Ich denke, das hat in dem Fall wahrscheinlich weniger mit Hinterherhinken als mit einer unterschiedlichen Struktur des Gesundheitssystems in beiden Ländern zu tun, dyson. Während in Deutschland der Apotheker - im Vergleich zum Arzt - eher "nur" Verkäufer und Erfüllungsgehilfe des Arztes ist, ist er im spanischen Gesundheitssystem ein sehr wichtiger Ansprechpartner. Spanische Apotheker sind eine Erstanlaufstelle bei vielen Gesundheitsbeschwerden, bei denen der Deutsche längst zum Arzt gehen würde; sie stellen bei kleineren Sachen durchaus auch eigene Diagnosen und beraten bzw. entscheiden, welches Medikament man nehmen sollte. Und hier in Spanien sind auch sehr viel mehr Medikamente deshalb frei in der Apotheke verkäuflich als in Deutschland. Bis vor kurzen gab's sogar bestimmte Antibiotika ohne ärztliches Rezept (das haben sie jetzt geändert, weil sie gemerkt haben, dass sie sich damit ein Resistenzenproblem selber züchten), aber man kann hier immer noch viele Medikamente problemlos direkt über die Apotheke bekommen, für die man in Deutschland schon ein Rezept bräuchte (z. B. Schmerz- oder Schlafmittel). Ich nehme an, man hat hier mit der Einführung der Online-Apotheken auch deshalb so lange gezögert, weil man die Position des Apothekers als Berater und ersten Ansprechpartner für die Patienten nicht unterminieren wollte.