Und wieder liegt eine Woche auf der Insel hinter mir, eine Woche, die mal wieder viel zu kurz war. Der norddeutsche Frühwinter hat mich wieder, es ist knapp über Null und es regnet. Aber der Reihe nach:
Zielsetzung waren ein paar Tage auf Gran Canaria ohne Frauen und Kinder, Männerurlaub halt. Keine Pauschalreise, sondern die Flüge hatten wir schon im Sommer gebucht, als die Airline mit den oftmals gelben Flugzeugen gerade gute Angebote hatte. So ging es am letzten Sonntag im November um 03:00 los und wir kamen gegen 07:00 auf der Insel an. Es war warm, es duftete, die Sonne schien! Wir hatten fünf Übernachtungen im Norden in Las Palmas gebucht, drei Übernachtungen in Playa del Ingles. Mit dem Linienbus ging es nach Las Palmas, was völlig unkompliziert war. Das Hotel war unscheinbar, aber zweckmäßig. Es handelte sich um Apartments, die für zwei Personen ausreichend ausgestattet waren. Wir wanderten ein wenig im Norden der Stadt umher und kamen auch bis an die Isleta, wo es ja sogar auf der Westseite einen Badestrand gibt – noch nördlich des Canteras-Strands. Am Abend gab es dann die erste Überraschung: Anders als aus dem Süden der Insel gewohnt hatten die Geschäfte in Las Palmas am Sonntag geschlossen! Es gab nur wenige kleine „Bazare“, die geöffnet hatten. Das Abendessen fiel dann also ein wenig mager aus.
Am Montag wollten wir nach Moya. Also in Santa Catalinas in die 13 und damit nach San Telmo, wo wir umsteigen wollten. In San Telmo waren wir schon oft, doch diesmal haben wir es irgendwie übersehen. Plötzlich hatten wir Tres Palmas, die Endstation erreicht. Hmm, nun war es zu spät für Moya und wir beschlossen von dort zurück zu wandern. Nach ein paar Stunden kamen wir dann in San Telmo an. Ist eine nette Tour durch grüne Landschaft, kleine Siedlungen und das Univiertel.
Am Dienstag ging es dann endlich nach Moya. Bei Sonnenschein sind wir gestartet. Je höher der Bus kam, desto trüber wurde das Wetter. In Moya regnete es dann und es war neblig. Vom Mirador an der Kirche konnte man hinunter absolut nichts sehen, so tief hingen die Wolken. Tja, das war sehr enttäuschend.
Am Mittwoch sind wir dann nach Firgas gefahren. Dabei stellten wir folgendes fest: Man braucht, wenn man im Norden von Las Palmas wohnt, nicht den gelben Bus nach San Telmo zu nehmen, sondern kann auch die Promenade hinuntergehen und in Las Arenas einsteigen (das Einkaufszentrum am südlichen End der Promenade). Dort fahren viele Busse, die in den Nordwesten wollen, auch entlang. In Firgas haben wir die Wanderung aus dem Rother Bergführer (Los Madres) gemacht, die bis auf den letzten Teil, welcher aus ca. 5 km an der Strasse entlang bestand, ganz nett war. Wir waren zeitig zurück und haben noch ein wenig den Ort erkundet. Hmm, ich hatte mir mehr darunter vorgestellt, die Wasserspiele waren doch recht klein. Da die Anbindung Firgas – Las Palmas recht dürftig ist und noch Zeit war, ging es mit dem Bus nach Arucas. Ein nettes Örtchen und es gibt viel zum Thema Wasserwirtschaft zu sehen und auf Tafeln zu lesen. Der Besuch hatte sich gelohnt.
Am Donnerstag ging es dann nach Bandama, wo in einem Vulkankrater ein Eremit leben sollte. Oben am Kraterrand gibt es einen Mirador, von wo man einen guten Überblick hat. Der Abstieg lohnt sich aber dennoch: Nach einer halben Stunde ist man unten – und da wohnt tatsächlich noch ein alter Mann und beackert ein kleines Feld! Ziegen rufen, Hunde bellen. Wir waren erstaunt! Leider spielte auch hier wieder das Wetter nicht mit und Sonne und Regen wechselten sich ab.
Am Freitag war der Umzug in den Süden angesagt: Mit dem Bus ging es nach Playa del Ingles, wo wir noch drei Nächte in einer Apartmentanlage gebucht hatten. Wir planten zwar einen Abstecher in die Berge, doch die Wolken hingen sehr tief und deshalb nahmen wir Abstand davon. Am Meer war es aber warm und trocken, deutlich besseres Wetter als im Norden also. So wurde es Strandurlaub und wir haben noch mal ordentlich Sonne getankt, bevor es dann gestern Abend in die kalte Heimat zurück ging.
Fazit: Las Palmas ist als Ausgangspunkt sicherlich nicht verkehrt, wenn man den grünen Norden der Insel erkunden will. Eine Touristenhochburg ist es allerdings nicht, das sollte man berücksichtigen (siehe oben).