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Thema: Soziale Missstände auf Gran Canaria

  1. #1
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    Soziale Missstände auf Gran Canaria

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich wohne hier etwa 1,5 Jahre und muss mit Entsetzen feststellen, das hier viele Einheimische nicht in der Lage sind ihr Leben vernünftig zu bestreiten, da es nicht genügend akzeptable bezahlte Arbeits- bzw. Ausbildungsplätze gibt. Teilweise sind Familien sogar nicht in der Lage ihren Strom oder das Wasser zu bezahlen. Das erarbeitete Geld reicht meistens nicht bis zum Ende des Monats Im letzen Jahr haben 16,1 Millionen Touristen Gran Canaria besucht. Ist es nicht möglich von jedem Touristen bei Ankunft auf Gran Canaria einmalig 2 Euro (32,2 Millionen Euro allein letztes Jahr) zu fordern um die Sozialen Verhältnisse hier auf der Insel zu verbessern? Zufriedene Einheimische, zufiedene Touristen. Jugendliche verlassen die Insel, weil sie hier weder einen Ausbildungsplatz oder Arbeit finden. Oder man findet sie Abends am Jumboo wo sie sich prostituieren. Mit dem Geld was man dadurch sammeln würde wäre es möglich ein Bildungs- und Ausbildungszentrum hier auf der Insel zu bauen. Es gibt hier so viele Hotels in denen man mit Sicherheit Elektriker, Gas und Wasserinstallateure, Fliesenleger oder Maurer brauch. Somit wäre gewährleistet, das diese, die Insel nicht verlassen bräuchten.

    Mit freundlichem Gruß

    Thorsten

  2. #2
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    NEIN! ein absulutes NEIN, dass Touristen für die Sozialen Missstände hier zahlen sollen. Die kanarischen Inseln insgesamt haben in 2017 rund SECHZEHN MILLIARDEN !!!!! Umsatz im Tourismus gemacht. Das Geld steckt die Politik ein. Wo bleibt das??? Und es wird immer wieder vergessen, dass Gran Canaria eine Insel ist. Rund 800000 Einwohner... Die Wirtschaft besteht fast nur aus Tourismus und Gastronomie. Ein bisschen Lebensmittelproduktion - aber das wars dann... Hier nutzt es kaum was, Ausbildungszentrum zu errichten, weil es dies Arbeitsstellen hier dann nie geben wird. Die Insel ist dazu verdammt, dass die jungen Menschen wegziehen, wenn sie Karriere machen wollen.

  3. #3
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    Von dem Geld was die Tourismusgiganten hier verdienen kommt bei dem kleinen Mann auf der Straße aber nichts an. Schau dir mal an, was die Menschen hier in der Tourismusbranche verdienen, da würdest du in Deutschland morgens noch nicht einmal für aufstehen.

  4. #4
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    Ach, warum sollten Touristen nicht auch etwas Solidarität zeigen (zur Not müssen - auch wenn ich jetzt quasi schon den Aufschrei hören kann)?

    Es muss ja immer billiger (meinetwegen Preiswerter) - ob Flüge oder Unterkunft incl. All-in - sein und werden. Billiger wird ja als die neue Freiheit verkauft und gekauft. Das dieses immer Billiger aber auch auf Kosten der Einheimischen und deren Freiheit geht, wird ausgeblendet. Die generierten Steuereinnahmen z. B., fließen zum nicht unwesentlichen Teil ins Ausland, oder werden mMn für einen hahnebüchenen Unsinn verbraten.

    Natürlich könnte z. B. die Tourismusindustrie mehr und besser bezahlte, d. h. der Arbeit angemessene Gehälter schaffen. Das ginge durchaus mit etwas guten Willen, aber der scheint in meinen Augen kaum mehr zu existieren. Im Fahrwasser der "Crisis", wurden etliche Arbeistsstellen im Hotel- und Gaststättengewerbe gekündigt. Nach dem "Zusammenbruch" der Urlaubsdesinationen in Nordafrika, Türkei und teilweise Griechenland boomten die Kanaren imens. Ausgebuchte Hotels wohin man blickte. Wurden aber in gleicher Größenordnung Arbeitsstellen geschaffen. Meines Wissens nicht, die Arbeitsbedingungen wurden eher immer prekärer. Für mehr Arbeitsstunden musste und muss in Kauf genommen werden weniger in der "Lohntüte" zu finden. Aufmucken ist nicht, denn die Schlange der Arbeitslosen ist lang, und der Job ist schnell neu besetzt. Natürlich nur mit Zeitverträgen, zu noch schlechteren Konditionen. Nix neues ich weiß.

    Inzwischen ist es ein gewohntes Bild, das Einheimische ihre Mieten nicht mehr bezahlen können, und z. B. in Trailerparks leben müssen und, und, und.

    Was würde es da ausmachen, wenn Touris, wie oben vorgeschlagen, 2 Euros ablatzen um irgendwas an diesen Zuständen zu mildern. Natürlich dürften diese "Abgaben" nicht in die staatliche Bürokratie wandern. Dann könnte man es auch gleich verbrennen. Es müssten sich verantwortungsvolle Menschen zusammenschließen, die diese Sache organisieren , verwalten und verteilen. So etwas kann mMn nur von "unten", von Menschen gemacht werden, denen die Missstände vertraut sind.

    So, ich habe fertig. Wer Lust hat, kann mich jetzt in der Luft zerreisen, weil mir ist schon klar, dass das was ich geschrieben habe Sozialromantik pur ist. Aber mir gefällt einfach der Gedanke, dass ein Touri mal einen in meinen Augen, symbolischen Betrag zahlen soll/muss, und sich vielleicht dann interessiert wie elendig Teile der Bevölkerung leben muss, während man selber am Pool seinen Drink schlürft (Es sei Ihnen wirklich von ganzen Herzen gegönnt, nicht das ich da falsch verstanden werde!).

  5. #5
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    Bin ganz genau dieser Meinung. Wem tun denn diese 2 Euro weh, sogar pro Tag würde ich es bezahlen, wenn ich wüsste, dass es ordentlich eingesetzt wird. Welchem Reiseveranstalter kann man denn einen Vorwurf machen, wenn die meisten Touristen zu bequem oder zu blöd sind, ihre Reise individuell zu buchen/gestalten/verbringen und damit mehr Geld direkt im Land zu lassen und nicht schon im Ausland internationale Konzerne zu füttern? Ich finde es furchtbar schlimm, wenn wie in dem bewussten Film in letzter Zeit (ihr wisst eh welchen ich meine) Quartiere nur mehr für Kurzzeitvermietung adaptiert werden. Die Politik ist eine Hure.
    So und jetzt könnts mich auch zerreißen!

  6. #6
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    Zu allererst sollte sich der jeweils zuständige Staat um seine Mitbürger kümmern.

  7. #7
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    Ganz "Schlaumeierhaft" festgestellt: Wer ist denn dieser Staat? Das sind doch die Einwohner (mir fällt jetzt leider keine bessere Bezeichnung ein), nicht die Politiker oder Parteien oder die Wirtschaft (ich wollte "Kapital" vermeiden zu schreiben), welche wahrscheinlich gemeint sind. Und das man sich auf diese Spezies nicht verlassen kann und darf, dass dürfte ja kaum anzuzweifeln sein. Die einen wollen nicht, die andern sind einfach unfähig, wieder andere verfolgen ganz eigene Interessen. Mag ein jeder sich denken welche.

    Ach so ja, und so etwas wie Empathie ist den meisten "da oben" 'eh fremd. Mitgefühl steht doch anderen, monitären Interessen nur im Weg.

    Also echt, 2 Euro....

    Natürlich wird es nicht so weit kommen, damit würden diese Damen und Herren ja de facto zugeben, dass etwas faul ist auf der Insel "des ewigen Frühlings".

  8. #8
    Ob das nun Sinn macht und das Geld nicht in ganz andere Kanäle verschwindet möchte und kann ich nicht kommentieren.
    Nur, was Kollege "HH KRZBG" in seinem Kommentar zum Ausdruck bringt kann ich nur voll und ganz unterschreiben.
    Wer Veränderungen will sollte zunächst mal bei sich selbst anfangen.
    Nur wenn wir alle bereit sind, auch mal ein wenig Verantwortung zu übernehmen und uns nicht weiter von den Massenmedien (ver)führen lasssen, kann sich wirklich etwas ändern - und das nicht nur auf "unserer Insel"
    Nicht das Leben ist langweilig, sondern Deine eigene Wahrnehmung des Lebens
    www.info-grancanaria.com Videos, Infos & Tipps rund um die Insel

  9. #9
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    Zitat Zitat von Majestetix Beitrag anzeigen
    Von dem Geld was die Tourismusgiganten hier verdienen kommt bei dem kleinen Mann auf der Straße aber nichts an. Schau dir mal an, was die Menschen hier in der Tourismusbranche verdienen, da würdest du in Deutschland morgens noch nicht einmal für aufstehen.
    Nicht nur auf Gran Canaria, aber auch, liegt ein großes und relativ neues Übel in den sog. Individualtouristen, welche lieber "unter Einheimischen" wohnen wollen anstatt in Hotels oder für sie vorgesehenen touristischen Anlagen. Es werden in großem Ausmaß private Wohnungen angemietet, sehr zum Leidwesen der Bevölkerung die keinen bezahlbaren Wohnraum mehr findet weil die sog. Individualtouristen hohe Tagesmieten bezahlen. Und zum Leidwesen der Nachbarschaft, die dazu verdammt sind, in einem Haus mit ständig wechselnden Nachbars zu wohnen, die einen völlig anderen Tagesrythmus haben wie die arbeitende Bevölkerung oder eine normale Familie.
    Ich denke, die Anwohner wären heilfroh, wenn die Urlauber wieder dort Urlaub machen würden, wo es angedacht ist, in Hotels, Pensionen und ähnlichem. Das gilt für Gran Canaria genauso wie für alle anderen schönen und interessanten Orte auf der Welt. Auch in Deutschland können sehr viele Berliner, Hamburger, Bodenseeanwohner usw usw ein Lied davon singen. Und was von diesen sog. Individualtouristen "beim kleinen Mann von der Straße" ankommt beschränkt sich auf Einkäufe im Supermarkt um die Ecke und der Erwerb (oft) vergünstigter Tickets für öffentliche Verkehrsmittel oder der Anmietung eines Autos. Und das soll ein Fortschritt gegenüber den herkömmlichen Pauschalurlauben sein?

  10. #10
    Insider
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    Zu
    „Wer Veränderungen will sollte zunächst mal bei sich selbst anfangen.“
    Nur zu!!!

    „Nur wenn wir alle bereit sind, auch mal ein wenig Verantwortung zu übernehmen…“
    Dieser Appell geht verloren – „alle“, wer ist das konkret? Ich wette, da fühlen sich nur wenige angesprochen!

    Die Preise sind auf GC in kurzer Zeit um etwa 30% gestiegen – wo bleibt das Geld?
    Damit liesen sich umgehend die benannten Missstände beheben - wenn das gewünscht wäre.
    Es gibt in Deutschland nicht wenige, die sich einen Urlaub auf den Kanaren nie erlauben können, obwohl sie ein Leben lang geschuftet haben – sollte dafür nicht auch eine Abgabe ins Leben gerufen werden?

    Ich bin gegen Zwangsabgaben - egal wozu/wofür! Davon gibt es nach m.M. bereits ausreichend.

    PS: Es bleibt jedem unbenommen, notdürftige Menschen zu finanziell unterstützen - auf geht's. An den Taten zeigt sich der wahre Charakter!

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