Ein großes Problem der heutigen Zeit ist, dass die Konsumenten den Unterschied zwischen "billig" und "preiswert" nicht mehr kennen (früher kannte man das). Es geht auch nicht immer um "Ertragsoptimierung". Beispiel: ein Billigticket kann nur dann funktionieren wenn die kosten (PRO PASSAGIER!) unter dem Ticketpreis liegen (unter Berücksichtigung aller Steuern). Die Frage ist: Wie weit kann man den Ticketpreis senken um langfristig eine positive Bilanz zu haben, die ausreicht um bspw. auch neue Flugzeuge zu kaufen. Die gibt's auch nicht gratis, sonst hätte ja jeder eins.

Als Extrembeispiel: Eine Maschine mit 300 Plätzen kann nicht wirtschaftlich mit nur 150 Personen von A nach B fliegen. Da müsste man eigentlich den veranschlagten Ticketpreis verdoppeln, weil kalkuliert wurde eben mit Summe X und Kosten Y. Da ist es ziemlich logisch und nachvollziehbar, dass diese 150 Personen in eine andere Maschine verladen werden (entweder aus solidarität oder gegen provision) wo eben 150 Passagiere fehlen (der Flughafen rechnet seine Gebühren nämlich pro Flieger und nicht pro Passagier). Passagiere sind dahingehend auch nur "Handelsware" (wie bei Hotels und allen anderen Dienstleistern). Diese Art des wirtschaftlichen Denkens ist die Pflicht eines Unternehmens, es würde sonst nämlich pleite gehen und 1000e Arbeitsplätze mit in den Abgrund reissen. Will auch keiner, gibt schlechte Presse in "der Bild" über böse, geldgierige Unternehmen und wird dann in Facebook geteilt.

Solange also eine Airline nicht fahrlässig gehandelt hat seh ich es nicht als normal, dass Entschädigungen verlangt werden. Ärgerlich ist es, eh klar, versteh ich auch - aber sofern die Airline ihre Pflicht sachgerecht erfüllt hat, seh ich nicht warum man sie bestrafen sollte, für etwas gegen das sie nichts hätte unternehmen können. Drumherum gibt es dann ja noch den freien Wettbewerb. Wird eine Airline also auffällig, dass sie häufig Flüge verschiebt, wird sie zwangsläufig Kunden verlieren und irgendwann pleite gehen. Will sie auch nicht.

Man könnte(!!) andererseits aber auch soweit spinnen, dass der Spritverbrauch ja vom Gewicht abhängt und es daher auch klar ist, dass ein 80kg Mann der Maschine mehr abverlangt als ein 160 kg Mann und sich das auch auf den Sprit/Kopf auswirkt. Und da wird heute auch (noch) keine Extragebühr verlangt, wird eben auf den Ticketpreis aufgeschlagen. Wir zahlen es einfach mit, wissen es aber nicht, weil es einfach keiner sagt. Nötig ist es trotzdem, sonst würde die Maschine vor dem Ziel abstürzen, weil zu wenig Sprit mitgenommen wurde. Ist übrigens auch schonmal passiert mit vielen Toten. Problem: Das gerechnete Durchschnittsgewicht/Person war zu niedrig und wurde nach diesem Vorfall angehoben (ist jetzt glaub ich bei ~80 kg?)