Vakuumröhrenkollektoren erreichen gegenüber luftgefüllten Flachkollektoren gleicher Größe wesentlich höhere Betriebstemperaturen und eignen sich dadurch auch zur Erzeugung industrieller Prozesswärme. Die Absorbertemperatur und somit auch die Flüssigkeitstemperatur kann je nach Konstruktion und Anwendung bis zu 350 °C erreichen.
Dadurch könnten die Vakuumröhrenkollektoren vor allem im Sommer das Wärmemedium zum Kochen bzw. Verdampfen bringen. Wird die Wärme nicht rechtzeitig abgeführt (z. B. in einen Pufferspeicher), verdampft bei Drucklossystemen ein Teil der Flüssigkeit. Bei Drucksystemen wird der Druck in der Anlage so groß, dass Flüssigkeit durch ein Sicherheitsventil in ein offenes Gefäß abgelassen wird, um ein Bersten der Anlage zu verhindern.
Sommerliche Ertragsüberschüsse durch zu große Kollektorflächen oder ungeeignete Anlagenkonstellationen beanspruchen möglicherweise die Wärmeträgerflüssigkeit (ein Wasser-Glykol-Gemisch; eingeschränkt hitzestabil) derart, dass diese durch thermisches Cracken im schlimmsten Fall
unbrauchbar wird.