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Thema: Weihnachten

  1. #71
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    Weihnachten auf Gran Canaria !

    Erhalten von „Karin & Werner“


    ... es war 1981 damals feierten wir mit unseren Kindern schon einmal ein Weihnachtsfest auf Gran Canaria, da gab es keine Hektik, kein Stress und keine Arbeit in der Küche, es war einfach wunderschön, und so sollte es auch nach 30 Jahren wieder einmal sein, nur ohne Kinder & Enkelkinder.

    Leider fanden wir für den gesamten Zeitraum kein Hotel - was uns auch vom Preis her zusagte, denn Geschenke an die Lieben daheim sollten ja auch noch gemacht werden, somit entschlossen wir uns, für die Vorweihnachtszeit auf die Insel zu fliegen, dass war auch gut so.
    Bei sehr schönem Wetter, Sonne satt und Temperaturen bis zu 28° war es ein sehr schöner Aufenthalt von nur zwei Wochen, indem wir wieder neue & sehr nette Menschen kennen gelernt haben, dabei viel gesehen und gut gegessen, natürlich auch das eine oder andere Glas Wein getrunken !!

    Die "Krönung" erlebten wir am 05. Dezember 2011, mit dem Adventssingen im "Templo Ecumènico"
    in Playa del Ingles.

    Bei "vollem Haus", dass wegen Überfüllung geschlossen wurde, haben wir so etwas Tolles noch nie erlebt !
    In diesem "Haus der Kirchen" wurden sehr schöne Weihnachts-Geschichten vorgetragen und zwischendurch von den Besuchern 13 Weihnachtslieder gesungen.
    Auch das in einer Kirche Applaus gegeben wurde, habe wir noch nie erlebt.
    Am Ende, wurde jeder Besucher persönlich mit Handschlag -von dem evangelischen Pastor & dem katholischen Pfarrer- mit den Worten:

    "Feliz Navidad y Próspero Año Nuevo" verabschiedet.

    Es war ein sehr schöner Abend, der unvergessen bleibt !!!

    Deshalb habe nach dem „Lieder-Heftchen“ gesucht.... und gefunden.

    Name:  Lieder-Heftchen vom 05. Dezember 2011 zum Advendssingen im Templo Ecumènicuo.jpg
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    Diese Foto ist von heute dem 10.12.2022.

    Gesehen haben wir auf unseren Ausflügen auch mehrere Weihnachtskrippen, natürlich auch die von
    Las Palmas, diese wird dort am Las Canteras-Strand aus Sand gebaut.

    In Playa del Ingles im “Hotel Maritim Playa” fand immer an den Wochenenden ein sehr schöner Weihnachtsmarkt statt, da gab es Glühwein, Berliner, gebrannte Mandeln und andere Köstlichkeit, auch sehr viel flüssige

    natürlich gab es auch schöne -hübsche- gebastelte Sachen für die Weihnachtszeit.

    Nach Rückkehr wieder in Deutschland, stand für uns fest, dass wir -im Jahr 2012/13 mehr oder weniger- auf dieser Insel überwintern wollen.
    So wurde dann rechtzeitig nach einem Flug und Hotel gesucht und haben es auch gefunden, daraus wurden dann 3 Monate ...Langzeiturlaub !

  2. #72
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    Der Martinstag wird am 11. November gefeiert.

    Die Legende des Heiligen St. Martin:


    Martin von Tours ( 316 - 398 ) in Ungarn geboren war Offizier des römischen Kaisers.
    Nach der Legende begegnete ihm in einer kalten Winternacht ein Bettler, der nur noch Lumpen auf dem Leib trug und vor Kälte wimmerte. Als Martin ihn sah, nahm er sein Schwert und schnitt damit seinen eigenen Mantel mitten durch. Die eine Hälfte gab er dem Armen, die andere Hälfte legte er sich selbst wieder um.
    In der folgenden Nacht soll dem Martin Jesus Christus im Schlaf erschienen sein. Er soll jenes Mantelstück getragen haben, das Martin dem Bettler am Abend gegeben hatte.
    Matin ließ sich bald darauf im Alter von 18 Jahren taufen.

    Mit 40 Jahren quittierte er seinen Dienst im Heer, wurde Missionar und wirkte seit 371 als Bischof von Tours.

    ******************

    Besonders auf dem Lande war früher der Martinstag von besonderer Wichtigkeit.
    An diesem Tage erhielten die Mägde und Knechte ihren Lohn, da jetzt die Ernte eingebracht und der Wein gekeltert war. Der Martinstag bedeutete somit den Abschluss eines Wirtschaftsjahres.
    Gleichzeitig mussten aber auch die Abgaben an Zinsen und Pacht bezahlt werden. Viele Bauern leisteten ihre Abgaben nicht finanziell, sondern in Form von Landwirtschaftlichen Produkten, z.B. einer Kuh, einem Schwein oder einer Gans.
    Weil die Gänse oft vorher geschlachtet wurden, um dem Gutsherren einen fetten Gänsebraten zu servieren

    wurden diese Gänse nach dem Namen des Tages, also Martinsgans genannt.

    In vielen Gegenden erhalten die Kinder auch heute noch kleine Geschenke zum Martinstag.

    Der Heilige St. Martin kommt z.B. in Franken als Pelzmärtel:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pelzm%C3%A4rtel

    zu den Kindern.

    Auch spezielle Backwaren findet man zum Martinstag:
    z.B. Martinshörner, Martinsbrezel, Martinerle.

    Ein anderer Brauch am Vorabend mit der Laterne herumzuziehen und Laternenlieder zu singen ist weit verbreitet. In einigen Gegenden führt diesen Laternenzug ein Reiter als St. Martin an, oft wird dann auch die Legende mit dem Bettler nachgespielt.

    *************************
    Die klassische Martinsgans

    Zutaten:

    1 Martinsgans am besten in Bio-Qualität, etwa 5 Kilogramm
    1 Bund Suppengrün
    2 Äpfel z.B. Boskop
    2 Birnen
    1 Bio-Orange
    2 Zweige frischer Majoran getrocknet geht ebenso
    2 Stiele Beifuß
    Salz & Pfeffer
    etwas Soßenbinder

    Zubereitung:

    1.) Die Äpfel und die Birnen schälen, vom Kerngehäuse befreien und in kleine Würfel schneiden. Das Suppengrün waschen, ggf. schälen und in Würfel schneiden. Die Orange heiß abwaschen, etwa die Hälfte der Schale abreiben und den Saft auspressen.

    2.) Den Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Innereien-Beutel der Gans entnehmen, die Gans waschen, mit Küchenpapier trockentupfen und die Innen- sowie Außenseite mit Salz, Pfeffer und Majoran würzen.

    3.) Majoran und Beifuß waschen und von den Stielen zupfen. Äpfel, Birnen, Kräuter und Orangenabrieb mischen und mit Salz & Pfeffer würzen. Die Füllung in die Gans geben und das Ende mithilfe von Küchengarn und Holzspießen fest verschließen.

    4.) Anschließend eine Fettpfanne auf die unterste Ofenschiene des Backofen geben und die Innereien der Gans abspülen und mit einem halben Liter heißem Wasser in die Fettpfanne gießen. Die Gans mit der Brust nach unten auf ein Backofenrost legen, mit Zahnstochern rundherum einstechen und auf die Schiene über der Fettpfanne schieben.

    5.) Nun die Gans für 90 Minuten braten. Nach etwa einer Stunde die Gans mithilfe eines Pinsels mit dem ausgetretenen Fett bestreichen. Wenn die 90 Minuten um sind, die gesamte Flüssigkeit aus der Fettpfanne in eine Schüssel geben und zur Seite stellen. Nun das Suppengrün und 200 Milliliter Wasser zu den Innereien geben und wieder in den Ofen schieben.

    6.) Die Gans nochmals für 90 Minuten braten und mehrmals mit dem ausgetretenen Bratfett bestreichen. Für die letzten 15 Minuten die Gans wenden und den Backofen auf 250 Grad stellen, sodass die Gans schön knusprig wird.

    Die Bratensoße:

    7.) Für die Bratensoße den aufgefangenen Bratensud mit dem Orangensaft in einem Topf aufkochen und bei Bedarf noch etwas Soßenbinder einrühren. Mit Salz, Pfeffer und Gewürzen abschmecken.

    *************************
    Die Geschichte zum Vorlesen:

    Vom heiligen Martin
    eingesandt von Krischa aus Finnland


    An einer Straßenecke kauerte ein Mann auf der kalten Erde; der hatte nur ein Tuch um die Lenden geschlungen, nichts sonst trug er im eisigen Wind. Der Mann streckte nicht wie andere Bettler eine zitternde Hand bittend aus, und auch seine Lippen bewegten sich nicht. Die Haut seines hageren Leibes war bläulich von der grausamen Kälte; wie ein Erfrorener saß der Mann da. Aber seine Augen schauten die vorüberhastenden Menschen genau an, und eine große Traurigkeit lag um Augen und Mund. Der Mann musste einmal sehr schön gewesen sein; jetzt durchfurchten viele Falten sein ganzes Gesicht. Schon lange saß der Mann still da und sagte kein Wort. Er sah nur auf die Menschen, die vorübereilten, und wartete auf ihre Hilfe. 'Viele Menschen sahen den Mann gar nicht an und gingen achtlos vorbei. Viele gab es auch, die sahen ihn, aber sie schämten sich vor den Leuten, sich niederzubeugen zu einem so Elenden und so gingen auch sie vorbei.
    Da kam ein Mann auf einem Pferd daher. Der hielt sein Pferd an, spannte mit dem Arm seinen Mantel und schnitt ihn mit dem Schwert in zwei gleiche Teile. Er beugte sich vom Pferd herab und ließ eine Hälfte des Mantels behutsam zu dem Frierenden niedergleiten. Dann schlang der Reiter die andere Hälfte um seinen Leib und verschwand wortlos in der Menge.
    Dieser Reiter war Martin, den man später den heiligen Martin nannte. Mit seinem seltsamen Umhang kam er ins Lager der Soldaten zurück. Er wollte sich gleich schlafen legen. Niemand brauchte zu wissen, was er getan hatte. Aber er musste durch einen Raum gehen, in dem seine Kameraden bei Würfel- und Kartenspiel saßen. Alle waren ganz ins Spiel vertieft, und keiner bemerkte ihn. Aber als er gerade in den Schlafraum treten wollte, kam ihm ein anderer Soldat entgegen. "Ha", rief der, "schaut euch unseren stillen Martin an! Wo mag der wohl gewesen sein? Mit einem halben Mantel kommt der wieder!" Die Spieler blickten alle auf, sahen Martin in seinem halben Mantel und lachten ihn aus. Martin wollte den Kameraden nicht erzählen, was er getan hatte, aber sein Vorgesetzter befahl ihm zu sprechen. "Ich habe die Hälfte meines Mantels einem alten Mann gegeben. Es fror ihn so", sagte Martin nur. Für einen Augenblick verstummten die Soldaten, bis einer von ihnen rief: "Warum hast du nicht auch gleich dein Pferd halbiert, Martin?" Da brach ein wildes Gelächter unter den Soldaten aus, Martin wandte sich still ab. Aber sie spotteten weiter über ihn, und sie zupften und rissen an seinem Mantel und riefen: "Gib uns auch ein Stück von deinem Mantel! Uns ist auch so kalt!"
    Das Gelächter und Gespött scholl Martin noch lange nach.

  3. #73
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    Weihnachtsgeschichte für Rentner

    von Carina Schmidt


    Karl schaute mürrisch aus dem Fenster. Draußen war alles weiß und schon wieder kamen neue Schneeflocken dazu. Wenn das so weitergeht, dann musste er noch einmal hinaus, um Schnee zu schippen. Das tat er seit diesem Winter für die komplette Nachbarschaft. Was hätte er auch den ganzen Tag tun sollen.
    Seit August war er in Rente und seither schien ihn keiner mehr zu brauchen.
    Nicht einmal seine Frau, so kam es Karl vor. Wobei er sich gleich wieder eines Besseren belehrte, das war nämlich ungerecht. Ilse bemühte sich, ihm die Zeit so schön wie möglich zu gestalten, aber sie hatte immerhin noch fünf lange Jahre zu arbeiten. Karl ist zwar kein Kostverächter, aber er ist auch kein Gourmet und so waren selbst seine Leibgerichte sehr schnell zubereitet. Sport war nie sein Ding, außer Fußball am Fernsehen oder mit den Kumpels mal ins Stadion gehen. Eigentlich hatte er gar keine Hobbys.
    Seine Arbeit, ja die war sein schönstes Hobby gewesen. „Warum darf man nicht so lange arbeiten, wie man will?“
    Karl haderte mit Gott und der Welt. Er war fit, er war gesund und er konnte noch leicht jedem Jungen etwas vormachen. Aber nein, Karl hatte bis zum letzten Tag gearbeitet, sogar seinen Urlaub hatte er verfallen lassen.
    „Urlaub“, so hatte Karl immer gedacht, „wenn ich ohnehin in Rente gehe und das halbe Jahr schon daheim hocke!“.
    Die trüben Gedanken wollten heute einfach nicht weichen.
    Das Weihnachtsfest stand vor der Tür und Ilse war in der Küche und zauberte Weihnachtsgebäck. Es duftete herrlich, aber Karl hatte einfach keine Nase für die Genüsse des Lebens.
    Plötzlich läutete es an der Türe.
    Die kleine Dreizimmer-Wohnung war seit Jahren ihr Reich. Haus und Garten hatten Karl nie interessiert, selbst dann nicht als die Kinder noch im Hause waren.
    „Ja, die Kinder, die sind alle prima gelungen“ und endlich erschien ein Lächeln auf Karls eingefallenem Gesicht.
    Es läutete wieder, diesmal heftiger und öfter. Karl trabte zur Wohnungstür und öffnete.
    Draußen stand der Messdiener der kleinen Pfarrei, der sie angehörten. So viel machte sich Karl zwar nicht aus Kirche, aber hin und wieder fand er doch den Weg in den Gottesdienst.
    Der Mann war ziemlich aufgeregt:
    „Weihnachten steht vor der Tür und die Krippe in der Kirche muss aufgestellt werden. Die Figuren müssen geputzt und kleine Schäden müssen ausgebessert werden. Herr Huber, der das immer gemacht hat, ist krank und man hat mir Sie empfohlen. Sie wüssten immer Rat und genau, was zu tun ist.
    “ Karl war sprachlos, als ob er nichts Besseres zu tun hätte als irgendwelche Figuren aufzustellen. Die bittenden Augen des Kirchendieners waren auf ihn gerichtet und Karl musste zumindest vor sich selber zugeben, dass er eben nichts Besseres zu tun hatte. Also tat er, was getan werden musste. Er packte seine Jacke, sagte seiner Frau Bescheid und folgte dem Mann die Treppe hinunter. Der Wind schlug ihm die eisigen Schneeflocken direkt ins Gesicht und Karl bereute, dass er seinen Schal vergessen hatte. Aber zur Kirche war es nicht weit und der Messdiener hatte ohnehin einen schnellen Schritt.
    Nach ein paar Minuten waren sie angekommen und sein Begleiter führte ihn in ein kleines Kämmerchen gleich neben der Sakristei.
    Der Raum war angefüllt mit Kisten und Kartons in verschiedenen Größen. Er versuchte sich zu erinnern, wie die Krippe im letzten Jahr ausgesehen hatte und es gelang ihm zumindest ein vages Bild. Sie war auf alle Fälle sehr groß und er meinte, das Jesuskind vor sich zu sehen. Sein Auftraggeber verließ nach einer kurzen Einweisung das Kämmerchen und Karl war allein. Ruhe breitete sich aus und ob er wollte oder nicht, zum ersten Mal wieder seit langer Zeit fühlte Karl sich selbst und er fühlte sich wohl dabei. Vorsichtig nahm er Karton für Karton und packte eine Figur nach der anderen aus. Die Hirten, die Schafe, die drei heiligen Könige aus dem Morgenland, den Schweifstern, Jesus und Maria und zu guter Letzt das Jesuskind. Er hielt jede einzelne Figur behutsam in den Händen und rieb sie mit einem eigens dafür gedachten Lappen ab. Danach legte er sie auf eine Decke, um sie dann in die Kirche zu transportieren. Inzwischen ist es dunkel geworden und Karl musste abbrechen. Ilse würde sich sonst Sorgen machen.
    Er löschte das Licht und sperrte ab.
    Am nächsten Morgen wachte er ausgeruht auf. Er frühstückte, schäkerte mit seiner Frau und verschwand in Richtung Kirche. Alles war so, wie er es verlassen hatte. Karl war fleißig, das war er schon immer gewesen und innerhalb weniger Tage stand die Krippe in ihrer ganzen Schönheit an ihrem angestammten Platz.
    Es war Heiliger Abend. Karl hatte tagelang geschuftet. Er hatte den Stall ausgebessert, das Dach neu gedeckt, das Stroh gewechselt und die Beleuchtung neu installiert. Die heilige Szenerie war perfekt. Mit Strom kannte er sich eben aus. Alles war fertig und Karl wartete auf den Pfarrer, der sein Werk begutachten wollte. Karl wurde des Wartens müde und setzte sich in eine Kirchenbank. Das Kind, das bis jetzt ruhig in der Krippe lag, schlug die Augen auf und sein Blick traf Karl mitten ins Herz.
    „Warum haderst du mit meinem Vater? Für dich gibt es viel zu tun, du musst nur deine Augen öffnen.
    “ Karl stockte der Atem, vermutlich bildete er sich das nur ein. Die Krippenfiguren waren allesamt aus Holz. Jetzt wurde er langsam verrückt. Das Kind fing erneut an zu sprechen. Dabei rümpfte es sein Näschen, was seinem Anliegen noch mehr Ausdruck verlieh. „Gehe zu den Menschen in deiner Nähe. Sie brauchen deine Hilfe. Kaputte Wasserhähne, defekte Rohrleitungen und ungepflegte Gärten quälen ihre Gedanken.
    Wer anderen hilft, der hilft sich selbst!“ Damit endete das Kind und lag wieder regungslos in der Krippe.
    „Aufwachen“, die Stimme des Pastors war deutlich. Karl schreckte hoch. In der Krippe war alles friedlich. Der Pfarrer lobte Karl für sein Werk und für sein handwerkliches Ansinnen in der Zukunft. Bevor Karl die Kirche verließ, blickte er noch einmal in die Krippe und jetzt war er sich ganz sicher.
    Das zarte Kind in der Krippe hatte ihm lächelnd zugezwinkert.

  4. #74
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    Weihnachtsgeschichte für Oma

    von Carina Schmidt


    Denke ich an Weihnachten, fallen mir sofort die unbeschwerten Feste meiner Kindheit ein. Wie habe ich das Weihnachtsfest genossen! Der Duft von Bratäpfeln und Gebäck zog durch die Wohnung. Meine Eltern und ich waren immer in einer fröhlichen und gleichzeitig festlichen Stimmung. Das Schönste aber war, wenn wir am Weihnachtsfest bei meiner Großmutter waren. Omi war ein so liebenswerter Mensch! Sie wohnte nicht weit von uns in einem kleinen Häuschen. „Mein Schlösschen“, hatte sie es immer scherzhaft genannt. Dahinter war ein kleiner Garten, in welchem viele Blumen wuchsen. Dort stand auch ein großer Magnolienbaum, welcher im Frühling eine herrliche Blütenpracht entfaltete. Meine Großmutter konnte die beste Weihnachtsgans auf der ganzen Welt zubereiten. Immer hatte sie einen Weihnachtsbaum mit echten Kerzen. Wenn wir dann alle bei ihr im Wohnzimmer zusammen saßen, erschien mir die Welt so friedlich und schön…

    Auf Großmutters Wohnzimmerschrank stand eine kleine Kaminuhr. Sie schlug zu jeder vollen und halben Stunde. Ihre Glocke klang wie Big Ben in London. Das Schönste aber war, wenn ich nach dem Weihnachtsfest bei meiner Großmutter übernachten durfte. Denn immer, wenn ich schon im Bette lag, setzte sie sich zu mir und las mir Geschichten vor. Sie hatte ein schönes Buch mit dem Titel „Aus dem Schatzberg“. Da gab es Legenden und Erzählungen über Heilige, Hexen, Gnome und Wassergeister. Ich konnte nie genug davon bekommen.


    „Bitte Omi, lese mir doch noch eine Geschichte vor!“, bat ich immer wieder.
    Und Großmama, liebenswert wie sie nun mal war, setzte ihre Erzählungen fort.
    Oftmals hörte ich kurz vor dem Einschlafen noch die Kaminuhr schlagen. „Big Ben“ klang dann wie aus weiter Ferne in mein Zimmer. Dieser Glockenschlag begleitete mich in meiner gesamten Kindheit.

    Aus Kindern werden Erwachsene, und die Zeit ging rasend schnell dahin. Längst war ich groß geworden. Als Ingenieur musste ich viele Auslandsreisen unternehmen und war beruflich sehr eingebunden. Dadurch hatte ich keine eigene Familie gegründet. Doch neben einem großen Freundeskreis hatte ich auch guten Kontakt zu meinen Eltern – und meiner Großmutter. Sie lebte immer noch in ihrem kleinen Häuschen, welches ich nun leider so selten besuchen konnte. Doch wenn mich in irgendeinem Winkel auf dieser Welt die Sehnsucht überkam, griff ich zum Telefonhörer und rief sie an. Sie hatte immer noch diese feine und weiche Stimme. Und wenn wir miteinander sprachen so erschienen mir die schönen Zeiten mit ihr so herrlich nahe…


    Natürlich feierte ich Weihnachten immer noch. Nur waren die Feste im Bekannten- und Freundeskreis nicht mehr so schön wie ich es als Kind erleben durfte. Manchmal musste ich wegen beruflicher Verpflichtungen auch das Feiern ausfallen lassen. Als ich 28 Jahre alt war, trat dieser Fall wieder ein. Ich war beruflich in London. Als ich dann Big Ben schlagen hörte, da wurde mir richtig warm ums Herz…

    Ich wollte am 23. Dezember nach Hause zu meinen Eltern fliegen. Auch Großmutter sollte dabei sein. Auf sie freute ich mich ganz besonders. Doch in jenem Jahr herrschte in England ein ausgesprochen eisiger Winter. Am 23. Dezember wurden alle Flüge wegen der klirrenden Kälte gestrichen. So musste ich wohl oder übel im Hotel in London bleiben.
    In dieser Nacht träumte ich von meiner Großmutter. Ich sah sie im Traum in ihrem Garten unter dem großen Magnolienbaum stehen. Der Garten war tief verschneit und doch stand der Baum in seiner herrlichsten Blüte da. Als ich auf meine Großmutter zuging, sah ich, dass sie mit nackten Füßen im Schnee stand.

    „Komm‘ doch ins Haus“, sprach ich sie an, „Du erkältest Dich doch sonst!“.
    Aber Großmutter lächelte nur stumm und schüttelte den Kopf.
    Als ich sie bei der Hand nehmen wollte, schien sie sich aufzulösen.
    Schweißgebadet wachte ich auf. Es war tiefe Nacht. Big Ben schlug drei Uhr.


    Als ich am Morgen aufwachte, war mir sehr sonderbar zumute. Ich rief meine Mutter an, um ihr schöne Weihnachten zu wünschen. Dabei erfuhr ich dann, was ich mit bangem Herzen erahnt hatte:
    Großmutter war in der Nacht gestorben. Ihr Herz war um drei Uhr morgens stehen geblieben…

    In all dem Schmerz blieb mir doch ein Trost. Ich war dankbar für all die schönen Jahre, in denen ich mit meiner Großmutter zusammen sein konnte. Ja, ich war sehr glücklich gerade sie als „Omi“ gehabt zu haben. Man sagt, dass ein geliebter Mensch in der Erinnerung weiter leben wird. Genauso war es auch. Als ich einige Tage später nach Hause fliegen konnte, kam ich noch rechtzeitig zu ihrer Beerdigung. Ich hatte den Wunsch, sie noch einmal zu sehen. Und als man den Sarg kurz öffnete, nahm ich ihre kleine weiche Hand und sagte nur :
    “Danke, liebe Omi!“.


    Das folgende Jahr ging schnell vorbei. Berufliche und gesellschaftliche Verpflichtungen gingen Hand in Hand und bald stand Weihnachten wieder vor der Tür. Da bekam ich einen Anruf von meiner Mutter.
    Sie teilte mir mit, dass sie und Vater über die Weihnachtszeit Urlaub auf Gran Canaria machen wollten.

    „Das war doch schon lange ein Wunsch von uns“, meinte sie ,“aber ich werde Dir etwas zu Weihnachten senden“.

    Als ich am Heiligen Abend zuhause war, überreichte mir meine Nachbarin zwei Pakete. Als ich das kleinere zuerst öffnete, sah ich mit großer Freude und unendlicher Wehmut auf das Geschenk, welches da vor mir lag. Es war mein Lieblingsbuch „Aus dem Schatzberg“, aus welchem mir Omi immer so schön vorgelesen hatte. Im zweiten und großen Paket befand sich die schöne Kaminuhr, deren lieblicher Glockenschlag mich durch meine ganze Kindheit begleitet hatte. Als ich das Zifferblatt betrachtete, erblickte ich etwas Unglaubliches: Die Uhr war um Punkt drei Uhr stehen geblieben…

    Ich nahm das Buch und schlug es auf. Tränen traten in meine Augen und ich sagte :
    “Liebe Omi, heute werde ich Dir etwas vorlesen..“


    Und dann las ich ihr eine Weihnachtsgeschichte aus diesem von mir so geliebten Buch vor. Und obwohl ich nun hier alleine saß, war es für mich doch das schönste Weihnachtsfest seit langem…

  5. #75
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    Advent, Advent, ein Kraftwerk brennt...

    (Autor unbekannt)


    Auch in diesem Jahr häufen sich Katastrophenmeldungen von Ereignissen, die auf zu exzessiven Gebrauch von Weihnachtsdekoration zurückzuführen sind:

    Sonntag, 3.Advent 10.00 Uhr.

    In der Reihenhaussiedlung Onkelstieg lässt sich die Rentnerin Erna B. durch ihren Enkel Norbert 3 Elektrokerzen auf der Fensterbank ihres Wohnzimmers installieren. Vorweihnachtliche Stimmung breitet sich aus, die Freude ist groß.

    10 Uhr 14:

    Beim entleeren des Mülleimers beobachtet Nachbar Ottfried P. die provokante Weihnachtsoffensive im Nebenhaus und kontert umgehend mit der Aufstellung des 10-armigen dänischen Kerzensets zu je 15 Watt im Küchenfenster. Stunden später erstrahlt die gesamte Siedlung Onkelstieg im besinnlichen Glanz von 134 Fensterdekorationen.

    19 Uhr 03:

    Im 14 km entfernten Kohlekraftwerk Sottrup-Hocklage registriert der wachhabende Ingenieur irrtümlich einen Defekt der Strommessgeräte für den Bereich Stenkelfeld-Nord, ist aber zunächst arglos.

    20 Uhr 17:

    Den Eheleuten Horst und Heidi E. gelingt der Anschluss einer Kettenschaltung von 96 Halogen-Filmleuchten, durch sämtliche Bäume ihres Obstgartens, an das Drehstromnetz. Teile der heimischen Vogelwelt beginnen verwirrt mit dem Nestbau.

    20 Uhr 56:

    Der Diskothekenbesitzer Alfons K. sieht sich genötigt seinerseits einen Teil zur vorweihnachtlichen Stimmung beizutragen und montiert auf dem Flachdach seines Bungalows das Laserensemble Metropolis das zu den leistungsstärksten Europas zählt. Die 40 Meter Fassade eines angrenzenden Getreidesilos hält dem Dauerfeuer der Nikolausprojektion mehrere Minuten stand, bevor sie mit einem hässlichen Geräusch zerbröckelt.

    21 Uhr 30:

    Im Trubel einer Club-Feier im Kohlekraftwerk Sottrup-Hocklage verhallt das Alarmsignal aus Generatorhalle 5.


    21 Uhr 50:


    Der 85-Jährige Kriegsveteran August R. zaubert mit 190 Flakscheinwerfern des Typs Varta Volkssturm den Stern von Bethlehem an die tief hängende Wolkendecke.

    22 Uhr 12:

    Eine Gruppe asiatischer Geschäftsleute mit leichtem Gepäck und sommerlicher Kleidung irrt verängstigt durch die Siedlung Onkelstieg. Zuvor war eine Boing 747 der Singapur Airlines mit dem Ziel Sydney versehentlich in der mit 3000 bunten Neonröhren gepflasterten Garagenzufahrt der Bäckerei Brohrmeyer gelandet.

    22 Uhr 37:

    Die NASA Raumsonde Voyager 7 funkt vom Rande der Milchstraße Bilder einer angeblichen Supernova auf der nördlichen Erdhalbkugel, die Experten in Houston sind ratlos.

    22 Uhr 50:

    Ein leichtes Beben erschüttert die Umgebung des Kohlekraftwerks Sottrup-Hocklage, der gesamte Komplex mit seinen 30 Turbinen läuft mit 350 Megawatt brüllend jenseits der Belastungsgrenze.

    23 Uhr 06:

    In der taghell erleuchteten Siedlung Onkelstieg erwacht Studentin Bettina U. und freut sich irrtümlich über den sonnigen Dezembermorgen. Um genau 23 Uhr 12 betätigt sie den Schalter ihrer Kaffeemaschine.

    23 Uhr 12 und 14 Sekunden:

    In die plötzliche Dunkelheit des gesamten Landkreises Stenkelfeld bricht die Explosion des Kohlekraftwerks Sottrup-Hocklage wie Donnerhall.

    Durch den stockfinsteren Ort stapften irre, verwirrte Menschen, Menschen wie du und ich, denen drei Kerzen
    Name:  kerze11.gif
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    auf dem Adventskranz nicht genug war.

  6. #76
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    Alle Jahre wieder.....

    Día de Santa Lucía – 13. Dezember


    Dieses Winterfest vereint schwedische und kanarische Traditionen und wird vor allem auf Gran Canaria in
    “Santa Lucía de Tirajana” im Südwesten der Insel gefeiert.
    Leider fällt in diesem Jahr dieser wunderschöne Umzug aus.

    Über "Santa Lucía de Tirajana" kann man hier etwas nachlesen:

    https://www.spain-grancanaria.com/de...-tirajana.html

    Die Legende von Santa Lucia

    Lucia lebte in Syrakus (Syracuse) zur Zeit der Christenverfolgungen unter Diokletian und war Christin. Sie hatte eine Erscheinung der Heiligen Agathe von Catania und ließ sich daraufhin taufen.
    Anderen Christen brachte sie Nahrungsmittel in die Katakomben. Um beide Hände zum Tragen freizuhaben, ging sie mit einer Krone aus brennenden Kerzen auf den Kopf in die dunklen Gänge.
    Sie wollte sogar dem weltlichen Leben entsagen und Nonne werden. Als ihr Verlobter davon erfuhr, war er so enttäuscht, dass er sie anzeigte. Christen wurden um diese Zeit hingerichtet.
    Lucia sollte von Ochsen zu Tode geschleift werden, aber die Tiere weigerten sich, auch nur einen Schritt zu gehen, so sehr man sie auch quälte und antrieb. Sie wurde dann erstochen und starb so für ihren Glauben.
    Besonders in Italien gibt es viele Denkmäler und Heiligenfiguren, die Santa Lucia zeigen.

    Der 13. Dezember ist der Tag von Santa Lucia.

    Da ihr Tag als Quartalsbeginn im Verwaltungswesen und als Jahresschluss in der Schule bedeutsam war, und außerdem mit dem kirchlichen Qatember:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Quatember

    zusammenfiel, hat der Tag viele Bräuche.
    Bis ins 16. Jahrhundert galt die vorausgehende Nacht als die längste des Jahres, mit Lucia begann die Zeit des Lichtes.


    Die schwedische Tradition:

    In Schweden wird der 13. Dezember besonders gefeiert. Ein weißgekleidetes Mädchen, die Lussibrud ( Lucienbraut) trägt einen Kranz mit brennenden Kerzen auf dem Kopf und weckt in der Familie die Schlafenden und bringt ihnen das Frühstück, zu diesem gehört auch das skandinavische Safranbrot.

    Ein Backrezept mit Anleitung steht am Ende dieser "Santa Lucia-Erklärung".

    In allen Städten und Dörfern wird eine Lucia-Braut gewählt.
    Bis ins 16. Jahrhundert galt die vorausgehende Nacht als die längste des Jahres, mit Lucia begann die Zeit des Lichtes.
    Dieser Brauch ist in Schweden 1780 erstmals dokumentiert.
    In allen skandinavischen Ländern feiert man das Julfest.
    In der Vorweihnachtszeit wird gebastelt, geputzt und gebacken. Man erzählt sich dass die kleinen Hausgeister, die Tomare, den Menschen, nicht nur im laufe des Jahres sondern auch in der Vorweihnachtszeit, hilfreich zur Seite stehen. Als Dank stellt man ihnen am Heilig Abend einen süßen Milchbrei vor die Tür, denn man glaubt, dass ein versäumtes Dankeschön, der Familie Unglück bringt.
    Heiligabend nach einem Saunabad versammelt sich die Familie um den Lichterbaum, der mitten in der Wohnstube steht.
    Nach einem guten Essen mit Julschinken:

    https://www.lecker.de/julschinken-11934.html

    ...und allen möglichen Köstlichkeiten tanzen alle um den Baum und singen Weihnachtslieder.
    Bescherung ist erst nach diesem Weihnachtsreigen. Die Fenster der Wohnstube sind oft geöffnet, denn es kann sein, dass hin und wieder ein Julklapp, ein Geschenkpäckchen eines Freundes oder Nachbarn, ins Haus geflogen kommt.
    Am frühen Weihnachtsmorgen besuchen die Familien die Christmette. Zu Hause bewacht der Julbock, ein Ziegenbock aus Stroh, den Weihnachtsbaum und hält die bösen Geister fern.
    Auch in Deutschland gibt es heute, bevorzugt in katholischen Gegenden, den Brauch, dass ein weißgekleidetes Mädchen mit dem Lichterkranz in die dunkle Kirche kommt und einen Glanz verbreitet.

    Das Rezept für das "Skandinavisches Safranbrot"

    Zutaten:

    500 gr. Mehl
    40 gr. Hefe
    1/8 l Milch oder Sahne
    50 gr. Zucker
    eine Prise Salz
    2 Eier
    100 gr. Margarine
    1 Essl. Rum
    1/2 Teel. Safran (weil Safran sehr teuer ist, kann man auch Kurkuma nehmen)
    2 Teel. Milch
    1/2 Tasse gewaschene Rosinen
    50 gr. gemahlene Mandeln
    2 Eigelb
    Mandelblätter

    Zubereitung:

    Einen Hefeteig aus dem Mehl, Hefe etwas Zucker und Milch herstellen und 15 Minuten gehen lassen.
    Den Safran in wenig Milch auflösen.
    Die Margarine zerlassen, mit den Eiern, dem restlichen Zucker, Salz, Safran, Rum, Rosinen und den Mandeln zum Vorteig geben und so lange schlagen (kneten) bis der Teig Blasen wirft.
    Den Teig weitere 15 Minuten gehen lassen.
    Den Teig in zwei oder drei Stränge teilen und daraus einen Zopf oder Striezel flechten.
    Den Zopf nochmal gehen lassen
    Das Brot mit verquirltem Eigelb bestreichen und mit den Mandelblättern bestreuen.
    Das Safranbrot bei 200 Grad (vorgeheizt) etwa 35 - 40 Minuten -goldbraun- backen.

  7. #77
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    von Janfried Seeburger


    Der Winter kam über Nacht, auf weißen Socken,
    will uns mit seiner Pracht nach draußen locken.
    Die Schneeschicht glitzert hell und fein,
    doch fällst du auf den Zauber rein,
    und gehst hinaus ganz ohne Mütze,
    dann fehlt dir schnell die Ofenhitze.
    Die Zähne klappern, kalt die Ohren,
    die Nasenspitze halb erfroren.
    Kalte Finger und Füße wie ungesund,
    du schnatterst wie ein junger Hund.
    Du denkst mit Sehnsucht an den Ofen,
    wie schön wär’s auf dem Sofa poofen,
    die Füße in die Länge strecken,
    eingepackt in warme Decken.
    Doch das genau wär‘ grad verkehrt,
    wenn du geschippt und Schnee gekehrt,
    zieh Unterwäsche an aus dickem Stoff.
    Als nächstes brauchst du aber noch,
    Dicke Kleider, Handschuh‘ warmer Schal,
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    ein dünner Kittel wird zur Qual.
    Schuhe gefettet und gut geschmiert,
    dass es dich nicht an die Flossen friert.
    Stülpst du ‘ne Kappe auf die Rübe,
    wäre das bestimmt nicht Übel.
    Dann geh hinaus, hüpf in den Schnee,
    so gut gepolstert tut’s nicht weh.
    Roll lachend den ganzen Hang hinab,
    renn wieder rauf, und mach nicht schlapp.
    Türm Schnee zu einem Berg rasch auf,
    und bau ein großes Schneehaus draus.
    Setz dich mit deinen Kindern rein,
    schenkt euch ‘nen heißen Kaba ein.
    Dazu noch Brezeln, mit Butter geschmiert,
    ich mach eine Wette dass dich nicht friert.
    Danach fahr‘ Schlitten, wie früher mit juchzen,
    einen größeren Spaß musst du noch suchen.
    Hast du noch immer übrige Kraft,
    ich wette, dass das Eislaufen dich schafft,
    sause mit Freude auf glitzernden Bahnen,
    dann wird deine Kraft sehr rasch erlahmen.
    Auf dein Zuhause darfst du dich jetzt freuen,
    dieser Tag wird dich bestimmt nicht reuen.
    Ein Rat, bleib‘ weg vom wärmenden Feuer,
    denn es beißt in den Gliedern dich ungeheuer,
    es schmerzen die Finger und kribbeln die Beine,
    die Wärme dringt ein, das ist das gemeine.

    Doch schimpfe nicht, sei trotzdem ganz froh,
    denn jetzt war es wieder einmal so,
    wie vor Jahren, als wir noch als Kinder,
    ihn nicht erwarten konnten, den eiskalten Winter.
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  8. #78
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    Geändert von ein Gast (Heute um 13:41 Uhr) Grund:
    Liegt hier im Forum ein Fehler vor ? denn ich hätte gerne den Titel & den Autor -wie gehabt- farblich & fett hervorgehoben.


    Schneefall

    von Gernot Jennerwein

    Es war am Weihnachtstag, ein kalter Abend. Ich verbrachte meine Zeit in einer Gastschänke, bis sie gegen zweiundzwanzig Uhr geschlossen wurde.
    Ich war zufrieden mit meinem Leben, auch wenn es sich häufig einsam gestaltete. Ich fühlte mich als Einzelgänger wohl.
    Nur zu Weihnachten überkam mich manchmal ein wenig die Melancholie, aber nach ein paar Gläsern Bier war ich eigentlich immer recht vergnügt.
    Ich habe mich schon damals in meinen jungen Jahren nicht besonders viel mit anderen Menschen abgegeben. Den Gründen dafür bin ich bis heute nicht nachgegangen. Vielleicht fürchtete ich etwas um meine Freiheit.
    Ich wünschte dem Wirt noch frohe Weihnachten und trat auf die Straße hinaus.
    Es schneite bereits seit Stunden. Ich schaute in eine richtige Winterlandschaft. Die Straßenlaternen leuchteten schwach und die Schneeflocken fielen dick und gemächlich durch das weiche Licht.
    Als ich so dahin ging, wurde mir nach einer Weile eigenartig zumute.
    Ich dachte an meine Kindheit zurück und spürte, dass ich mich ein bisschen nach einer Hand sehnte. Ich schüttelte widerwillig den Schnee von meinem Kopf und ging etwas schneller weiter.
    Ich war steif und kalt, als ich nach einiger Zeit an der Mauer des Friedhofs vorbei kam.
    Der Weg durch den Friedhof bedeutete eine Abkürzung zu meiner Wohnung. Ich war nie ängstlich, also bog ich ab und trat durch das geöffnete Tor.
    Eine berührende Stille lag über dem Friedhof. Auf den Gräbern brannten Kerzen, überall leuchtete es ein wenig, beinahe feierlich kam es mir vor. Selbst meine Schritte waren im frisch gefallenen Schnee nicht zu hören.
    Ich befand mich alleine auf dem Friedhof, jedoch sah ich nach einigen Schritten eine Gestalt an einem Grab stehen; einen älteren Herrn erkannte ich beim Näherkommen.
    Er musste schon längere Zeit so da stehen. Auf seinem etwas armseligen Mantel lag bereits eine Menge Schnee. Sein Hut war beinahe nicht mehr zu erkennen.
    Bis heute weiß ich nicht, weshalb mich dieser alte Mann neugierig gemacht hatte, jedenfalls tat ich so, als besuchte ich das Grab direkt gegenüber von ihm.
    Eine Zeit lang blieb ich so da und betrachtete ihn unauffällig. Er war noch älter als es erst den Anschein auf mich gemacht hatte. Etwas gebückt und bewegungslos stand er da. Seine Hände lagen wie zum Gebet gefaltet ineinander. Irgendwie tat er mir leid, aber ich wusste nicht warum.
    Ich wollte mich schon abwenden und weitergehen, als er mit seiner ruhigen, etwas rauen Stimme fragte, ob ich Feuer hätte.
    Etwas überrascht bejahte ich seine Worte und ging zu ihm hinüber.
    Er holte einen Sternspritzer, eine Wunderkerze, oder wie man die Dinger nennt, aus seiner Manteltasche hervor und hielt sie mir mit zitternden Fingern entgegen.
    Ich nahm meine Streichhölzer aus der Hosentasche, riss eines an und hielt die Flamme an seine Wunderkerze.
    Als sie brannte, hob er sie über das Grab und sagte leise:
    „Wissen Sie, Martha mochte die Wunderkerzen sehr am Weihnachtsabend.“
    Wir schwiegen eine Weile und dann bat ich ihn um eine Wunderkerze.
    Abwechselnd zündeten wir eine nach der anderen an, bis alle aufgebraucht waren.
    Später nahm er mich mit zu sich nach Hause.

    Er erzählte mir von Martha und seinem Leben mit ihr und ich hörte ihm zu.
    Geändert von ein Gast (14.12.2022 um 12:41 Uhr) Grund: Liegt hier ein Fehler vor ?, ich hätte gerne den Titel & den Autor , wie gehabt farblich & fett hervorgehoben.

  9. #79
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    Eine besondere Weihnachtsparty

    von Charlotte Cherete


    Freundin Bille hatte in diesem Jahr eine Idee.
    Am Abend des zweiten Weihnachtstages soll sich „die übliche Clique“ bei ihr treffen. Nach dem Motto „Verwandte hat man, Freunde sucht man sich; und in unserem Alter mangelt es teilweise auch schon an den ersteren!“ stellt sie ihre Wohnung zur Verfügung. Jeder soll Kind und Kegel, in unserem Fall Dackelmädchen, und was zu essen und zu trinken und evtl. auch Spiele mitbringen, wie er halt meint.

    Die Idee kam beim letzten Treffen im Freundeskreis gut an.
    Ein lockeres Beisammensein im mehr oder weniger festlichen Rahmen, ohne Zwänge zum einen.
    „Nun iss doch noch was, wofür habe ich solange in der Küche gestanden? Schmeckt es Dir etwa nicht?“ oder „Die Torte habe ich extra für Dich bei Bäcker Jansen bestellt, weil Du sie doch immer so gerne isst.“
    „Aber nach dem üppigen Mittagessen passt noch nichts wieder hinein.“ Dies haben wir wohl alle schon zur Genüge erlebt…. Andererseits ein kleines Weihnachtsfest im Freundeskreis, zumal einige von uns nicht gerade mit Familie gesegnet sind, einfach zum drauf freuen! Und nicht das Gefühl zu haben, dass man an Weihnachten geladen ist, weil der Gastgeber eine gute Tat vollbringen wollte.

    Jetzt war natürlich die Frage, was so jeder mitbringen soll.
    „Hoffentlich nicht nur die eine oder andere gute Flasche eines edlen Tröpfchens, was an Weihnachten noch nicht vernichtet wurde.“, unkte Willi.

    Nun, ich hatte mich schnell entschieden, was zum Essen zuzubereiten, aber nichts „Weihnachtliches“, davon hatten dann bis dato sicherlich alle genug. Außerdem wollte ich für eine nette Tischdeko sorgen, Bille nahm dies erleichtert zur Kenntnis, da sie es mit solchen Dingen einfach nicht hat.

    Renate schlug vor, an dem Abend Pantomime zu spielen.
    Es soll sich jeder schon mal ein paar nette Begriffe, weihnachtlich oder nicht, ausdenken…. Und so ging es weiter.
    Willi wollte sich um die Musik zur Christmas-Party kümmern.
    Freudige Erregung machte sich an dem Abend bei den Planungen noch breit. Und schließlich kam man doch zu der Auffassung, dass die kulinarischen Genüsse doch ein bisschen miteinander abgestimmt sein sollten. Es soll ja nicht in Arbeit für einige wenige ausarten und auch nicht in eine einzige Völlerei nach Weihnachtsbraten und Co.; Brot, evtl. einen Dipp, Knabbereien, was auch immer. Sonst hätten wir womöglich auch noch drei verschiedene Sorten Kartoffelsalat auf dem Zufalls-Buffet.
    Nun, bei den nächsten Treffen, evtl. auf dem einen oder anderen Weihnachtsmarkt, ist noch Zeit genug, das zu klären…

  10. #80
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    ´n beknacktes Weihnachtsgedicht

    Verfasser unbekannt



    Oh Weihnachtsfest, oh Weihnachtsfest,
    Du gibst uns jedes Jahr den Rest.
    Es leuchten Bäume, funkeln Fenster,
    doch was ist das? Ich seh´ Gespenster:
    „Oktober“ sagt der Wandkalender,
    liegt Weihnachten nicht im Dezember?
    Am Anfang noch, da wird´s belächelt,
    doch jeder bald durch Läden hechelt,
    drei Paar Socken, zwei Krawatten,
    „Entschuldigung, wenn Sie gestatten,
    das Angebot hier – schweinebillig! –,
    Sie sind doch wohl zum Kaufe willig?“

    Parföng, `ne Uhr, viel Schmuck und so,
    für Sohnemann Playstation Zwo,
    das ganze Zeug, der viele Plunder,
    und von der Oma? Kratzpullunder!
    Selbstgestrickt, grün-braun kariert:
    „Auf dem Schulhof fett blamiert!“

    Am Festtag dann, da wird es festlich,
    der Aufwand scheint extraterrestrisch.
    (Solch Reim sollt´ stehen unter Strafe,
    nicht dass alsbald der Leser schlafe!)

    Zurück zum Thema:
    vierundzwanzigster Dezember – es wird grantig:
    „Die Gans ist zäh! Es scheint uns schon, als
    wär´n wir lieber bei McDonalds!“,
    brüll´n der Jüngste und die Schwester,
    „Viel geiler ist doch eh´ Sylvester!
    Wo bleibt das Knallen, Sprengen, Ballern,
    auf das uns wohl die Ohren schallern!

    D.h., jetzt her mit den Geschenken,
    dann woll´n wir auch nicht mehr dran denken,
    rückt raus mal fix die teuren Sachen,
    ihr wollt uns doch nicht böse machen?

    Gedicht und Flöte, diese fiesen
    Dinge gibt´s nur für Devisen!“
    Der Vater drauf droht Prügel an,
    durch Ruprecht-Knecht und Weihnachtsmann,
    es folgt ein Brüllen, Weinen, Toben,
    – Bravheit gibt´s hier kaum zu loben –,
    zwei links, zwei rechts, zwei fallen lassen,
    bringt Tränen satt (Ach was: in Massen!).

    •Dahin die Friedlichkeit beim Feste,
    nein, es bleiben nur die Reste.
    Als wollt das Schicksal alle trennen,
    jetzt fängt der Baum noch an zu
    brennen!

    Die Gans will nunmehr niemand essen:
    Weihnacht? Kannste voll vergessen!
    Mehr zu sagen gibt´s auch nicht, der
    Spaß ist aus, findet der Dichter.

    Ganz knapp noch sei es hier
    beschrieben:
    Kurz drauf sich alle wieder lieben.

    Wie jedes Jahr war´s doch recht schön,
    Weihnacht, willst Du echt schon geh´n.

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