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Wenn ich dich richtig verstehe bedeutet das, dass wir nie wieder ohne Maske herum laufen und immer einen Mindestabstand zu meinen Mitmenschen habe. Es werden nie wieder Großveranstaltungen erlaubt sein, auch kein Kontaktsport. Wir desinfizieren auch in hundert Jahren noch unsere Hände, wenn wir Läden betreten, etc.
Falls sich das auf meinen Beitrag bezieht: Nein, ich glaube das muss nicht unsere Zukunft sein, wenn es gelingt die Inzidenzen gerade jetzt niedrig zu halten und parallel weiterhin viel zu impfen und zu forschen und auch verschiedene Lockerungen gezielt und wissenschaftlich begleitet zu evaluieren. Es muss ganz sicher nicht "alles oder nichts" sein - aber eben doch ein bisschen was.

Die nächste Generation von Impfstoffen wird ja schon entwickelt und Biontech scheint schon recht weit zu sein. Im besten Fall hätte wir damit schon einen Impfstoff der das Potenzial zum Game Changer hat. Wenn bis zu dessen Einsatz aber schon wieder neue Mutanten entstanden sind bei denen der Impfoff nicht oder nicht so gut wirkt, dann geraten wir in eine Spirale aus immer wieder neuen Lockdowns und Lockerungen, Mutanten und Impfstoffen, deren Ende nicht absehbar wäre.

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Wenn hier von 1 : 60 Mio geschrieben wird, dann frage ich mich, wovon wir sprechen.
Vielleicht sind es auch nur 1 : 100 Mio. und natürlich scheint das sehr wenig zu sein. Aber genau das ist ja der Punkt: Hätten wir weltweit nur ein paar hunderttausend Infektionen im Jahr, dann würde es statistisch betrachtet in unser aller Leben wohl keine neue Mutante mehr geben. Werden jetzt allerorts Inzidenzen von von 50+, 100+ oder gar noch viel mehr als ok betrachtet und wir haben in den nächsten 12 Monaten nicht "nur" erneut mehr als 100 Mio. Infektionen, sondern vielleicht eher sogar 200 Mio. oder noch mehr, dann würde auch 1 : 100 Mio. bedeuten, dass die nächste Mutante schon in wenigen Monaten entsteht.

Das ist wie bei Lotto: Die Wahrscheinlichkeit für 6 Richtige + Zusatzzahl liegt bei 1 : 140 Mio. - also vermutlich sogar noch unwahrscheinlicher, als das eine Corona Infektion zur Bildung einer Mutante führt. Und trotzdem gab es allein in Deutschland schon zig mal Menschen die trotz 1 : 140 Mio. die 6 Richtigen + Zusatzzahl getroffen haben. Aber Du hast Recht: Bei nur wenigen Corona-Infektionen (=niedrige Inzidenzen) müsste man über Risiken in Bereich von 1 : 60 Mio. (oder noch niedriger) nicht sprechen. Genau deshalb wären niedrige Inzidenzen so wichtig.

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Und wir alle müssen erst lernen mit diesem Virus zu leben.
Genau so sehe ich das auch. Lernen bedeutet ja nichts anderes, als eine Veränderung des eigenen Denkens und Verhaltens aufgrund neuer Erfahrungen und eben nicht das Festhalten an Bekanntem. Für mich bedeutet es, dass wir lernen müssen, dass Masken und Abstand in bestimmten Situation erst mal zu unserem Alltag dazugehören werden und wir insgesamt lernen müssen was künftig möglich sein wird und was nicht. "Lernen mit dem Virus zu leben" kann aber nicht bedeutet das eigene Verhalten in keiner Weise zu verändern und einfach wieder so zu leben als gäbe es kein Corona. In dem Fall gäbe es ja schon per Definition überhaupt keinen Lernprozess. Aber wie Du schon sagtest: Den brauchen wir, wir müssen lernen mit dem Virus zu leben - und auch unliebsame Dinge wie Masken und Abstand zu akzeptieren.