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Thema: Neue Leitlinien: Herzdruckmassage wichtiger als Mund zu Mund Beatmung

  1. #1
    Nicht mehr aktiv Avatar von queru
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    Neue Leitlinien: Herzdruckmassage wichtiger als Mund zu Mund Beatmung

    Die britische Herzstiftung hat eine Kampagne gestartet damit die Bürger die Angst vor einer Herzdruckmassage im Notfall verlieren. Um zu erklären welcher Rhythmus der Drücke am geeignetste ist greifen sie auf das Lied "Stayin´ alive" von den "Bee Gees" zurück.

    Auslöser der Kampagne war eine Studie die ergab, dass fast die Hälfte der Briten nicht weiß wie man versucht eine Person mit Herz-Kreislauf-Stillstand wieder zu beleben.
    Es ist sogar noch schlimmer: 20% sind nicht bereit eine Mund zu Mund Beatmung zu machen da sie Angst haben sich eine Infektion zu holen und 40% würden es vorziehen nicht zu helfen aus Angst verklagt zu werden wenn die Herz-Kreislauf Wiederbelebung schlecht ausgeht.
    Deshalb hat die Stiftung eine Kampagne gestartet die versucht, dass die Bürger die Angst vor solchen Situationen verlieren und dass sie zuerst Herzdruckmassage machen und die Mund zu Mund Beatmung ignorieren sollen.

    Hier der in meinen Augen geniale Video mit Vinnie Jones:
    http://www.youtube.com/watch?feature...&v=ILxjxfB4zNk


    Artikel im Stern: http://www.stern.de/gesundheit/neue-...e-1615416.html

    ERC Leitlinien 2010 in Deutsch: http://www.grc-org.de/leitlinien05/c...eitlinien-2010

  2. #2
    Insider
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    Die Herzdruckmassage ist nur erforderlich, wenn der Patient KEINEN Puls mehr hat.

    Beim Auffinden einer Person also ERST PRÜFEN, ob die Person ansprechbar ist und ob ein Puls vorhanden ist.

    Puls vorhanden, Person ohne Bewusstsein = stabile Seitenlage (muß nicht perfekt sein. Sinn und Zweck der stabilen Seitenlage ist, dass möglicherweise Erbrochenes aus dem Mund laufen kann und die Person nicht ersticken kann.

    Kein Puls vorhanden = Herzdruckmassage

    Heute sagt man, das Blut hat noch ausreichend Sauerstoff gespeichert, sodass eine Beatmung nicht wirklich überlebenswichtig ist.
    I want to go to Gran Canaria!

  3. #3
    Insider Avatar von cameleon
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    Liebe Moni, die von Queru eigestellten Infos sind absolut richtig und entsprechen den aktuellen Empfehlungen für Laienhilfe!
    Deine Ergänzung hier ist leider medizinisch falsch! Der menschliche Körper braucht zum überleben zwingend Sauerstoff, eine Stabile Seitenlage ist nur dann richtig, wenn der Patient eine ausreichende Eigenatmung hat, dies ist der entscheidende Punkt für die Wiederbelebungsmaßnahmen! Ein tastbarer Restpuls alleine, bei fehlender Atmung wird schnell schwächer und geht dann ins Kammerflimmern über.
    MEDICUS CURAT, NATURA SANAT!

  4. #4
    Insider Avatar von cameleon
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    Keine Scheu vor öffentlich angebrachten AED Geräten im Ausland! Ist bei einem Herz-Kreislauf Stillstand ein AED Gerät in Reichweite, so kann ich dieses als medizinischer Laie bedenkenlos nutzen, auch wenn die Sprachführung in einer mir nicht verständlichen Sprache ausgeführt ist. Alle erforderlichen Handlungen sind auch als Grafik aufgedruckt. Je nach Modell, Deckel öffnen, Gerät mit dem großen Hauptschalter Gerät ein schalten, Beutel mit den Aufklebepaddels aufreissen in den einzig möglichen Stecker am Gerät stecken, Klebepaddels, wie auf der Grafik zu sehen auf den entblößten Brustkorb des Patienten fest aufkleben und auf den Analyseknopf druecken, wenn das akustische Warnsignal ertönt, den Patienten nicht berühren.
    Danach mit der HLW fortfahren! Man kann nichts falsch machen, das Gerät löst nur aus wenn die Analyse, den Herzstllstand bestaetigt! Ein Demovideo für die HLW kann man sich auf den, im ersten Beitrag vorgeschlagen Internetadressen anschauen!
    MEDICUS CURAT, NATURA SANAT!

  5. #5
    Insider
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    Das Problem für viele dürfte anders gelagert sein. Man ist von der Situation eines kollabierenden Menschen völlig überrascht und verfällt in eine Art Passivität. Da bedarf es einen, der voran geht und auch andere direkt anspricht und zur Mithilfe auffordert, das wirkt zumeist. Wir haben mehrmals Personen, die im Meer böse mit dem Knie auf einen Stein gestürzt bzw. mit dem Fuß umgeknickt waren, herausgezogen. Wenn einmal einer anfängt, läuft der Rest quasi von alleine und sei es, dass andere die Polizei und/oder das Rote Kreuz verständigen.

    In diesem Zusammenhang darf daran erinnert werden, dass Erste-Hilfe-Kurse von DRK, Maltesern ... regelmäßig und kostenlos angeboten werden. Die meisten Mitbürger dürften dagegen das letzte Mal einen Kurs vor dem Erwerb des Führerscheins mitgemacht haben und das kann schon mal ein paar Jährchen zurückliegen. Also im Zweifel aufraffen und zur Auffrischung gehen. Man kann selbst mal da liegen und auf fremde Hilfe angewiesen sein.

  6. #6
    Tourist Avatar von jotikaur
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    Oh ja, erste Hilfe-Kurs. Bis jetzt wurde ich alle 2 Jahre auf der Arbeit geschult, mach ich jetzt privat kostenlos als Mitglied bei einer Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation. Es gab jedesmal Änderungen z.B. die stabile Seitenlage wurde vereinfacht. Meiner Kollegin(Kreislaufkollaps) haben wir vor vier Jahren das Leben gerettet.
    Beim AED Gerät (ext.Defibrillator) habe ich das so verstanden, dass er nur "schockt" wenn eine Herzrhythmusstörung vorliegt und man dann mit der Herzdruckmassage/Beatmung beginnt bzw. weitermacht. Es bringt nicht das Herz wieder zum Schlagen, wie in vielen Serien suggeriert wird.
    Zum Thema Angst etwas falsch zu machen kann ich nur sagen, keine Hilfe bedeutet wahrscheinlich Tod der Person und unterlassene Hilfeleistung...
    Angst vor Krankheiten bei der Beatmung sind verständlich, sind glaube ich über die Nase aber minimal.
    30° hat recht, viele Menschen verfallen in eine "Starre" in Notsituationen. Sobald eine/r aber klare und direkte Anweisungen gibt läuft es meistens. Habe ich vor zwei Wochen bei einem Wohnungsbrand im "unseren" Haus erlebt. Es geht allen Bewohnern gut, dank schneller Reaktion einiger Mitbewohner.

  7. #7
    Insider Avatar von cameleon
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    Die Änderungen bei der stabilen Seitenlage hat die ERC entwickelt, da viele Laienhelfer diese als zu schwierig befinden und die "alte" Version nicht hin bekamen! Es ist aber völlig egal welche version mann kann, wichtig ist nur das man eine beliebige Version auch beherscht! Das medizinsche Ziel der stabilen Seitenlage ist, zum einen das der Zungengrund des Bewußtlosen nicht nach hinten fallen kann und die Atemwege verlegt und zum zweiten das ev. Erbrochenes nicht in die Atemwege gelangen kann. Auf welchem Weg ich dieses Ziel erreiche ist dann nachrangig!
    Was mir oft bei Notfällen auffällt, Die stabile Seitenlage nur bei bewußtlosen Patienten mit ausreichender Eigenatmung an wenden, ansonsten mit der HLW beginnen, diese ist aber nur in Rückenlage flach auf einem möglichst harten Untergrund möglich! Dabei ist es sinnvoll den Kopf des Patienten leicht zur Seite zu drehen!
    Zur Frage von "jotikaur", die vollautomatischen, externen Laiendefibrillatoren (AED) lösen nur aus bei Herzstillstand, Kammerflimmern, oder einer Frequenz von unter 20 Komplexen, nicht jedoch bei einer Herzrytmusstörung aus!
    Nach einer Schockauslösung kommt es recht selten zu einem sprontanen Sinusrytmus, in der Regel sollte man die HLW fortsetzen bis Rettungsdienst, oder ein Arzt eingetroffen sind!
    Über Maßnahmen zum Infektionsschutz hatte ich bereits im ersten Beitrag geschrieben.
    Gegen die Hemmschwelle hilft aus meiner Sicht nur gute Aufklärung und ständige Thematisierung!
    Ich würde mir auch an jedem Notfallort jemanden wünschen, der klare, strukturierte Anweisungen gibt, wird aber wohl eine Wunschvorstellung bleiben!
    MEDICUS CURAT, NATURA SANAT!

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