Klar, verfolge ich seit den 2 Tagen auch dieses Thema...
vorweg erstmal, ich möchte keinen Tierschutzverein kritisieren, sehe aber manches etwas anders in diesem Zusammenhang.
In Deutschland wurden letztes Jahr um die 500.000 Haustiere ausgesetzt und das ist die Zahl ohne Dunkelziffer.
Das zig Katzen darunter verwildern und gar nicht in dieser Summe auftauchen, wird jedem klar sein.
Tiervermittlungen in andere Länder sehe ich daher schon einmal als vollkommen kontraproduktiv an, weil es nur die Probleme in andere Länder verschiebt und/oder noch verstärkt.
Spanien hat in der ganzen EU das schärfste Tierschutzgesetz, ja, mir ist bekannt das Gesetze nur so gut sind wie sie durchgesetzt werden...
Und jetzt bitte meinen Einwand nicht persönlich nehmen oder sich angegriffen fühlen.
Der Canario wird sicher begeistert sein, von Ausländern im Punkto Tierschutz "belehrt" zu werden.
Ich hoffe das der Ausländer soweit hier integriert ist, das er/sie auch weiß in welchem Umfang die spanischen Tierschutzinstitutionen, Polizei, Guardia Civil Öffentlichkeitsarbeit machen um die Situationen zu verbessern, auf Missstände hinweisen und und und.
Mehrmals wöchentlich sind Aufrufe der Polizei und Guardia Civil in den Sozialen Medien zu finden, Tierquälerei zur Anzeige zu bringen, keine Tiere auszusetzen, zu Weihnachten keine lebenden Tiere zu verschenken und vieles mehr.
Ich hoffe das ist Euch bekannt.
Wozu nun deutsches TV hier eine Doku drehen soll, wo das Problem in DE groß genug ist, kann ich nicht nachvollziehen.

Das Deutsche ein, sagen wir mal, sehr ausgeprägtes Verhalten bei Haustieren an den Tag legen, ist bekannt.
Es gibt einige die Tiere ja so lieben aber durch ihr "Tierliebe" genau das Gegenteil erreichen.

Wer also z.B. meint, er müsse sich eine Katze anschaffen (egal ob adoptiert oder gekauft) weil er ja ein schönes Grundstück hat wo sie ihre Freiheit haben kann, macht sich mitschuldig am Tod von Singvögeln und Reptilien.
Tierliebe und Schutz beginnt mit der Akzeptanz der einheimischen Tier und damit auch Pflanzenwelt.
Ich möchte auch einmal darauf hinweisen, das die Kanaren eine hohe Anzahl nur endemischer Tier-und Pflanzenarten besitzt, und gerade die Kanareneidechse wichtig ist um die Pflanzen zu erhalten, da sie zur Verbreitung der Pflanzensamen beiträgt. Vom hiesigen Artenbestand kann man die Kanaren etwas mit Galapagos vergleichen. Unsere Echsenarten sind hier einmalig auf der ganzen Welt, genau so wie die Landschildkröten von Galapagos.
Diese einmalige Artenvielfalt der Kanaren wird durch Katzen, Igel, Schlangen inzwischen massiv bedroht, alles eingeschleppte Tiere.
Zu der Option, Tiere in ein anderes Land schicken...
Das ist nicht ganz ohne..... eine Tollwutspritze verpassen und zu meinen damit ist alles gut, wäre ein fatales Denken.
Auch wenn das Tier evtl. gegen Parasiten behandelt wurde, bleibt ein Restrisiko.
So gibt es hier z.B. eine Zeckenart, die in den nördlichen Breiten, bisher nicht vorkam.
Diese Zeckenart ist ein aktiver Jäger, nicht wie die Zecken in DE, die auf einem Grashalm warten, das ein "Opfer" vorbei kommt. man "könnte" also zur Verbreitung von Parasiten beitragen.
Wir haben alle gerade gesehen, was so ein sch*** Virus anrichten kann, wissen wir, ob es nicht evtl. in warmen Ländern andere Bakterien und Viren gibt, die wir damit verbreiten könnten?

Ja, wir haben hier auf den Kanaren ein riesen Problem mit überfüllten Tierheimen.
Das Problem haben aber wir Menschen verursacht, wie so oft.
Diese Tiermengen wird man nicht in Adoption bekommen. Ich bin Natur- und Tierfreund aber hier wird es eine rigorose Lösung geben müssen, auch wenn ich das nicht gerne sage und noch weniger mag.