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Thema: Weihnachten

  1. #31
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    Der Weihnachtsmann hat auch seine Sorgen

    Autorin: Gerda Schmidt


    Dieses Jahr sollte alles endlich mal etwas weniger turbulent ablaufen, als die Jahre zuvor.
    Schließlich bedeutet Adventszeit auch besinnliche Zeit. Doch das galt scheinbar noch nie für den Nikolaus.
    Aber diese Jahr plante er weit voraus.

    Ende November begann die Arbeit für den Weihnachtsmann. Er kontrollierte zuerst das wichtigste Gefährt, seinen Schlitten. Die Sommerkissen wurden gegen Winterdecken ausgetauscht. Ein Loch in der Sitzbank, das die Motten über Sommer reingefressen hatten wurde mit einem dunkelgrünen Flicken ausgebessert. Das Rentiergeschirr musste neu poliert werden und die Zügel waren an den baumwollenen Zwischenteilen schon etwas ausgeleiert und bedurften einer Stärkung.

    Dann ging es an die Tourenplanung, die den Erfolg des Unternehmens ausmachte. Durch das ständige Umziehen der Leute und den mangelnden Adressangaben kam es schon vor, dass der ein oder andere fälschlicherweise ein verkehrtes Geschenk bekam und dann dem Nikolaus die Schuld in die Schuhe schob. Das musste er dieses Mal unbedingt vermeiden. Deshalb wollte er ein neumodisches Navigationsgerät zu Rate ziehen, das angeblich Adressen bis auf 5 m genau angeben konnte. Doch bei der letzten Aufräumaktion fiel die Gebrauchsanweisung seinem Tatendrang zum Opfer und landete im Sperrmüll. Das war ihm aber doch irgendwie Recht, weil er als Unikum aus den alten Zeiten doch lieber nach althergebrachten Methoden arbeitete. So orientierte er sich lieber nach seinem roten Buch, in das er mit akurater Sütterlinhandschrift:

    https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCtterlinschrift

    ...seine Eintragungen zu machen pflegte und natürlich nach den Sternen, denn er arbeitete hauptsächlich nachts.

    Jetzt musste er nur noch das Geschenkpapier besorgen, die Rentiere rufen und die Elfen für ihre Arbeit einteilen, was auch eine genaue Logistik verlangte. Kaum hatte er den Gedanken formuliert, klopfte es an der Tür und der Specht übergab ihm einen Brief. Als Absender konnte er nur zwei Hufabdrücke ausmachen, was nichts gutes bedeuten konnte. Er öffnete das Kuvert und heraus fiel eine Krankmeldung, die gestern ausgestellt wurde. Anbei lag ein Zettel von Rentier Bertie, der hiermit erklärte, dass er beim Schlittschuhlaufen gestürzt sei und sich das Karpalgelenk am rechten Vorderbein gebrochen habe. Weihnachten fiel für ihn dieses Jahr flach. Und schon geriet die Planung ins Wanken. Was sollte der Nikolaus bloß tun?

    Schnell fasste er sich wieder und überlegte scharf, wie er eine mögliche Katastrophe abwenden konnte. Ersatz musste her und zwar so schnell, wie möglich. Deshalb setzte er sich hin und malte mehrere große Suchplakate mit dem Hinweis, dass er einen Rentierersatz in der Leitposition brauche. Noch am selben Abend verteilte er sie im großen Weihnachtswald. Völlig erschöpft kam er nach Hause, trank noch ein Glas Glühwein und ging dann müde zu Bett.

    Am nächsten Morgen wurde er früh von lautem Pfeifen geweckt. Als er die Türe öffnete saßen 45 Wühlmäuse auf dem Fußabstreifer und erklärten, sie wollten sich für die vakante Stelle als Schlittenzugtier bewerben. Nikolaus glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Er erklärte ihnen, dass sie zu klein für diese Stelle seien, das Geschirr nicht passe und sie das Tempo nicht halten könnten. Das ließen sich die Winzlinge nicht zweimal sagen. Zuerst begannen sie den Nikolaus zu umkreisen, bis ihn beim bloßen zuschauen schon der Drehwurm packte. Dann stürzten sie sich gemeinsam ins Kummet, dass dieses augenblicklich ausgefüllt war und sie gemeinsam aussahen, wie ein großer Hundekopf. Das zwang den Nikolaus zu einer unfeinen Ausrede. Er musste sie leider abweisen, weil die anderen Rentiere keine Mäuse akzeptierten.

    Als nächstes klingelte ein Schneetiger an seiner Tür, der sich auf diesem Weg die Heimfahrt nach Sibirien verdienen wollte. Er umringte die bereits eingetroffene Rentierzugtruppe mit schmatzendem Geräusch. Dabei leuchteten die Augen und sein Magen begann zu knurren. Schnell zogen sich die anderen 6 Tiere zurück. Rudi, der Teamleiter trat hervor und drohte dem Nikolaus mit Streik, falls er den Tiger einstelle. Angst sei kein Druckmittel für sie und falls dieses gefräßige Tier jemanden auffressen wolle, würde wieder eine Lücke entstehen. Also schickte Santa Claus auch diesen Aspiranten weg.

    Der dritte Bewerber war eine Giraffe, die sehr elegant mit ihrem Kaschmirschal um den Hals aussah. Amanda fror nämlich sehr schnell in diesem Klima. Sofort waren die Rentiere begeistert und wollten ihr schon die Zugregeln erklären. Doch da schaltete sich der Weihnachtsmann ein. Er war schließlich der Schlittenführer und für die Fahrt verantwortlich. Auch dieses Mal wollte er keinen Vertrag abschließen, weil ihm eine Giraffe als Zugtier zu große war. Wie sollte er denn den Weg finden, wenn ihm ständig so ein langer Hals die Sicht versperrte oder deren Schal vor dem Gesicht herumflatterte. Wieder musste er eine Absage erteilen.

    Nun kam der wohl ungeeignetste Kandidat zum Vorstellungsgespräch: Ein Elefant. Mit sanfter, tiefer Stimme erklärter er, dass er bereits über Erfahrungen in der Weihnachtsbranche verfüge. Als Reittier habe er schon beim Sarottimohr so manchen Auftrag erfüllt. Er sei ohne Zweifel der in Frage Kommende. Mühsam versuchte Nikolaus ihm klar zu machen, dass eine vornehme Promenade vor erlauchtem Publikum nicht das gleiche sei, wie eine wilde Schlittenfahrt durch die Lüfte. Dafür sei Mumbo einfach zu langsam, zu dick und kurzatmig als auch zu breit, so dass die anderen gar keinen Platz mehr neben ihm hätten. Er solle sich eine Stelle als Solokünstler suchen. Beleidigt zog der Elefant ab. Als er die kleine Mäuseschar sah, erschrak er so sehr, dass er in rasendem Galopp davon eilte.

    Jetzt blieb nichts mehr anderes übrig, als die Stellenvermittlung zu kontaktieren. Bereits am nächsten Tag erhielt er dann auch schon einen Stellenanwärter. Als er die Tür öffnete, stand draußen ein mürrisch dreinblickender, grauer Esel. Er musste sich dieses Jahr arbeitslos melden, weil es kaum noch Weihnachtskrippen gab. Dabei liebte er diese Arbeit. Er musste nur im warmen Stall stehen und Heu fressen. Körperliche Arbeit war nichts für ihn. Da er eine 9-köpfige Familie ernährte, blieb ihm aber keine andere Wahl, zumal das Stempelgeld gekürzt wurde. Nach kurzer Instruktion spannte Nikolaus Manolito ein und sie starteten zu einer Probefahrt. Die anderen Rentiere reklamierten zwar wegen seines ungleichen Taktes, doch im großen und ganzen waren alle zufrieden.

    Endlich konnte sich der Weihnachtsmann an die eigentliche Arbeit machen - die Geschenke. Doch kaum hatte er die Werkstatt betreten, erhielt er die nächste Hiobsbotschaft. Die Elfen waren noch nicht fertig mit den Geschenken.

    Adil der Vorarbeiter, hatte sich mit dem Hammer auf den Daumen gehauen und trug nun einen dicken Verband. Er konnte unmöglich das Puppenhaus für Lisa fertigstellen. Als Ersatz suchten sie ihr ein Kartenspiel aus. Mit dem sie spielen oder ein Kartenhaus bauen konnte. Bei Nichtgefallen konnte sie es einfach umstoßen. Wer spielte heute noch mit Puppen.

    Nordil hatte sich einen Finger gequetscht, als er eine Eisenbahn für Thomas zusammenbauen wollte. Als Ersatz packten sie ihm einen Gameboy ein. Damit konnte er Autorennen fahren. Wer spielte heute noch mit Eisenbahnen.

    Mandil fiel von der Leiter als er für Marie eine Kutsche zusammenschraubte. Als Ersatz steckten sie ein Kickboard ins Geschenkpapier. Damit kam sie auch an schmalen Stellen schneller voran und konnte sogar Treppen bewältigen. Wer fuhr heute noch mit der Kutsche.

    Rudil hatte sich in den Finger geschnitten, als er die Bilder für Werner's Bilderbuch ausschnitt. Außerdem konnte er jetzt keine Weihnachtsgeschichte mehr schreiben. Schnell wickelten sie ihm ein Kindervideo ein und legten eine Hörkassette dazu. Wer betrachtete heute noch Bilderbücher, geschweige denn, dass er las.

    Womit hatte er das verdient? Lage es etwa mit daran, dass die Kinder heutzutage sogar zu faul waren einen Wunschzettel zu schreiben. Er setzte sich hin und betrachtete all die halbfertigen Spielsachen, die er selbst ausgesucht hatte. Heute musste wirklich alles elektronisch oder zumindest elektrisch funktionieren. Manuelle Sachen waren nicht mehr gefragt. Wie lange würde es dauern, bis der Weihnachtsmann selbst nicht mehr gefragt war? Wer brachte dann die Geschenke?

    Doch er erinnerte sich auch noch an manch lieben Brief von kleinen Kindern an das Christkind. Er lief zurück in seine Arbeitsstube und fand nach kurzem Suchen gleich mehrere Briefe. Er setzte sich in seinen bequemen Lehnstuhl und begann zu lesen.
    Lieber Weihnachtsmann!
    Bis Weihnachten ist es nicht mehr lange. Diese Jahr habe ich aber keine Wünsche wie sonst. Dafür wäre ich ganz froh, wenn Du mir meine kranke Omi wieder gesund machen würdest. Dafür war ich auch seit dem Herbst immer brav, habe meine Hausaufgaben pünktlich gemacht und Papi beim Rasenmähen geholfen. Ich wünsche mir dieses Jahr nur, dass wir alle zusammen unter dem Weihnachtsbaum Lieder singen und fröhlich sind.
    Bitte, bitte erfülle meinen Wunsch!
    Liebe Grüße
    Sabine

    Liebes Christkind,
    dieses Jahr wollte ich auch mal andere Kinder glücklich an Weihnachten sehen. Ich habe eine Freundin, deren Eltern nicht soviel Geld haben, weil der Papa arbeitslos ist. Sie bekommt diese Jahr nichts zu Weihnachten geschenkt. Ich habe zwar viele Wünsche, die mir meine Eltern erfüllen würden, aber an Ostern bekam ich ein neues Fahrrad, zum Geburtstag gab es einen Großen Fotoapparat, in den Ferien waren wir 3 Wochen auf den Malediven und meine Großeltern haben mir ein paar Inlineskates geschenkt. Leider macht mir das nicht soviel Spaß alleine zu fahren. Jetzt schlage ich Dir vor, dass Du die Hälfte meiner Wünsche an meine Freundin Doris schickst und ich dafür auf meine Geschenke verzichte. Nächstes Jahr bekomme ich dann wieder etwas.
    Ich wünsche Dir frohe Weihnachten
    Thorsten


    Hallo Nikolaus,
    diese Jahr ist mein Wunschzettel ziemlich kurz. Da ich schon alles habe, wünsche ich mir einen tolle Geschichte von Dir. Wenn ich die nicht bekomme, bin ich enttäuscht. Hoffentlich schickst Du sie nicht an die falsche Adresse. Meine Eltern haben keine Zeit für Geschichten, dabei schauen sie den ganzen Abend Fernsehen. In der Zeit könnten sie auch eine tolle Geschichte erfinden. Mal sehen, ob Du etwas Phantasie hast.
    Gruß aus München von
    Bernd

    Der Nikolaus war richtig gerührt, dass es auch noch Menschen gab, die nicht nur materielle Wünsche hatten und an andere dachten. Deshalb kramte er in der ganzen Weihnachtspost, bis er alle Briefe fand, die keine unverschämten Forderungen beinhalteten. Diese Kinder wollte er unbedingt glücklich machen und klebte extra einen Sticker darauf zur bevorzugten Behandlung.

    Nachdem er alles was Hände hatte einspannte, um die letzten Aufträge und Arbeiten zu erledigen, konnte er getrost auf den Weihnachtsabend warten.

    Lautes Getriebe herrschte vor dem Haus des Nikolaus, alle waren aufgeregt und froh gelaunt. Sogar Manolito hatte sich gut eingearbeitet. Der Schlitten wurde gepackt, die Liste kontrolliert, ob auch nichts vergessen wurde und alle nochmal schnell mit Futter gestärkt. Dann ging die Fahrt los. In der Abenddämmerung sah man schon die ersten Lichter aufleuchten. Mit schönem Geläut zog die fröhliche Schar durch die Lüfte. Wegen des etwas ungleichmäßigen Taktes fiel auch so manches Päckchen unbemerkt aus dem Schlitten. Irgend ein Kind würde sich bestimmt darüber freuen. Die Kamine wurden durch den Schornstein beliefert und nur selten hatten sie Probleme mit dem Zutritt zum Wohnzimmer. Die ganze Welt zog an ihnen vorbei. Die Tannen in Europa ersetzten die Palmen in Australien und Asien. Am schönsten war jedoch, wenn die Menschen Lieder sagen und dabei mit strahlenden und leuchtenden Augen die schön geschmückten Weihnachtsbäume betrachteten. Diese Weihnachten war mal wieder gelungen

    Frohe Weihnachten!!

  2. #32
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  3. #33
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    Die zweierlei Freude

    von Erich Bockemühl


    Da haben sich einmal ein Mann und ein kleiner Junge gefreut. Und wer sich am meisten gefreut hat, das kann ich nicht sagen. Dem Mann aber standen die Tränen in den Augen, als er mir diese Geschichte erzählte.

    Es war kurz vor Weihnachten. Und es war Gemeinderatssitzung. Als sie mit allen Besprechungen fertig waren, sagte einer von den Männern:
    "Sollen wir nicht für die Armen jetzt vor Weihnachten etwas tun? Es sind so schlechte Zeiten, und manche Kinder haben nicht einmal für die Schule etwas Ordentliches anzuziehen."
    So sagte der Mann, und alle waren damit einverstanden.
    Am andern Tag fuhren der Gemeindevorsteher und sein Nachbar zur Stadt und kamen am Abend mit einem großen Paket zurück, aus dem sie dann nachher in der Wirtschaft vier Pakete machten, und vier Männer nahmen am Abend eines davon mit nach Hause, jeder eins für eine arme Familie, die am nächsten bei ihm wohnte.
    Und bei den vier Männern war denn auch Bauer Hermes, und er hatte wohl das größte Paket, denn nahe bei ihm wohnten arme Leute, die sieben Kinder hatten, und der Vater war erst seit ein paar Tagen aus dem Krankenhaus zurück, wo er operiert worden war. Und sie wohnten in einem kleinen Haus am Wald, ganz einsam lag es da, und wenn im Winter der Schnee auf dem Weg und zwischen den Tannen lag, dann konnte man denken, es wäre Märchenhaus, so lag es zwischen den hohen Bäumen.
    Als Bauer Hermes nach Hause kam, sagte er zu seiner Frau:
    "Nun werde ich wohl am besten morgen Abend dahin gehen, übermorgen ist schon Heiliger Abend, da kommt man schlecht dazu. Und sie können ja die Sachen den Kindern auf den Tisch legen, die werden ja doch nicht viel bekommen, weil da jetzt der Vater gerade wieder aus dem Krankenhaus gekommen ist..." Und die Frau sagte:
    "Da kannst du ihnen von uns auch noch was mitnehmen, ich mache dir ein kleines Päckchen fertig, ein paar Äpfel und Nüsse und Spekulatius... und ein paar Kaffeebohnen und Kakao... aber gib es den Alten nur, nicht, dass die Kinder das vorher zu sehen kriegen!"

    Ja, und so ging denn Bauer Hermes am andern Abend hin. Es schneite, und er dachte so für sich:
    Nun bin ich der richtige Nikolaus. Es war aber noch nicht so ganz dunkel, die Felder lagen da so weiß, und auf den kleinen Tannen lag der dicke Schnee und auf den Ginstersträuchern auch, und als Bauer Hermes das kleine Haus durch die Bäume sah, und ein Fenster leuchtete von dem rötlichen Lampenlicht, da dachte er: Als wenn der Stall von Bethlehem da liegt. und so stampfte er denn mit seinen Stiefeln weiter durch den dicken Schnee.
    Aber es kam doch etwas anders, als er sich gedacht hatte. Tupp, tupp, so klopfte er an die Tür und ging hinein. Da saß der Vater wieder am Ofen und sagte, als der Bauer Hermes guten Abend gesagt und gefragt hatte, wie es ginge, dass er jetzt viel wohler wäre - bloß so vor Weihnachten wäre doch nicht viel Geld mehr übrig geblieben, mit dem Christkindchen sollte es wohl dieses Jahr nicht viel geben. Aber auch die Kinder waren in der Küche. Eins zog sich gerade das Sonntagskleid an, und Karl war schon fertig, und als Bauer Hermes fragte: "Wo wollt ihr denn hin?" da sagten sie ihm:
    "Wir gehen zu Mölder in den Saal, da ist Christfeier. Mutter will auch mit, die ist noch am Anziehen..."
    Ja, das hatte Bauer Hermes vergessen, da wollte er auch noch hin, aber er hatte gemeint, es wäre erst am andern Abend, am Heiligen Abend, wie sonst doch auch immer. Und als er noch darüber nachdachte, da kam der kleine Ernst in die Stube und war am Weinen. Und der Vater sagte:
    "Ja, Junge, ich kann daran nichts ändern." Und zu Bauer Hermes sagte er:
    "Er muss zu Haus bleiben, wir haben keine Schuhe für ihn und auch kein ordentliches Zeug, die Schuhe muss Karl anziehen, der muss ein Gedicht sagen."
    Und nun kommt das Schönste von der Geschichte:
    "Du hast kein Zeug?" sagte der Bauer Hermes da. "Junge, zieh dich sofort aus!
    Es ist jetzt fünf Uhr, da ist noch Zeit..." Und er packte sein Paket aus, und mittlerweile kam auch die Mutter herein, und er sagte:
    "Nun zieht den Jungen mal an! Erst kommt das Hemd, da ist eins, dann die Unterhose, die ist hier... und was nun? Strümpfe? Da sind sie. jetzt die Schuhe...sind auch da. Passen sie auch?" Oh, sie passten gut. "Und nun? Da hast du einen ganzen Anzug, mein Junge... und oben drauf kommt noch eine Kappe. Nun seht den feinen Kerl!... du sollst doch zur Weihnachtsfeier gehen, das wollen wir doch mal sehen..." Er gab dann den andern auch die Sachen, die er für sie hatte - und er sagte nur, als er es mir erzählte, sie hätten doch alle solche Freude daran gehabt, und - wie der Junge sich gefreut hätte und wie seine Augen geleuchtet hätten und wie er so ein paar Mal aus tiefster Seele ganz stille für sich "ha, haaa" gesagt hätte, immer nur, "ha,haaa..."ja, es hätten ihnen allen die Tränen in den Augen gestanden. Und er hätte noch sagen müssen, dass es nun bald Zeit würde, sie hätten alle die Weihnachtsfeier beinahe vergessen. Und das wäre ja schon eine Weihnachtsfreude gewesen und für ihn die Allerschönste, die er je mitgemacht hätte.
    Und er hat den kleinen Jungen an der Hand genommen und gesagt:
    "Heute Abend gehst du mit mir, du bist heute Abend mein Junge." Und dabei hat er sich überlegt, dass seine Kinder doch nun alle groß wären und es doch schön wäre, so einen kleinen Jungen auf dem Hof zu haben, und dass er mit den Eltern reden wollte, dass der kleine Ernst zu ihm auf den Hof käme. Und das ist denn auch so geworden. Ernst kam, bis er vierzehn Jahre alt war, zu Bauer Hermes und hat es da gut gehabt.
    Ja, und wer sich am meisten gefreut hat? Das kann man nicht wissen. Der Bauer hat sich gefreut, und die Eltern, und ich, und ihr alle freut euch, wenn ihr das lest... aber vielleicht doch am meisten hat sich der kleine Ernst gefreut, der zuerst soviel geweint hatte, weil er nichts Rechtes zum Anziehen hatte und nicht mit durfte. Und wie schön war es erst, als er mit den Geschwistern und den vielen anderen Kindern in dem großen Saal saß, wo die Kerzen brannten und wo alle zusammen sangen:

    "O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit...."

  4. #34
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    Vor dem Fest gibt es Sonderkonditionen

    Autor: Peter Benz


    „Ehevermittlung - Trautes Heim” ist in der Jungferngasse in unserer Stadt von weitem in großen Lettern zu lesen.
    Am Eingang des Hauses wurde ich darauf hingewiesen, dass die Vermittlung per Computer in nur zwanzig Minuten vonstatten geht.
    Ich betrat den Computerraum.

    „Vor dem Weihnachtsfest Sonderkonditionen“ war das Lockangebot.
    Auf einem Hinweisschild war zu lesen:
    „Werfen sie bitte 5 Zwei-Euro Münzen in den Automat. Anschließend tippen sie bitte ihre Rentenversicherungsnummer ein.”
    Irrtümlicherweise gab ich eine Zahl verkehrt ein. „Sie sind verheiratet Bitte verlassen sie sofort dieses Haus!” ermahnte mich der Computer.
    Beim zweiten Mal klappte es. Danach wurden mir über Bildschirm die verschiedensten Fragen gestellt. Die eine Fragestellung war mir direkt peinlich. Ich bestätigte die Zahl drei. „Soll die Partnerin ihren Eigenschaften entsprechen oder entgegengesetzte Charaktereigenschaften besitzen?” fragte mich der EVC 01.
    EVC 01 ist die genaue Bezeichnung für den Ehevermittlungscomputer.
    Mir fiel die Redewendung „Gegensätze ziehen sich an” ein. Sollten wir, wenn die Ehevermittlung klappt, eines Tages ein Kind haben mit den gleichen Eigenschaften wie wir? Nein! So fiel meine Entscheidung auf die entgegengesetzten Eigenschaften.
    „Setzen sie sich bitte mit Fräulein Erna Rauschbach, Lupenstraße 3, in Zickenhorst in Verbindung”, riet mir der Computer.
    Erna wird etwa 24 Jahre alt sein, dachte ich mir. Zu Hause zog ich mir rasch noch den grüngesprenkelten Anzug an. Auf der Treppe band ich mir dann schnell den gelben Schlips um und kaufte fix einige Rosen und ein kleines Adventsgeschenk.
    Nun war ich an besagter Wohnungstür. Nach dem Klingeln öffnete eine alte Dame.
    „Ist ihre Tochter oder Nichte zu sprechen?” fragte ich höflich.
    „Ich bin Erna Rauschbach” entgegnete sie.
    Die Verblüffung war auf meiner Seite, besonders ihres Alters wegen. Wir plauderten miteinander. Dabei erfuhr ich, wie es zu diesem Missverständnis kam. Sie besaß die entgegengesetzten Eigenschaften. Sollte ich mein Glück noch mal auf diese Art suchen, wähle ich keinesfalls die entgegengesetzten Daten.

  5. #35
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    Wundersame Weihnacht

    Autor: Susanne Ulrike Maria Albrecht


    Mit einem lauten Knall schlug Sebastian die Tür hinter sich zu. Wütend warf er die Jeansjacke in die Ecke seines Zimmers und ließ sich traurig aufs Bett fallen. Während er mit den aufsteigenden Tränen kämpfte, schaute er auf den beleuchteten Messingstern. Wie der Stern über Bethlehem strahlte dieser elektrisch beleuchtete Stern aus blank poliertem Messing in seinem Fenster.
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    Seine Mutter hatte ihn dort angebracht und täglich steigerte er seine Vorfreude auf Weihnachten.
    Morgen war Heiligabend und draußen fielen sogar die ersten Schneeflocken, alle Voraussetzungen für ein wunderschönes Weihnachtsfest waren gegeben, nur seine Mutter hatte ihm die Freude daran gründlich verdorben. Gerade heute beim Plätzchen backen hatte sie ihm mitgeteilt, dass er sich schon einmal mit dem Gedanken anfreunden müsse, dass sein Geschenk in diesem Jahr bei Weitem kleiner ausfallen würde als gewünscht. Bei dieser Ankündigung hatte sie Tränen in den Augen und erklärte ihm, dass sie als allein erziehende Mutter, deren Arbeitgeber die diesjährige Weihnachtsgratifikation gestrichen hatte, ganz besonders sparen müsse.
    Sebastian wünschte sich ganz weit weg zu sein und wollte damit all diesen Ungerechtigkeiten, die ihm jetzt widerfuhren, entfliehen. Aber allem voran wollte er es seiner Mutter heimzahlen, ihr einen anständigen Denkzettel verpassen. Mit seinem Verschwinden würde er ihr sogar einen großen Dienst erweisen. Denn ohne ihn würde sie bestimmt viel besser zurechtkommen und müsste nicht jeden Cent zweimal umdrehen, dachte er zornig und erhob sich zu allem entschlossen von seinem Bett. Wenn er erst einmal nicht mehr da wäre, dann würde sie die Sache mit dem Geschenk und dem Sparen mehr als bitter bereuen.
    Sebastian setzte sich an seinen Tisch, nahm ein Blatt Papier und fing an zu schreiben. Obwohl er noch nicht eingeschult war, konnte er bereits lesen und schreiben, was er seiner Mutter zu verdanken hatte und ihm jetzt zugutekam. Er wollte dorthin, wo sich der Weihnachtsmann das ganze Jahr über aufhielt mit all den bunten, schönen Sachen und Geschenken, die so groß waren, dass sie gar nicht eingepackt werden konnten. Solange er seinen Wunsch persönlich an den Weihnachtsmann richtete, kullerten seine Tränen aufs Papier und vermischten sich mit der Tinte. Nachdem er fertig geschrieben hatte, faltete er das Stück Papier zu einem Flugzeug, öffnete das Fenster mit dem Stern von Bethlehem und ließ es durch den dunklen Nachthimmel mit all den unzählbaren, lautlosen Schneeflocken gleiten. Erst als es nicht mehr zu sehen war, schloss er das Fenster und legte sich trotzig aufs Bett.
    Der Duft der frisch gebackenen Plätzchen zog durch die ganze Wohnung und machte auch vor seinem Zimmer nicht halt. Obgleich sein Magen knurrte, wollte er standhaft bleiben und seiner Mutter die Zähne zeigen. Müdigkeit breitete sich über ihm aus, er schlief ein und wachte mitten im Traumland wieder auf. Ein wunderschöner, alles überstrahlender Engel nahm ihn bei der Hand und führte ihn an den Ort seiner Wünsche. Der Weihnachtsmann war derweil mit seinem voll gepackten Schlitten unterwegs, um all die vielen Geschenke pünktlich abzuliefern. Spielsachen, Musikgeräte, Bücher ... so weit das Auge reichte. Alles lag da, was Sebastians Herz begehrte. Aber sein besonderes Augenmerk galt dem Kleidungsstück, das direkt vor ihm lag.
    Genau die Jacke, die er sich schon das ganze Jahr über sehnlichst gewünscht hatte und die er jetzt nicht erhalten sollte. Er nahm sie auf, zog sie an und tatsächlich passte sie wie angegossen. Sogar ein Spiegel stand plötzlich da, in dem er sich ausgiebig und freudestrahlend betrachten konnte. Ein wertvolles und wunderschönes Kleidungsstück von überaus langer Lebensdauer war dieser robuste Lammfellblouson im Fliegerstil. Für das Modell hatte man die Farbe Sand ausgewählt und mit Antik-Finish versehen, wodurch der Blouson noch authentischer wirkte. Mit durchgehendem Reißverschluss, zwei Schubtaschen, sportlichen Schließen seitlich am Bund sowie zwei Innentaschen mit Reißverschluss war er ein treuer Begleiter durch die kalte Jahreszeit. Sebastian hörte nicht nur die Worte des Verkäufers, sondern sah diesen geradewegs und zuversichtlich lächelnd hinter sich stehen, während er sich selber im Spiegel bewunderte. Dennoch verging ihm blitzartig die Freude an seinem schönen, teuren Geschenk, als ihm der Engel zeigte, wie traurig seine Mutter über sein Verschwinden war und sich aus Verzweiflung über den Verlust ihres über alles geliebten Sohnes von einer Brücke stürzte. Sebastian zog die Jacke aus und ließ sie achtlos auf den Boden fallen, während er mit tränenerstickter Stimme den Engel bat, ihn doch wieder nach Hause zu seiner Mutter zu bringen, die er mehr als alles und jeden anderen liebte. Der Engel nahm ihn gütig lächelnd bei der Hand und erklärte ihm, dass nur allein die Liebe das größte Geschenk im Himmel wie auf Erden sei. Es war Weihnachtsmorgen. Sebastian rieb sich den Schlaf aus den Augen und schaute durch das Fenster mit dem Bethlehemstern auf die einladende geschlossene Schneedecke. Bei dem Anblick des Sterns musste er sogleich an seine Mutter denken, die diesen so liebevoll an seinem Kinderzimmerfenster aufgehängt hatte. Beunruhigt und angsterfüllt schlich er auf der Suche nach ihr durch die Wohnung und fand sie glücklicherweise in der Küche vor. Dort war sie noch immer zugange, ganz leise zwar, um ihn nicht zu wecken. Und wieder stieg ihm der Duft der frisch gebackenen Plätzchen in die Nase. Die Tränen der Freude und Erleichterung liefen ihm bei ihrem Anblick über die Wangen. Wie immer wenn er sie sah, ging die Sonne für ihn auf. Er war Zuhause und seine über alles geliebte Mutter stand vor ihm. Rasch lief er zu ihr hin und umarmte sie wortlos. Sie zog ihn schweigend und verständnisvoll an sich. Sie brauchten keine Worte. Sie verstand ihn, so wie sie immer alles verstand. Sebastian fühlte sich glücklich und geborgen. Er hörte wieder die Stimme des wunderschönen, alles überstrahlenden Engels, der ihm ins Ohr flüsterte, dass nur allein die Liebe das größte Geschenk im Himmel wie auf Erden sei. Als sie am Abend von der Kirche zurückkamen und es Zeit war für die Bescherung, fand Sebastian unter dem Weihnachtsbaum den Lammfellblouson, den er sich so sehr gewünscht und den er in seinem Traum, oder war es gar kein Traum gewesen, so achtlos hatte zu Boden fallen lassen.
    Hastig schlüpfte er in die Jacke und warf sich voll Dankbarkeit in die Arme, seiner nicht weniger überraschten Mutter.
    Die kleinen goldfarbenen Glöckchen am Baum fingen leise an zu klingen und Sebastian wusste, dass er dieses wundersame Weihnachtsfest niemals vergessen würde.

  6. #36
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    ALDI oder NETTO...

    Verfasser unbekannt



    Wer gammelt so spät noch durch Sträucher und Tann?

    Ich mag es nicht glauben, der Weihnachtsmann.

    Sein Mantel ist rot und sein Bart nicht verschneit,

    und für einen Schwatz hat er wohl eh keine Zeit.

    Die Hände voll mit Tüten von Aldi und Netto,

    und bestimmt hat der Alte auch noch andere Marken in petto.

    Jetzt wird mir's auch klar und ich wundre mich nich,

    das ich jedes Jahr von Aldi nen Schlafanzug krich.

    Er schleppt sich kraftlos dahin durch Fichten und Tann

    und es ist nicht mehr aus der Kindheit der Weihnachtsmann.

    Denn der kam mit einen Schlitten und Rentier davor,

    darauf einem Sack voll Spielzeug und Süßen und dazu sang ein Engelchor.

    Der Weihnachtsmann aus der Kindheit war ein lustiger Mann,

    doch der hier ist traurig man sieht es ihm an.

    Er schleppt keinen Sack mehr mit kleinen Geschenken.

    Nein, er hält duzende Plastetüten in seinen knorrigen Händen.

    "He Alter", so sag ich ganz still vor mich hin,

    "was ist nur aus Dir geworden, was ist des Weihnachtsfest Sinn?"

    Da plötzlich dreht er sich zu mir um,

    er macht einen Schritt auf mich zu und ich werde stumm.

    Dann spricht er zu mir der alte Weihnachtsmann,

    und es fällt ihm wohl schwer, man sieht es ihm an.

    "Das Fest der Liebe ist es lange nicht mehr,

    alle wollen viel Fressen und der Geschenke noch mehr.

    Nur die teuersten Geschenke müssen es sein,

    aber es gibt auch welche, für die kauf bei Aldi ich ein.

    Die Menschen wurden undankbar, geldgeil und gierig

    und sagt überhaupt einer Danke, dann klingt das schon schmierig.

    Dabei gibt es anderswo viel Kummer und Leid.

    Doch daran zu denken hat wohl keiner mehr Zeit.

    Auch der Sinn des Christfest von einst ging verloren

    wurde einst doch laut Bibel der Heiland geboren.

    Doch besinnliche Weihnacht, das kannst Du heute vergessen,

    erst Geschenke aufreißen dann kräftig fressen,

    welch Kind singt heut noch ein Lied, wer kennt noch ein Gedicht

    und nach dem Ursprung der Weihnacht frag ich lieber nicht.

    Das heilige Fest wie wir einst es gedacht,

    wurde lange schon durch Euch zum Konsumrauschfest gemacht.

    Ich schleppe mich ab jedes Jahr mit den teuersten Geschenken

    aber an den Ursprung der Weihnacht tut heut keiner mehr denken."

    Und als seine Worte zu Ende er bringt,

    eine Träne mehr über seine Wangen rinnt.

    "Mach's besser, mein Freund" so ruft er mir noch zu,

    dann verschwindet er zwischen den Bäumen im Nu.

    Noch lange steh ich zwischen Fichten und Tann,

    dann nehme ich meine Gedanken zusamm,

    ich gehe nach Hause und für mich steht es fest

    ich feiere dieses Jahr das alte Weihnachtsfest.

    Wir werden zusammen sitzen unterm Tannenbaum

    und ich erzähle meinen Kindern von einem Traum.

    Von einem Traum eines alternden Mann

    den dennoch jeder der will auch erfüllen kann.

    Und wir werden der wahren Weihnacht gedenken

    und uns nicht sinnlos mit Werten beschenken,

    und singen die alten Lieder im Kerzenschein,

    ja, und wer weiß, vielleicht kehrt der alte Weihnachtsmann dann bei uns ein.

    Ich wünsche es mir und Euch allen von Herzen

    eine frohe gesunde Weihnacht ohne Ärger und Schmerzen,

    ohne viel Stress mit viel mehr besinnlicher Zeit, die Ohren macht auf, die Herzen macht weit.

    Ich hoffe es wird ein Fest der Liebe und Freude denn dann,

    und das sage ich Euch schon heute, gibt es irgendwo zwischen Sträuchern und Tann,

    einen alten, aber glücklichen Weihnachtsmann.

  7. #37
    Insider
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    Der Weihnachtsmann kommt in den Knast

    Verfasser unbekannt
    Erhalten von der "Notar- & Anwalts-Kanzlei Raabe"



    Lieber guter Weihnachtsmann, Name:  santa62.gif
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    jetzt ist`s soweit, jetzt bist du dran.

    Mein Chef ist nämlich Rechtsanwalt.

    Der klagt dich an, der stellt dich kalt.


    Schon seit vielen hundert Jahren,

    bist du nun durch das Land gefahren,

    ohne Nummernschild und Licht.

    Auch TÜV und ASU gab es nicht.


    Dein Schlitten eignet sich nur schwer,

    zur Teilnahme am Luftverkehr.

    Es wird vor Gericht zu klären sein:

    Besitzt du 'nen Pilotenschein?


    Durch den Kamin ins Haus zu kommen,

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    ist rein rechtlich streng genommen

    Hausfriedensbruch - Einbruch sogar.

    Das gibt Gefängnis, das ist klar.


    Und stiehlst du nicht bei den Besuchern,

    von fremden Tellern Obst und Kuchen?

    Das wird bestraft, das muss man ahnden.

    Die Polizei lässt nach dir fahnden.


    Es ist auch allgemein bekannt,

    du kommst gar nicht aus diesem Land.

    Wie man so hört, steht wohl dein Haus

    am Nordpol, so sieht es aus,

    als kämmst du nicht aus der EU.

    Das kommt zur Klageschrift dazu!


    Hier kommt das Deutsche Recht zum Tragen.

    Ein jeder Richter wird sich fragen,

    ob deine Arbeit rechtens ist,

    weil du ohne Erlaubnis bist.


    Der Engel, der dich stets begleitet,

    ist minderjährig und bereitet
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    uns daher wirklich Kopfzerbrechen.

    Das Jugendamt will mit dir sprechen!


    Jetzt kommen wir zu ernsten Sachen.

    Wir finden es gar nicht zum Lachen,

    dass Kindern du mit Schläge drohst.

    darüber ist mein Chef erbost.


    Nötigung heißt das Vergehen

    und wird bestraft, das wirst du sehen,

    mit Freiheitsentzug von ein paar Jahren.

    Aus ist's bald mit dem Schlittenfahren.

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    Das Handwerk ist dir bald gelegt,

    es sei denn dieser Brief bewegt dich,

    die Kanzlei reich zu beschenken.

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    Dann wird mein Chef es überdenken.

  8. #38
    Insider
    Registriert seit
    04.08.2017
    Beiträge
    607
    Es ist gar nicht so einfach, etwas Neues zu finden.

    erhalten von der "reisenden Lady Brigitte"

    So ändern sich die Zeiten...


    Draußen schneit' s, es ist so weit,
    begonnen hat die Weihnachtszeit.
    Der Opa holt vom Abstellraum
    den Weihnachtsschmuck und schmückt den Baum.

    Sein Enkel hilft, so gut er kann
    und freut sich auf den Weihnachtsmann.
    Zum Schluss die Lämpchen dran noch schnell,
    den Stecker rein, schon strahlt es hell.

    Da wird der Opa nachdenklich.
    Wie war das früher eigentlich?

    Die Kerzen waren da noch echt,
    aus Wachs mit Docht, das war nicht schlecht.
    Der Enkel aber glaubt es kaum:
    "Echte Kerzen an dem Baum???"

    Die Zeit jedoch bleibt niemals steh' n
    und fünfzig weit're Jahr' vergeh'n.
    Der Enkel - längst erwachsen schon -
    hat heute selbst ' nen Enkelsohn.
    Und wieder schneit' s zur Weihnachtszeit.
    Ja wieder mal ist es so weit.

    Der Opa holt vom Abstellraum
    wie jedes Jahr den Plastikbaum.
    Sein Enkel hilft so gut er kann
    und freut sich auf den Weihnachtsmann.
    Der Christbaumschmuck wird angebracht.
    Schon strahlt der Plastikbaum voll Pracht.

    Da wird der Opa nachdenklich.
    Wie war das früher eigentlich?

    Da war der Weihnachtsbaum noch echt,
    frisch aus dem Wald, das war nicht schlecht.
    Der Enkel aber glaubt es kaum:
    "Im Wohnzimmer ' nen echten Baum???"

    Die Zeit bleibt doch auch jetzt nicht steh 'n
    und nochmal fünfzig Jahr' vergeh 'n.

    Der Enkel - längst erwachsen schon -
    hat wiederum ' nen Enkelsohn.
    Und schneit' s auch draußen noch so sehr,
    das Weihnachtsfest, das gibt's nicht mehr.

    Man holt nichts mehr vom Abstellraum
    und hat auch keinen Weihnachtsbaum.
    Der Enkel denkt auch nicht daran,
    hat nie gehört vom Weihnachtsmann.
    Auch vieles andre gibt's nicht mehr.
    Die ganze Welt wirkt ziemlich leer.

    Da wird der Opa nachdenklich.
    Wie war das früher eigentlich?

    Da feierte man wirklich echt
    ein Fest mit Baum, das war nicht schlecht.
    Der Enkel aber glaubt es kaum
    und fragt erstaunt:

    "Was ist ein Baum???"

  9. #39
    Insider
    Registriert seit
    04.08.2017
    Beiträge
    607
    Eine Geschichte...
    geschrieben von Charlotte Cherete.


    Was, wenn Weihnachten nicht vor 2021 Jahren, sondern heute stattgefunden hätte...

    Wahrscheinliche Zeitungsschlagzeile:

    Säugling in Stall gefunden -
    Polizei und Jugendamt ermitteln, Schreiner aus Nazareth und unmündige Mutter vorläufig festgenommen !



    BETHLEHEM, JUDÄA -
    In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie entdeckt, die in einem Stall haust. Bei Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden, einen Säugling, der von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war.
    Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann -der später als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde- die Sozialarbeiter abzuhalten.
    Joseph, unterstützt von anwesenden Hirten, sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme des Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert.
    Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als "weise Männer" eines östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber in Besitz von Gold, sowie einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihnen aufgetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu vermeiden.
    Die mitgeführten Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt.
    Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekanntgegeben. Eine schnelle Klärung des ganzen Falls scheint sehr zweifelhaft. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit:
    "Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv noch nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen."
    Maria ist im Kreiskrankenhaus in Bethlehem zu medizinischen und psychiatrischen Untersuchungen. Sie kann mit einer Anklage wegen Fahrlässigkeit rechnen. Ihr geistiger Zustand wird deshalb näher unter die Lupe genommen, weil sie behauptet, sie wäre noch Jungfrau und der Säugling stamme von Gott. In einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychiatrie steht:
    "Mir steht nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich einstufen. Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort waren, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können."

    Zu guter Letzt erreicht uns noch diese Info:
    Die anwesenden Hirten behaupteten steif und fest, dass ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln auf dem Rücken (!) ihnen befohlen hätte, den Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch leben zu lassen.
    Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung:
    "Das ist so ziemlich die dümmste Ausrede eines vollgekifften Junkies, die ich je gehört habe."

  10. #40
    Insider
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    607
    Gibt es einen Weihnachtsmann ?

    Der folgende Briefwechsel zwischen Virginia O 'Hanlon und Francis P. Church stammt aus dem Jahr 1897.
    Er wurde über ein halbes Jahrhundert - bis zur Einstellung der "Sun" 1950 - alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung gedruckt.

    Die achtjährige Virginia aus New York wollte es ganz genau wissen. Darum schrieb Sie an die Tageszeitung "Sun" einen Brief:
    Ich bin 8 Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann. Papa sagt, was in der "Sun" steht, ist immer war. Bitte, sagen Sie mir:
    Gibt es einen Weihnachtsmann?

    Die Sache war dem Chefredakteur Francis Church so wichtig, das er selber antwortete - auf der Titelseite der "Sun":

    "Virginia,
    Deine kleinen Freunde haben nicht recht. Sie glauben nur was sie sehen; sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit Ihrem kleinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt.
    Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann.
    Es gibt ihn so gewiss wie die Liebe und Großherzigkeit und Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe!
    Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie - gar nichts, was das Leben erst erträglich machte. Ein Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müsste verlöschen. Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben.
    Gewiss, Du könntest deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, den Weihnachtsmann zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme den Weihnachtsmann zu Gesicht - was würde das beweisen? Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das beweist gar nichts.
    Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu denken - geschweige denn sie zu sehen -, das vermag nicht der Klügste auf der Welt. Was Du auch siehst, Du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönsten Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter.
    Warum? Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herrlichkeit dahinter zu erkennen sein.
    "Ist das denn auch wahr?" kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger.
    Der Weihnachtsmann lebt, und er wird ewig leben. Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen.

    Frohe Weihnacht, Virginia".

    Dein Francis Church.

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