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Thema: Borreliose

  1. #1
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    Borreliose

    Gibt es hier auf der Insel Borreliose? da meine Tiere oft (vor allem Spot, Samson, Isis und Anubis) von diesen Viechern geplagt werden und die typischen Mittel wie Frontline total versagt haben mache ich mir jetzt ein wenig Sorgen da ich (warscheinlich) von einem dieser Viecher gebissen wurde. Ich bin mir nicht sicher ob es wirklich ein Zeckenbiss ist oder nur eine Wunde von einer Kralle, aber vorsichtshalber will ich es im Auge behalten. Jetzt sollte ich aber wissen ob es diese Krankheit hier auf der Insel gibt oder ich mir keinerlei Sorgen machen muß.

  2. #2
    Insider Avatar von cameleon
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    Gar keine leichte Frage!

    Grundsätzlich wird die Borreliose in ihrer häufigsten Form vom Bakterium "Borrelia Burgdorferi"hervorgerufen, welcher hauptsächlich durch die Zeckenart "Lxodes Ricinus"übertragen wird, diese ist ursprünglich nicht auf den Kanaren beheimatet, aber es existieren Berichte, es seien Exemplare auf Teneriffa angetroffen worden. Auf Gran Canaria sind mir bisher keine Fälle bekannt, es steht auch nichts Anderes im Netz.
    Bei einer Infektion mit Borrelien, verfärbt sich die Einstichstelle nach 12-24 Stunden dunkelrot, die Verfärbung klingt kreisförmig bis oval, zu den Seiten hin aus. Sie kann dabei anschwellen, muß aber nicht. Oft bildet sich um das Zentrum der Einstichstelle ein blass weisslicher Kreis. Tritt die charakteristische Verfärbung nicht auf, so ist eine Infektion sehr unwahrscheinlich! Ich bin zwar kein Tierarzt, aber dieses Infektionsbild zeigt sich bei Tier und Mensch in nahezu gleicher Form, nur ist es unter Fell natürlich nicht so deutlich zu sehen, wie auf glatter Haut beim Menschen.
    Die hier bei uns aufgetretenen Fälle von Borreliose sind meines Wissens, ausschließlich auf Infektionen auf dem Festland zurück zu führen.

  3. #3
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    Vielen Dank für die Ausführliche Erklärung. Da bin ich schon sehr beruhigt.

  4. #4
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    Ich beschäftige mich im Augenblick in meiner Diplomarbeit unter anderem mit Zecken auf den kanarischen Inseln. Danach wissen wir hoffentlich mehr, ob es jetzt Borreliose auf Gran Canaria gibt, oder nicht.
    Was ich aber leider sagen muss ist folgendes: Borreliose ruft nur in 30 % der Fälle ein Erythrema migrans hervor, also die wandernden roten Kreise um die Einstichstelle. Man sollte sich eher auf sonstige Symptome einer akuten Borreliose verlassen, also Fieber, Müdigkeit, Gliederschmerzen. Bei einer "Grippe" kurz nach einem Zeckenstich sollte man diesen also beim Arzt unbedingt erwähnen. Zecken übertragen auch viele andere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen.
    Siehe auch meinen Thread "Zecken- und Sandmückenstudie"
    Alles kein Grund zur Panik, man muss nur aufmerksam sein und die Zecke so schnell wie möglich entfernen, dann kann man das Risiko einer Übertragung immer deutlich mindern.

  5. #5
    Insider Avatar von Residentin
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    Ich habe hier eine Zeckenkarte aus der Apotheke, die mühelos eine Zecke entfernt. Diese hatte ich, als ich noch dort lebte, in Deutschland benutzt, als sich eine Zecke hinter das Ohr eines Bekannten verirrt hatte, wahrscheinlich hatte sich die Zecke in der Mütze verfangen. Hier hatte ich das Problem noch nicht, aber es wäre interessant zu wissen, ob es hier auch Zeckengebiete gibt. Meine Impfung liegt schon zuweit zurück und gegen einen Erreger gibt es sowieso noch keinen Impfstoff, soweit ich informiert bin.

  6. #6
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    Zecken gibt es hier hauptsächlich in den Bergen

  7. #7
    Insider Avatar von Residentin
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    @julie, danke für die Info, werde dann vorsichtshalber meine Zeckenkarte mitnehmen, wenn ich mal in den Bergen bin

  8. #8
    Insider Avatar von cameleon
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    Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!

    Zitat Zitat von Wuchereria
    Ich beschäftige mich im Augenblick in meiner Diplomarbeit unter anderem mit Zecken auf den kanarischen Inseln. Danach wissen wir hoffentlich mehr, ob es jetzt Borreliose auf Gran Canaria gibt, oder nicht.
    Was ich aber leider sagen muss ist folgendes: Borreliose ruft nur in 30 % der Fälle ein Erythrema migrans hervor, also die wandernden roten Kreise um die Einstichstelle. Man sollte sich eher auf sonstige Symptome einer akuten Borreliose verlassen, also Fieber, Müdigkeit, Gliederschmerzen. Bei einer "Grippe" kurz nach einem Zeckenstich sollte man diesen also beim Arzt unbedingt erwähnen. Zecken übertragen auch viele andere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen.
    Siehe auch meinen Thread "Zecken- und Sandmückenstudie"
    Alles kein Grund zur Panik, man muss nur aufmerksam sein und die Zecke so schnell wie möglich entfernen, dann kann man das Risiko einer Übertragung immer deutlich mindern.
    Ich möchte empfehlen, lieber erst genauer auf den Inseln die tatsächlichen Fakten zu studieren und dann erst zu bewerten!
    Man sollte nicht vergessen das die Zecke eine Entwicklungstadium des Holzbocks darstellt, welches naturgemäß sein Vorkommen regelt. Weiterhin sollte man bei allem akademischen Interesse an Vorkommen und Verbreitung bedenken, daß eine Weitergabe von Vieren, eine vorherige Durchseuchung des Bestandes zu Grunde liegen muß.
    Nach meiner Kenntniss sind auf den Kanarischen Inseln bisher noch nie Fälle von Boreliose, durch infizierte Zecken der Inseln, nachgewiesen worden, lediglich in sehr seltenen Fällen einmal Boutonneuse Fieber!
    Die 30% ige Wahrscheinlichkeit der Erstsyntome stimmen nur bedingt, insofern man es den Verlauf beim Menschen bezieht, auch innerhalb der Humanmedizin ist diese Zahl mehr als umstritten. Bei Hunden und Katzen sind es etwa 80-90% .
    Ich bin zwar kein Tierarzt, dennoch halte ich es für unsinnig zu glauben, man könne bei Tieren Grippesynthomatiken und Gliederschmerzen als Inizialsyntom diagnostizieren, zumal die Infektion bei ihnen, sehr oft fieberfrei und ohne Verhaltensauffälligkeiten verläuft.
    Soweit es meine 11 Jährige Praxis hier auf der Insel hergibt, habe ich lediglich zwei mal erlebt, das eine Sandmücke, Phlebotonfieber
    ausgelöst haben! Was aber in keinem Zusammenhang mit dieser Thematik steht!
    Darüber hinaus würde ich mich über jedes wissenschaftlich fundierte posting oder PN´s freuen, welche NEUE Erkenntnisse zu dieser Thematik beinhaten!

  9. #9
    Insider Avatar von cameleon
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    "Zecken auf Gran Canaria"Ich moechte mein posting aus dem Jahr 2010 ergaenzen, da die Situation hat sich veraendert hat! Die gemeine "Holzbockzecke" Ixodes Ricinus, ist in den letzten drei Jahren,stark zunehmend und in grosser Zahl in den bewachsenen Gebieten des Maspalomas Duenengebietes, besonders nahe der "Kamelstation" an zu treffen!
    Ich habe mal drei eingesammelt, im Reagenzglas mit nach Hause genommen und diese auf die Vieren der FSME und Borreliose getestet! Beide Tests waren bei allen drei Tieren negativ!Die ist ein Analtspunkt, der die Wahrscheinlichkeit nahe legt, das hier noch keine Virale Durchseuchung statt gefunden hat! Dies kann aber nicht als repraesentativ angesehen werden!
    MEDICUS CURAT, NATURA SANAT!

  10. #10
    Inselfan
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    Hallo Chameleon, nur aus purer Neugierde. Wie hast Du denn die Zecken auf Borrelia burgdorferi getestet. Hast Du Dir den Darminhalt im Dunkelfeldmikroskop angesehen oder hast Du sie eingeschickt? Weißt Du was aus Wuchererias Diplomarbeit geworden ist? Bist Du Dir sicher dass Du Ixodes ricinus gefunden hast? Ich habe bisher, auf die Schnelle keine Information über Ixodes ricinus auf Gran Canaria gefunden. Stattdessen soll es Rhipicephalus pusillus und Hyalomma lusitanicum auf GC geben. (Emerg Infect Dis. 2009 Nov; 15(11): 1869–1870. Rickettsia massiliae in the Canary Islands) und die übertragen Rickettsien. Entschuldige bitte meine vielen Fragen. Habe selber vor gefühlten 100 Jahren an I. ricinus geforscht und Du hast meine Neugierde geweckt. Herzlichen Gruß Ada

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