Mariano Rajoy der Vorsitzende der Partido Popular, hat am Wochenende bei seinem Besuch auf den Kanaren den Wahlkampf offiziell eröffnet. Rajoy hat bestätigt, dass Jose Manuel Soria als Spitzenkandidat der PP auf den Kanaren ins Rennen geht, und zeigte sich zuversichtlich, dass Soria der nächste Präsident der kanarischen Regierung wird. Die PP ist damit die erste Partei, die ihren Kandidaten für Wahlen 2007 offiziell bestätigt.
Adán Martín, der derzeitige Regierungspräsident, scheint dieses Vertrauen in seiner Partei nicht zu haben. In einem Interview erklärte Martín, dass er nicht damit rechne, dass ihn die CC um eine neuerliche Kandidatur bitten würde. Als Spitzenkandidat der Coalicion Canaria wird - allerdings noch unter vorgehaltener Hand - der derzeitige Rektor der Universität Las Palmas, Manuel Lobo, genannt. Manuel Lobo gilt als einer der schärfsten Kritiker von Adán Martín.
Der spanische Ministerpräsident plant, 2 seiner Minister abzusetzen. Jose Montilla, der Minister für Industrie, Handel und Tourismus, und der Justizminister Juan Fernando Lopez Aguilar sollen im September ihre Ämter zurücklegen und als Spitzenkandidaten der PSOE in die Wahlen 2007 gehen. Der smarte Justizminister ist unter der Canarios sehr beliebt, die Sozialisten erwarten sich mit ihm einen großen Wahlerfolg. Juan Fernando Lopez Aguilar wird damit für die PSOE um das Amt des Präsidenten der kanarischen Regierung kandidieren.
Die politischen Parteien haben zwar weder Spitzenkandidaten oder Programm für die Wahlen im kommenden Jahr bekannt gegeben, über mögliche Koalitionen wird aber bereits spekuliert. Der Vorsitzender der Coalicion Canaria, Paulino Rivero, hat gestern angekündigt, dass seine Partei eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit mit der PSC, der Partido Socialista Canaria wünscht. Eine Koalition mit der Partido Popular schließt Paulino Rivero aus.
Jose Luis Rodriguez Zapatero will die Entscheidung, ob Juan Fernando Lopez Aguilar als Spitzenkandidat für das Amt des kanarischen Präsidenten kandidiert, dem Minister selbst überlassen. Der Justizminister der spanischen Regierung gilt als der aussichtsreichste Kandidat der PSOE auf den Kanaren, er selbst hat seine Kandidatur auch bereits bestätigt, die Stellungnahme seines "Chefs" Zapatero hatte noch gefehlt. Zapatero erklärte, er würde es bedauern, Lopez Aguilar als Justizminister zu verlieren, aber er sei eindeutig der beste Kandidat für das Amt des Präsidenten der kanarischen Regierung.
Bereits im September wollen die Parteien auf den Kanaren in den Wahlkampf starten, und damit die längste Wahlschlacht der Geschichte starten. Gewählt wird spanienweit im Mai 2007, und zwar wie hierzulande üblich, sowohl die Kommunalvertreter, als auch die Vertreter im Parlament. Einige Parteien befinden sich lt. eigenen Aussagen bereits mitten im Wahlkampf, ab September wollen alle "partidos" ihre Spitzenkandidaten und ihr Programm vorstellen.
Die PSC hat keine Eile, ihr Programm für die bevorstehenden Wahlen vorzustellen. Wie der Präsident der "Partido Socialista Canario", kurz PSC, Juan Carlos Alemán, gestern erklärte, wird seine Partei ihr Programm erst zu Beginn des Wahljahres 2007 bekannt geben. Der vermutliche Spitzenkandidat für das Amt des Präsidenten der kanarischen Regierung, Juan Lopez Aguilar, hält sich ebenfalls sehr bedeckt. Lopez Aguilar, derzeit Justizminister im Kabinett Zapatero ist gestern mit dem Regierungschef auf Lanzarote zusammengetroffen, er hat die Kanaren allerdings bereits wieder verlassen.
Alle anderen Parteien haben angekündigt, den Wahlkampf bereits im Herbst zu eröffnen, gewählt wird in Spanien im Mai nächsten Jahres.
Der ehemalige Präsident der kanarischen Regierung, Jeronimo Saavedra wird für das Amt des Bürgermeisters von Las Palmas kandidieren. Das hat die PSOE Las Palmas am Wochenende bekannt gegeben. Der 71jährige hat bereits vor Monaten seinen Widereinstieg in die Politik bekannt gegeben, bislang war unklar, für welches Amt die Partei den Ex-Präsidenten einsetzen wird. Jeronimo Saavedra ist in seiner Heimatstadt Las Palmas äußerst populär, die PSOE rechnet sich mit ihm gute Chancen für die bevorstehenden Wahlen aus.
Wahlforscher prophezeien der PSOE einen großen Stimmenverlust bei den bevorstehenden Wahlen, u.a. wegen der aktuellen Flüchtlingspolitik. Viele Canarios werfen der Zapatero-Regierung in Madrid zu wenig Engagement in der Flüchtlingsfrage vor, und sind überzeugt, dass nur eine lokale Partei, wie z.B. die Coalicion Canaria oder die Nueva Canaria hier dementsprechend handeln könne.
Die Kandidatur des aktuellen Justizministers Jose Fernando Lopez Aguilar, für das Amt des Präsidenten der Kanarischen Regierung wird immer wahrscheinlicher. Gestern hat sich der Delegierte der Spanischen Regierung auf den Kanaren, Jose Segura, für eine Kandidatur von Lopez Aguilar ausgesprochen. Der smarte Justizminister ist auf den Inseln sehr populär, vor allem in der Provinz Las Palmas rechnet die PSOE damit mit ihm einen potentiellen Gegenkandidaten für den konservativen Jose Manuel Soria zu stellen. Soria dagegen hat die Diskussionen rund um eine Kandidatur von Lopez Aguilar kritisiert: "die Arbeit als Justizminister ist mit der eines Vorsitzenden einer Autonomieregierung überhaupt nicht zu vergleichen", meinte Soria, und: "Lopez Aguilar stammt zwar aus Las Palmas, lebt aber seit Jahren auf dem Festland, keine gute Voraussetzung um aktiv hier für die Inseln zu arbeiten", so der Spitzenkandidat der PP, Jose Manuel Soria.
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