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Thema: Einheitliche Telefonnummer um Selbstmorde zu verhindern

  1. #1
    Insider
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    Einheitliche Telefonnummer um Selbstmorde zu verhindern

    Spanien wird in Kürze eine leicht zu merkende öffentliche Telefonnummer einrichten um Selbstmorde zu verhindern. Sie wird 24 Stunden erreichbar sein.
    Ein lange Zeit tot geschwiegenes Problem wird jetzt als "dringend" bezeichnet.

    Im Jahr 2017 nahmen sich in Spanien 3679 Personen (10 jeden Tag) das Leben, 2718 Männer und 961 Frauen.

  2. #2
    Insider Avatar von Reisebär
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    Das die Selbstmordrate gestiegen ist, haben aber auch die Banken, und durch zu spätes eingreifen der spanische Staat mit zu verantworten.
    Denn im Rahmen der Finanz- und Immobilienkrise haben ja die Banken rigoros die kleinen Wohnungs- und Eigenheimbesitzer mitsamt ihren Familien auf die Straße gesetzt.
    Ohne Gnade und ohne Rücksicht auf Verluste. In dieser Ausweglosigkeit haben sich auch viele das Leben genommen.
    Aber mittlerweile haben die Banken dabei ja nicht mehr so leichtes Spiel aufgrund von Gesetzesänderungen.

  3. #3
    Insider
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    Hab mir gerade mal interessehalber die Daten bis Jahr 2000 gesucht. Lagen seither immer über 3000 Personen.
    2016: 3569
    2015: 3602
    2014: 3910
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    2003: 3478
    2002: 3371
    2001: 3189
    2000: 3393

  4. #4
    Admin Avatar von felin
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    Naja, das kann man auch anders sehen.
    Die Banken trifft meiner Meinung erst in 2. Linie diese Entwicklung.
    Ich sehe die Ursache in der Arbeitsmarktreform, einige Unternehmer haben ohne Rücksicht ihre neuen Möglichkeiten genutzt und so einige Arbeiter in Verzweiflung gebracht. Aber Spanien musste ja einiges einfach aus anderen EU-Ländern kopieren.....
    Ich könnte da so einige Beispiele erzählen, da schüttelt man nur den Kopf.
    2013 ist schon ein deutlicher Anstieg der Selbstmorde zu sehen.

  5. #5
    Insider Avatar von Reisebär
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    @felin
    Sicher hast du auch Recht, dass die Arbeitsmarktreform auch der Auslöser war.
    Aber genau das zieht ja den Rattenschwanz nach sich.
    Arbeitslosigkeit --> kein Geld mehr für die Hypothek --> Obdachlos --> keine Perspektive --> Selbstmord

  6. #6
    Insider
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    Die Statistik ist in ES bestimmt auch nur recht "ungenau" geführt so wie in D
    denn hier in D werden viele "Fälle" auch unter den Tisch gekehrt und nicht als
    Folge von Verwerfungen der sogn.Arbeitsmarkt- und Sozial- "Reformen" gesehen.
    Vermutlich ist das in ES auch nur die Spitze des Eisberges von Fällen die nicht zu legnen sind.
    Hinzu kommt das in ES es keine "grundsätzliche" soziale Absicherung gibt
    so wie in D.
    Aber auch in D kommt es zu Fällen wo Menschen durch alle Raster fallen
    und wo durch die Ämter noch kräftig
    hinterher getreten wird mit fördern und fordern.

    Es ist ja schon mal ein Weg sich in ES Gedanken um ein Hilfsangebot zu machen.

    Mfg Andreas

  7. #7
    Admin Avatar von felin
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    @ Reisebär, genau so, aber die "Klatsche" hat PP dafür gerade eingefahren, gut so.

  8. #8
    Insider Avatar von Reisebär
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    Zitat Zitat von kuehnetec Beitrag anzeigen
    ...........Hinzu kommt das in ES es keine "grundsätzliche" soziale Absicherung gibt
    so wie in D...........

    Mfg Andreas
    Also wir persönlich, sogar als residente Ausländer haben das anders erlebt.
    Ich habe in Spanien die absolute dauerhafte Erwerbsunfähigkeit bekommen.
    In Deutschland kannst du den Kopf unter dem Arm tragen und bekommst die nicht.
    Die Seg.Soc. hat mir zunächst nur die Berufsunfähigkeit zugesprochen, das Sozialgericht in 3-minütiger Verhandlung sofort die absolute Erwerbsunfähigkeit.
    In der Zeit der "nur" Berufsunfähigkeit hat natürlich das Geld an allen Ecken gefehlt.
    Somit konnte ich Aufstockung durch Sozialhilfe beantragen, konnte Wohngeld beantragen .
    Des weiteren:
    Ich habe beim Spanier gearbeitet, dadurch war mein Frau als Hausfrau bei mir in der Seg.Soc. familienversichert.
    Als meine Frau dann ihre Altersrente von Deutschland bekam, sagte die Seg.Soc. natürlich, das nun die Krankenversicherung im Land des Rentenversicherungsträgers zuständig sein.
    Da aber einige Monate (Monate nicht Jahre) Mitgliedszeit in der gesetzlichen KV fehlen, wurde meine Frau nicht in die gesetzliche Krankenversicherung aufgenommen.
    Da geht auch nichts auf Kulanz oder ähnlichem. Das steht so in dem deutschen Asozialgesetzbuch.
    Das zum Thema Sozialstaat in Deutschland.
    Die Seg.Soc. hat sich zwei Jahre mit der deutschen Sozialversicherung rumgestritten und meine Frau war in der Zeit quasi nicht versichert.
    Bis letztendlich die Seg.Soc. entschieden hat, meine Frau aus Kulanzgründen wieder bei mir in die Familienversicherung aufzunehmen.
    Somit ist sie jetzt mit allen Rechten gesetzlich krankenversichert, und das sogar noch beitragsfrei.
    In Deutschland hätten wir unsere Renten versteuern müssen.
    In Spanien ist meine Invalidenrente steuerfrei, und die meiner Frau auch, weil sie unterm Satz liegt.
    In Deutschland hätten wir KV Beiträge zahlen müssen,
    In Spanien nicht.
    In Spanien hatte ich einige Jahre die Medikamente komplett gratis, jetzt muss ich ein Minimum zuzahlen.
    Natürlich weiß ich nicht, ob in ganz Spanien so verfahren wird oder ob es in Catalunia (wo ich nur noch 4 Wochen wohne) andere Regelungen gibt.
    Daher sehe ich deine obige Aussage etwas differenzierter.
    Und verstehe auch nicht, wie Spanier einen so schlimmen sozialen Abstieg machen können, wenn sogar mir, als residentem Ausländer so geholfen wird.
    Also in meinen Augen ist Spanien gegenüber Deutschland der bessere Sozialstaat, aber eben wegen meiner subjektiven, positiven Erfahrungen.

    Was ich weiter unten schrieb, sind halt das, was ich in den Medien gehört habe.

  9. #9
    Insider
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    Na Reisebär, ich habe genau die gegenteiligen Erfahrungen gemacht. Hier in D Schwerbehinderung seit über 20 Jahren ankerkannt. Die Base und der spanische Arzt wissen nichteinmal ob nach spanischem Recht eine Minusvalia bestätigt wird, eben wegen der möglichen Kosten für die dortige SV. Der Witz an der Sache,: ich als ehemaliger deutscher Beamter bin mit Familie privatversichert und würde dem spanische Staat wie auch immer, gar nicht zur Last fallen. Das bestätigen eigentlich alle Beteiligten, aber die spanische Gesetzgebung wäre halt so.

  10. #10
    Admin Avatar von felin
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    Ich denke auch, das muss man sehr differenziert sehen.
    Auch Arbeiter sind hier durchaus sozial abgesichert.
    Klar muss man die Anwartschaft dafür erfüllt haben.
    Aber man kann vergleichbare Sozialhilfe bekommen, genau so wie Wohngeldzuschuss.
    Teilweise ist es vom Alter abhängig, auch vom Familienstand sprich Kinder usw.
    Dazu kommt, das die Arbeitsgerichte auch sehr arbeitnehmerfreundlich sind.
    Wege gibt es durchaus, man muss sie nur gehen.

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