besteck. Das braucht man auf der Straße“, gab die offensichtlich älteste der Mädchen an. „Es ist lange her, dass das Essen noch warm war, was wir bekommen haben. Haben sie vielen Dank dafür“. „Möchten Sie sich einen Moment zu uns setzen und Weihnachten mit uns feiern?“ fragte der Mann, der sich daraufhin mit Christian vorstellte. „Mein Name ist Maria“ sagte sie und nahm die Kiste in Empfang, die er ihr als Sitzgelegenheit entgegen hielt.
    Zusammen sahen sie den Kindern zu, die vergnügt schmatzend sich über ihre Reste her machten und gerecht aufteilten, was in den Bechern war. Es fiel ihr auf, wie höflich und freundlich die Mädchen miteinander um gingen und jedes sah zu, das keines der Anderen zu kurz kam. Maria beobachtete das alles und ein zufriedenes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Dann merkte sie, das Christian sieh beobachtet hatte und errötete. „Es ist schön zu sehen, dass es den Kindern schmeckt. Und wie höflich sie miteinander umgehen ist erstaunlich. Kein Neid.“
    Christian lächelt sie an und dann erzählt er davon, was in seinem Leben geschehen war. Er war Börsenmakler gewesen und hatte wirklich alles, was man sich nur denken konnte. Aber es war immer etwas da, was in antrieb weiter zu machen und noch mehr Geld zu scheffeln und noch mehr zu kaufen. Und immer hatte er viel zu wenig Zeit. Keine Zeit für seine Frau, keine Zeit für seine Freunde und schon gar keine Zeit für sich. Dann brach der Markt zusammen und mit ihm sein ganzes Leben. Seine Freunde hatten keine Zeit mehr für ihn und seine Frau fand, es sei Zeit, dass jeder wieder seine eigenen Wege ging. So landete er auf der Straße und bei den drei Mädchen, die nicht seine Kinder waren. Aber das Leben mit diesen drei Kindern, die immer fröhlich waren, alles was man ihnen gab, mit einer großen Dankbarkeit annahmen und absolut gerecht aufteilten und selbst für die ein nettes Wort hatten, die sich über sie aufregten, hatten ihn verändert. Diese drei Mädchen gaben ihm, was er am meisten brauchte und bisher nie gehabt hatte.
    „Sie lieben mich, weil ich da bin. So einfach ist das.“
    .

  3. #103
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    Weihnachtsgeschichte mit verteilten Rollen für die Weihnachtsfeier

    von Carina Schmidt


    Eule: „Weihnachten ist eine besondere Zeit. Sie will besinnlich, herzlich und ruhig gefeiert werden und verlangt eine festliche Stimmung in wunderschöner Dekoration. Der Schnee rieselt leise vom Himmel, dass man meinen wollte der Frau Holle könne man beim Betten ausschütteln nicht mehr Einhalt gebieten und dass es nie wieder aufhören würde zu schneien. Es schneit immerzu. In kürzester Zeit wachsen schaurige Schneegebilde heran. Die Schneeberge nehmen die Form von Gestalten an und man möchte meinen, dass jene schon bald zum Leben erwachen. Viele der Schneehügel wirken real, je länger man sich in der verschneiten Traumwelt aufhält. Die Welt ist eingeschneit und es breitet sich eine romantische Stimmung aus. Zwar ist das Leben in dieser Zeit sehr mühselig, aber die winterliche Atmosphäre belohnt diese Mühen. In den Häusern bereiten sich die Menschen auf ihre Festlichkeiten vor und man bäckt Plätzchen, trinkt heißen Tee mit Gewürzen, isst Schokolade und Mandarinen und genießt die Besinnlichkeit der winterlichen Zeit. “

    Schneehase: „Einmal im Jahr ist die Vorfreude auf den Heiligen Abend besonders groß und man wünscht sich nichts sehnlicher, als dass die festliche Zeremonie bald beginnt. Es werden Gebete gesprochen, es wird gesungen und am Ende dürfen Geschenke ausgepackt werden. Feierliche Momente und eine zauberhafte Atmosphäre für Weihnachten entsteht vor allem durch Geselligkeit und eine schöne Dekoration. Mit viel Fantasie und einigen schönen Anregungen ist eine freundliche sehr einfach zu schaffen. Und nicht nur in den warmen Stuben, sondern auch inmitten der Natur ist der Sinn von Weihnachten noch nicht verloren gegangen. Auch mitten im Wald ist man sich dessen bewusst, dass Weihnachten ein Fest der Liebe ist, an dem von Herzen gern Geschenke gegeben werden. Die unterschiedlichsten Tiere gesellen sich dafür an einen Ort und vergessen für kurze Zeit, dass sie im normalen Alltag nicht alle beste Freunde sind.“

    Fuchs: „Die Eichhörnchen, Eulen, Elstern, Amseln, Hirsche, Hasen, Rehe und Füchse treffen sich an einem Tag im Jahr und feiern gemeinsam in friedlichem Miteinander. Der Alltag im Wald macht für einen Moment Pause und auch die Tiere spüren, dass am Heiligen Abend etwas ganz Besonderes passiert und eine außergewöhnliche Stimmung in der Luft liegt. Man trifft sich am größten Baum im Wald und gesellt sich zusammen. Alle Tiere grüßen sich gegenseitig mit einem lauten „Hallo!“ und man freut sich, dass es allen gut geht. Dort wo die Not am ärgsten ist und selbst am Heiligen Abend noch Probleme bestehen hilft man sich gegenseitig und fragt „Wie geht es dir?“, „An was fehlt es dir?“, „Sind eure Kleinsten gesund?“ und „Wie können wir helfen?“. Eine Krippe, wie sie die Menschen zum Feiern besitzen, gibt es hier nicht. Der weihnachtliche Gedanke verbreitet sich vielleicht nicht in einem Krippenspiel, sondern in einem herzlichen Beisammensein. Man kennt nicht die menschlichen Bräuche und Sitten, die vor allem an Weihnachten und in der vorweihnachtlichen Zeit in die menschlichen Stuben Einzug halten. Aber dies ist auch gar nicht notwendig.“

    Eule:
    „Zwar trauen sich viele Tiere in die Nähe der menschlichen Behausungen, aber nur mit größter Vorsicht. Das eine oder andere Getier hat es schon gewagt einen Blick in die Behausungen der Menschen zu werfen und durch verschneite Fenster zu blicken. Hier gibt es aufregende Dinge zu sehen. Denn die Menschen geben sich viel Mühe mit ihrem Fest. Es finden sich geschmückte Tannen, Weihnachtsstrümpfe, Kalender, Teller mit Kuchen und Gebäck, festliche Kerzen und Kränze, Strohsterne und viele weitere schöne Dinge. Bunte Farben und hübsche Dekorationen verzaubern in dieser ganz besonderen Zeit. Die Eltern wünschen den Kindern „Frohe Weihnachten!“ und auch die Kleinen sind bemüht den Eltern mit kleinen Geschenken eine große Freude zu bereiten.“

    Der Fuchs erzählt: “Die Hasen unterhalten sich am Heiligen Abend bereits aufgeregt vor der im Wald geschmückten Tanne. „Du bist sehr artig gewesen und deswegen haben Vater Hase und ich eine besonders schöne Überraschung für dich.“, sagt Mutter Schneehase zu dem Kleinsten. „Zwar haben wir im Winter nicht viele Möglichkeiten Geschenke zu finden, aber alle Eltern haben sich für ihre Kinder etwas schönes ausgedacht.“. „Au ja.“, jubiliert das Kleinste und blickt begeistert in die Augen der Mutter. „Einige Eltern haben sich zusammengeschlossen und einen tollen Ausflug zum vereisten See organisiert. Der Weg dorthin ist zwar ein wenig weit, aber ihr könnt dort für einen Tag nach Herzenslust spielen und herumtollen“, erklärt die Mutter. Der Aufwand ist für uns zwar besonders groß, aber für euch Kinder wollen wir diese Ausnahme machen.“

    Eule:
    „Die Kinder sitzen mit erstaunten Augen vor dem verschneiten Baum und freuen sich. Ihre Augen leuchten und dieses weihnachtliche Beisammensein verspricht einen gelungenen Abend. Die Füchse schenken den Eichhörnchen zusätzliche Nüsse, die sie gefunden haben, die Igel feiern mit den kleinen Hamstern, Eulen teilen Kuchen mit den Elstern und tragen andere stibitzte Leckereien der Menschen heran und man freut sich an dieser schönen Feier. „Liebe Eichhörnchen.“, sage ich, „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir uns so friedliche die Wipfel der Bäume teilen. Sehr gern denken wir an die schönen Unterhaltungen in Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter zurück und wollen auch weiterhin gern so gut mit euch befreundet sein. Wir wollen mit ein wenig Honigwein auf unsere gute Freundschaft anstoßen. Euch zum Wohl und wir wüschen allen anderen Anwesenden eine herzlich schöne Weihnacht“.“

    Fuchs: „Nur ein Tier saß ein wenig einsam auf der Seite. Inmitten aller guter Freunde und Nachbarn wollte die finstere Krähe so gar nicht in das weihnachtliche Bild hineinpassen. Daher versuchte man auch der Krähe eine große Freude zu machen und schenkte ihr drei Haselnüsse, die an einem Zweig zusammen hingen. Die Eule erklärte der Krähe, dass es sich dabei nicht um gewöhnliche Haselnüsse handeln solle, sondern um ganz außergewöhnliche Nüsse. Sobald eine der Nüsse geöffnet wird, dürfe ein Wunsch gesprochen werden. Angesichts dieser Großzügigkeit kullerte der Krähe eine Träne an der Wange herunter, sie versprach der Gemeinschaft im kommenden Frühjahr bei der Aufzucht der Jungen zu helfen und so flog sie überglücklich von dannen. Als man die Krähe im nächsten Frühjahr wieder sah, staunte man nicht schlecht. Denn aus der Krähe war durch einen Wunsch ein prächtiger Bussard geworden, der alsbald sein Versprechen einlöste.“

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